[cubiculum MAO] Ein be- oder verrufener Besuch.

  • Ein Tag wie jeder andere war vergangen, als Orestes an diesem Tage in die Villa seiner altehrwürdigen gens kam. Er winkte dem Ianitor nur kurz zu und ging sofort in sein cubiculum. Wie so oft würde er seine cena im cubiculum einnehmen. Nach einem langen Tag im Tempel war er oft genug erschöpft. Die Opfer der Gläubigen - oder auch der Ungläubigen die trotz ihres Mangels an echter Frömmigkeit die Sitten der Alten nicht vernachlässigen wollten - wären schon genug, aber seit er seine Ambitionen langsam hatte durchsickern lassen, gab es auch mehr und mehr Bittsteller, die falls er in den Senat aufgenommen und dann auch noch die Aedilität erringen würde, das eine oder das andere wollten und die ihn auf diesem Weg "unterstützen" wollen würden.


    Diesen Abend während er auf dem überraschend trockenen Brot herumhaute, ließ er seine "Karriere" vor seinem inneren Auge Revue passieren. Sein Tirocinium fori, die ereignislose Zeit als Vigintivir, in der er sich nicht auszeichnen konnte. Auch als Quaestor Urbanus konnte er sich nicht so stark ins Bewusstsein der wichtigen Leute bringen, so dass man beschlossen hatte, dass er einige Zeit, den religiösen Pflichten nachkommen sollte, um dann, wenn die Zeit reif wäre, sich um die Berufung in den Senat zu bemühen und jetzt war die Zeit reif.


    Er spülte das Brot mit dem letzten Schluck nicht zu sehr verdünnten Weines herunter. "Hic et nunc. Doch wie und mit wessen Hilfe, das müssen die nächsten Wochen zeigen....". Als er seinen Weinbecher auf dem Tisch "abstellte", drückte sich seine neue Entschlossenheit darin aus, dass er das feine, teure aber durchaus zerbrechliche Glas mit solcher Wucht auf die Tischplatte "stellte", dass es zersprang. Orestes war wieder im Spiel.


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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Wie waren sie verwandt? Tigellinus wusste es nicht, doch wahrscheinlich stammtem beide von Aurelius Pertinax, einem höchst fiktiven Trinkkumpan de Königs Taquinius Superbus ab. Oder von einem Schäfer aus der selben Zeit aber sicher nicht von einem Schafschänder, wie dieser Decimus Lufticus oder so. Aber darum ging es nicht, es ging um den Cursus Honorum und deswegen war er hier und klopfte.


    Wobei er Orestes bislang noch gar nicht kannte.

  • Es klopfte. Orestes war überrascht, sollten die Sklaven des Hauses vergessen haben, dass er nicht gestört werden wollte? Wahrscheinlich würde man doch andere Seiten aufziehen müssen. Insbesondere, wenn die Politik in die Villa zurückkehrte, da waren hundertprozentig zuverlässige Sklaven notwendig. Ein Wort zuviel oder zuwenig könnte da den Unterschied machen. Aber für jetzt mussten erst einmal die Glasscherben verschwinden. Das konnte ein guter Test für die Sklavenschaft sein.


    *wisch, wisch*, hinter den Tisch gekehrt. Mal sehen ob sie jemand fand und beseitigte.


    "Ja, herein"

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Als Tigellinus eintrat stand er einem Mann gegenüber der jünger war, als Tigellinus erwartet hatte, und trotzdem hatte er bereits die ersten beiden Ämter des Cursus Honorum beschritten und würde nun bald - vor ihm, aber sicher auch bald dank ihm - in dem Senat einziehen. Und damit der siebte Senator der Aurelier seit Kaiser Julianus... Ursus, Corvinus, Avianus, Lupus, Crassus, Commodus ... oder hate er einen vergessen?


    Und als er so überlegte stand er da und glotzte, was besonders wegen der Amphore in der einen und dem Körbchen mit Leckereien in der anderen Hand nicht gerade höchst integer wirkte. Um dies zu übertünchen ....


