Garten / Balneum - Auswertung der Testergebnisse

  • Tiberios schaute sich um. Der römische Frühling war mit aller Macht erwacht, und eine angenehme Wärme belebte ihn. Er erkannte Primeln, Calendula, Anemonen und einen blühenden Styraxbaum, aus dem duftendes Harz gewonnen wurde. Mehr Pflanzen kannte er nicht, da hätte er den tiberischen Gärtner fragen müssen.

    Während er wartete, merkte er, dass er nicht alleine war. Jemand war im Garten, ein Mann, der sich gerade sportlichen Übungen hingab.*

    Der Grieche schaute ihn an und überlegte; irgendwo hatte er ihn schon einmal gesehen. Aber hier in der Villa Tiberia...nein. Dennoch, das lange Haar, die Größe, der durch und durch trainierte, muskulöse, fleischige Leib...


    Dann wusste Tiberios plötzlich, wer der Sportler war. Er blieb stehen, vom Donner gerührt, und er hätte sich nicht mehr gewundert, wäre Mars persönlich durch die Grünanlagen der Tiberier spaziert:


    Das war Flamma, Flamma, ein dimachaerus oder wie er wegen seiner parthischen Herkunft genannt wurde Der Schlächter von Carrhae , nicht irgendein Gladiator, sondern ein Star in der Arena, umjubelt und gefeiert vom römischen Volk.


    Der Parther war der erste Gladiator, den Tiberios überhaupt hatte kämpfen sehen*; zuvor hatte er sich schlicht geweigert, solch einem blutrünstigen Spektakel beizuwohnen. Griechen taten so etwas nicht. Ein Mitsklave hatte ihn dann zu einem Circusbesuch überredet.

    Zu seiner Überraschung hatten die ludi Tiberios gefallen: Der Kampf war hohe Kunst, nach festen Regeln, und Flamma hatte verdient gewonnen. ( Tiberios war allerdings froh, dass auch sein Gegner an diesem Tag nicht hatte sterben müssen).


    Sehr neugierig kam Tiberios näher. Stören wollte er nicht, deshalb grüßte er nicht, das würde er tun, wenn der Andere zu ihm rübersähe. Ein wenig klopfte ihm das Herz bis zum Halse. Flamma, er war es tatsächlich.



    Sim-Off:

    *Ich gehe davon aus, dass er gerade seine Linke besonders trainiert, wie hier angeordnet * Das wird hier berichtet

  • Wie jeden Tag absolvierte ich unter Malachis Aufsicht die immer gleichen Abläufe, damit sich die neuen Bewegungsabläufe festigten und ich sie genau so sicher beherrscht wie alle anderen Angriffe.

    Schlag um Schlag hieb ich auf den Pfahl aus Holz ein. Ja die Bewegungen wurden immer flüssiger und geschmeidiger und langsam gingen sie mir in Fleisch und Blut über. Angriff antäuschen, Angriff ausführen. Schlag, Hieb Stich.

    Das Spiel meiner Muskel konnte man gut beobachten, da ich wie immer nur mit dem Suspensorium bekleidet trainierte. Und ja man konnte auch sehen, dass die Übungen anstrengen und Schweißtreibend waren. Noch ein paar Hiebe trafen den Pfahl und dann machte ich eine Pause Als ich mich umdrehte, bemerkte ich einen Mann, offensichtlich ein Sklave, denn ich hier noch nie gesehen hatte. Ich drehte mich nun vollständig zu dem mir unbekannten um. „Salve.“ Grüßte ich. „Gehörst du auch zum Haushalt?“ Eigentlich dachte das ich zu mindestens alle schon mal gesehen hatte, aber scheinbar gab es wohl doch einen den ich übersehen haben musste. Ja ich war arrogant genug mich nicht vorzustellen, denn bisher hatte noch jeder hier im Haushalt zumindest schon mal meinen Namen gehört.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Das der berühmte Flamma in Beisein seines Trainers überhaupt das Wort an ihn richtete, freute den Furiersklaven.

    "Salvete" grüßte Tiberios die beiden und sein bewundernder Blick blieb an Flamma hängen, dessen muskulöser Körper mit einem feinen Schweissfilm überzogen glänzte. Die Narben, die er trug, unterstrichen seine wilde kriegerische Schönheit, als sei er geradewegs mit den Parthern nach Roma gekommen, um es zu erobern :

    "Ich gehöre zum furischen Haushalt und heiße Tiberios, ich bin nur ein Besucher" , er zeigte andeutungsweise seine Bulla: "Du bist der Gladiator Flamma, nicht wahr? Kū až kū ay tō?"

    Tiberios grinste; er hatte als Kind während seines kurzen Aufenthaltes in Palmyra einige Floskeln Parthisch aufgeschnappt und das bedeutete: Woher bist du? Er sprach es höchstwahrscheinlich falsch aus, aber vermutlich würde es den Schlächter von Carrhae doch verblüffen.


    Es geschah manchmal, dass wohlhabende Römer Gladiatoren für eine private Veranstaltung mieteten, daher nahm Tiberios an, dass Flamma in der Villa Tiberia einen Auftritt haben würde.


    Der Grieche betrachtete ihn aufmerksam: "Ich bin einer deiner zahlreichen Bewunderer", sagte er:" Das wirst du ständig hören und vermutlich langweilt es dich, doch wenn du mir ein Autogramm gewährst, würde ich mich sehr freuen. Ich bitte dich sehr"

    Er zog eine Tabula aus seinem Beutel: " Nur wenn Du Zeit hast, selbstverständlich. Die Mädchen bei mir zuhause sind alle verliebt in dich und nicht nur die. Wenn sie erfahren, dass ich dich hier persönlich getroffen habe, werden sie es kaum glauben. Darf ich fragen, ob du heute hier für einen Kampf hergekommen  bist?"

