[Cubiculum Duccia Clara]

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    Die furischen Sklaven verbeugten sich vor Domina Clara.



    Dann wurden sie schon erfreut von Tusca begrüßt.

    Nestor nickte freundlich: "Salve Tusca", er erinnerte sich gut noch an Tusca, die genauso gut ritt wie er selbst und mit der er in der Chora tes Alexandreias, dem Umland von Alexandria, manch freundschaftliche Rennen ausgetragen hatte.


    Glafira strahlte: "Guten Tag liebe Tusca. Den Tiberios haben wir zuhause gelassen, es sind nämlich Handwerker da und wir kriegen ein Fenster. Aber da ist ja Belka...o wie süß...", sie streichelte sie, dann wies sie auf Sonnwinn:


    " Das ist übrigens Sonnwinn, unser Neuer, ein Germane. Sonnwinn - Tusca, Tusca- Sonnwinn.", stellte sie den germanischen Custos vor.

  • Domina Clara also. Ich ahmte diesmal Nestor und Glafira nach und verbeugte mich ebenfalls etwas, da ich alles richtig machen und kein schlechtes Licht auf meine Herrin werfen wollte. Dann warf ich den Kopf zurück.


    Domina Claras Stimme klang freundlich. Aber bevor ich sie näher ansehen konnte, wollte mich Glafira schon umbedingt in ein Gespräch mit einer ihrer Dienerinnen  einbeziehen und stellte mich einer Tusca vor. Ich hatte noch nie so viele verschiedene fremdländische  Namen gehört wie hier in Roma.


    "Salve Tus - ca", sagte ich langsam. Tusca war eine große junge Frau mit der Haltung einer Schildmaid. Sie war bestimmt freundlich. Ich hatte früher nie so viele Möglichkeiten gehabt junge Frauen kennen zu lernen; wie gesagt, die Chattinnen ignorieren junge Männer, die noch keinen Feind erlegt haben. Und Roma wimmelte vor hübschen Mädchen. 

    Doch mein Blick wurde immer wieder von schwarzem Albenhaar angezogen. Ich konnte nicht anders. 

    Aber dann sagte ich mir, dass ich schließlich der Leibwächter meiner Herrin war. Ich musste sie (und durfte sie) beschützen. Es war meine Arbeit, sie nicht aus den Augen zu lassen. Das tat ich, unauffällig und ohne zu starren.

  • Stella nahm nach der kurzen Umarmung Platz und lächelte ihre Freundin herzlich an.


    "Danke Clara, mir geht es gut ... und wie ist es bei Dir? ... " , dann blickte Stella ihre Sklaven, Sonnwinn etwas länger, an ... "Ja, das ist Sonnwinn, er ist mein neuer Leibwächter und kommt aus Provincia Germania", Mehr wollte Stella über Sonnwinn nicht erzählen, denn sie hat bemerkt, wie Claras Augen glänzten, als sie Sonnwinn anschaute. Clara war eine Femme fatale und eine Gefahr für Männer, sie brachte ihnen nur Pech, aber natürlich nicht absichtlich...


    "Ach, fast vergessen, ich habe ein Geschenk für Dich, liebe Clara, Tiberios hat es für Dich ausgewählt. ... Glafira, gib mir die Schriftrollenhülle...", und dann überreichte Stella ihrer Freundin das kostbare Geschenk.

  • Die Schriftrollehülle alleine war schon ein Geschenk! "Vielen lieben Dank, liebe Stella und auch einen Dank an Tiberios!" Ich holte die Rolle aus dem Behälter und war hin und weg: Es war eine sehr schöne Ausgabe von "Bücher Fünf bis Sieben der Kyropaideia" von Xenophon, "Oh! Ich bin sehr glücklich, sag ihm das", ... Ich legte die Schriftrolle vorsichtig zurück in die Hülle.


