Bitte was? Das sollte jetzt ihre Schuld sein?
“Nachher! Ich habe gesagt, nachher! Was denkst du denn, dass mein Mann mich begleitet und nicht irgendwann mal sich Sorgen macht, wenn ich die ganze Nacht nicht wieder auftauche?“ knurrte sie zurück und sah ihn verständnislos an.
Und ja, sein Vorwurf traf sie durchaus. Vielleicht stimmte es ja auch, dass sie nicht wirklich wusste, was sie wollte. Denn ja, sie wusste es manchmal nicht. Sie wollte Ashkan, und sie wollte ihn nicht verletzen. Aber sie wollte sich auch von dem Tiberier von Zeit zu Zeit fesseln, dominieren und ficken lassen. Das war schon widersprüchlich genug.
Und das hier, das war noch einmal anders. Kara konnte selber nicht einmal genau sagen, was das hier war. Ob es überhaupt irgendwas war, was einen Namen hatte. Sie wusste, dass sie Rufio wollte. Aber sie wusste auch, dass sie ihn sowas von nie wirklich haben konnte. Er war Patrizier, er hatte eine Ehefrau, er brauchte eine patrizische Ehefrau, und Kara war definitiv nicht wie Dede und gab sich mit der Rolle als Bettwärmer zufrieden. Ganz sicher nicht. Also wollte sie das auch gar nicht. Nicht wirklich. Und auf der anderen Seite wieder doch. Wie also nannte man das?
Aber jetzt und hier wollte sie darüber auch nicht nachdenken. Jetzt wollte sie wütend sein und mit ihm streiten. Und gewinnen. Und deshalb stapfte sie zu ihm, damit sie besser streiten konnte.
“Heute ist das deine Ausrede, und was war es beim letzten Mal? Tu nicht so, als würde ich dich dauernd wegstoßen! Du bist derjenige, der hier zweimal geküsst hat. Ich lag jetzt schon das zweite mal auf deinem Bett unter dir, und du schickst mich weg. Also sag jetzt nicht, dass du das eigentlich nicht willst. Wenn du mich wirklich wollen würdest, würdest du mich nicht wegschicken, sondern mich aufs Bett drücken und ficken. Also sag jetzt nicht, ich würde dir die Schuld nur zuschieben.“