  • Nur kurz stutze ich als ich in meiner Muttersprache angesprochen wurde, da aber tatsächlich die Aussprach mehr nicht ganz richtig war ging ich davon aus, das mein Gegenüber die Sprache nicht wirklich beherrschte. "Ja ich bin Flamma und ich stamme aus Seleukia-Ktesiphon." Sagte ich obwohl ich nicht wirklich davon ausging, dass der junge Mann die Stadt in der ich einst gelebt habe kannte. Dann nickte ich denn ja wie schon festgestellt war ich unter den Gladiatoren hier in Rom so was wie der Superstar und jeder... na gut fast jeder kannte mich oder zumindest meinen Namen. Und so nahm ich natürlich schon aus reiner Gewohnheit die Tabula entgegen, schreiben meinen Namen darauf und reichte sie dem Jungen Mann zurück. Dann aber schüttelte ich den Kopf. "Nein der Dominus Tiberius hat mich gekauft. Ich bereit mich hier auf meinen Abschiedskampf in der Arena vor. Er ist am 4 April." Sagte ich denn ja wenn er so ein Bewunderer war, dann wollte er wohl auch meinen letzten Kampf in der Arena sehen. "Wen besuchst du denn hier?" Fragte ich nun doch noch nach. Denn ja wenn ich mal Leibwächter werden sollte, dann war es auch wohl auch gut zu wissen, wer hier zu wem gehörte und öfter im Haus war.

  • " Die parthische Hauptstadt Seleukia Ktesiphon kenne ich leider nicht. Ich habe als Kind eine Weile in Palmyra gelebt, da wir wegen des Tumultus Iudaicus vor König Lukas aus Alexandria fliehen mussten. Da nach Palmyra auch parthische Händler kommen, habe ich so ein paar Sätze behalten. "

    Er griff nach der Tabula: "ich danke dir vielmals, das ist sehr liebenswürdig von dir.", er verstaute sie sorgfältig:

    Die nächste Aussage des Gladiators erstaunte ihn:

    "Dominus Caudex hat dich gekauft? Du kostest bestimmt ein Vermögen."Er schätzte mindestens das Zwanzigfache seines eigenen Kaufpreises:

    "Und du bist nun ein gewöhnlicher Custos? Vermisst du denn Ruhm und Ehre nicht? Verzeih, dass ich dich so ausfrage, aber das interessiert mich. "

    Bei der letzten Bemerkung wurde er ernst: "Ich mochte den Circus nicht, bevor ich dich habe kämpfen sehen. Wir Griechen haben auch Wettkämpfe, aber dabei stirbt niemand - höchstens wenn er sich überanstrengt. Dein Kampf war gut und ehrenvoll; dennoch war ich froh, dass die Menge damals Priscus das Leben geschenkt hat. Ich werde am vierten April zu deinem Auftritt kommen, Flamma, und ich werde mitte*  schreien, ganz gleich wer am Boden liegt"

    Der junge Sklave war spontan, und er löste seine bronzene Fibel von seiner chlamys, seinem Mantel, einer der wenigen Schmuckgegenstände, die er besaß:

    "ich bitte dich, das als Geschenk anzunehmen, auch wenn sie nur aus Bronze ist. Aber sie hat mir Glück gebracht, und ich wünsche dir, dass sie dir auch Glück bringt.", sagte er:

    "Und da du fragst, ich besuche Tiberius Caudex. Ich habe für ihn einige Experimente von  Abfallverbrennung durchgeführt, die ich ihm nun referieren möchte. Wenn ich es so sagen darf, du hast großes Glück mit deinem neuen Dominus. Er ist besonders. "





    Sim-Off:

    * mitte= Lasst ihn gehen!

  • „Nun kaum einer hier kennt die Städte in meiner Heimat ich kenne ja auch nur meine Heimatstadt oder viel mehr kannte. Ich war recht jung als ich meine Vater in die Schlacht begleitete.“ Sagte ich und es wunderte mich nicht, dass er die Stadt nicht kannte. Kaum einer Römer hatte schon mal von ihr gehört. Die Meisten interessierte es schlichtweg nicht. Dann zuckte ich mit den Schultern. "Irgendwas zwischen 18.000 und 20.000.“ Sagte ich dann. Denn irgendwo da lag wohl meine Verkaufspreis. „Nach dem Kampf werd eich das dann wohl sein, zumindest habe ich den Dominus so verstanden.“ Ja er hatte mir zumindest gesagt, dass ich nicht mehr vermiete wäre, als würde ich wohl wenn dann nur noch hier in der Villa Schaukämpfe abhalten. Dann baer shcüttelte ich den Kopf. „Ruhm und Ehre ist es wohl eher für den Ludus. Denn jeder Ruhm hat auch seien Schattenseiten.“ Antwortete ich vage. Ja so manches mal hatte ich mir gewünscht weniger erfolgreich zu sein und damit auch weniger Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Aber ja von außen betrachtet sah es wohl wie einen glitzernde Welt aus. Aber wir konnte nicht in unserem Ruhm baden. Was wir taten taten wir für den Lanista. „Ich habe von den griechischen Spielen schon gehört. Vielleicht kannst du mir ja irgendwann mal mehr darüber erzählen. Nun ehrenvoll. Wir haben Regeln in der Arena und wir halten uns an diese. Auch wenn wir im Sand vor Publikum wie Feinde erscheinen mögen sind wir alle Brüder. Wir sind alle Gladiatoren und teilen das selbe Schicksal als infarm zu gelten. Wir sind den Göttern der Unterwelt geweiht und das wissen wir auch. Wir gehen in die Arena um zu kämpfen und zu siegen. Ob wir aber sterben liegt in der Götter Hände oder in den Händen des römischen Publikums. Du wirst aber keinen Gladiator finde, der um sein Leben bettelt. Wir sterben wie wir kämpfen, mutig und ohne Furcht.“ Sagte ich und ja das war mein Denken, seit ich ein Gladiator war und mit das Zeichen eines solchen in die Haut gestochen wurde. Und wieder nickte ich. „Nun dann hoffen wir, dass dein Ruf Gehör findet.“ Sagte ich, war mir aber natürlich bewusst, dass sollte ich unterliegen die Masse des Publikums wohl nicht so denken würde wie dieser Sklave. Ich nahm das Geschenk entgegen und betrachtete es. „Ich danke dir und hoffe das es mir ebenso Glück bringt wie es das bei dir getan hat.“ Als er dann auf den Dominus zu sprechen kam, sah ich den jungen Sklaven direkt anund musste dabei aufgrund meiner Größe nach unten sehen. „Ich bin noch nicht so lange hier um das beurteilen zu können, aber nachdem was ich bisher so mitbekommen habe, könntest du recht haben. Du hilfst ihm also bei seiner Arbeit? Hat er dich von deinem Dominus gemietet?“