    "Ich wollte mich vorstellen, ich bin Faustus Aurelius Tigellinus. Hättest Du Zeit?"

  • Ein leicht, vor allem durch den Bart - aber vielleicht auch durch eine gewisse der Person quasi innewohnende Dekadenz - östlich erscheinender Mann, der sich als Aurelius Tigellinus vorstellte, erschien in seiner Tür. Eines der Körbchen mit Leckereien in der einen, eine Amphore in der anderen. Interessante Weise sich vorzustellen, dachte Orestes. Aber in seiner Familie gab es so manches, also offensichtlich auch einen Tigellinus.


    "Nur zu, nur zu, werter.... Vetter? Ich bin Manius Aurelius Orestes. Ich habe schon gespeist, aber lass dich nicht abhalten, setz Dich. "


    Orestes zweifelte daran, dass sie Vettern waren, auf der anderen Seite, irgendwie waren sie es wohl schon. Im 17. Grad oder so. Und er hätte sich auch etwas besseres vorstellen können, als mit einem wahrscheinlich dahergelaufenen Verwandten zu tratschen. Aber er sah es als eine gute Übung an. Also setzte er ein nichts sagendes aber irgendwie freundliches Lächeln auf und unterstrich seine Einladung noch mit einer ausholenden Geste.


    Dann begann er, was er als kleines unwichtiges Gespräch einzuschätzen bereit war, da er ja wirklich nicht wußte, we Tigellinus war, indem er sprach: " Du weilst noch nicht lange in der urbs, nehme ich an? Was führt die in diese ehrwürdigen Hallen?"

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Hinter ihrem Dominus, schlüpfte die kleine Zwergin in das Cubiculum des Vetters ihres Dominus. Denn dessen Anwesenheit hatte bereits im Sklaventrakt die Runde gemacht. Und da die Kleinwüchsige von Natur aus äußerst neugierig war, wollte sie diesen Verwandten ihres Dominus mit eigenen Augen sehen. Zwar wusste Cressida nicht ob es ihrem Dominus Recht war. Aber die Bestrafung nahm sie gerne in Kauf, wenn sie dafür ihre Neugierde gestillt bekam.


    Das erste was Cressida auffiel waren die glitzernden Scherben auf dem Boden. Und wie es sich für eine folgsame Sklavin gehörte, sank die Zwergin augenblicklich zu Boden. Das ihr dabei die viel zu kurze Tunika empor rutschte, bemerkte Cressida nicht. Denn ihre Aufmerksamkeit galt den glitzernden Scherben auf dem Boden. Welche die Sklavin mit spitzen Fingern aufsammelte, und sie in ihrer Tunika sammelte. Denn diese hatte sie angehoben und hielt sie nun wie eine Art Beutel, um die Scherben darin auffangen zu können.

  • Gerade erst hatte er Tigellinus hereingebeten, als mit, neben, oder besser vor ihm eine kleinwüchsige Sklavin (oder wenigstens hoffte Orestes, dass es eine Sklavin war) in das cubiculum hinein huschte.


    Es offenbarte sich schnell, dass sie tatsächlich eine Sklavin war, als sie begann die Glasscherben einzusammeln. Dass sich dabei noch mehr offenbarte, blieb Orestes nicht verborgen, aber er reagierte nicht darauf.

    Freilich dünkte es ihm, dass diese besondere Erscheinung in gewisser Weise zu der des Tigellinus passte, der ihm mit jedem Moment etwas sonderlicher erschien. Aber in einer solch alten Familie würde man alles finden. Und vielleicht war es ja doch mehr als eine normal abendliche Konversation zwischen Familiaren, die sich nun ereignen würde.


    Er nickte der Sklavin kurz zu. "Ja, gut. Mir ist dieser Glasbecher heruntergefallen. Räum alles weg und besorge mir einen anderen - einfacheren Becher und TIgellinus hier braucht vielleicht auch einen... "

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Rasch und dennoch bedächtig sammelte Cressida die Glasscherben vom Boden auf. Schließlich wollte sie sich nicht an den spitzen Glasscherben ihre kleinen Finger aufschneiden. Obwohl dies ihrem Dominus mit Sicherheit gefallen hätte.


