Vor der Villa Flavia

  • Für einen kurzen Augenblick hatte Eireann tatsächlich störrische Gedanken und überlegte ob sie einfach ihre Füße gegen den Boden stemmen sollte. Dann aber warf sie einen Blick in Tiberios so sanftes Gesicht und verwarf diese kindischen Gedanken.


    “Wieso hast du es so eilig Tiberios? Geht es dir wirklich um mich, oder....“


    Das Ende des Satzes ließ die Keltin unausgesprochen. Stattdessen schüttelte sie ihren Kopf und warf dem furischen Maiordomus immer wieder kurze Blicke aus dem Augenwinkel entgegen.


    “Möchtest.. möchtest du vielleicht die Situation schildern?“


    Der Alexandriner wusste wie man mit Worten umging. Sie dagegen würde sich nur hoffnungslos verheddern.

  • " Gib keine Erklärungen, wenn es nicht nötig ist.", sagte Tiberios: " Geh einfach in die Villa Flavia hinein. Wenn dich keiner darauf anspricht, gut. 

    Wenn dich einer anspricht und du merkst, dass man dich bestrafen will, so fang an zu weinen, dass du alles erklären kannst, und der furische Maiordomus vor der Porta wartet. Dann komme ich ins Spiel.

    Ich werde eine Weile draußen ausharren. Kommst du nicht zurück und will niemand etwas von mir wissen, so nehme ich das als Zeichen, dass alles gut gegangen ist und du Glück gehabt hast."

    Er lächelte:

    "Ich weiß zwar jetzt, wie es dir ergangen ist, aber du weißt nicht, was ich in der Zwischenzeit getan habe. Du hast nicht nachgefragt. Tut man das nicht aus freundschaftlichem Interesse?"

    Er stieß Eireann ganz sanft in die Rippen, dann erschrak er, weil sie so dünn war. Ihr war es seit ihrem Verkauf von den Iuliern nicht gut ergangen. Er wollte keinesfalls, dass sie von den Flaviern bestraft würde, das würde sie vielleicht nicht überleben.



  • Der furische Maiordomus klang so, als hätte er sich bereits häufiger aus fremden Villen geschlichen. Ob dieser Gedanken musterte Eireann den Lockenkopf mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.


    “Ich werde mich an deine Worte erinnern Tiberios.“


    Versuchte sich die Keltin an einem Lächeln, welches jedoch äußerst verwackelt anmutete. Aber zumindest hatte sie den Versuch gewagt. Dann schluckte sie vernehmlich und spürte wie ihr Herz bis zum Hals pochte. Und das nicht weil sie sich fürchtete die Villa ihrer Domina zu betreten.


    “Oh Tiberios. Ich.. es tut mir Leid. Können wir.. nicht noch ein bisschen hier bleiben und du erzählst mir alles. Bitte?“


    Flehend war nun Eireanns Stimmenklang. Als sie vorsichtig nach Tiberios Händen griff und diese zart mit ihren Händen umfasst hielt; wenn es der furische Maiordomus zuließ. Ihre schmale Statur musste ihm aufgefallen sein. Aber zum Glück sprach er sie nicht darauf an, worüber die Silurerin sehr froh war.

  • Tiberios warf Eireann einen kurzen Seitenblick zu. Er hatte der Keltin gerade erklärt, wie wichtig es war, in die Villa Flavia zurück zu kehren, ohne Ärger zu bekommen. Er war sogar bereit, sie dorthin zu begleiten und für sie...die Wahrheit etwas zurecht zu biegen.

    Und nun fragte sie ihn, ob sie sich nicht ein wenig verweilen könnten.... normalerweise hätte Tiberios diese Widersprüchlichkeit amüsant gefunden,

    aberso gab er nur eine schnelle Zusammenfassung über die vergangenen Monate:
    "Ich war wieder in Alexandria, Eireann. Ich habe den Pharos, den großen Leuchtturm, wieder gesehen - erinnerst du dich daran, wie wir bei der Schneiderin darüber gesprochen haben."