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • "ich würde gerne einmal nach Ktesiphon reisen. Und weiter nach Indien wie der große Alexander. Und noch weiter nach Serica, wo die Seide herkommt. An mir liegt es nicht, wenn ich noch nicht viel gesehen habe von der Welt.", antwortete Tiberios und pfiff, als er die Kaufsumme hörte:

    " Du bist viel wert, Flamma. das hat Vorteile, aber auch Nachteile. Der Vorteil ist, dass solch ein wertvoller Sklave meist sehr gut behandelt wird, der Nachteil, dass er sich niemals selbst freikaufen kann. ",

    er schaute nun ernst drein:

    "Den Hades immer vor Augen, das ist eine schwere Bürde. Und dennoch - viele wollen sein wie ihr Gladiatoren. Du hast recht, ihr sterbt mutig und ohne um Gnade zu betteln. Gerade deswegen will ich euren Tod nicht sehen, denn solch eine Haltung verdient das Leben. 
    Griechische Wettkämpfe würden dir vorkommen wie ein Zeitvertreib für Knaben:  Am wildesten ist wohl das Pankration, ein Kampf zwischen zwei Kontrahenten, bei dem fast alles erlaubt ist außer Beißen, die Augen auskratzen und die Geschlechtsteile anzugreifen. Verloren hat, wer sich ergibt. Boxen ist gefährlicher, da manche Boxer Metallstücke in ihre Boxhandschuhe legen. Aber man kämpft, um zu gewinnen,  aien aristeuein:immer der Beste sein, ist das Motto. Ich allerdings könnte höchstens beim Wettlaufen mitmachen
    "
    ,

    Tiberios warf einen Blick auf seine Arme und dann einen bewundernden auf die definierten des Flamma. Aber noch mehr als die äußeren Attribute bewunderte er die innere, heroische Haltung des Gladiators:

    "Es ehrt mich, dass du meine Gabe annimmst, Flamma", sagte er: "Ich verehre Tyche, die Göttin meines Schicksals. Gibt es auch bei euch infames einen Gott, zu dem ihr vor einem Kampf betet? "

    Bei der nächsten Frage schüttelte Tiberios den Kopf, und in seine graue Augen trat ein unbestimmter Ausdruck: "Nein, meine Domina hat mich nicht vermietet. Ich darf wegen des Ruhmes und des zukünftigen Gewinn der Furier willen mithelfen, aber wenn ich aufrichtig bin, ist es aus Freundschaft. Das ist das Besondere an Tiberius Caudex: Er weckt Loyalität und Hingabe. Viele lieben ihn."

    Letzteres sagte Tiberios etwas melancholisch.