    Apropos ihr Dominus. Wie hatte der Aurelier auf das Missgeschick seines Verwandten reagiert? Vermutlich hatte es ihn amüsiert. Wie ihn so vieles amüsierte. Ihre Gedanken ließ sich die Kleinwüchsige jedoch nicht anmerken. Während sie auf den Knien und mit empor gerutschter Tunika auf dem Boden umher rutschte.


    Schließlich hatte Cressida sämtliche Scherben aufgesammelt und rappelte sich etwas umständlich in die Höhe. Während sie ihre Tunika noch immer in die Höhe gerafft hatte und dabei mehr offenbarte als ihr lieb und teuer war.


    Die Worte des Verwandten ihres Dominus drangen schließlich an Cressidas Gehör und die Zwergin nickte ehrerbietig. Dann drehte sie sich auch schon herum und verließ das aurelische Cubiculum. Ihre Schritte würden Cressida zuerst in die Culina führen. Denn dort würde sie die Glasscherben loswerden.


    Kurze Zeit später betrat die zwergenhafte Sklavin erneut das aurelische Cubiculum. In ihren Händen balancierte sie ein Tablett, auf dem eine Kanne mit Wein, sowie zwei Becher standen.


    “Domini.“


    Machte Cressida mit ihrer samtweichen Stinme auf sich aufmerksam.

  • "Erst seit kurzem, fürwahr, und es verwundert mich nicht, wenn Dir und andreren der Name Tigellinus nicht geläufig ist, war ich doch bisher entweder nur hinter den Kulissen tätig. Ein Freund aus fast vergangenen Zeiten bat mich nach Rom zurückzukehren nachdem ich die letzten Jahre in Asia verbracht habe. Ich darf nun als sein persönlicher Scriba eine Stütze sein, darf aber nebenbei als Primicerius a libellis an seine, Hofe Dienst tun."


    Tigellinus hatte das Angebot sich zu setzen dankbar angenommen, die hinein huschende Cressida allerdings erst gar nicht wahrgenommen. Dass sich diese, trotz der eigentlich guten Absicht zu helfen, alsbald fast so entblöste als wollte sie Ihre Dienste in der Subura feilbieten würde wahrscheinlich Kontequenzen haben, doch als Tigellinus Blick den des Orestes suchte und dieser darauf nicht reagierte wurden diese bereits abgemidert und Tigellinus lachte und warf erst einen Blick auf die Amphore die er immer noch festhielt, dann einen auf die Karaffe die Cressida herbeibrachte.


    "Meine Sklavin Cressida meint wohl, wir sollte. uns heute betrinken. Ich für meinen Teil könnte dem folgen, dch erst möchte ich den Grund meines Besuches erläutern. Passt es Die gerade?"

  • Orestes hob eine Augenbraue, als Tigellinus seinen Freund erwähnte, der ihn gebeten haben soll in die Urbs zurückzukehren, wahrscheinlich hatte Tigellinus einfach all sein Vermögen mit Dirnen und teurem, aber mittelmäßigem Wein durchgebracht. Und gerade als sich dieses abschätzige Vorurteil in seinem Hinterkopf breit machen wollte, ließ Tigellinus das griechische Feuer explodieren, in dem er andeutete, dass der alte Freund, der Kaiser war.


    Auch wenn das ganze natürlich nur eine Finte sein konnte, eine ausgeklügelte Show, die schon mit der zwergenhaften Sklavin, ja schon mit dem dekadenten Bärtchen begonnen haben könnte. Nein. Das wäre wohl doch zu dreist. Irgendein Senator, ein Ex-Consulting oder ähnliches das könnte man als Posse aufziehen. Aber mit dem Augustus spaßte man nicht auf diese Weise. Doch dann wiederum, gerade das machte doch die besten Betrüger aus, eine Hintergrundgeschichte, die zu gut ist, die man einfach glauben wollte.