    So, nun musste ich mit Tusca reden, "Tusca, begleite unsere Gäste in den Garten und bringe uns allen dann Erfrischungen und Knabberzeug, nu, mach schon ..." und ich gab ihr einen leichten Klaps, denn sie war irgendwie mit ihren Gedanken weit weg.

  • Tusca nickte, "Ja, Domina Cla'ra"


    Eine Treppe führte vom Balkon des Zimmers direkt in den Garten. Mit einer einladenden Handbewegung deutete Tusca den furischen Sklaven, dass sie ihr folgen sollten und fürte sie in den Hortus.

  • Stella freute sich, dass das Geschenk Clara so gefallen hat. Nun ja, es war auch sehr kostbar! "Ja, natürlich, ich werde Tiberios Deinen Dank ausrichten", und dann als alle Sklaven das Cubiculum verlassen haben und sich nun im Garten befanden, schaute Stella ihre Freundin an,


    "Wenn Du bald nach Britannia gehst, kann Deine Tusca bei uns wohnen, damit sie sich hier nicht alleine fühlt?"


    Stella wusste, dass Tusca in der Casa Sergia unglücklich war, sagte es aber Clara nicht, denn das hat ihr Tiberios erzählt und sie versprach, es für sich zu behalten.


    "Oder willst Du sie doch mitnehmen?"

  • Inzwischen brachte Tusca auch für die Damen etwas zum Trinken und zum Knabbern mit, und wartete auf weitere Befehle ihrer Herrin. Sie war unglücklich, dass Tiberios nicht kommen konnte und sprach leise in ihrer Sprache mit Belka.

  • "Wolltest Du nicht auch nach Britannia? " fragte ich überraschend, denn Stella sollte eigentlich mit mir dorthin fahren.


    "Aber Tusca kann natürlich bei Euch bleiben, bis ich zurück bin. Ich frage sie mal ..."


    Tusca beschäftigte sich mit dem Hund und machte auf mich einen unglücklichen Eindruck, "Was ist los, Tusca? Hat dich wieder jemand beleidigt ... Sag es mir! " Ich schaute meine Sklavin an und fuhr fort, "Domina Stella fragt, ob du in Casa Furia wohnen möchtest, solange ich auf Reisen bin ... Möchtest du?" ...

  • Tusca dachte, sie hört nicht richtig! Ihre Domina fragte, ob sie während ihrer Reise in der Casa Furia wohnen möchte, sie küsste Belka, ließ den Hund los, lächelte breit und machte eine leichte Verbeugung, was sie nur sehr selten tat.


    "Ja, ich möchte ... Danke Domina Cla'ra, danke Domina Stella!" , Dort konnte Tusca wieder mit Glafira Latein lernen und jeden Tag Tiberios sehen. Die gute Laune kehrte zurück und sie war nicht mehr unglücklich.

  • "Nein, ich kann jetzt nicht nach Britannia ... Mein Cousin Aulus Saturninus ist immer noch geschäftlich unterwegs und ich weiß es nicht, wann er wieder nach Roma zurückkehrt. So lange kann ich die Casa nicht verlassen", auch konnte sie sich nicht mehr vorstellen, von ihrem Germanen so lange getrennt zu sein.


    Tusca schien sehr glücklich zu sein, den Sommer in Casa Furia zu verbringen und Stella lächelte sie fröhlich an. Nun, es war Zeit, wieder nach Hause zu gehen. Die Damen haben alles besprochen, was wichtig war und Stella war fast zufrieden.


    "Clara, es war schön bei Dir, aber wir müssen nun zurück, solange es noch hell draußen ist,", Stella trank noch einen Schluck Wasser, dann stand sie auf und ging zum Balkon, wo sie ihre Sklaven im Garten alle überblickte,


    "So, meine Lieben, wir müssen uns langsam auf den Weg nach Hause machen..., also los!"

