CAUPONA ALUTA

  • C A V P O N A   A L V T A


    Etwa vier Stadien westlich des Tiberis auf halber Strecke zwischen Via Aurelia und Aqua Alsietina befindet sich die Caupona Aluta. Von Dakern erbaut und nach einem Fluss der dakischen Heimat benannt, ist die Caupona vor allem Treffpunkt dakischer und thrakischer Einwanderer, meist Handwerker und Händler. Auch Römer besuchen die für ihre abwechslungsreiche Küche bekannte Caupona. Die in Transtiberim zahlreich vertretenen Hebräer bleiben ihr jedoch fern. 



    Sim-Off:

    Hier darf jeder rein, der mag.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Loukia ()

  • Auf ihrer Wanderung durch die ewige Stadt war Cressida schließlich in eine Gegend gelangt, dir sie mit großen Augen bestaunte. Hier schmiegten sich sogar die Häuser äußerst eng aneinander, sodass die Kleinwüchsige leise kichern musste, als ein besonders großgewachsener Herr seinen Kopf einziehen musste, als er durch den Türrahmen seines Hauses trat. Interessiert und neugierig betrachtete Cressida die kleinen, verwinkelten Gässchen und entschied sich dann einfach loszulaufen. Mitten hinein in das Labyrinth der Gässchen. Ungeachtet der Tatsache das es vielleicht gar nicht so gerne gesehen wurde, wenn sie sich einfach so herumtrieb. Aber wer sollte da schon etwas gegen haben, hm?


    Schließlich erblickte die aurelische Sklavin ein Schild, welches durch leichten Luftzug bewegt wurde und fokussierte das hölzerne Schild mit funkelnden Augen. Kurz darauf stand sie auch schon vor der hölzernen Türe der Caupona und drückte die Türe auf, die zum Glück nur angelehnt war. Augenblicklich schlug Cressida der intensuve Duft nach Alkohol entgegen. Aber sonst war diese Caupona sehr sauber, wie sie mit einem raschen Rundumblick feststellte.


    Neugierig tabbste die Zwergin somit näher und musterte die großgewachsenen Herren, die sich schielend an ihren Bierkrügen festhielten und wahrscheinlich kaum noch stehen konnten.


    Sim-Off:

    Wer mag, darf meiner Zwergin gerne Gesellschaft leisten.


  • Ab und an musste man einfahc mal raus. Ja sie hattes es gut getroffen. Ihre Domina war wirklich wirklich fast wie eine Mutter zu ihr. Nun genaugenommen war sie ihr mehr Mutter gewesen als die eigene. Die hatte immer nur gewollt das Lea zu einer großen Kämpferin ihres Volkers wurde. Nun groß war sie. Im Kampf schlug sie sich ganz passabel. Aber in den Augen ihrer Mutter war das nie genug gewesen. Aber he Lea hatte ihren eigenen Weg gefunden und nun war sie hier in Rom und Sklavin. Bei der großen Göttin, wie war das eigentlich passiert? Nun ja es gab Dinge die konnte man nicht ändern. Aber wie gesagt manchmal musste man eben einfach ruas und musste seine Rolle ablegen können um sich nicht zu verlieren. Und einer dieser Tage war heute. Lea hatte ein paar Besorgungen zu machen und nutzte diese gewonnen Zeit um eben mal jene Frau zu sein, die sie eben war. So war sie natürlich auch hier in der Caupona gelandet. Wo man sich betrankt wo man aber weiter hinten im Raum sich unter andrem im Armdrücken messen konnte. Und genau das tat sie gerade. Ihr gegenüber saß ein angetrunkener Mann mit hochroten Gesicht und versuchte dem Hühnchen wie er sie schon die ganze Zeit nannte zu zeigen wie schwach sie ist. Lea hielt lediglich dagegen, spielte mit dem Mann, bis sie genug hatte kurz die Spannung nach lies, so dass sich der Mann in Sicherheit wog und zack wandte sie all ihr Kraft auf und schon landete die Rückhand des Mannes von Lea schwungvoll gedrückt auf dem Tisch. „Ha da hat dir das Hühnchen aber gezeigt wo es lang geht.“ lachten die umstehenden Männer. „Du schuldest mir eine Sesterze.“ Sagte Lea nur und hielt ihre Hand auf. Der Mann wollte gerade losdonnern, als Lea sich zu ihrer vollen Größe aufbaute. „Was ist bist du ein schlechter Verlierer oder was? Her mit dem Geld.“ Auch die Umstehenden pflichteten ihr bei und so zahlte der Mann und dampfte ab, wobei er die Zwergin....