  • Leicht lächelte ich. „Nun wir sind Sklaven, viel reisen können wir nicht. Ich kennen nicht mal Rom. Ich bin seit 17 Jahren in dieser Stadt, habe jedoch kaum mehr als den Ludus, die Arena gesehen. Von ein paar einzelnen Häusern in denen wir auf Feiern anwesend waren mal abgesehen. Aber allein oder nur um die Stadt zu sehen war ich noch nie unterwegs. Du bist also mehr herumgekommen als ich.“ Denn ja so war es, wir kamen nie aus dem Ludus es sei denn ein auswärts Termin stand an. Und allein? Nein man würde uns nie allein losgehen lassen. Unsere Ausbildung war viel zu teuer und viele waren Kriegsgefangene, die vielleicht nicht zurückkehren würden. „Nun ich hätte schon frei sein können. Ich habe auch genug Preisgelder bekommen um mich freizukaufen. Aber ich habe auch meine Freilassung... das mir angebotene Holzschwert immer abgelehnt. Ich bin zu lange aus der Heimat weg und habe den Römern gedient, als das ich zurückkehren können. Ich würde dort mein Leben verlieren. Und hier? Ich müsste weg aus Rom dürfte mich der Stadt nicht nähern. 150 Meilen wenn ich es recht in Erinnerung habe. Und wie ich schon sagte, wir gelten als infarm auch nach unserer Freilassung. Das heißt ich können nur als Ausbilder von Gladiatoren mein Geld verdienen oder müsste mich in den eher zwielichtigen Geschäften nach Arbeit umsehen. Also nützt mir die Freiheit nichts. Ich wäre auch im Ludus geblieben, bis Fortuna eines Tages entschiede hätte, dass ich nicht mehr gewinne und hätte dort meine Ende gefunden.“ Sagte ich und zuckte mit den schultern. „Der Dominus hat mir eine Zukunft geboten. Aber ich war mir immer bewusst, das ich eines Tages als römischer Sklave sterben werde. Ich kam als Kriegsgefangener nach Rom, die sterben üblicherweise am Kreuz oder in der Arena. Ich hatte bisher Glück. Und da der Dominus mich nun gekauft hat werde ich ihm dienen bis an mein Ende, ob es nun nah oder noch fern ist.“ Denn ja genau so war es. Freiheit nutzte mir nichts und als Sklave und Leibwächter des Tiberios konnte ich hatte ich einen Zukunft, wenn Fortuna in der Arena nochmal auf meiner Seite war. „Ja haben wir. Wir beten das Merkurius, wenn wir unser Leben in der Arena verlieren, uns zu Charon dem Unterweltgott führt, damit dieser uns für die Totengöttin Libitina beanspruchen kann.“ Denn ja sie waren den Göttern der Unterwelt geweiht und würde nicht ins Elysium gehen. „Manche von uns beten zu den Göttern ihres Volkes. Die die aus den Gebieten stammen die die Römer Germanien nennen, beten zu einem Gott namens Wodan, sie glauben das sie wenn sie ehrenvoll im Kampf sterben sie von Walküren an einen Tafel in Walhall gebracht werden, wo die tapferen Krieger ewig leben.“ Ja einige beteten immer noch zu ihren eigenen Göttern. So wie er wieder von dem Dominus sprach keimte in mir der Verdacht auf, dass er einer derjenigen war, die den Tiberius liebten, aber ich sagte nichts dazu. „Nun ich werde ihm loyal dienen, er ist mein Dominus damit gehört mein Leben und meine Loyalität ihm.“ Sagte ich denn ja auch das war einen Denkweise von lange dienten Gladiatoren wir mir. Wir hatten uns mit allem was wir waren dem Ludus verschrieben, auch wenn ich keine Gladiator mehr sein würde, würde ich es bei meinem neuen Dominus genau so halten. „Du bist also ein Freund des Dominus?“ Fragte ich dann aber dennoch nach.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Tiberios verstand. Der Parther konnte nicht zurück nach Parthien, denn dort würde man ihn als einen Kollaborateur der Römer töten. Als Kriegsgefangener war es ihm aber auch verwehrt, sich freizukaufen und ein gewöhnlicher libertus zu werden. Die einzige Möglichkeit, die ihm blieb, war selbst ein Ausbilder zu werden und seine jungen Brüder in den Tod zu schicken. Oder sich einer kriminellen Bande anzuschließen, aber der Grieche spürte, dass das für Flamma nicht in Frage kam.

    Trotz seiner gesellschaftlichen Ächtung hatte Flamma etwas Feines, Edles an sich.



    "Mercurius psychopompos der Seelengeleiter.", sagte er: "Auch meine Leute verehren ihn. Doch statt der düsteren Libitina wähle ich Thanatos, Bruder des Schlafes. Von Wodan habe ich gehört. Wir haben gerade einen neuen Sklaven, einen Germanen."


    Er schüttelte sich etwas, der Gedanke an die Unterwelt ließ ihn schaudern:

    "Wenn der Kampf vorbei ist, und unsere Domini es erlauben, gehen wir in eine Taberna in Roma, um zu feiern. ", sagte er schnell: "ich habe eine gute Freundin namens Morrigan, sie ist Perserin, und eine Meisterin des Tanzes, sie wird dir gefallen. Und wenn dein Herz für jemanden schlägt, bring sie oder ihn mit. Die Götter lieben die Fröhlichkeit von uns Sterblichen."

    Er dachte daran, seinen schönen Telys mitzubringen, wenn Dominus Maecenas ihn ließe. Er verstand sich ja auch mit der Morrigan.


    Bei der nächsten Frage des Gladiators wurde er leise: "Ich habe das unverdiente Glück, dass Tiberius Caudex mich einen Freund nennt.", erwiderte er:"Er vergilt Loyalität mit Treue und Schutz. Dir wird es gut hier ergehen, besser als im Ludus. Obwohl, ich weiß nichts über das Leben dort. Trainiert ihr den ganzen Tag? Du sprichst sehr gut Latein, wann hast du das gelernt? Auch dort?."


    Dennoch machte der Grieche ein sorgenvolles Gesicht. Er hätte sich gewünscht, dass jener vierte April , der Tag des Kampfes, schon vorüber gewesen wäre.

    Der einzelne Römer mochte gut sein, aber die Masse im Circus war zuweilen eine Bestie, und Tiberios wusste, dass Flamma das zu gut wusste.