  •                                                    Die Heimkehr


    Schon seit ein paar Stunden machte ich mir Sorgen um Tusca und Tiberios. So lange waren sie schon unterwegs und es wurde bereits dunkel. Tusca hatte in Roma immer Angst, wenn sie Soldaten sah ... Vielleicht war es ein Fehler, den beiden so einen langen Spaziergang zu erlauben.


    Und nun, ohne zu klopfen, betrat Makitros das Zimmer, Tusca in seinen Armen, gefolgt von Tiberios.


    "... Was ist denn passiert? Tiberios?...", Ich schaute abwechselnd meine Sklavin und Tiberios an. Die Keltin schien bewusstlos zu sein. "Makitros, du kannst Tusca auf mein Bett hinlegen und hole den Medicus Fabricius von nebenan". Denn der werte Medicus war unser Nachbar.



  • Tiberios wusste nicht, wie er es erklären sollte, denn tatsächlich konnte er es sich nicht erklären, was geschehen war.

    Makitros legte Tusca auf das Bett von Domina Duccia Clara und ging dann, den Medicus zu holen.

    Der Grieche war genauso blass wie seine Freundin, er machte sich Sorgen um sie. Immer wieder sah er zu ihr hin, blieb aber stehen wo er war, obwohl er sich am liebsten auf den Bettrand gesetzt und ihre Hand gehalten hätte.


    Dann sprach er und es fiel ihm schwer.

    "Domina, ich weiß es nicht. Wir kamen bis zum Hain der Anna Perenna, auf dem Weg besuchten wir das Pantheon. Wir beteten zu der gütigen Göttin."

    "Doch als wir zurück gehen wollten, fing Tusca an, sich schlecht zu fühlen. Sie hat Fieber, das merkte ich wohl"

    Er kniete sich hin und senkte den Kopf: "Ich bin allein verantwortlich, Domina Clara", sagte er.

  • Die arme Tusca tat mir sehr leid. Sie war niemals krank, eine durch und durch gesunde und kräftige junge Frau. Hat sie sich von mir angesteckt, oder ist etwas unterwegs bei dem langen Spaziergang geschehen? Aber Tiberios wusste es auch nicht.


    "Tiberios, steh auf ... Du bist natürlich nicht verantwortlich, wir warten bis der Medicus kommt und erfahren dann mehr...",


    Und gerade in diesem Moment kam auch Quintus Fabricius, der unser Nachbar und Medicus war und näherte sich gleich ohne weiteres dem Bett und sah Tusca an. Er fragte sie, wie ihr Name sei, drückte ihr leicht in der Magengegend und fühlte ihren Puls. Tusca reagierte nicht, sie war immer noch bewusstlos. Dann blickte der Medicus mich an und fragte, seit wann sie in diesem Zustand ist und was vorgefallen war.


    Ich erzählte ihm, was mir Tiberios geschildert hat und dass ich auch nichts mehr weiß. Quintus Fabricius bat uns dann das Cubiculum zu verlassen, er wollte Tusca gründlich untersuchen.

  • Auch wenn Domina Duccia Clara mit beruhigender Stimme sprach, fühlte sich der Furiersklave weiterhin verantwortlich. Der Ausflug war seine Idee gewesen, so wie er oft voller Ideen steckte und meinte, wenn etwas fehlschlug, so probierte man einfach etwas anderes aus. Aber hier war nichts auszuprobieren, hier hing nun alles an den Fähigkeiten des herbeigerufenen Medicus.

    Tiberios schwor sich, niemals wieder leichtfertig zu sein, die niedrigste Arbeit wollte er verrichten, nie wieder seinen Einfällen nachgeben, wenn nur Tusca wieder gesund werden würde!

    So wartete er darauf, dass Quintus Fabricius aus dem Cubiculum kam.

  • Tiberios blieb noch und wir haben auf den Medicus im Flur gewartet. Auch Makitros, der Tusca sehr mochte war hier. Endlich, nach einer Weile kam Quintus Fabricius aus dem Cubiculum und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.