  • Das innere dieser Caupona war bereits gut gefüllt. Und Cressida musste aufpassen dass sie nicht umgestoßen wurde. Hmpf. Die Großgewachsenen hatten einfach keine Ahnung wie es war als kleiner Mensch zu überleben. Tatsächlich wünschte die kleine Griechin den Großgewachsenen nur einen Tag mit ihrer Größe. Nur um sich an ihrem weinen und fluchen zu erfreuen. Ob dieses Gedankens umspielte ein Grinsen die Lippen der Griechin. Während sie sich auch schon gegen die hölzerne Wand des Schankraums presste, als eine vollbusige Bedienung mit neuem Biernachschub an einen der Tische trat, und Cressida dabei beinahe umrannte.


    “Heh! Hast du keine Augen im Kopf?“


    Moserte die aurelische Sklavin auch schon los. Mit dem Resultat das sich nun einige Köpfe in ihre Richtung wandten. Die dickbusige Bedienung kümmerte sich nicht weiter um Cressida. Sondern verschwand wieder hinter der Theke. Und die Zwergin? Blieb völlig verdutzt an Ort und Stelle stehen und starrte der Bedienung entrüstet nach. Die umstehenden Männer grinsten lediglich schadenfroh. Und so reckte die Zwergin ihr Kinn und stapfte davon. Nicht ahnend das sie nun in ihr Verderben laufen würde. Denn der Spieler, der soeben gegen die Amazone verloren hatte, walzte in Richtung Ausgang und übersah Cressida.


    Mit einem dumpfen Geräusch wurde die Zwergin einfach umgerannt. Sodass Cressida zu Boden stürzte und dort erst einmal benommen lag. Ob die Amazone diesen Zusammenprall bemerkt hatte? Der Spieler nicht. Denn er bewegte sich in Richtung Ausgang der Caupona.

  • Es dauerte nur wenige Augenblicke bis die hochgewachsene Amazone bei dem kleinen Mädchen war. „Pass doch auf du Idiot.“ brüllte sie dem Kerl hinter her und reichte der Kleinen die Hand um ihr auf die Beide zu helfen. Gleichzeitig wand sie sich um und rief. „Wo ist denn die Mutter dieses Kindes hier?“ Ja sie erkannte nicht, dass das Wesen vor ihr kein kleines Kind mehr war. So schweifte ihr Blick noch einen Weile umher. Da sich jedoch niemand zu erkennen gab sah sie wieder zu dem Mädchen. „Hast du dich verlaufen?“ Es mag auch an dem schummerigen Licht hier liegen, dass Lea sie immer noch für ein Kind hielt.

  • Die energische Stimme der Amazone drang äußerst laut an Cressidas Gehör. So dass die Zwergin augenblicklich versuchte die Benommenheit von sich zu schütteln. Während ihr Kopf noch immer dröhnte und ihre empfindlichen Ohren mit einem leisen klingeln reagierte. 


    Mit einem verwirrten Ausdruck in den Augen blickte die Zwergin zu der Großgewachsenen empor und ließ sich von Lea auf die Füße ziehen. Vorsichtig betastete die Kleinwüchsige jene Stelle an ihrem Kopf, an der sich spätestens morgen eine dicke Beule abzeichnen würde. Hmpf. Und das nur durch diesen Riesen. Grr!


    “Ich bin kein Kind. Ich bin schon sechzehn Jahre.“


    Protestierte die Zwergin und blickte mit einem empörten funkeln in ihren Augen zu der Riesin empor.


    “Wieso sollte ich mich verlaufen haben? Ich darf mich überall aufhalten.


    Grinste die Kleinwüchsige zu der Großgewachsenen empor.


    “Und was machst du hier?“


    Plapperte Cressida aufgeregt und neugierig zugleich.