  • „Ich weiß nicht wann ich das Haus hier verlassen darf und ob ich es allein darf. Noch bin ich ja zu bekannt in der Stadt. Der Dominus meinte auch, dass es dauern wird bis er mir einen Bulla gibt.“ Sagte ich „Und ohne Bulla solle ich mich mit der Markierung als Gladiator wohl eher nicht draußen blicken lassen, es sei denn ich will am Kreuz ende.“ Ja da waren die Römer recht rigoros und die unter seien Haut gestochene Zeichnung die den ganzen Unterarm bedeckte war ja nicht gerade unauffällig. Ein frei herumlaufender Gladiator, der nicht nachweise konnte, das er einen Besitzer hatte, der würde schneller am Kreuz landen als er auch nur ein Wort sagen könnte. „Aber wenn der Dominus zustimmt, dann natürlich gern.“ Stimmte ich natürlich zu, denn warum sollte ich nicht ein halbwegs normales Sklavenleben führen, wenn der Dominus es gestattete. Und natürlich würde ich Kara mitnehmen. „Ja zumeist trainieren wir.“ Ich sah den jungen Mann an. „Aber wir haben auch zeitweise andere Aufgaben. Wie ich schon sagte kann der Lanista frei über unsere Körper verfügen. Es gibt viele die das nutzen. Sie buchen und für private Feier und auch für private Stunden. Männer wie auch Frauen. Und um so bekannter man ist um so öfter wird man gebucht. Einige komme dafür in den Ludus, wo es extra Zimmer für diese privaten Treffen gibt. Andere buchen und und lassen uns in die Villen kommen Manche nur für Schaukämpfe andere für Kämpfe und um sich an unsere Körpern zu bedienen. Nur kurz vor anstehenden Kämpfen in der Arena trainieren wir ausschließlich, denn wir sollen ja dort unser Bestes geben.“ Ja das war human und nett umschrieben, das Gladiatoren in der Arena ihr Blut gaben und außerhalb nichts anderes als männliche Huren waren. „Die Sprache habe ich schon früh im Ludus gelernt, Die Sprache der Römer und noch 15 weitere von meine Brüdern. Da wir ja neben den Kämpfen und den erfüllen von Wünschen der Kunden des Ludus sonst nichts zu tun haben, war es für mich ein gutes Training des Geistes. Früher konnte ich in meiner Sprache lesen und schreiben. Ich weiß nicht ob ich mich noch an die Buchstaben erinner würde. Schreiben kann ich in der Römersprache auch nur meinen Namen. Und wenn man im Ludus nicht ganz durchdrehen möchte, muss man seinen Geist beschäftigen. Ich habe das getan indem ich Sprachen und Dialekte gelernt habe.“ Denn ja auch der Geist wollte beschäftigt werden, tat man das nicht dachte man nur die ganze Zeit über sein Schicksal oder die Kämpfe nach, das war eher hinderlich und lähmte einen nur. Man musste was finden um den Geist anzuregen. „Nun wie gesagt. Ich hoffe es, aber das der Tiberius anders ist, habe ich schon festgestellt. Er hat mich gefragt ob ich mit dem Kauf einverstanden bin. Wohl auch, weil ich meine Freilassung immer und immer wieder abgelehnt habe. Aber er hätte nicht fragen müssen.“

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • "Es eilt nicht", sagte Tiberios freundlich: "Es wird noch viele laue Sommerabende geben. Vom Vertrauen des Dominus hängt alles ab, natürlich.. Aber wenn du es hast, geht es gut . Ich bekomme frei, wenn ich darum bitte und habe ein Peculium von fünfundzwanzig Sesterzen im Monat, klar, mit deinen Preisgeldern wirst du es wenig finden. Ich kaufe gerne Schriftrollen, und wenn ich auf ein besonderes Werk gespart habe, freue ich mich."


    Er lächelte, aber was er dann hörte, ließ ihn wieder nachdenklich werden: "Und man sieht immer nur den Glanz und nicht den Schatten der ludi", sagte er: "Und es scheint viel Schatten bei euch zu geben. Meine Domina in Roma würde so etwas nie tun, aber mein erster Herr in Alexandria war deinem Lanista wohl ähnlich. Ich glaube, ich weiß, was du andeutest."


    Ein wenig verdunkelte sich der Blick des Griechen, als er sich erinnerte, dann meinte er recht freimütig:

    "Ich hätte es nur bei euch Kämpfern nicht so vermutet. Ihr seht nicht aus wie Lustknaben. Oh, ich dachte mir schon, dass sich dir reiche Römerinnen an den Hals werfen, aber das man es dir befiehlt, nein, das wusste ich nicht."


    Er schüttelte den Kopf:

    "Dominus Caudex wird dich vor so etwas beschützen.", sagte er: "Er ist wie die Philosophen, die in jedem einen Mitmenschen sehen, doch einen Unterschied gibt es: Er meint es ernst. Und seine Mitmenschen sollte man nicht einfach zur völlig freien Verfügung verleihen,  nicht wahr?"


    Tiberios sprach leichthin, aber die Empörung, die er fühlte, zeigte sich darin, dass er rot wurde.


    Beim nächsten Thema pfiff er anerkennend:

    "Fünfzehn Sprachen? Welche denn? Du musst eine sehr rasche Auffassungsgabe haben. Wenn du dich nicht mehr an die parthische Schrift erinnerst, werde ich schauen, ob ich ein Buch in dieser Sprache finde. In Alexandria kannte ich einen Buchhändler, der wüsste bestimmt, wo. Aber das kriege ich noch raus."


    Er lächelte, weil er das Gefühl hatte, Flamma nützlich sein zu können.


    Bei seinen letzten Worten nickte er Zustimmung:

    "Ja, so ist dein Dominus" , sagte er mit großer Wärme in seiner Stimme.

  • „Nun es ist nicht wenig, ich kann den Wert dessen nur schwer ermessen, denn ich kenn mich mit den Preisen nicht aus.“ Gestand ich, denn ja wie ich schon sagte ich war nie in der Stadt um einfach nur einzukaufen. Ich war immer unter Bewachung gewesen und wenn dann nur für Termine. Was das Geld und der Schmuck den ich besaß tatsächlich wert war hatte mir Kara erst erklären müssen. Für mich war das nur Plunder gewesen ohne jeglichen wert oder Bedeutung.