    Damals hatte Tiberios auch davon gesprochen, dieses Weltwunder Eireann zu zeigen - eines Tages:

    "Und stell dir vor, meine Domina hat mich ganz alleine zuerst losgeschickt, damit ich das Quartier zurecht mache, bevor sie eintrifft. Kannst du dir vorstellen, ich auf einem Schiff, jedoch nicht gefangen, an Deck wie ein zahlender Passagier, wie ein freier Mann...", 

    seine Augen leuchteten auf:

    "Ich würde dir mehr erzählen, aber die Zeit wird knapp. Hör zu, Eireann, erinnerst du dich noch, wie wir zusammen bei den Lupercalia gerannt sind, um die Luperci abzupassen und doch noch gesegnet zu werden? So schnell müssen wir wieder rennen....wie der Wind..."

    Er nahm ihre Hand:

    "Du musst mir zeigen, wo die Villa Flavia genau liegt....ich weiß es nicht, laufen wir!"

  • Ein tonloses Seufzen entfloh den Lippen der jungen Keltin. Bevor sie ihren Blick gen Boden senkte und versuchte das der junge Alexandriner ihre Enttäuschung nicht bemerkte. Denn Eireann war wahrlich enttäuscht. Allzu gerne hätte sie noch sehr viel länger die Anwesenheit des furischen Maiordomus genossen.


    Dann jedoch ließ Tiberios seine Stimme doch erklingen und Eireann hing wie verzaubert an seinen Lippen. Während in ihrer Seele ein sehnsüchtiges Gefühl empor stieg und sie ihren Mund mit ihren Fingern bedeckte.


    “Ich wäre so gerne mit dir gekommen Tiberios.“


    Wisperte die Keltin mit rauer Stimme und versuchte verzweifelt ihre Tränen zurück zu halten. Denn diese stiegen in ihr empor und schnürten ihr wahrlich die Kehle zusammen.


    “Deine Domina hat sehr viel Vertrauen in dich Tiberios. Und du zahlst ihr Vertrauen mit gleicher Münze heim. Ich wünschte ich könnte genauso sein.“


    Unwillkürlich hielt die Dunkelhaarige ihren Blick bei diesen Worten abgewandt.


    “Wie könnte ich diesen Lauf vergessen.“


    Wisperte die junge Frau mit einem sehnsüchtigen Glanz in ihren Augen. Bevor sie ihre Finger in Tiberios Handfläche schob und kaum merklich nickte. Dann begann die junge Frau auch schon loszurennen.

  • Tiberios hatte in Alexandria bei Sport und Spiel Körperkraft hinzubekommen und diesmal war er schneller. Es machte Spaß, mit der jungen Frau zu laufen; niemand war auf den Straßen zu sehen, und während sich die Wangen erhitzten, lächelte er und zog Eireann mit sich.


    Die Freude erlosch wie ein Feuer, das ausgetreten wurde, als sie der Villa Flavia ansichtig wurden.


    Tiberios blieb stehen:

    "Geh", sagte er: "Ich werde warten wie wir es besprochen haben."


    >>> Porta Villa Flavia

  • Als Eireann den Wind in ihren dunklen Strähnen spürte, entwich ihrer Kehle ein gar befreites Lachen. Ein Geräusch welches viel zu selten über ihre Lippen entflohen war und die junge Frau tatsächlich erschreckte. Zumindest könnte man ihren Gesichtsausdruck als Erschrecken deuten. Denn im nächsten Moment pressten sich ihre Lippen fest aufeinander. Schließlich hatten sie sich bereits der flavischen Villa genähert und die Keltin spürte wie ihr Herz dumpf in ihrer Brust pochte. Gleichzeitig waren ihre Wangen vom wilden Lauf gerötet und sie hielt noch immer Tiberios Hand.


    “Ich werde zu dir zurück kehren. Bitte Tiberios. Du musst auf mich warten.“


    Eine zarte Berührung an seinem Handgelenk erfolgte. Dann löste sie sich von ihm und straffte ihre mageren Schultern. Schließlich trat sie todesmutig auf die flavische Porta zu.