  • Sechzehn? Das Kind vor ihr sollte sechzehn sein? Nun warf Lea tatsächlich einen genaueren Blick auf das kleine Wesen und ja sie musste gestehen das Ding vor ihr hatte nicht gerade die Gesichtszüge eines Kindes. Aber die Größe sehr wohl. „Ich hielt dich für eine Kind.“ Sagte die Amazone und setzte gleich nach. „Gehörst du zu dem Volk der Zwergen von welchem die Männer aus dem Norden immer sprechen? Jene die große Schätze ihr eigen nennen und wundervollen Schmuck für die Götter des Nordens fertigen?“ Fragte sie daher neugierig. Sie hatte noch nie einen kleinwüchsigen Menschen getroffen. Bisher hatte sie Zwerge für einen Mythos gehalten. „Ich bin eigentlich jede Woche einmal hier um mein peculium aufzubessern.“ Sagte sie mit den Schultern zuckend.

  • “Fast alle Normalgewachsenen halten mich für ein Kind. Aber auch nur weil die meisten noch nie eine Zwergin zu Gesicht bekommen haben.


    Ein leichtes Grinsen huschte bei diesen Worten über Cressidas Lippen. Wobei sie zu der Größeren empor blickte und einen Schritt zurück trat. Denn dieses ewige in-die-Höhe-starren behagte der aurelischen Sklavin eigentlich überhaupt nicht.


    “Über mein Volk wird viel gesprochen. Das meiste davon ist aber völliger Blödsinn und eine Beleidigung für meine Art.“


    Sprudelte es über ihre Lippen. Froh das sie einfach frei sprechen konnte, ohne auf ihre Worte achten zu müssen. Zwar plapperte Cressida in Gegenwart ihres Dominus wie ihr der Schnabel gewachsen war. Wurde dafür dann jedoch mit einem kräftigen Tritt bestraft.


    “Es gibt tatsächlich einige meiner Art die in der Schmiedekunst wahre Meister sind. Diese Meister besitzen eine eigene Werkstatt und fertigen dort wundervolles Geschmeide.“


    Ein helles leuchten hielt bei diesen Worten in Cressidas Seelenspiegeln Einzug.


    “Woher weißt du so viel über meine Art?“


    Neugierig geworden wiegte sich der Kopf der kleinen Griechin von einer Seite zur anderen.


    “Du misst dich mit den Männern?“

  • Ähm... Lea stutze und wunderte sich. „Also gibt es das Volk der Zwergen wirklich? Ich dachte immer das dies er Scherz der Germanen ist. Sie haben zwar immer viel davon geredet, aber meist nur Abends am Feuer bei einem Bier.“ Grübelte sie laut.

    Auf die letzte Frage hin nickte sie. „Ja ich bessere damit meine persönliche Kasse gern etwas auf.“

    Aus dem Hintergrund grölte einer der Männer. „Ja weil du deinen Gegner halt überrascht.“ Was kann ich dafür das ihr Frauen immer unterschätzt.“ Frotzelte Lea zurück und wandte sich wieder grinsen der Zwergin zu. „Und was machst du hier? Einen trinken?“ Zumindest hatten die Germanen in ihren Geschichten ja gesagt, dass Zwerge angeblich trinkfest waren, also nahm sie halt an, dasss die natürlich auch für deren Frauen galt.

  • Die zweifelnden Worte der Großgewachsenen ließen eine steile Falte zwischen Cressidas Augenbrauen entstehen.


    “Und was glaubst du bin dann ich, hm? Ich bin kleinwüchsig. Eine Zwergin!“


    Energisch. Vielleicht etwas zu energisch entwichen diese Worte den Lippen der kleinen Griechin. Und ein leises Stimmlein in ihrem Köpfchen flüsterte das sie das Weite suchen sollte. Die Großgewachsenen verstanden sie ohnehin nicht. Aber woher wusste die junge Frau dann so viel über ihr Volk? Vielleicht aus Büchern? Oder sie war bereits einem anderen Zwerg begegnet. Vielleicht sogar hier in der Urbs Aeterna?


    “Bist du hier in der Urbs Aeterna schon einem anderen Zwerg begegnet? Jemanden wie mir?“


    Ihr Gegenüber würde diese Frage bestimmt verneinen. Aber jetzt hatte sie diese Frage schon gestellt und wollte eine ehrliche Antwort.


    “Hm. Dein Volk sind die Germanen? Ich bin in Achäa geboren. Ich bin waschechte Griechin.“


    Da wackelte Cressida mit ihrem Stubsnäschen und grinste zu der jungen Frau empor. Das grölen des Mannes ignorierte die Zwergin gekonnt. Schließlich galt ihre Aufmerksamkeit einzig und alleine der jungen Frau ihr gegenüber.


