Er wäre bei ihre Frage beinahe gestolpert. Ja auch wenn er wenn er mitunter Schwierigkeiten in Frau – Latein, Latein - Frau hatte, hatte er sehr wohl verstanden, dass er der erste wäre der sie küssen würde. Himmel! 'Oh ihr Götter steht mir bei!!!' ja mal ganz im ernst so was würde doch wohl jeden gestandenen Mann aus den Sandalen kicken oder? Da steht ein unglaublich süße, attraktive, liebenswerte junge Frau vor einen und eröffnete gerade, dass sie noch nie geküsst wurde und bat darum, dass er es ihr zeigte. Verflucht nochmal warum hatte er einen öffentlichen Park als Treffpunkt ausgewählt? Ach ja weil sie seine Braut war und nichts aber auch wirklich gar nichts auf sie kommen sollte und durfte. Er atmete tief durch. „Sieh mich bitte an.“ Bat er leise und dieses Mal war es ein warmer ja fast konnte man annehmen liebevoller Blick, der sie traf. „Du kannst nichts falsch machen. Aber wenn es dein Wunsch ist, dann gern.“ Sagte er und auch seine Stimme hatte eine warme Klangfarbe angenommen.
Willst du mit mir gehen
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Langsam hob Corvina den Blick und sah Caudex in die Augen. Es lag kein Vorwurf darin und auch kein Spott über ihre Unfähigkeit. Noch nicht einmal Mitleid. Wenn sie es beschrieben müsste, würde sie am ehesten sagen, dass sie darin Zuneigung sah.
Und er stimmte zu, sie zu küssen, wenn das ihr Wunsch wäre. Corvinas Kehle fühlte sich trocken an, also nickte sie statt einer verbalen Antwort und sah ihn kurz noch fast erwartungsvoll an, ehe sie den Blick wieder züchtig senkte. Nicht hier, nicht jetzt. Auch wenn Corvina nichts dagegen gehabt hätte, allein schon, um es hinter sich zu haben und so die Anspannung und Furcht davor zu verlieren. Viele Menschen verspürten Vorfreude bei Überraschungen, Corvina fühlte sich eher ein wenig befangen.
"Und wann...?" fragte sie dann doch noch leise nach, da es ja nicht nur die Frage des 'ob' gab, sondern eben auch die des 'wann' und vielleicht ein wenig des 'wie'. Dass er meinte, sie könne dabei nichts falsch machen, beruhigte sie zwar ein wenig, aber da sie es einfach nicht wusste und sie durchaus auch Freundinnen gehabt hatte, die sich durchaus schon über die Küsse verschiedener junger Männer unterhalten hatten, war sie sich nicht so ganz sicher, ob das so stimmte, dass man dabei nichts falsch machen konnte.
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Nur kurz überlegte er. „Was hältst du davon, wenn du in den nächsten Tage Corvina besuchst?“ Überlegte er laut. „Ich meine ihr habt euch lange nicht gesehen und da wollt ihr eurer erstes wiedersehen doch nicht erst auf der Cena haben oder?“ Ja das war wohl eine gute Idee. So konnte die beiden Frauen sich auch in Ruhe über alles und vor allem die neusten Entwicklungen austauschen. Vielleicht würde es seiner Schwester zusätzlich gelingen ihrer Freundin einige Ängste zu nehmen. Ja da könnten sie sich auch einen privaten Moment nehmen. Immer noch lag dieser für ihn so untypische warme Blick auf ihr. Auch wenn es vorher für ihn schon festgestanden hatte, in diesem Moment zementierte es sich. Er würde seine Frau behüten und beschützen vor allem und jeden.Seien frau, ja es war das erste mal das er über Corvina so dachte, nicht seine Zukünftige, nicht seine Verlobte sondern seine Frau!
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Ein Besuch bei Tiberia Corvina stand ohnehin noch auf der Liste von Aurelia Corvina. Auch wenn sie nach wie vor Sorge hatte, dass ihre Freundin ihr Gram sein könnte wegen der doch so plötzlichen Verlobung und all der Umstände, die das mit sich brachte. Aber das war in der Tat wohl die einfachste Möglichkeit, die auch das wenigste Aufsehen erregen würde. Wer konnte es ihr schon verdenken, ihre Freundin zu besuchen? Sie würde auch wieder Kara als Anstandsdame mitnehmen – und dann zum entscheidenden Zeitpunkt nach draußen zu schicken für einen Moment – dann konnte niemand etwas dagegen einzuwenden haben.