  • Ganymed wird Iuppiter zurückgebracht>>>

    Io Saturnalia - Libertas Decimbris -  Eireann et Tiberios


    Tiberios hatte während der ganzen Saturnalienfeier gespürt, dass Eireann verändert war; aber weder vor Telys noch vor den furischen Sklavinnen, die noch böse wegen ihres Weglaufens war, offen reden wollten.

    Nun, schon tief in der Nacht, standen sie noch auf der Straße vor der Villa Flavia.

    "Es hat mich gefreut, dich wiederzusehen.", sagte Tiberios:
    "Du trägst eine schöne Frisur und hübsche Kleidung, und  Doch du bist dünner als früher - es steht dir, das meine ich nicht - und irgendwie traurig.

    Ich habe dir gesagt, dass ich immer dein Freund bleiben werde. Wenn Du also einen Kummer hast, bitte vertrau ihn mir an."

  • Io Saturnalia - Libertas Decimbris -  

    Eireann et Tiberios


    Während der feuchtfröhlichen Saturnalienfeierei in der Taberna war die Keltin außerordentlich still gewesen. Ob dies damit zusammenhing das sich Telys besonders um Tiberios bemühte? Vielleicht wusste die Silurerin mit den römischen Saturnalien auch einfach nichts anzufangen. Auch wenn sie solche Feste in ihrer Heimat immer besonders gemocht hatte. Im Kreis ihrer Liebsten. In den Armen ihres Verlobten. Wieso sie ausgerechnet jetzt an Cathal denken musste war der Keltin ein Rätsel und so schüttelte sie abrupt ihren Kopf. Sie befand sich doch in der Gegenwart des furischen maiordomus. Jenem jungen Mann dem sie ihre Liebe gestanden hatte und der ihr Herz nun mit Füßen trat. Vielleicht sollte sie ihm einfach die kalte Schulter zeigen. Nur wie wenn das Herz bei diesem Gedanken schmerzhaft in der Brust pochte?


    Dann erhob Tiberios seine Stimme und die Keltin lauschte seinen Worten mit einem schmerzvollen leuchten in den Augen.


    “Ich habe einen Fehler begangen und muss dafür nun büßen.“


    Dann schwieg Eireann abrupt und verkrallte ihre Finger in ihrer hübschen Tunika. Bevor ihr Blick erneut in Tiberios Richtung wanderte.


    “Hast du deine Worte wahrlich ernst gemeint? Du kannst mich nicht mehr lieben?“


    Leise, gar tonlos mutete nun Eireanns Stimmenklang an. Bevor sie langsam ein- und wieder ausatmete.


    “Der flavische maiordomus hat mich unter seine Fittiche genommen.“


    Bei diesen Worten hatte sie sich leicht näher gebeugt und zugleich ihre Stimme gesenkt. Ob er die Würgemale an ihrem Hals und die Verletzungen an ihren Handgelenken bemerkte?

  • "Ich bin der furische Maiordomus ,und du hast in der Casa Furia Hausverbot.", erwiderte Tiberios so freundlich, als würde er einem Kind etwas erklären: "Es tut mir Leid, Eireann. Leid um mich, leid um dich. Aber Unabänderliches werde ich nicht anstreben. "

    Wieder sah er sie an, diesmal sehr aufmerksam:

    "Und der flavische Maiordomus - ist er gut zu dir?", er nahm sachte ihr Handgelenk, sah die langsam verheilenden Verletzungen und strich mit dem Daumen darüber:
    "Sind diese Male noch vom Sklavenmarkt? Als wir uns das letzte Mal sahen, habe ich sie nicht bemerkt."

  • Ihre Liebe hatte keine Zukunft. Keine Chance. Auch wenn sich die Keltin noch so verzweifelt dran zu klammern versuchte. Sie musste sich den Furiersklaven aus dem Kopf schlagen. Nur war das leichter gesagt als schlußendlich getan. Und so blickte die Dunkelhaarige etwas verzweifelt.