    “Tz! Einen trinken? Ich bin doch keine Barbarin. Nein. Ich gucke mir die Straßen und Gebäude an. Weißt du mein Herr hat nicht immer viel Zeit für mich. Er ist meistens in der Kanzlei und wenn er dann nach Hause kommt wirkt er immer so gestresst.“


    Jetzt wirkte die kleine Griechin wahrlich unglücklich und knabberte sich auf ihrer Unterlippe herum.

  • Lea kratzte sich am Kopf und zuckte mit den Schultern. „Ähm na ja du bist klein ich hörte von Kindern die nicht wachsen, aber das ihr Zwerge ein eigens Volk seid hielt ich bisher für ein Gerücht. Und nun sagst du mir, dass du zum Volk der Zwerge gehörst... ähm Moment Griechen sind Zwerge? Oder gehört das Volk der Zwergen zu den Griechen?“ Lea war verwirrt. Was denn nun Griechen oder Zwergin … hä? „Und nein ich habe noch nie ein erwachsenes Kind.. öhm eine Zwergin also eine Griechen Zwergin getroffen. Gibt es euch nur in Griechenland? Oder in jedem Volk weil die Germanen reden ja auch immer von euch, also zumindest haben die Geschichten über euch. Und nein ich bin keine von denen. Die selbst nennen sich ja auch nicht so sondern da hat gefühlt jede Sippe ne andere Bezeichnung. Ich bin .. ähm.. ja keine Ahnung. Meinen Vater kenne ich nicht meine Mutter war glaub ich halb Germanin halb Spartanerin oder so was. Meine Mutter meinte mein Vater sei wohl Römer, aber sicher wissen tu ich das nicht.“ Sagte die Amazonen und zuckte mit den Schulter. „Aber wenn interessiert das schon. Ich fühl mich hier jetzt irgendwie zu Hause.“ Nun konnte Lea sich das Lachen nicht verkneifen? „Warum sollten nur Barbaren trinken? Die Römer schütten doch gefühlt den ganzen Tag Wein in sich hinein. Also sind die in deinen Augen auch Barbaren? Lass das bloß nicht deinen Dominus hören. In was für einer Kanzlei arbeitet der denn, dass er so gestresst ist?“

    servus

    Servus - Iunia Axilla

    Einmal editiert, zuletzt von Lea ()

  • Nicht nur ihr Gegenüber schien verwirrt. Auch die Kleinwüchsige runzelte nun verwirrt ihre Stirn und neigte ihren Kopf auf die Seite. Mit dieser Kopfhaltung schielte Cressida nun zu der Großgewachsenen empor und grinste noch immer.


    “Ich bin kleinwüchsig. Und die Gaukler an die ich verkauft wurde nannten mich Zwergin. Also...“


    Jetzt intensivierte sich das Grinsen auf ihren Lippen, während sie zu Lea empor blickte.


    “Ich habe bisher noch keinen anderen Zwerg getroffen. Weder hier in der Urbs Aeterna. Noch in meiner griechischen Heimat. Oder in den feinen Häusern in denen wir aufgetreten sind.“


    Bei diesen Worten konnte man leichte Traurigkeit in Cressidas Stimme heraushören. Bevor die Kleinwüchsige tief durchatmete und auch schon ihren Kopf schüttelte.


    “Dich interessiert deine Herkunft nicht? Mich auch nicht. Ich werde sowieso nie mehr in meine Heimat zurück kehren. Und meine Mutter ist bestimmt nicht mehr am Leben.“


    Gar leichtfertig entwichen diese Worte den Lippen der aurelischen Sklavin. Bevor sie sich auf ihrer Unterlippe herum knabberte. Und weiterhin zu Lea empor schielte.


    “Wie ist eigentlich dein Name? Ich heiße Cressida.“


    Kicherte Cressida mit neugierig blitzenden Augen.


    “Mein Dominus kennt den Augustus sehr gut. Mein Dominus arbeitet für den Augustus in seiner Kanzlei.“


    So ganz hatte es die Zwergin auch nicht verstanden. Und so zuckte sie kaum merklich mit den Schultern.

