Unauffällig beobachtete ich, wie die Sklavin hinüber zu dem Griechen ging, der nun noch der einzig verbliebene Konkurrent geblieben war. Zwar konnte ich nicht hören, mit welchen Worten Anippe den griechischen Sklaven betörte und somit von der Versteigerung ablenkte, doch das, was ich sah genügte voll und ganz, um es mir vorzustellen. Anippe war schließlich eine Frau, die es auf treffliche Weise verstand, ihr Gegenüber vom Offensichtlichen abzubringen und ganz anderen Gedankengängen zu folgen. Darin war sie meiner treuen Nilofer nicht ganz unähnlich gewesen. Mein letztes Gebot war gänzlich an ihm vorbei gegangen, was dazu führte, dass wohl kein weiteres Gebot zu erwarten war. Oder doch?
Zur Sicherheit schaute ich mich noch einmal unauffällig um. Da waren noch immer diese Handvoll Soldaten, die mir schon vor einiger Zeit aufgefallen waren. Zum einen erregten sie mein Interesse, doch andererseits musste ich mir im Klaren sein, dass ich gut daran tat, nicht ihr Interesse für mich zu erregen. Schließlich waren die Beziehungen zwischen Parthern und Römern nicht gerade die Besten. Am Ende hielten sie mich noch für eine Spionin. Doch ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich bereits bei einem von ihnen eben dieses Interesse erregt hatte. Bildete ich es mir nur ein, oder hatte er erst zu Anippe und dann zu mir geschaut? Ach was, sagte ich mir nach einer Weile. Wahrscheinlich sah ich schon Gespenster oder gar einen djinn, der meine Sinne trüben wollte.
Schließlich fiel mein Blick auf den Sklavenhändler. Es war einer von der fragenden Sorte. Wie lange sollte dieses Schauspiel noch dauern? Wo blieb endlich der Zuschlag für mein Gebot? Denn der Grieche war ja ganz eindeutig mit anderen Dingen beschäftigt!