    Also sollte er - selbst wenn es sein eigenes Haus war - Vorsicht walten lassen, und der zusätzlichen Karaffe nicht zu sehr zusprechen. "Nur einen halben Becher für mich, Dein Dominus scheint noch etwas wichtiges zu sagen zu haben. Stell es hier ab." meinte er halb zu Cressida und halb zu Tigellinus gewandt.


    "Aber ja, mein Vetter, ich habe jetzt Zeit", schließlich hielt Orestes es nicht für unmöglich, dass Tigellinus tatsächlich ein alter Freund des Augustus war, und dann könnte sie dieser merkwürdige Abend als äußerst bemerkenswert herausstellen.

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Auch Cressida blieb die Amphore in den Händen ihres Dominus nicht verborgen. Während sie selbst das Tablett mit den zwei Bechern und der neuen Weinkaraffe in ihren Händen balancierte. Hätte sie nur besser hingesehen dann wäre es ihr selbst aufgefallen und sie würde nun nicht etwas hilflos im Raum stehen. Denn eigentlich hatte der Verwandte ihres Dominus lediglich nach zwei Bechern gefragt. Pflichtbewusst wie die kleinwüchsige Sklavin nun einmal war, hatte sie gleich neuen Wein mitgebracht. Und jetzt? Jetzt wirkte es so als wollte sie ihren Dominus und dessen Verwandten zum Trinken animieren. Alarmiert hob die kleine Griechin auch schon ihren Kopf an und spürte wie sich ihre Wangen sichtbar röteten. Schließlich stellte die Zwergin das Tablett zu Boden, griff nach der Karaffe und begann die beiden Becher jeweils bis zur Hälfte zu füllen. Dann reichte die Sklavin den beiden Herren jeweils einen der Becher und nahm zugleich dem Vetter ihres Dominus die Amphore ab. Immerhin sollte sich der Römer auf einen köstlichen Tropfen konzentrieren und nicht auf derer zwei.


    “Haben Domini noch einen Wunsch?“


    Hauchte die kleine Griechin mit ihrer samtweichen Stimme und schielte zu den beiden Römern empor.

  • "Nein"


    quittierte er erstmal die Frage Cressidas uns sah sie dabei an, als wollte er sie förmlich aus dem Raum treiben und sie hätte jetzt sicher ein Blatt verloren, wäre sie denn eine Pflanze gewesen. Seinen halben Becher betrachtete er ebenfalls so, als wäre er das, was er war: Eine kleine Unverschämtheit, er sagte aber nichts bis Cressida das Weite gesucht uns gefunden hatte.


    "Mein Patron wünscht, die Anzahl der Patrizier am Hofe zu erhöhen. Und mit Hofe meine ich sowaohl den Hof, Cursus Honorum und auch den Senat. Ich nehme an, dass Dir eine Position in diesem Orbis nicht unrecht sein wird, Vetter."


    Worauf er erstmal die Pfütze trank und sich dann nachgoss


    "Das, und das muss jetzt unter uns bleiben, liegt wohl an der mangelnden Herkunft der Septimier, so denke ich. Umgib Dich mit Licht, und Du wirst heller scheinen."

  • Eine unerwartete Wendung trat ein, als Tigellinus, nachdem er seine Sklavin weggeschickt hatte, ihm von dem Paradigmenwechsel in der Politik des Kaisers erzählte. Denn als solcher kam es Orestes vor. Da würde wahrscheinlich irgendetwas dahinterstecken, wie wohl auch sein entfernter Vetter vermutlich vermutete. Und es kam glücklicher- oder zufälligerweise, Fortuna sei auf jeden Fall preis, gerade als Orestes selbst begonnen hatte, sich auf die Rückkehr auf die politische Bühne vorzubereiten und endlich, wenn auch nicht sui anni, in den Senat vorzurücken. Seine Zweifel ob Tigellinus wirklich der war, der er vorgab, waren zwar nicht gänzlich verflogen, aber die Vorstellung war doch zu reizvoll, um nicht zumindest mitzuspielen. Morgen würde er gleich Nachforschungen anstellen. Für heute, wie gesagt, spielte er mit.