    „Und wenn du für etwas sparst, denke ich du erfreust dich dann daran mehr oder?“ Denn ja ich hatte bisher auf nichts gespart, das Geld aber auch nicht ausgegeben, Was hätte ich mir auch kaufen sollen? „Nun Lustknaben, es ist eher so, dass sie uns dafür bewundern, dass wir die römischen Tugenden wie Siegeswille, Todesverachtung und Tapferkeit demonstrieren.Sie erhoffen sich wohl, dass etwas davon auf sie abfärbt.“ Sagte ich und zuckte mit den Schultern. „Andere fühlen so größer und machtvollen, wenn sie zeigen können das sie über uns gebieten. Denn sie wissen, dass wir ihnen in einem Kampf überlegen wären. Aber was genau sie antreibt...“ Wieder konnte ich nur mit den Schultern zucken. „.. Aber ja man befielt es uns. Unsere Körper gehören nicht uns, der Lanista bestimmt über sie.“ Das war einfach so und niemand von uns hinterfragte das. „Ich werde es sehen, wie der Dominus ist... also wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme.“ Denn ja ich musste erst diesen Kampf in zwei Wochen hinter mich bringen. „Einige der Sprache derer die Germanen genant werde, Nubisch davon einige Dialekte, Hebräisch, die Sprache der Ägypter, der Griechen, die der Perser, der Spanier, Keltisch, Gallisch und natürlich die Sprache meins Volkes.“ umriss ich grob welche Sprachen ich sprach. „Nun wir haben sie uns im Ludus gegenseitig beigebracht, es beschäftigt wie ich schon sagte den Geist. Ich würde mich freuen, wenn ich ein Buch mit der Sprache meines Volkes hätte. Ob ich es jedoch noch lesen kann. Es ist lange her das ich es das letze Mal getan habe und seither habe ich auch nichts mehr gelesen. Man hat mir im Ludus nur beigebracht wie ich meinen Namen schreiben muss. Mehr kann ich auch nicht in diesen Buchstaben der Römer schreiben.“ Ich zuckte mit den Schultern, denn ja vielleicht hätte ich es lernen können, aber das war ja nie Ziel meiner Ausbildung. Ein Kämpfe muss nicht lesen und schreiben können. Ich bemerkte einen Bewegung, der Dominus näherte sich. Ich trat also eine Schritt zurück und senkte rein aus Gewohnheit meine Haupt und ja ich musste mich immer noch davon abhalten abzuknicken. Ja alten Gewohnheiten legte man nicht so schnell ab.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Nero kam etwas verspätet ihn hatte noch die Arbeit aufgehalten, als er nun aber den Garten betrat, sah er, dass es seinem Gast – ja er sah Tiberios als solchen – nicht langweilig geworden ist. „Salve Tiberios. Wie ich sehe, hast du Flamma schon kennengelernt.“ Sagte der Hausherr freundlich. Ja er hatte das Gespräch nicht unterbrechen wollen, aber der Gladiator hatte ihn bemerkt und war wie immer recht unterwürfig zurückgetreten. Ja hier würde wohl einiges an vertrauensbildenden Maßnahmen fällig werden. Nero nahm sich auf jeden Fall vor Flamma beizubringen, dass er nicht unter den anderen Sklaven stand. Dies schien dieser immer noch anzunehmen. Ja Gladiatoren standen zumindest aus Sicht der Gesellschaft noch weit unter normalen Sklaven ja sogar noch unter Lupas. Aber Nero teilte eben diese Ansicht nicht. Aber er würde Flamma jetzt vor dem Kampf nicht damit behelligen, das würde er später tun dann aber gründlich, denn ja irgendwer musste dem Mann sagen, dass er nicht weniger wert war als andere.

  • "Wie viele Jahre warst du im Ludus?", fragte Tiberios. Die Worte des Gladiators machten ihn nachdenklich:


    "Ihr Kämpfer der Arena verkörpert die römischen Tugenden, sagtest du. Aber die Römer scheinen das euch nicht zu danken, wenn sie euch zu infames degradieren und mit euch tun, was ihnen in den Sinn kommt." , meinte er kopfschüttelnd:

    " Mit Schauspielern verfahren sie ähnlich. Sie scheinen alle zu verabscheuen, die sie unterhalten.
    Ich werde dir das Buch in parthischer Sprache so schnell wie möglich besorgen.
    Deine Sprachkenntnisse bewundere ich sehr.
    Sogar des Aegyptischen bist du mächtig?
    Ich muss mich schämen, ich kann es nicht. In Alexandria kommt man nämlich so gut mit Griechisch zurecht, dass man die Sprache der Einheimischen nicht unbedingt braucht. Ich weiß gerade mal, dass ich am am 24. Epiphi, des dritten Monats des Schemu* geboren bin.
    Du musst Tiberius Caudex unbedingt von deinen vielen Sprachen erzählen. Oder ich tu es. Er ist ein gelehrter Mann, und das wird ihm gefallen. Bestimmt besorgt er dir später einen Lehrer fürs Schreiben. Hoffentlich darf ich der sein.
    "

    Tiberios grinste, letzeres war aber nur Spaß. Im tiberischen Haushalt lebten viele Sklaven, die gut schreiben konnten; er erinnerte sich auch noch an Dedes doch recht hübsche Handschrift.


    Da kam Tiberius Caudex in die Garten, und auf Tiberios Gesicht spiegelte sich eine tiefe Freude wieder, als würde die Sonne aufgehen.


    Aber Flamma machte eine Geste, als ob er sich hinknien wollte. Er musste eine äußerst strenge Erziehung hinter sich haben.


    Der Patrizier hatte Tiberios damals gesagt, dass er es von ihm weder wünschte, mit Dominus angeredet zu werden noch dass er sich verbeugte. Anfangs hatte sich Tiberios danach gerichtet, weil er dazu erzogen worden war, ständig zu gefallen. Mittlerweile wusste er, dass Tiberius Caudex diese Aufforderung ehrlich gemeint hatte.


    "Salve Tiberius Caudex "sagte Tiberios:

    "Ja, ich hatte das Vergnügen. Es ist erstaunlich, wer alles in deinem Garten Sport treibt: Flamma, der berühmte Kämpfer der Arena. Und ich habe ein Autogramm ergattert. Und….“", er schaute und sprach nun Flamma direkt an:

    " Ich danke dir für deine Freundlichkeit und das interessante Gespräch."