    “Ich möchte auch nicht das du etwas tust mit dem du deiner Domina Schaden zufügst.“


    Und dennoch tat Tiberios genau das, in dem er mit ihr sprach. Mit einer verhassten Person in der Casa Furia, dies hatten ihr die furischen Sklavinnen deutlich zu verstehen gegeben. 


    “Ich dachte nur ... vielleicht ... gibst du uns noch eine Chance?“


    Ein Ding der Unmöglichkeit waren diese Worte. Reines Wunschdenken der dunkelhaarigen Silurerin. Und dennoch ein Hoffnungsschimmer an den sie sich klammerte.


    “Castor .. er... er passt auf mich auf.“


    Abrupt verstummte Eireann und wollte ihre Hände hinter ihrem Rücken verbergen. Doch Tiberios war schneller und strich vorsichtig über ihr Handgelenk. Bei dieser Berührung erzitterte Eireann sachte und linste zu Tiberios empor.


    “Nein. Diese.. diese Male sind nicht vom Sklavenmarkt. Ich war ungeschickt Tiberios.. und habe nicht aufgepasst.“


    Nachdem diese Worte über ihre Lippen enttschlüpften, versuchte sie ihm auch schon ihr Handgelenk zu entziehen. Dabei blickte sie ängstlich zu Tiberios empor.

  • Tiberios ließ sich nicht so schnell abschütteln, wenn er etwas wissen wollte:

    "Wenn du den flavischen Maiordomus gerne hast und er gut zu dir ist, dann gratuliere ich.", sagte er, und er dachte: Auch ich wäre gut zu dir gewesen, Eireann.....immer, unser Leben lang:

    "Aber welchen Fehler hast du begangen, um solche Male am Handgelenk zu haben?" Nun griff er schnell zu und hob ihren langen Zopf an:

    "Und was ist das an deinem Hals? Ich verstehe, dass in einem so gewaltigen Haushalt wie dem flavischen der Maiordomus härter durchgreifen muss als ich in einer kleinen Casa , aber das sieht nicht gut aus.

    Bitte sag, was dir zugestoßen ist."

  • Bei Tiberios fragenden Worten, kam Eireann ein Terrier in den Sinn. Ein Terrier der sich hartnäckig an ihrem Bein verbissen hatte. Schließlich drehte sie ihren Kopf langsam in seine Richtung und schenkte ihm ein schmerzerfülltes Lächeln. Verstand er nicht oder wollte er nicht verstehen? Erkannte er nicht die Signale, die ihr Körper entsandte? Offensichtlich nicht. Und so entwich ein tonloses Seufzen den Lippen der Keltin.


    “Oh Tiberios.“


    Wisperte die Dunkelhaarige und schloss ihre mittlerweile tränenfeuchten Augen. Sie konnte ihm nicht länger in die Augen sehen. Denn dann würde er wahrscheinlich verstehen... So atmetet Eireann schließlich tief durch und versuchte sich an einem Lächeln, welches jedoch äußerst verwackelte.


    Tatsächlich verstand der Lockenkopf, als er ihre dunklen Strähnen beiseite schob und die Male an ihrem Hals bemerkte. Denn dort lagen Castors Lippen auf ihrer Haut und liebkosten sie ersichtlich.


    “Die Domina verbannte mich ins flavische Loch, nachdem ich.. ich Ungehorsam ihr gegenüber war. Castor, der flavische Maiordomus hat wegen meines Ungehorsams Schläge mit der Peitsche erhalten. Das habe ich bei Gesprächen in den Sklavenunterkünften herausbekommen.“


    Nachdem diese Worte über ihre Lippen geschlüpft waren, wirkte Eireann wahrlich unglücklich und starrte zu Boden.


    “Castor hat mich in seine Kammer befohlen Tiberios.“


    Und was dort geschah und wahrscheinlich noch lange nicht vorüber war, konnte sich Tiberios selbst ausmalen, nicht wahr?

