Die Reise nach Brundisium
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Da wir uns über Stadtgebiet nach Südosten am Circus Maximus vorbei bis zur Porta Capena fahren mussten, wo dann die Via Appia begann, die uns an unser Ziel führen würde, verstand ich nun, weshalb wir so früh aufgebrochen waren.
Die Via Appia war bereits voller Leben, zweirädrigre Kutschen, Maultiere und Ochsengespanne (wenig Pferde), Fußgänger, die versuchten, eine Mitfahrgelegenheit zu finden, ab und zu ein berittener Soldat und natürlich Sklaven, die ihren Herren zu Fuß folgten.
Wir reihten uns mit unserer Reisecarruca ein.
Hinter der Kutsche trottete Marinel her, und da es keinen Weg zum Bahnen gab, hielt ich mich mit Malika hinter meiner Domina - geliebtes Albenmädchen - um zu verhindern, dass sich ein frecher Kerl aufschwang oder dass einer der vielen flinken Diebe das Gedrängel benutzten, ihre Hände irgendwo hinzustecken. Timon teilte sich mit Simonides den Kutschbock, die Frauen waren im Wageninneren, aber um sich Kühlung zu verschaffen, waren die Vorhänge zurückgezogen. Nur gab es leider keinen Fahrwind, es ging im Schrittempo vorwärts. Alle Wagenbesitzer versuchten ja noch vor Sonnenaufgang Rom zu verlassen.
Einmal kam ein reicher Römer mit einem Heer von Sklaven, die vor der Carruca herliefen und laut seinen Namen riefen, verglichen damit reisten wir äußerst bescheiden. Erst als die Sonne höher stand, hielten wir an, um die Pferde grasen und saufen zu lassen, denn es bekam ihnen nicht, zu lange ohne Nahrung zu sein.
Die erste Stadt, die wir erreichten, war dann Aricia, die erste Station auf der Via Appia, hier gab es auch eine Mansio, die alle Annehmlichkeiten für Reisende bereitstellte. Wir jedoch hatten alles dabei, und wollten auch nicht so viele Menschen um uns haben, so dass wir das Tal wieder Richtung Süden verließen. Simonides führte uns zu einem kleinen Landgut, dessen Besitzer Beziehungen zu den Sergiern hatte, einem ruhigen Bauern namens Archilochus. Dort blieben wir in Sichtweite der Villa Rustica.
Ich war mit dem Abschirren und Versorgen der Pferde beschäftigt gewesen, und hatte kaum eine der Frauen zu Gesicht bekommen. Nun kamen aber jener Archilochus und auch seine Frau aus der Villa, die uns sagte, dass der Dame Furia ein Bad gerichtet worden war und fragte, ob wir etwas bräuchten .
Rhea kletterte mit einem Beutel aus dem Wagen, um Domina Stella als Badesklavin zu dienen. Da ich der Custos war, trat ich vor die Tür der Kutsche und streckte meine Hand aus. Ich wusste mittlerweile, was von einem römischen Sklaven in der Öffentlichkeit erwartet wurde. "Domina Stella, darf ich bitten", sagte ich laut und senkte den Kopf. Meinen Blick senkte ich jedoch nicht. Ich hoffte ihr in die Augen sehen zu können.
Abbildung:Nutzungsrecht gemeinfrei Mansio Aricia
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