Nach der Ankunft des neuen Hausherrn - Agrippina und Onatas
Onatas Frage war sehr berechtigt, denn auch ich fragte mich das Gleiche. Mein Vetter war erst vor wenigen Stunden in der Villa angekommen. Er war der einzige Mann im Haus und hatte mir bei unserem ersten Gespräch unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er nun die Entscheidungen hier treffen würde. Zwar war er (noch) nicht mein Tutor, doch das konnte sich schnell ändern.
"Ehrlich gesagt weiß ich das nicht, Onatas. Er ist nicht mein Tutor und kann nicht so einfach über mich bestimmen. Allerdings ist mein Bruder noch immer nicht hier in Rom eingetroffen, wie du ja weißt. Es ist schwierig. Aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihn zu überzeugen, so dass es eigentlich für ihn keinen Grund geben kann, mir mein Vorhaben abzuschlagen." Ich lächelte meinem Sklaven zuversichtlich zu, um ihm alle Sorgen zu nehmen. Es rührte mich schon, wie dankbar er für seine Aufgabe war, die ich ihm auferlegt hatte. Wenigstens damit konnte ich ihm meine Zuneigung zeigen und er kannte mir seine zeigen, indem er mich mit seinen Werken beglückte. Ja, so war es gewiss am Besten! "Geh nun Onatas! Komme später wieder zu mir und zeige mir deine Bilder!"