    "Was hat nun die arme Tusca?" fragte ich ungeduldig, denn Quintus Fabricius war für seine Wortkargheit bekannt. Er sagte dann, dass Tusca Fieber und anscheinend Rachenentzündung hat und hat empfohlen, ihr Wadenwickel gegen Fieber mit Essig zu machen und sie soll viel trinken. Er hätte ihr eine Tinktur gegeben, damit sie schläft und kommt morgen noch mal vorbei. Und dann war er gleich weg! Ich schüttelte nur den Kopf und sah Tiberios an,


    "Nun, Tiberios, jetzt wissen wir, was Tusca hat, die wird bald wieder gesund, ich werde mich jetzt um sie kümmern und du kannst nach Hause gehen..., wenn es Tusca besser geht, werde ich dir eine Nachricht zukommen lassen, damit du sie besuchen kommst und danke dir für deine Hilfe..."

  • "Bitte tu das, Domina Clara", bat der furische Sklave. Er hatte sich, da Tusca nicht sterbenskrank war, etwas beruhigt, dennoch fühlte er sich nach wie vor verantwortlich für ihren Zustand. Der Ausflug war seine Idee gewesen.

    Tiberios ging also wieder nach Hause, und er hoffte, bald Nachricht von Tuscas Herrin zu erhalten, dass sich die junge Frau so weit erholt hatte, um Besuch empfangen zu können.

  • Am frühen Nachmittag klopfte Severa leise an Claras Tür, in der Hoffnung, sie in ihrem Cubiculum anzutreffen, um sie zu fragen, wie es ihr und Tusca so geht. Makitros hat ihr erzählt, was vorgefallen war und auch hat Severa bemerkt, dass der Medicus jeden Tag die Casa besuchte. Und ja, sie wollte auch noch mit Duccia über die Miete sprechen...


    "Klopf ... klopf ...klopf .."

  • Nach einem anstrengenden Vormittag machte ich mich auf meinem Sessel bequem und genoss die Ruhe ... Tusca schlief in ihrer Kammer und ich hoffte, es wird ihr bald besser gehen. Und gerade in diesem Moment der Ruhe klopfte es. .. Ach, es war bestimmt Severa, denn nur sie meldete sich so leise, dass man es kaum vernehmen könnte, es geht bestimmt um die Miete ... Ich seufzte leicht ...


    "Severa? ... Komm bitte rein ..."

  • "Woher wusste bloß Clara, dass ich es bin?", dachte Severa und lächelte in sich hinein ... Also, sie betrat das Cubiculum und grüßte ihre Mieterin, "Salve, Clara! Wie geht es Dir und Tusca? Makitros hat mir erzählt, dass sie sehr krank ist ...Hoffenrlich ist es keine ansteckende Krankheit",


    Severa schaute Duccia ernst an, "Ich habe auch den Medicus Quintus Fabricius gesehen, der jeder Tag vorbei kommt ... Was ist denn passiert?"

  • Langsam stand ich auf und umarmte die Dame des Hauses...


    "Grüße Dich, danke, es geht mir gut ... Es ist nett, dass Du mich besucht, aber nimm doch bitte Platz, kann ich Dir etwas zum Trinken anbieten?..." Da Tusca krank war und nicht aufstehen konnte, bediente ich Severa selbst und gab ihr einen Becher verdünnten Honigwein, den ich auch selbst sehr gerne trank.


    "Ja, leider geht es Tusca nicht gut, sie hat sich erkältet bei einem langen Spaziergang mit Tiberios, dem Maiordomus von Furia Stella, ich denke, die beiden mögen sich... , aber sie wird wieder gesund, hat der Medicus Fabricius gesagt... ", Ich seufzte und trank einen Schluck Honigwein, schaute dann Sergia betrübt an, " Und aus diesem Grund konnte ich in diesem Jahr nicht nach Britannia reisen..., aber wie geht es Dir, liebe Aurora?"