Als er gehört hatte, dass seine Nichte soweit genesen war, war Sextus ehrlich erfreut gewesen. Als sie zudem verkündet hatte, wieder zurück nach Rom zu kommen, geschah etwas, das viel zu selten geschah: Sextus verspürte tatsächlich eine Vorfreude auf ihre Ankunft.
Und als ihm nun verkündet wurde, dass sie angekommen war, ließ er alles stehen und liegen und ging direkt hinunter ins Atrium, um sie in Empfang zu nehmen. "Corvina!" machte er auf seine Anwesenheit aufmerksam, so dass das junge Mädchen sich zu ihm umdrehte. Sie sah ein wenig müde aus, aber dennoch so viel besser als vor Monaten, als er sie in Etruria hatte zurücklassen müssen
Er ging gemessenen schrittes auf sie zu und gab ihr einen verwandtschaftlichen Kuss auf die Stirn. "Es ist schön, dass du wieder hier bist, Nichte. Das Haus fühlte sich dunkel und leer an ohne deine Anwesenheit." Ja, es war Schmeichelei, aber es war auch wahr. Sextus wusste den ruhigen und ausgleichenden Charakter seiner Nichte mehr als nur zu schätzen. Auch wenn sein Bruder Quintus das Mädchen überhaupt erst zu ihm gesandt hatte, damit er ihr einen Ehemann finden würde, hatte er es damit überhaupt nicht eilig. Wer schon wäre gut genug für diese Schönheit?
"Aber sag, wie geht es dir?"