  • Tiberios hörte mit gerunzelter Stirn zu.

    Würde Eireann mit ihrem Dominus das Lager teilen, hätte er das normal gefunden; in seinem Verständnis hing die sexuelle Selbstbestimmung eines Sklaven von seinem Dominus ab. Allerdings hatte ein Römer auch dignitas, Würde und Selbstbeherrschung seiner Dienerschaft gegenüber zu zeigen. Nur hier schien ein ganz anderes Problem vorzuliegen:

    " Der Maiordomus hat dich in seine Kammer befohlen?", fragte er noch einmal nach, um sicher zu sein:

    "Und du? Du kannst offen mit mir sein, ich würde dich nicht für einen schlechteren Menschen halten. Jeder muss sehen, wo er bleibt. Ist es freiwillig geschehen, dass du dich mit ihm eingelassen hast?"

  • Stoisch hielt Eireann ihren Blick abgewandt und starrte zu Boden. Während sie versuchte die Schmerzen in ihrer Wange irgendwie vergessen zu machen. Schließlich hatte die Perserin ordentlich zugelangt und ihre Finger würden sich mit Sicherheit als Abdruck auf ihrer Haut abzeichnen. Unwillkürlich musste Eireann hart schlucken und verkrallte ihre schlanken Finger in ihrer Tunika. Hm. Wieso konnte der furische maiordomus nicht einfach still sein? Wieso interessierte er sich denn so für dieses Thema?


    “Castor hat sich zu meinem Aufpasser in der flavischen Villa erklärt Tiberios. Und deswegen hat er mich in seine Kammer befohlen.“


    Abrupt verstummte die Silurerin und schluckte vernehmlich. Während sie ihren Blick weiterhin abgewandt hielt. Es war ihr peinlich und sie schämte sich regelrecht dafür.


    “Freiwillig? Glaubst du wirklich dass das freiwillig geschah? Ich dachte du kennst mich Tiberios. Für mich wird es nur dich geben. Auch wenn du das anders siehst.“


    Schmerzlich lächelte sie ihm nun entgegen, nachdem sie ihren Kopf vorsichtig angehoben hatte. Dabei schillerten ihre Augen tränenfeucht.

  • Tiberios bemerkte wie Eireann schluckte und den Kopf wegdrehte. Morrigan musste kräftig zugeschlagen haben. Er selbst hatte nicht wirklich mitbekommen, was geschehen war - nur dass sie Vigilen gegenüber etwas von Feuer erzählt hatte. Er glaubte jedoch nicht, dass Eireann jemanden willentlich bedrohen wollte. Es war ein Missverständnis und würde sich aufklären oder - für einen Sklaven oft die bessere Lösung - es würde in Vergessenheit geraten; daher beschloss er, darauf nicht mehr einzugehen. Telys würde hoffentlich schweigen. Tiberios wusste ja schon von Iduna, dass die Strafen der Flavier einen gepfefferten Ruf hatten und eine erneute Bestrafung wünschte er der Silurerin auf keinen Fall.


    "Ich wäre dir nicht gram gewesen, hättest du jemanden Lieben an deiner Seite, der dich beschützt, Eireann - im Gegenteil, ich würde mich über dein Glück freuen.", erklärte er: "

    Sag bitte nicht, dass es für dich nur mich gibt. Es war schön, solange es gedauert hat; die Erinnerung wird mich mein Leben lang begleiten. Doch nun ist es adynatos - unmöglich.

    Da dieser Castor zwar Maiordomus, doch auch  nur dein Mitsklave ist, hat er keinerlei Recht, dich in seine Kammer zu rufen - es sei denn, die Domina befiehlt es ihm. Weiß Domina Domitilla denn darüber Bescheid?"