  • Lea zuckte mit den Schultern, die Zwergin hatte recht, sie würden hier eh nicht wieder wegkommen und Lea hatte zudem nicht wo sie hätte hin zurückkehren können. Und dann war das ja Axilla, die sich mehr wie ein Mutter als wie eine römische Domina aufführte. Lea musste grinsen, sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Axilla reagieren würde, wenn sie mal angegriffen würde. Als erste würde sie wohl versuchen Lea vor den bösen Angreifern zu schütze.

    „Lea. Man nenn mich Lea wie Löwin.“ sagte sie bevor es wieder zu Missverständnissen der Bedeutung ihres Namens kommen würde.

    Aha, den Kaiser also. Gut das interessierte Lea herzlich wenig, immerhin also zumindest wenn sie es damals richtig verstanden hatte, war das der Mann der den Tod aller Amazonen befohlen hatte. Ein Befehl auf welchen hin sie hätte eigentlich auch sterben müssen, wenn die Iunier nicht schützend die Hand über sie gehalten hätten. Ein Mann der solche Befehle erteilte hatte sicher genug zu tun und brauchte dafür Helfers Helfer und die hatten bestimmt auch viel zu tun. „Nun wenn er so viel zu tun hat. Aber ich denke du hast doch auch ohne ihn deine Aufgaben?“ also zumindest hatte Lea immer was zu tun, auch wenn sie gegenüber den Haussklaven, die ihren festen Rhythmus hatte mehr Freiheiten genoss was ihre Tagesplanung anging. Dennoch hatte sie ihre Aufgaben die zu erledigen waren. Sie bekam Axilla ja auch nicht jeden Tag zu Gesicht. Schließlich war sie ja Sklavin und hatte somit ihre Aufgaben die nach Erledigung verlangen.

  • Als ihr Gegenüber mit den Schultern zuckte, wiegte Cressida ihren Kopf von einer Seite auf die andere. Hm. Was wollte ihr die Großgewachsene mit ihrem Schulterzucken mitteilen? Etwa das sie mit ihren Worten übereinstimmte?


    “Salve Lea. Hat dich deine Mutter so genannt? Oder wurde dir dieser Name gegeben? Den armen Kreaturen auf dem Sklavenmarkt gibt man andere Namen und nimmt ihnen auch noch den letzten Rest ihrer Würde.“


    Sprudelte es über Cressidas Lippen. Wobei sie mit großen Augen zu der jungen Frau empor blickte. Wie ihr Gegenüber über die armen Kreaturen auf dem Sklavemmarkt dachte? So direkt wollte die Kleinwüchsige dann doch nicht fragen. Da schwieg sie lieber und ließ ihren Blick durch das innere der Caupona gleiten.


    “Hm. Wo wohnst du eigentlich?“


    Wollte Cressida schließlich mit einem frechen funkeln in ihren Augen wissen. Und wandte ihre Aufmerksamkeit erneut in Leas Richtung.


    “Ich habe keine besonderen Aufgaben in der aurelischen Vills. Und die anderen Haussklaven gucken mich immer so komisch an.“


    Ein Umstand der Cressidas Herzchen für einen kurzen Augenblick dumpfer in ihrer Brust pochen ließ.


    “Die anderen Haussklaven haben alle ihre Aufgaben. Nur ich nicht. Aber vielleicht möchte das mein Dominus so. Er bezeichnet mich immer als Zierde.“

  • „Nein meine Mutter gab mir einen anderen Namen.“ Sagte sie und kratze sich am Kopf. „Ich durfte mir meine neuen Namen aussuchen. Aber was hat das mit Würde zu tun? Ich mein würde definiert sich doch nicht über den Namen? Ich würde denken, die Würde und Würdigkeit immer bezieht sich auf die persönliche Leistung eines einzelnen für das Gemeinwesen. Würde muss man sich verdienen und man kann sie verlieren.“ Sagte Lea. „Also zumindest haben es Aristoteles und Cicero so definiert und ich würde ihnen da auch durchaus zustimmen.“ Sagte sie nachdenklich und offenbarte damit, dass sie nicht ungebildet war. „Ich wohne im Domus Iunia, ich habe zwar auch keine feste Aufgabe, aber es gibt immer was zu tun. Vielleicht solltest du die anderen Sklaven einfach fragen ob du helfen kannst? Ich mein wenn sie dich komisch ansehen? Vielleicht gehen sie ja davon aus, das du nicht arbeiten sollst, wenn dein Dominus sagt du bist eine Zierde?“ Überlegte Lea laut.

