Nach Wochen auf See, hatte das Handelsschiff, welches ich in Marsillia bestiegen hatte, endlich den Hafen von Ostia erreicht. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung bis Rom. Um an ein wenig Geld für Verpflegung und die Weiterreise zu haben, hatte ich immer wieder ein paar Gelegenheitsarbeiten angenommen. Mal hatte ich mich als Handlangerin bei einem Händler verdingt. Ein anderes Mal hatte ich Botengänge erledigt. Dies hatte sich als recht schwierig herausgestellt, da ich nicht ortskundig war. Jedoch hatte ich mich auch nicht gescheut, mich durchzufragen. Schließlich hatte ich nach einiger Zeit wieder genug Geld beisammen, um den letzten Teil meiner Reise bestreiten zu können. Dabei hatte ich auch noch Glück gehabt, denn ein Fuhrmann hatte mich umsonst auf seinem Wagen mitgenommen. Über die Via Ostiensis erreichte ich schließlich in wenigen Stunden die Porta Raudusculana. Endlich warich an meinem Ziel angekommen. Rom, die ewige Stadt lag vor mir!
Die erste Euphorie des Angekommenseins verflog recht schnell, als ich begriff, wie riesig doch diese Stadt war! Divodunum war ein kleines Kaff dagegen! Stundenlang war ich durch die Straßen und Gassen der Stadt gelaufen, hatte tausende von neuen Eindrücken in mir aufgenommen und musste mir irgendwann eingestehen, dass ich keinen Plan hatte, wo ich hin musste, dass ich müde und hungrig war und dass ich mich auch noch verlaufen hatte. Beste Voraussetzungen also!
An einem belebten Platz, der von lauter stattlichen Gebäuden gesäumt wurde, machte ich schließlich Halt. Es war bereits später Nachmittag. Bis es dunkel wurde, brauchte ich eine Unterkunft, wo ich die Nacht verbringen konnte. Etwas zu Essen wäre auch nicht schlecht gewesen. Recht orientierungslos sah ich mich um. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich weiter gehen sollte...
Wer möchte, darf gerne! /p>