  • In diesem Moment wünschte sich die Keltin nichts mehr als das sich die Erde unter ihren Füßen auftat und sie verschluckte. Niemals hätte sie es für möglich gehalten das sich das Erbe ihrer Mutter als eine solche Last und Bürde in ihrem Leben erweisen würde. Abermals schluckte die Dunkelhaarige hart und hob dann doch ihren Kopf an, um dem furischen Sklaven entgegen zu blicken.


    “Vielleicht sollte ich meine Domina bitten das sie mich aufs Land schickt. Ich ertrage es nicht das nichts mehr so sein kann wie es früher gewesen ist.“


    Vollkommen ruhig entwichen diese Worte den Lippen der Silurerin. Während sie Tiberios mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen anblickte.


    “Dann wirst auch du nicht mehr an mich erinnert und kannst befreiter leben Tiberios.“


    Jetzt wirkte das Lächeln doch eine Spur schmerzlicher und Eireanns Unterlippe begann leicht zu zittern.


    “Meine Domina hat angeordnet das Castor auf mich aufpassen soll. Du siehst Tiberios, es gibt kein entkommen.“


    Außer die Keltin entschied sich für den Freitod.

  • Tiberios schüttelte den Kopf und hob die Hände:

    "Es macht mir nichts aus, an dich erinnert zu werden, und ich lebe befreit, auch wenn du in meiner Nähe bist. ", sprach er:
    "Was du möchtest, ist Liebe zwischen Mann und Frau, und die kann ich dir nicht geben. Die Hand eines Freundes kann ich dir reichen. Ich wäre froh, wenn du sie nicht zurückweist."

    Nun wurde er noch ernster:
    "Oh sag nie, dass es kein Entkommen gibt. Dum spiro spero schrieb Cicero seinem Freund Atticus. Castor tut dir Unrecht, wenn er dich nötigt und es ist nur gerecht, ihm das Handwerk zu legen. Als deine Domina Castor befahl, auf dich aufzupassen, hat sie wohl nicht Castors Bett gemeint. "

    Er überlegte:
    "Eine Frage habe ich: Bist du das einzige Opfer des flavischen Maiordomus oder treibt er es immer so, wenn eine neue Sklavin kommt? Hat er beispielsweise versucht, Telys zu nahe zu treten? 

    Zu allererst muss seine Domina Bescheid wissen....ach ja, könntest du mir etwas besorgen, was euer Maiordomus geschrieben hat? Wer hat die Saturnalieneinladung verfasst? Ich brauche eine Probe von Castors Handschrift, und dann werde ich sehen, wie ein  Freund seiner ältesten Freundin in der Urbs zu helfen vermag."





    Sim-Off:

    * Solange ich atme, hoffe ich

  • Tja. Tiberios konnte das. Was man von Eireann nicht behaupten konnte. So presste die Dunkelhaarige ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen und fokussierte eine Stelle über Tiberios linker Schulter.


    “Ich ergreife deine Hand Tiberios. Als Freundin. Nicht als Geliebte.“


    Mit diesen Worten griff die Keltin dann nach Tiberios Händen und drückte diese kurz. Dann zog sie ihre Hände auch schon zurück und verschränkte ihre Finger miteinander. Während sie den Lockenkopf direkt anblickte. Und ihr Herz zerbrach lautlos in abermillionen Scherben.


    “Ich kann mich nicht gegen Castor auflehnen Tiberios. Ich möchte nicht noch einmal ins Loch.“


    Murmelte Eireann mit leiser Stimme und starrte zu Boden. Während ihre schlanke Statur kaum merklich erzitterte.


    “Telys wird von seinem Dominus beschützt.“


    Erwiederte Eireann äußerst knapp. Ein Zeichen für Tiberios den Namen des flavischen Sklaven in ihrer Gegenwart nicht mehr auszusprechen.


    Als Tiberios versicherte ihr helfen zu wollen, flackerten Eireanns Augen hoffnungsvoll.


    “Du wirst dich wegen mir nicht in Gefahr begeben Tiberios. Versprich mir das.“


    Energisch gesprochen entwichen diese Worte den Lippen der Dunkelhaarigen, während sie Tiberios eindringlich anblickte.