  • Aha. Ihr Gegenüber hatte den Namen 'Lea' also verliehen bekommen. Welch' Grausamkeit. Zumindest bezeichnete es die Kleinwüchsige als Bösartigkeit der herrschenden Römer. 


    Aber wenn Cressida genauer darüber nachdachte dann konnte sie sich glücklich schätzen das sie ihren wahren Namen behalten durfte. Auch wenn ihr Dominus sie kaum mit ihrem richtigen Namen ansprach, so hatte die Zwergin doch gelernt auf jeden Namen zu reagieren, den man ihr an den Kopf warf.


    “Hm. Meinst du also das Verlierer keine Würde haben? Das ist schon sehr gemein. Findest du nicht?“


    Fragend blickte sie bei diesen Worten zu der Größeren empor und schüttelte zeitgleich ihren Kopf.


    “Hm. Aristoteles und Cicero. Soso.“


    Murmelte die Zwergin leise vor sich hin und wiegte dabei ihren Kopf von einer Seite zur anderen. Dann erst blickte sie mit großen Augen in Leas Richtung.


    “Ich möchte doch helfen. Aber die anderen Sklaven geben mir überhaupt keine Chance. Und meinen Dominus möchte ich mit einer solchen Lapalie nicht belästigen. Das muss ich alleine klären.“


    Erklärte Cressida und stampfte wie zur Bekräftigung mit ihrem Fuß auf.

  • Lea schaute die Zwergin verwirrt an. „Habe ich etwas von Verlieren gesagt? Nein habe ich nicht. Jemand der verliert kann auch würde habe. Erst in einer Niederlage zeigt sich doch wahre Größe. Ich meinte, dass wenn man nichts zur Gemeinschaft beitrugt, sich nicht einbringt und sei der Anteil noch so gering... also zum Beispiel, dass du für deinen Dominus einen Botengang ausführst, ist das doch schon ein Beitrag. Nur er nichts tut oder gar die Gemeinschaft schädigt, der hat keien Würde. Und deshalb meine ich, das Würde nichts mit dem Namen zu tun hat. Schau mache Römer werden einfach nur nach dem Monat in dem sie geboren wurden oder nach der Zahl der Kinder welches sie sind benannt oder was meinst du was zum Beispiel Sextus bedeutet? Genau nichts anderes als im sechsten Monat oder der Sechste der geboren wurde. Ich glaube kaum das irgendwer so einen Namen als würdevoll empfindet.“ Führte Lea nun genau aus was sie meinte. Dann schaute sie die Kleine fast schon fragen an. „Wie sie geben dir keine Chance? Halten die Sklaven bei euch nicht zusammen? Also bei uns ist es nun wir sind wie ein Familie. Die Domina betrachtet uns ja auch eher als Familienangehörige und so behandelt sie uns auch. Schicken sie dich den weg? Oder was machen sie?“ Lea konnte sich das nicht erklären. Sie ist vom ersten Tag an bei den Iuniern aufgenommen worden, so als wäre sie schon immer da gewesen.

  • Oh. Ähm. Hatte sie nicht? Dann hatte Cressida wohl wieder zu viel in das gesprochene Wort hinein interpretiert. Wie es ihr sehr häufig passierte, dass sie Dinge dazu erdachte die so überhaupt nicht stattfanden.


    “Bisher durfte ich für meinen Dominus noch nicht einen Botengang erledigen. Als wäre ich auch Luft für meinen Dominus.“


    Nach diesen Worten musste die Kleinwüchsige hart schlucken und drehte ihren Kopf zur Seite, sodass Lea das verdächtige schimmern ihrer Seelenspiegel nicht erkennen konnte. Zumindest erhoffte sich dies die kleine Griechin in ihrem innersten.


    “Mein Dominus würde niemals die Gemeinschaft schädigen wollen. Mein Dominus ist ein Mitglied in der kaiserlichen Kanzlei. Da würde er sich doch nur selbst schaden.“


    Überlegend tippte sich Cressida bei diesen Worten gegen ihr Kinn und blickte aus großen Augen zu der jungen Frau empor.