    Sim-Off:

    * am 18. Juni

  • „Siebzehn Jahre.“ Sagte ich. Ja es es war einen lange Zeit. „Nun wie ich sagte ich hatte viel Zeit.“ Sagte ich und tat es ab, denn ja für mich war das nur einen nebenher Beschäftigung gewesen. Nichts was mir nützlich war. „Über das Buch würde ich mich freuen. Ob ich es aber noch lesen kann...“ Ich zuckte mit den Schulter, denn ich wusste nicht ob ich mich noch an die einzelnen Schriftzeichen erinnern konnte. „Und nun ja Schreiben? Ich soll als Leibwächter dienlich sein, Schreiben ist dafür nicht notwendig.“


    Der Dominus unterhielt sich mit dem Tiberios und ich zog mich noch weiter zurück, denn ein Sklave der die Freundschaft eiens Patriziers genoss stand sehr weit über mir. Ich nickte Tiberios zu, nahm meine Schwerter wieder auf und wandte mich Malachi zu, den ja wir waren gleich, wir waren Brüder.

  • Der Hausherr nickte. „Ja er wird jetzt hier öfter Sport treiben oder trainieren.“ Sagte Nero und nickt Tiberios zu. Er hatte sich also einen Autogramm geholt. „Nun er hat dir sicherlich erzählt, dass er sich auf seien Abschiedskampf vorbereitet. Danach wird er für immer hier im Haushalt leben.“ Ja für Nero kam eine Niederlage nicht in Frage beziehungsweise zog er den Tod des Gladiators nicht in Betracht. „Ich bin aber froh, dass er jetzt zu meinem Haushalt gehört, er ist eine große Bereicherung.“ Ja das mit der Unterwürfigkeit würde Nero noch klären, aber das war erst sein übernächstes Projekt. „Wir wollten ins Dampfbad.“ Sagte er zu Tiberios und drehte sich dann zu Flamma. "Wenn du möchtest kannst du nicht uns anschließen.“ Ja es war ein Versuch dem Gladiator zu zeigen, dass er nicht mehr zu denen Gehörten die ganz unten standen, aber Nero hatte wenig Hoffnung das dieser zustimmen würde.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Die ganze Zeit über hatte Malachi sich im Hintergrund zurückgehalten. Er wusste noch von seiner Zeit damals vor knapp 20 Jahren, wie das mit den amatores so war und dass die einen das ein oder andere Mal durchaus vom Training abhielten. Und natürlich wusste er, dass Flamma noch immer in diesen Verhaltensmustern gefangen war und es mehrere Jahre dauern würde, bis er das ablegen konnte. Also hatte er nichts gesagt, als der dünne Junge den Gladiator angehimmelt und ausgefragt hatte.

    Als jetzt aber auch noch der Hausherr damit kam, dass Flamma doch mit ins Dampfbad sollte, damit sie noch mehr über Sprachen und Schriften philosophieren konnten, sah er sich doch genötigt, etwas zu sagen.

    Die ersten fünf Worte entsprachen einem Fluch in seiner Muttersprache, Hebräisch, erst danach wendete er sich respektvoll in Richtung des Hausherren.

    “Dominus, Flamma muss üben. Wir verschwenden viel zu viel Zeit mit Ablenkungen, und wenn er nicht bald lernt, seine rechte Seite besser zu schützen, wirst du danach keinen Gladiator haben, der hier im Haushalt leben kann.“

    Ja, Malachi sprach nicht gerne, und noch weniger gerne widersprach er irgendwelchen Römern. Aber wenn er hier nicht fast zwei Wochen harte Arbeit verschwenden sollte, dann musste Flamma seine Übungen fortsetzen und sie noch weiter an ihrer Taktik arbeiten. Malachi war ja schon fast ungehalten über die drei Tage, die er im Ludus sein würde und nicht weiter mit ihm trainieren konnte. Auch wenn Malachi glaubte – nein, wusste! - dass die Doctores im Ludus Dacicus wirklich sehr gut waren und am Sieg ihrer Gladiatoren interessiert waren, wollte er eigentlich am liebsten selbst sichergehen, dass Flamma nicht wieder andere Anweisungen bekam und das hier mühsam erlernte wieder vergaß.

    Ius Trium Liberorum
    Dominus Factionis (Factio Purpurea)
  • „Siebzehn Jahre.“ Sagte ich. Ja es es war einen lange Zeit. „Nun wie ich sagte ich hatte viel Zeit.“ Sagte ich und tat es ab, denn ja für mich war das nur einen nebenher Beschäftigung gewesen. Nichts was mir nützlich war. „Über das Buch würde ich mich freuen. Ob ich es aber noch lesen kann...“ Ich zuckte mit den Schulter, denn ich wusste nicht ob ich mich noch an die einzelnen Schriftzeichen erinnern konnte. „Und nun ja Schreiben? Ich soll als Leibwächter dienlich sein, Schreiben ist dafür nicht notwendig.“


    Der Dominus unterhielt sich mit dem Tiberios und ich zog mich noch weiter zurück, denn ein Sklave der die Freundschaft eiens Patriziers genoss stand sehr weit über mir. Ich nickte Tiberios zu, nahm meine Schwerter wieder auf und wandte mich Malachi zu, den ja wir waren gleich, wir waren Brüder.

    Siebzehn Jahre! Das waren fast so viele Jahre wie er selbst zählte. Siebzehn Jahre als Gladiator zu überleben, was das bedeutete, konnte er kaum ermessen.

    Als Flamma sein Schwert wieder aufnahm, verabschiedete er sich:"Möge Fortuna dich beschützen, Flamma." und zu dem anderen Mann: "Vale bene"


    Der Hausherr nickte. „Ja er wird jetzt hier öfter Sport treiben oder trainieren.“ Sagte Nero und nickt Tiberios zu. Er hatte sich also einen Autogramm geholt. „Nun er hat dir sicherlich erzählt, dass er sich auf seien Abschiedskampf vorbereitet. Danach wird er für immer hier im Haushalt leben.“ Ja für Nero kam eine Niederlage nicht in Frage beziehungsweise zog er den Tod des Gladiators nicht in Betracht. „Ich bin aber froh, dass er jetzt zu meinem Haushalt gehört, er ist eine große Bereicherung.“ Ja das mit der Unterwürfigkeit würde Nero noch klären, aber das war erst sein übernächstes Projekt. „Wir wollten ins Dampfbad.“ Sagte er zu Tiberios und drehte sich dann zu Flamma. "Wenn du möchtest kannst du nicht uns anschließen.“ Ja es war ein Versuch dem Gladiator zu zeigen, dass er nicht mehr zu denen Gehörten die ganz unten standen, aber Nero hatte wenig Hoffnung das dieser zustimmen würde.