    Denn, wenn es wirklich wahr wäre, dass Tigellinus ein Freund und Klient des Augustus ist.... dann würde es sich noch als vorteilhaft erweisen, dass er einige seiner Klienten schon darauf angesetzt hatte, seinen Namen hier und dort zu nennen und ins Gespräch zu bringen. Und dann würde Orestes bald schon im Senat sitzen.


    "Mein guter Vetter, das ist doch mal eine gute Nachricht, dass der Augustus den Rat der edlen Familien der Urbs wieder mehr Gehör schenken will. Und in der Tat, es könnte für mich keinen passenderen Zeitpunkt geben. Die Jahre im Dienst der Götter Waren gut, aber eine gewisse Routine und das Bewusstsein, dass da noch ein angefangener Lauf, also ein cursus zu beenden ist, haben in mir die Entscheidung wachsen lassen, dass es an der Zeit wäre auf die eine oder andere Weise die Erhebung in den Senat befördern und auch das Ädilat sobald als möglich anzustreben."


    Er erhob seinen Becher und nippte daran (freilich ohne zu trinken, der halbvolle Becher ermöglichte ihm dies). "Auf den Augustus und das Licht, das ihn bescheint."

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • Manius Aurelius Orestes

    Hat den Titel des Themas von „[cubiculum] Manius Aurelius Orestes“ zu „[cubiculum MAO] Ein be- oder verrufener Besuch.“ geändert.
  • "Auf den Augustus ..."


    nahm Tigellinus den Trinkspruch auf, ergänzte ihn dann aber in seiner eigenen Weise


    ".... und das Licht das aus ihm scheint."


    um dann erneut seinen Becher zu leeren


    "Die Verhältnisse am Kaiserhof sind Dir bekannt? Das zerrüttete Verhältnis zwische der Augusta Valeria Sorana und deren Stiefsohn Publius Septimius Geta? Und der Traum der Kaiserin von einem zweiten Kaiser Iulian?"


    wobei all dies für niemanden in Rom etwas neues war, das exorbitante war, es auszusprechen und nicht nur darüber zu schweigen.


    "Sollte der Kaiser aus irgendeinem Grunde ...."


    er goss sich nach

  • Orestes schaute sich instinktiv um und vergewisserte sich, dass niemand an der Tür horchte, als klar wurde, dass Tigellinus das Gespräch sehr schnell sehr tief in die Gefilde der Hintertürpolitik lenken wollte, während Orestes, gerne auf der Ebene seines persönlichen Einzuges in den Senat belassen hätte, da er hier dem vermeintlichen oder vermutlichen Primicerius und Freund des Augustus erst ein Versprechen abringen musste, so dass Orestes die Beurteilung des Vetters davon abhängig machen könnte, ob er in den Senat käme oder nicht. Aber jetzt müsste er (denn das war ja der Plan) erst einmal auf die altbekannten Gerüchte reagieren und dann langsam versuchen das Gespräch wieder zurück auf die konkreten Bänke des Senats zu lenken.

    ""Ja, das pfeifen die Spatzen beim Formationsflug über dem Tiber. Nicht so bekannt ist allerdings inwieweit der A und sein C sich voneinander entfernt haben."".

    Er stellte seinen Becher ab, nicht ohne erneut davon zu nippen. ""aus irgend einem Grunde... die Aurelier zu mehr Engagement für Rom einladen. Oder Du meinst... aus irgendeinem Grunde... zu schaden kommen? Das wollen die Götter und die Prätorianer verhindern" - jetzt sprach er sogar etwas leiser als zuvor - "vor allem, wenn Du so nahe an ihm stehst, denn diejenigen so nahe am Licht...."