    “Die aurelischen Sklaven betrachten mich nicht als Sklavin. Sondern nur als 'Schoßtier' meines Dominus. Und das finde ich gemein. Ich weiß aber auch nicht wie ich mir den Respekt der älteren Sklaven verdienen kann. Wenn ich nicht mit ihnen ins Gespräch komme.“


    Tatsächlich wirkte Cressida bei diesen wahren Worten äußerst unglücklich.

  • Lea legte ihren Kopf schief. „Hm...“ Sie überlegte was sie der Zwergin sagen konnte um sie aufzumuntern. „Nun Botengänge erledige ich auch nicht. Und die Domina braucht mich nicht so oft. Die ist resolut genug um sie auch selbst zu helfen. Sie ist eh eher wie einen Mutter zu mir. Aber ich such mir einfach was. Also wenn ich sehe, dass es was zu tun gibt, dann mache ich es einfach. Ich frage da vorher auch nicht groß. Und wenn ich mich absolut nicht selbst zu beschäftigen weiß, dann weiß ich doch, dass es in der Culina immer was zu tun gibt.“ Lea grinste schief. „Obwohl ich da meistens lieber am Tisch geparkt werde, ich glaub die haben Angst ich könnte mich oder andere mit den Schneidewerkzeugen verletzten. Aber zum Abschmecken der Speisen nimmt mich unsere Küchenfrau immer gern her. Und sie hört gern meine Geschichten. Sie sagt ich helfe ihr damit mehr als mit meinen Händen.“ Lea sah die Klein an. „Gibt es denn gar niemanden bei euch mit dem du reden kannst? Was ist mit eurem Maiordomus? Der hat doch bestimmt die ein oder andere Aufgabe für dich. Ganz unter uns ich meide der Kerl bei uns lieber. Weil der hat wirklich immer und ich meine immer was für einen zu tun. Wenn ich also lieber mal die Beine baumeln lassen will gehe ich dem Kerl lieber aus dem Weg.“

    Lea zuckte mit den Schulter. „Nun das mit dem Respekt ist so eine Sache. Wenn du die Leibsklavin oder eben Zierde von deinem Dominus bist, bist du ja allein deswegen schon besser gestellt. Vielleicht solltest du denen einfach zeigen, dass du auch wenn du klein bist und als Zierde oder was auch immer gekauft wurdest eben nichts besseres bist?“ Sagte sie und legte der Zwergin in einer tröstlichen Geste die hand auf die Schulter.

  • Wie ein Wasserfall sprudelten die Worte über Leas Lippen. Sodass Cressida wie ein Fisch auf dem Trockenen ihren Mund öffnete und wieder schloß. Dies geschah einige male. Während ihre Gedanken wie wild durch ihren Kopf kreisten. Hatte Lea vielleicht soga recht mit ihren Worten? Sollte sie einfach die Sache selbst in die Hand nehmen und sich ihren Aufgabenbereich selbst bestimmen? Was aber wenn dies ihrem Dominus nicht gefiel? Hm. Schwierig. Schwierig. Und dennoch wusste Cressida das sie etwas ändern musste. Denn sonst würde die Kleinwüchsige auf merkwürdige Gedanken kommen und das wollte keiner in der aurelischen Villa.


    “Selbst die Köchin guckt mich merkwürdig an. Aber vielleicht könnte ich die Speisen zu den Essenszeiten den domini reichen.“


    Überlegte Cressida mit nachdenklicher Stimme und tippte sich dabei mit dem Zeigefinger gegen ihre Unterlippe.


    “Ich möchte doch nur eine wirkliche Aufgabe haben. Sonst.. sonst fühle ich mich so nutzlos.“


    Klagte die Kleinwüchsige und biss sich im nächsten Augenblick auf ihre Unterlippe.


    “Ich bin doch nichts besseres. Wir sind alles Sklaven in der aurelischen Villa.“


    So recht verstand es die kleine Griechin nicht. Was man auch deutlich an ihrem Gesichtsausdruck erkennen konnte. Als Cressida dann Leas Berührung an ihrer Schulter spürte, hob sich ihr Kopf an und ihr Blick richtete sich auf die Großgewachsene.


    “Du hast alleine schon Respekt weil du normal gewachsen bist.“


    Offensichtlich haderte die Griechin sehr mit ihrer Kleinwüchsigkeit.