Kara hatte ausgiebig gebadet und sich gewaschen. Sie fühlte sich elend. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie noch immer seine Stöße fühlen, seinen Atem, seine Hände. Sie fühlte immer noch die feinen Nachbeben ihres Körpers, der sich so sehr danach gesehnt hatte, es so sehr genossen hatte. Und genau deshalb fühlte sie sich schuldig und elend. Sie sollte eigentlich Ashkan sagen, dass sie wieder da war, aber sie konnte ihm gerade nicht unter die Augen treten. Sie fühlte sich schuldig. Vor allen Dingen, weil sie wusste, dass sie es wieder tun würde.
Und so war sie stattdessen nach oben gegangen und hatte sich einfach auf ihr Bett gelegt. Sie war nicht wirklich müde, aber dennoch erschöpft. Und es tat gut, einfach nur dazuliegen und die Gedanken ins Nichts gleiten zu lassen. Nun, zumindest, wenn sie das täten. Aber sie kamen immer wieder doch zu dem Punkt zurück, dass sie einen Fehler begangen hatte. Dass sie drohte, alles zu zerstören, was sie eigentlich bewahren wollte. Dass sie Ashkan verletzen würde. Und es tat weh. Es nagte an ihr und fraß ein kleines Loch in ihren Bauch. Sie zog ein wenig die Beine an.
Eigentlich war die Zeit für das Abendessen jetzt. Kara hörte die Bewegung im Haus, die Stimmen, die Schritte. Eigentlich hatte sie auch Hunger, aber sie konnte nichts essen. Sie wollte auch nicht aufstehen. Sie wollte einfach nur hier liegen und darauf hoffen, dass ihr eine Lösung für ein unlösbares Problem einfiel.