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • "Ja, ja, ich bin eine Motte, da hast Du ganz Recht, aber eine flüsternde Motte die weiss, in welches Ohr sie flüstern muss."


    Weiter ging er auf die gerade selbst weiter verbreiteten Grüchte nicht ein, war doch genug gesagt. Und seine Meinung, man hätte den Caesar schon frühzeitig im Fluss ertränken sollen, gehörte nicht hierher.


    "Der Kaiser ist, so sagt man, mit der Initiative einiger Senatoren mehr als unzufrieden. Wenn also jemand mich früge, wen er denn dem Kaiser weswegen zur Erhöhung in den Senat vorschlagen sollte, was würde ich denn dann sagen können, wenn wir dabei über disch ... äh dich, reden wollten."


    Wieder trank er einen Schluck um den kleinen Versch... Versprecher hinunter zu schp ... spülen

  • "Naja, um Worte scheinst Du, lieber Vetter, scheinst Du ja nicht verlegen", begann er und da er Tigellinus, unbeschadet dessen, dass die Hintergründe diesEs abendlichen Besuches für Orestes noch zu klären waren, nicht in die Abgründe des Vergessens ob zu tiefem Schauens in Becher oder Gläser schicken wollte, ließ er seinen eigenen Becher unangetastet. "Aber Du könntest natürlich sagen, dass jener Orestes sich durch Geduld und pietas ausgezeichnet hat, dass er die Voraussetzungen erfüllt und dass er - so gewünscht - nach einer Berufung weder Mittel noch Wege scheuen würde sich auf der nächsten Stufe im Lauf der Ehren zu beweisen. Und...",


    Jetzt erhob Orestes doch seinen Becher, "dass die Aurelier in Treue und Jedenfalls in Deinem Falle auch durch Freundschaft mit ihm verbunden sind."

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius

  • "Also nichts, was ich nicht sagte, auch wenn ich Dich nicht kennen würde? Kein konkretes Projekt? Egal wie desaströs es auch gelaufen ist? Keine Pläne die Welt zu verbessern? Den Senat zu Entschlacken? Irgendwelche Sümpfe trockenlegen? Viadukte bauen, reinigen, ergänzen, umtaufen?"


    Mit einem allgemeinem Bla würde er dem Augustus nicht kommen können, da brauchte er Argumente und waren sie noch so wolkenreich


    "Da kannst Du mir doch sicher was erzählen..."


    Nach einem sanften Bäuerchen aß er erstmal einen Happen

  • „Jetzt musst Du geschickt agieren“, dachte Orestes bei sich, falls er nämlich einem dreisten Betrüger gegenübersaß, sollte man nicht zu viel preisgeben, wenn dieser hier aber tatsächlich ein Aurelier und ein Freund des Augustus war, wäre es ja geradezu gefordert die politischen Ideen, die ihn in den letzten Wochen beschäftigt hatten und die ihn bewegt hatten schon von sich aus und zur Not auch ohne Hilfe einen weiteren Anlauf zu nehmen, auszubreiten. "Gut, gut, du willst es konkret haben. Und da ist es gut, dass ich schon ein paar Wochen darüber reflektiert habe, was ich denn tun würde, wenn es denn dazu kommen würde, im Senat. Eines der Probleme, und sicherlich nicht eines der wichtigsten, aber auch als Senator fängt man ja klein an, aber dass die Piscina Publica sowohl Trink- als auch Nutzwasser enthält, und auch immer wieder zum fröhlichen Schwimmsport einlädt, ist doch nicht besonders hygienisch, denke ich. Also entweder dort wird umgebaut, oder man errichtet Thermen, oder so. Das müsste mal genauer überprüft werden.
    "

    Andere Ideen, die er hatte, die einen stärkeren Senat beinhielten, würde er Für sich behalten. Falls dieser angebliche Vetter noch mehr wissen wollte, würde Orestes etwas über das Chaos in den Märkten daher reden, ein Allgemeinplatz, sicherlich, aber vielleicht konkret genug.

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    Manius Aurelius Orestes

    Quaestorius