Auch wenn der Plan nun stand, fühlte sich Corvina eher noch ein bisschen nervöser als zuvor. Es war ein sehr seltsames Gefühl, sich zu einem Kuss zu verabreden. Ein sehr seltsames Gefühl. Corvina wollte lieber nicht zu viel darüber nachdenken.
"Das klingt gut", sagte sie unsicher und löste ihren Blick von dem seinen, sah verlegen beiseite und bemühte sich, sich nicht in ihre Nervosität hineinzusteigern. "Wenn du wieder in der Villa Tiberia bist, würdest du deiner Schwester dann ausrichten, dass ich... morgen vorbeikäme, wenn sie die Zeit hat?" Sie wollte es nicht allzu lange aufschieben. Sie kannte sich. Ihre Nervosität würde nur immer weiter wachsen, je länger sie damit wartete.
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Nero nickte „Natürlich hat sie morgen Zeit. Ich werde sie unterrichten, dass du morgen vorbeikommst.“ Sagte er und war froh, dass sie seinem Vorschlag zugestimmt hat.
Er führt sie langsam wieder Richtung Ausgang des Parks.
„Soll ich dich noch nach Hause begleiten?“
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Gut, damit war es jetzt wirklich fix. Es war noch immer nahe am Wahnsinn, darüber nachzudenken, und so unendlich aufwühlend und aufregend, aber wenigstens war es jetzt fix. Ein seltsames Gefühl.
Sie waren auch wieder am Eingang der Gärten angelangt und Caudex fragte sie, ob er sie nach Hause begleiten sollte. Corvina war ein wenig unsicher. "Möchtest du mich denn gerne nach Hause begleiten?" Sie blickte zu Caudex auf, noch ohne sich von seinem Arm zu lösen. So weit war es zur Villa Aurelia nicht, er würde keinen großen Umweg machen müssen. Aber wollte er das überhaupt, oder war es Höflichkeit? Und war es denn erlaubt? "Ist das zum jetzigen Zeitpunkt auch gestattet?"
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Nero lächelte. „Natürlich möchte ich das. Und mir ist kein Grund bekannt warum es nicht gestattet sein sollte.“ Ja e konnte sich wirklich nicht erklären wie sie auf so etwas kam. Schließlich sorgte er doch nur dafür, dass sie sicher nach hause kam. Dies hätte er auch getan, wenn sie nur die Nichte seines Patrons wäre. So gingen sie den Weg zur Villa Aurelier Ja die meiste Zeit schwiegen sie. Die Unbefangenheit mit der sie früher miteinander umgegangen waren, war weg. Sie würden wohl beiden einen Weg finden müssen um zueinander zu finden. Vor der Villa angekommen, drehte Nero sich zu Corvina. „Ich habe den Spaziergang mit dir sehr genossen und Hofe wir konnte zumindest einige Punkte klären.“ Leiser fügte er hinzu. „und ich freu mich dich morgen zu sehen.“
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Sie gingen die Alta Semita hinab und dann in Richtung des Quirinustempels, bis sie die Villa Aurelia erreichten. Die meiste Zeit schwiegen sie dabei. Corvina war das aber nicht unangenehm. Sie wusste ohnehin nicht, was sie hätte sagen sollen, und manchmal war schweigen durchaus erholsam.
Aber sie hielt sich an Caudex Arm, ließ ihn den ganzen Weg dort, und gewöhnte sich so an das Gefühl von ihm neben sich. Es würde noch eine Weile dauern, bis sich dieses Gefühl richtig anfühlen würde, bis es zur Gewohnheit werden würde. Noch war es aufregend. Noch hingen ihre Gedanken anderen Dingen nach. Noch verwirrte es sie. Aber es würde sich fügen, da war sie zuversichtlich.
Am Ende ihres Spazierganges verabschiedete Caudex sich freundlich. Seine letzten, leisen Worte ließen ihre Wangen erröten und sie den Blick niederschlagen. Aber er bekam ein kleines, schüchternes Lächeln. "Ich freue mich auch. Bis morgen, Caudex."
Noch einmal sah sie unsicher auf und merkte, dass sie weiter errötete. Daher ging sie schnell ins Haus. Nur einmal drehte sie sich kurz um, um zu ihm zurückzusehen, ehe Reunan die Porta wieder schloss.