Pantheia und Abradatas
Tiberios schaute Tusca nach; Domina Clara hatte von Medizin gesprochen - war sie denn leidend? Und auf welche Zubereitung verstand sich Tusca? Der Alexandriner war neugierig; er hätte gerne gefragt.
Doch da sich Duccia Clara nach den Büchern erkundigte, nahm er die Schriftrollenhülle von seiner Schulter:
"Ich bringe dir die Kyropaideia von Xenophon, fünftes, sechstes und siebtes Buch "sprach er auf Griechisch und legte die Schriftrollen auf den kleinen Beistelltisch. Dann trat der furische Maiordomus drei Schritte zurück und zitierte aus dem Anfang der Geschichte:
"Als wir aber, um zu erfahren welche die Gebieterin sei, alle besahen, da bemerkten wir schnell einen großen Unterschied zwischen ihr und allen Übrigen, unerachtet sie saß, verhüllt war und zur Erde sah. Als wir sie sodann aufstehen hießen, standen alle ihre Dienerinnen mit ihr auf. Da zeichnete sie sich zuerst durch Größe, sodann aber auch durch Schönheit und edlen Anstand aus."
und er verbeugte sich mit einem strahlenden Lächeln, so dass es nicht eindeutig war, ob er mit dem Kompliment Pantheia oder aber Domina Clara selbst meinte:
"Der Spaziergang hat uns gut getan, Domina Clara ", erwiderte er weiter in griechischer Sprache, denn Tusca konnte jeden Moment zurückkehren, und er wollte nicht, dass sie sein Bitten verstand:
"Besonders Tusca, die sich nach dem wilden Britannien sehnt, hat sich gefreut. Es würde sie vielleicht noch mehr erfreuen, einmal einen ganzen Tag draußen zu sein, vor den Toren der Stadt. Würdest du uns das denn erlauben, Domina Clara?"
Er sprach ganz vertraut, so wie es in Alexandria während ihrer Ferien gewesen war, und er hoffte sehr, dass Tuscas Domina auf ihn nicht böse werden würde.