    Tiberios nickte, als Tiberius Caudex den Abschiedskampf erwähnte, ja, das wusste er bereits, und dass Flamma siebzehn Jahre lang im Ludus gewesen war, dass er den Tiberius die unvorstellbare Summe von 20.000 Sesterze gekostet hatte, dass er fünfzehn Sprachen sprach, und dass er verliehen worden war, wie es dem Lanista in den Sinn kam.


    Als der Tiberius Flamma mit ins Dampfbad einlud, sagte Tiberios nichts, da es Sache des dominus war, wie er mit seinem Eigentum verfuhr, aber er nickte wieder.

    Der ganze Flamma hatte trotz seiner Berühmtheit etwas Bescheidenes und Freundliches an sich, und er war für den Alexandriner einfach sehr spannend.


    Dieser Plan wurde allerdings durchkreuzt durch den doctor, der Flamma trainierte. Bisher hatte er geschwiegen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Die ganze Zeit über hatte Malachi sich im Hintergrund zurückgehalten. Er wusste noch von seiner Zeit damals vor knapp 20 Jahren, wie das mit den amatores so war und dass die einen das ein oder andere Mal durchaus vom Training abhielten. Und natürlich wusste er, dass Flamma noch immer in diesen Verhaltensmustern gefangen war und es mehrere Jahre dauern würde, bis er das ablegen konnte. Also hatte er nichts gesagt, als der dünne Junge den Gladiator angehimmelt und ausgefragt hatte.

    Als jetzt aber auch noch der Hausherr damit kam, dass Flamma doch mit ins Dampfbad sollte, damit sie noch mehr über Sprachen und Schriften philosophieren konnten, sah er sich doch genötigt, etwas zu sagen.

    Die ersten fünf Worte entsprachen einem Fluch in seiner Muttersprache, Hebräisch, erst danach wendete er sich respektvoll in Richtung des Hausherren.

    “Dominus, Flamma muss üben. Wir verschwenden viel zu viel Zeit mit Ablenkungen, und wenn er nicht bald lernt, seine rechte Seite besser zu schützen, wirst du danach keinen Gladiator haben, der hier im Haushalt leben kann.“

    Ja, Malachi sprach nicht gerne, und noch weniger gerne widersprach er irgendwelchen Römern. Aber wenn er hier nicht fast zwei Wochen harte Arbeit verschwenden sollte, dann musste Flamma seine Übungen fortsetzen und sie noch weiter an ihrer Taktik arbeiten. Malachi war ja schon fast ungehalten über die drei Tage, die er im Ludus sein würde und nicht weiter mit ihm trainieren konnte. Auch wenn Malachi glaubte – nein, wusste! - dass die Doctores im Ludus Dacicus wirklich sehr gut waren und am Sieg ihrer Gladiatoren interessiert waren, wollte er eigentlich am liebsten selbst sichergehen, dass Flamma nicht wieder andere Anweisungen bekam und das hier mühsam erlernte wieder vergaß.

    Tiberios zuckte zusammen, als Malachi in einer östlichen Sprache kurz fluchte.

    Nun sprach er den Ausbilder direkt an: "Verzeih mir bitte!", bat er: "Ich wollte nicht stören, auch wenn ich zugeben muss, dass mich die Begeisterung übermannte, Flamma  hier zu sehen. "

    Dieser musste üben, und er, Tiberios hatte ihn abgelenkt. Der Grieche wusste, dass er oft zu viel redete und zu neugierig war. Hoffentlich musste das Flamma nicht jetzt oder in Zukunft büßen.

    Welches Problem er wohl mit der rechten Seite hatte?

    "Auch dich bitte ich um Entschuldigung, dass ich dich von deinen Pflichten abgehalten habe, Flamma. Das nächste Mal - schick mich einfach fort.", sagte Tiberios.

    Dann sah er Tiberius Caudex an: "Ich habe mein Badebesteck und ein Handtuch dabei. Brauch ich noch etwas?"

  • ...


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    ....

    Noch ehe ich auf den Dominus antworten konnte, fluchte Malachi vor sich hin. Ich sah zu ihm und musste mir ob seines Fluches ein Grinsen verkneifen. Drehte mich dann aber zum Dominus um. „Dominus, ich danke für deinen Angebot, aber ich würde lieber weiter trainieren.“ Sagte ich ablehnen konnte ich es ja nicht, denn wenn er darauf bestand blieb mit wohl keine andere Wahl und ich musste seinen Anweisungen folge leisten.

    Dem Tiberios nickte ich noch kurz zu. Natürlich würde ich ihn nicht wegschicken, denn er stand in der Hierarchie nun mal über mir und so stand mir das nicht zu Aber hier und jetzt würde ich das natürlich so nicht sagen.

    Als der Dominus und sein Gast sich entfernt hatte sah ich zu Malachi und grinste. Zu dem Fluch sagte ich nichts. Aber zu etwas anderem. „Du hält also keine Diät. Ich werde Stratonica sagen, dass sie dir Hühnchen zubereiten soll ohne irgendwas aus Milch richtig?“Ja ich sprach in seiner Muttersprache mit ihm.

    Denn ja so konnte ich mich daran erinnern, dass mir das einer derer die so sprachen wie Malachi kein Schweinefleisch aßen und Fleisch nie zusammen mit irgendwas aus Milch.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica