• ... Und nun endete diese Nacht der Nächte. Ob die beiden noch mal so eine zauberhafte und sinnliche Nacht erleben würden, das stand in den Sternen. Stella wusste nur, dass sie ohne ihn nicht leben kann.


    Bevor sie ging, umarmte sie Sonnwinn noch mal, sie strich zärtlich durch sein Haar, schaute in seine strahlend blauen Augen und lächelte ihn liebevoll an, "Ich liebe dich, mein Sonnwinn, mein Geliebter ...", sie küsste noch mal sanft sein Gesicht und verschwand dann schweren Herzens im Morgennebel.

  •                                                      Vor der Abreise ...



    Nach der Cena ging Stella in den Garten. Sie hatte ein lilafarbenes Hauskleid und ihr offenes Haar wurde durch ein breites Band gehalten.


    Im Pavillon, der noch nicht ausgebaut wurde, setzte sie sich auf den Hocker und dachte nach. Hier hat sie die vollkommene Liebe und Leidenschaft erlebt, die sie bis dahin nicht kannte. Und über ihre Liebe hat sie heute mit Lyda und Timon gesprochen. Uns es tat ihr sehr gut, darüber zu reden, über ihr Glück zu erzählen...


    Die beiden waren zuerst einmal geschockt und Lyda hat sogar ein paar Tränen vergossen, denn es war verbotene Liebe und sie machten sich Sorgen um Stellas Reputation. Sie lächelte nur verständnisvoll und umarmte die alte Sklavin. Sie sei glücklich, versicherte Stella und das ist das Wichtigste. Sonnwinn und sie werden in Brundisium wie Mann und Frau leben, das ist eine Tatsache und die muss akzeptiert werden. Mit Rhea wird sie sich dann später darüber unterhalten.


    Es herrschte eine angenehme Stille im Garten. Die Dämmerung versetzte Stella in eine melancholische Stimmung und sie dachte an ihren Geliebten, an die unvergessliche und glückliche Zeit, die sie hier, in diesem Pavillon, zusammen erlebt haben.

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    Furia Stella

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  • Re: Vor der Abreise....

    Rhea begegnete Lyda auf dem Weg, und da sie fast immer an Lydas Seite war, erkannte sie, dass etwas die ältere Sklavin außer Fassung gebracht hatte.

    Sie hoffte sehr, dass es nichts Schlimmes war. Hoffentlich war die Domina nicht von Neuem krank, da machte sich die ganze Familia Sorgen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Die so vernünftige Britannierin Rhea näherte sich vorsichtig ihrer Herrin. Doch nach einem Blick war sie ganz beruhigt, Furia Stella erschien ihr schön und strahlend wie das blühende Leben:

    "Salve Domina", sagte sie stolz auf ihre neue Aufgabe als Cubicularia während der Ferien und neigte leicht den Kopf.

  • Als Stella die Schritte hörte, hoffte sie, Sonnwinn wäre gekommen, so intensiv hatte Stella an ihn gedacht, aber dann sah sie Rhea, die sich vorsichtig seiner Domina näherte. Sie lächelte die Keltin an,


    "Rhea, gut, dass du kommst, aber setzt dich", Stella zeigte auf den Hocker ihr gegenüber. "Ich habe dir etwas zu sagen, aber du darfst den anderen Sklaven nichts davon erzählen, es ist sehr privat und ich hoffe auf deine Diskretion..." die Herrin schaute Rhea direkt in die Augen, es war nicht leicht, einer Sklavin ihr Herz zu öffnen, aber sie musste es tun, um jegliches Getuschel zu vermeiden und, um dem Versteckspiel ein Ende zu setzen, "... Es geht um Sonnwinn ... ", Stella machte eine Pause und holte tief Luft, "Nun, wir lieben uns und werden in Brundisium es offen zeigen und uns nicht mehr verstecken, wie hier in Roma...", jetzt war es raus und Stella seufzte erleichtert, " Lyda und Timon wissen auch Bescheid, es wird alles gut ..." glaubte die Herrin und lächelte in sich hinein.


    "Hast du schon alles für die Reise vorbereitet? Hast du genug zum Anziehen? Wenn du was brauchst, sag es mir... Wir werden den ganzen Sommer da bleiben..."

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    Furia Stella

  • Die junge Sklavin setzte sich, legte die Hände in den Schoß und sah mit ihren blassblauen Augen ihre Domina aufmerksam an.

    Sie hörte zu, und dann sagte sie:

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Sonnwinn ist einer von uns, Domina Stella. Ich bin stolz darauf, dass er es ist, und noch stolzer macht mich dein Vertrauen. Wenn ich bemerken darf, Domina Stella, Sonnwinn macht dich glücklich. Er ist ein guter Mann. Natürlich bin ich diskret. "


    Jetzt wusste sie aber, warum Lyda so besorgt ausgesehen hatte. Lyda liebte Domina Stella sehr und gönnte ihr gewiss jedes Glück auf Erden.

    Doch die Liebe zu dem unfreien Germanen war unstandesgemäß für eine Römerin aus gutem Hause.

    Nun fand sie es auch besser, dass sie mitkam und nicht Chloe; Chloe war so ein kleiner Wirrkopf und hätte sich vielleicht verplappert:



    "Ich habe alles, und dort können wir auch waschen, hat mir Glafira gesagt. Mit dem Wind vom Meer ist Kleidung sofort trocken.

    Wir tragen heute vor dem Dunkelwerden schon einmal alles, was wir mitnehmen, ins Atrium, dann müssen die Jungen morgen nur noch die Carruca beladen.", sagte sie. Dann strich sie ihre Tunika glatt:

    "Kann ich noch etwas tun, Domina?"

  • Domina Stella war über Rheas Reaktion positiv überrascht. Sie nickte zufrieden und lächelte die Keltin an. "Ja, Sonnwinn macht mich glücklich ...", Stella machte eine Pause und senkte dabei ihren Blick... " Ich bin auch sehr froh, dass ich dir vertrauen kann, Rhea", sagte sie leise. Dann stand sie auf, am frühen Morgen ging es nun endlich los: Die Reise in die Freiheit!


    "Nein, es ist alles in Ordnung, wir sollen jetzt schlafen gehen und ich erwarte dich morgen früh in meinem Cubiculum ...", anschließend verließen die Herrin und ihre treue Sklavin den Garten.

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    Furia Stella

  • Es war ein bewölkter Tag und nicht besonders warm, aber es zog mich heute an die frische Luft. Ich erinnerte mich an den kleinen Pavillon, den es einmal im hortus gab und Glafira versicherte mir mit übersprudelnder Freude, dass dieser neu hergerichtet wurde. Also nickte ich und ließ mich von der jungen Sklavin in den hortus begleiten. Es war rührend, wie sich das junge Mädchen um mich kümmerte. Ich war noch nicht sooo alt und gebrechlich war ich nun wirklich nicht, aber Glafira bemühte sich so reizend um mich.


    Ich hatte noch nicht einen Schritt in den hortus gesetzt, als Glafira schon wieder umdrehte und zu meinem cubiculum zurücklief um mir eine warme Palla zu holen. Als ich mich dann endlich im Pavillon niederlassen konnte und für den Geschmack meiner jungen Begleiterin warm genug angezogen war, flitze sie auch schon wieder los um mir ein wärmendes Getränk und ein wenig Obst und Käse zu bringen. Vielleicht sollte ich das Musizieren wieder aufnehmen? In meiner Jugend war ich ganz gut mit der Lyra...

  • Seit der Cena mit den Klienten des Tiberius Caudex trug sich Saturninus mit dem Gedanken, sich zu verheiraten. Er näherte sich in großen Schritten der gesetzlichen Altersgrenze, und zudem wurde von jungen Rittern erwartet, dass sie sich beispielhaft verhielten.

    Sein Patron war so freundlich gewesen, zu vermitteln und hatte ihm einen anderen Ritter namens Stallius Maximianus vorgestellt, der seine Tochter verheiraten wollte. Ein paar Einzelheiten wusste Saturninus auch bereits: Das Mädchen war schon recht alt ( was ihm aber gefiel, denn wirklich großen Wert legte er nicht darauf, ein puppenspielendes Kind quasi aus den Armen der Amme weg zu heiraten. Er suchte eine Frau an seiner Seite), bekam eine ordentliche Dos und war der Augapfel des Vaters, was bedeutete, dass er sie ordentlich hatte erziehen lassen (und hoffentlich nicht, dass sie eine maßlos verwöhnte Göre war)

    Bald würde der Verhandlungsbesuch bei Stallius Maximianus stattfinden, und bei dieser Gelegenheit würde Saturninus mit der Zukünftigen ganz züchtig unter Aufsicht sprechen können.

    Er würde nicht allzu lange Zeit haben, sie von seinen Vorzügen zu überzeugen. Ihm fiel auf, dass er wenig Ahnung hatte, wie man mit jungen Mädchen richtig sprach. Er hatte keine Schwestern, und seine Cousine hatte er erst als Erwachsene wirklich kennen gelernt. Ansonsten waren sein Umgang Hetären und seine Geliebte.

    Als er so nachdachte, kam er auf Tante Callista . Sie war verheiratet gewesen, hatte die Brautwerbung also erlebt. Außerdem gehörte sie zu seiner Familie, und würde sich sicherlich über seine Unsicherheit nicht lustig machen.

    Saturninus hoffte, dass sich Furia Callista im Garten aufhalten würde, denn dort war sie vor den kalten Februarwinden geschützt, konnte jedoch die Sonnenwärme genießen. Und so war es auch. Sie wurde von Glafira betüddelt, die sich zu freuen schien, dass sie endlich wieder eine Domina umsorgen konnte, nachdem Stella nach Brundisium aufgebrochen war. Sie hatte sie in eine Palla gewickelt, ihr einen Imbiss serviert und wartete nun auf weitere Wünsche.

    Saturninus war es gleich, ob Glafira zuhören würde oder nicht, aber etwas essen würde er auch gerne. Er deutete auf Obst, Käse und das, was im Becher dampfte:

    "Für mich das gleiche", befahl er, bevor er seine Tante mit einem Kuss begrüßte:

    "Salve liebe Tante, was für ein herrlicher Tag heute, nicht? Es wird wohl Frühling. Darf ich mich zu dir setzen? Wir haben uns die letzten Tage wenig gesehen, ich war viel außer Haus. "

    Glafira kam auch schon zurück und stellte das Gewünschte hin. Fix war es, das gute Kind.

  • Ich war total in meine Gedanken versunken, als ich so vor mich hin überlegte, was ich so mit meiner Zeit anfangen könnte. Sollte ich mal wieder in die Therme gehen? Ich war seit meiner Heirat kein halbes Dutzend Mal in den Thermen Roms gewesen. Glafira wuselte um mich herum und brachte allerlei Getränke und Essen, als wäre ich eine Kuh und würde für 12 essen - aber sie meinte es nur gut. Was für eine angenehme junge Sklavin.


    Schritte ließen mich aus meinen Gedanken wieder in die Realität zurückkehren und erfreut sah ich, dass mein Neffe mich gefunden hatte. Ich bot ihm meine Wange zum Kuss, ehe ich eher symbolisch auf den Korbsessel mir gegenüber zeigte.


    "Salve, Aulus. Oh bitte, setz dich nur. Es ist zwar ein herrlicher Tag, aber alleine ist es doch ein wenig einsam hier in dieser Ecke. Macht dir die Mosaikwerkstatt viel Arbeit oder spannt dich die Karriere so ein?"

  • Saturninus setzte sich gerne:

    "Es ist eher viel für die Annona zu tun, und im Frühling werde ich wohl zwei Dienstreisen unternehmen, um die Häfen in Ostia und Brundisium zu inspizieren . Die Mosaikwerkstatt führt Tiberios recht selbstständig. Ein wenig Aufsicht bekommt er aber schon "

    Saturninus vertraute niemandem uneingeschränkt. Das er aber wirklich manche Nächte nicht nach Hause kam, lag daran, dass er ab und zu in der Wohnung von Acciana Helia übernachtete. Er hatte nicht immer Lust, sich dann aus dem warmen gemütlichen Bett ins Freie zu begeben, um den Nachhauseweg anzutreten:

    "Tja, doch ich gehe davon aus, dass ich bald ein häuslicheres Leben führen werde. Mein Patron hat mir einen anderen Ritter vorgestellt, der eine heiratsfähige Tochter besitzt. In acht Tagen werde ich ihn in seinem Zuhause aufsuchen, um die Modalitäten zu besprechen.",

    Er naschte ein wenig von seinem Teller:

    "Und das Mädchen kennen lernen werde ich auch." er schaute etwas verunsichert drein:

    "Stallia Sextilla heißt sie. Sie ist schon achtzehn. Jüngste von sechs Geschwistern. Mehr weiß ich nicht über meine Zukünftige."

  • Ich naschte auch ein wenig vom Obst und Käse, während ich meinem Neffen lauschte. Von seinen Eskapaden mit der Acciana wusste ich natürlich nichts, aber er war ein junger Mann und was er so nachts trieb war seine Angelegenheit. "Wenn ich dir bei der Aufsicht oder Verwaltung von etwas behilflich sein kann während du unterwegs bist, so lass es mich bitte wissen. Ich fühle mich ohnehin nutzlos, seit ich hierher zurückgekehrt bin. Weißt du eigentlich, was mit Stella ist? Ist sie immer noch in Brundisium?" Es war bereits Winter und die Sommerfrische war ja nun schon lange vorbei. Hoffentlich ging es Stella gut...ich hatte ja keine Ahnung, was Stella in Brundisium so tat.


    "Eine heiratsfähige Tochter eines Ritters...sehr interessant. Nunja achtzehn ist in der Tat schon ein wenig älter, aber ich war auch bereits Mitte zwanzig bei meiner Hochzeit, wenn ich dich daran erinnern darf." erwiderte ich mit einem neckischen Lächeln. Ich war in der Tat sehr alt bei meiner Heirat gewesen und wäre wohl ewig ledig geblieben, wenn nicht eine Fieberwelle damals viele jüngere Frauen und auch Männer dahingerafft hätte. Da musste man dann halt nehmen, was man kriegen konnte.


    "Aber ganz im Ernst...weißt du schon etwas über die dos des Mädchens oder wirst du das noch erfahren? Sechs Geschwister klingt immerhin nach einer sehr fruchtbaren Familie." Romantik war ja gut und schön, aber in erster Linie war dies eine wirtschaftliche Angelegenheit. "Falls du weibliche Begleitung zwecks Anstand brauchst, wenn du das Mädchen triffst, dann lass es mich ruhig wissen. Ich begleite dich gerne, Aulus."

  • "Ich wäre froh darum, wenn du ein wenig nach der Casa siehst und die Sklaven anleitest", meinte Saturninus: "Und Stella, nun als ich sie letzten Herbst sah, ging es ihr gut. Sie wird im Frühling bestimmt nach Roma zurückkehren, gemeinsam mit ihrem Gatten", das erwähnte Saturninus, weil das nunmal die Fakten waren.:

    "Dann erzählt sie dir alles weitere" Seinem Gesicht war hoffentlich deutlich anzumerken, dass er über dieses leidige Thema nicht gerne sprechen wollte. Sollte Stella doch selbst erzählen, wie es ihr ergangen war. Er hatte sich einmal eingemischt, und mehr wollte er nicht tun:

    "Du warst schon Mitte zwanzig bei deiner Hochzeit?", fragte Saturninus Tante Callista erstaunt: "Hattest du denn als junges Mädchen ein Leiden?"

    Einen anderen Grund als Krankheit konnte er sich nicht vorstellen, der eine Ehe verhindert hätte:

    "Ja, das Mädchen hat viele Geschwister, das ist gut, nicht? Sie bekommt eine ordentliche Mitgift und sogar ein Grundstück. Das Grundstück hätte ich auch gerne gesehen, aber das wird noch. Jetzt werde ich mir erstmal die Braut ansehen müssen. Sie wird als guterzogenes Mädchen bestimmt tun, was ihr Vater will. Trotzdem hätte ich gerne, dass sie.... nun das sie mich zumindest nicht abstoßend findet. Ich möchte um ihre Freundschaft werben; aus Freundschaft und Respekt wird hoffentlich Gattenliebe erwachsen. ",

    er sah einen Moment unsicher drein:

    "Du könntest mich begleiten? Da wäre ich dir sehr dankbar. Und auch die junge Frau wird froh sein, wenn sie schon von weiblicher Gesellschaft erwartet wird, denke ich. Und du warst doch selbst einmal eine Jungfrau, die verlobt werden sollte. Wie hat dein Zukünftiger mit dir gesprochen? Oder warte: Was hättest du dir gewünscht, was er dir sagen soll?"

    Saturninus hatte, wie gesagt, seit er die Männertoga angelegt hatte, kaum mehr Gelegenheit gehabt, mit einer römischen Jungfrau zu sprechen. Ein Mädchen war auf seinen Ruf bedacht, und immerzu von Sklavinnen, ihrer Amme oder weiblichen Verwandten umgeben. Als Kinder spielten sie noch alle zusammen, dann aber nicht mehr. Er hatte wenig Ahnung, und er dachte, recht zielstrebig vorzugehen, als sei eine Frau eine Festung, die er erobern müsste.

  • Das Gespräch plätscherte so dahin und natürlich würde ich nach den Sklaven sehen und bevor ich noch etwas erwidern konnte, ließ mein Neffe die Bombe platzen. "Sie kommt mit ihrem was zurück? Wann hat Stella geheiratet?" Ich war total durcheinander, da ich gar nichts davon wusste und anscheinend auch niemand eingeladen war? Ich hatte ein Dutzend Fragen, die mir Stella wohl selbst beantworten müsste, wenn sie nach Rom zurückkehrte.


    Ich musste mich einen Moment fangen nach dieser Nachricht. "Nun, es gab ein Problem mit meiner dos. Du wirst dich nicht mehr daran erinnern, aber dein Großvater hatte...äh...finanzielle Probleme. Dein Vater hat hart gearbeitet diese Probleme auszumerzen. Aber das hat gedauert und als ich zwanzig wurde, war ich eine alte Jungfer, die niemand haben wollte. Erst mit 26 bot sich eine Gelegenheit für mich zu heiraten. In diesem Jahr gab es Sommerfieber und viele starben...das ganze Haus war krank und nicht alle wurden wieder gesund. Auch viele heiratsfähige Frauen starben und so bot sich für mich doch noch die Chance zur Ehe."


    Nach diesem Monolog brauchte ich erst einmal einen Schluck. Nun Tullius Serenus war sehr altmodisch und autoritär gewesen. Er hatte kaum mit mir gesprochen. "Freundschaft und Respekt sind ein löbliches Ziel bei der Bekanntmachung. Mehr werden wir aber erst über das Mädchen wissen, wenn wir sie gesehen haben. Vielleicht ist sie scheu oder auch wild im Herzen, aber mit Freundlichkeit und Güte kann man nie falsch liegen. Und was meinen Gatten anging, so solltest du dir von ihm keine Scheibe abschneiden. Tullius Serenus war so gesprächig wie die steinerne Büste deines Großvaters. " So ziemlich alles war besser als das.

  • Saturninus beschloss, die Tante peu à peu vorzubereiten: "Ja, die Heirat war irgendwann in Brundisium und wurde ordnungsgemäß registriert", erwiderte er gedehnt; die Schwangerschaft seiner Cousine verschwieg er, doch mehr aus atropopäischer Vorsicht als aus Kalkül; der Furius glaubte fest an Vorzeichen, Schicksal und dergleichen. Und eben auch daran, dass man manches nicht laut erwähnen sollte, bevor es zu einem positiven Ende gekommen war.

    Auf den Bericht seiner Tante hin schüttelte er bedauernd den Kopf:

    "Das tut mir Leid. ja, wir sind auch nicht so einflussreich und mächtig, dass unsere Frauen alleine schon wegen ihres Namens geheiratet werden. Nun, da ging deine Geschichte nochmal gut aus, Tante Callista, dass du dennoch heiraten konntest. Da du nicht geschieden wurdest, obgleich du keine Kinder bekommen hast, gehe ich davon aus, dass deine Ehe glücklich war.
    Du sagst, er war nicht gesprächig? Ließ er dann wenigstens Taten sprechen?
    "
    ,


    er warf seiner Tante einen prüfenden Blick zu. Es hätte ja sein können, dass ihr verstorbener Gatte zwar schweigsam, aber fürsorglich gewesen war:


    "Ich hoffe doch, dass die junge Stallia fruchtbar ist. Tatsächlich hätte ich nichts dagegen, auch eine junge geschiedene oder verwitwete Frau mit einem Kind zu heiraten. Ansonsten weiß man doch nicht, was man bekommt. ",