Saturninus fand Firas Schlussfolgerung ganz und gar plausibel: Eine Pferdestatue um Neptuns Zorn, der ihnen ja nicht zu gelten schien, zu besänftigen, so dass die Superbia sicher nach Thracia gelangte.
Saturninus hatte zu seinen römischen Göttern ein etwas geschäftsmäßiges Verhältnis, do ut des sozusagen.
"Wir werden sie gemeinsam finden!", erklärte er fast feierlich: "Kunst, des göttlichen Neptun würdig."
Er war durchaus bereit, einen Batzen Geld dafür aus seiner privaten Schatulle springen zu lassen. Obgleich, wenn er es recht überlegte, war auch dem römischen Staat an seiner sicheren Ankunft gelegen. Natürlich würde Saturninus den Fiskus nie betrügen, aber er würde die Rechnung über die Pferdestatue gemeinsam mit den anderen beim Procurator a rationibus einreichen - ablehnen konnte sie dieser ja immer noch.
"Hat der göttliche Neptun dir auch einen Hinweis gegeben, wie groß die Statue sein soll?," erkundigte er sich. Davon würde ja auch der Preis abhängen.
Er schaute irritiert drein, als die Antwort ein leises Grollen war. Neptun, der in diesen Gestaden vielleicht lieber Poseidon genannt wurde, war höchst empfindlich, das war allgemein bekannt. Den Odysseus hatte er zu zehn Jahren Irrfahrt verdammt (Da ging es auch um eine Pferdestatue), er schickte Erdbeben und zerstörte Städte, wenn er sich beleidigt wähnte. Ob die harmlose Frage nach der Größe bereits....
Doch es war kein Gott, der ihm grollte, es war Firas Magen, der Geräusche von sich gab.
"Wir sollten etwas essen.", meinte Saturninus und nickte Firas zu - seine Worte waren eine indirekter Befehl.
Wie auf den großen Schiffen üblich gab es auch auf der Superbia eine Art gemauerte Kombüse, damit offenes Feuer vom Wind geschützt war und unter Kontrolle blieb, dort konnte Nahrung zubereitet werden.
"Und wenn wir gegessen haben...."Das bedeutete, wenn Saturninus gegessen und Firas gekocht, serviert, abgewaschen, aufgeräumt und auch gegessen hatte:
" ..schreibe ich am Brief für meine Cousine weiter. Die Geschichte mit der Traumwarnung Neptuns für meine Mission ist so besonders, dass sie sie bestimmt gerne lesen wird."