Geschichte im Cor Aureum

  • Unser Rollenspiel spielt in einem fiktionalen Geschichtssetting. Das heißt, dass wir versuchen, uns möglichst nahe an der tatsächlich stattgefundenen Geschichte zu orientieren. Für die allgemeine, künstlerische Freiheit und um den Ideen unserer Spieler auch Rechnung zu tragen, haben wir uns aber bewusst dafür entschieden, eine eigene Geschichte zu schreiben. Deshalb sind die Dinge, die nach dem Jahr 115 n. Chr. passiert sind, bei uns ein wenig anders passiert. Das heißt insbesondere, dass unsere Kaiser nach Hadrian alle fiktiv sind.


    Kaiser Traian führte im Herbst 113 seine Armeen nach Parthien. Nach einigen Erfolgen im Osten aber kam der Feldzug zu einem jähen Ende, weshalb die Truppen den Rückzug antreten mussten und die meisten der eroberten Gebiete wieder an die Parther abtreten mussten. Auf dem Rückzug nach Antiochia erkrankte der Kaiser schließlich schwer. Um seine Nachfolge zu regeln, adoptierte er Publius Aelius Hadrianus, durch Adoption nun Traianus Hadrianus Augustus, oder kurz Hadrian.

    Dieser führte die Truppen wieder zurück in römisches Gebiet und verhandelte einen brüchigen Frieden mit den Parthern. Nach anfänglich ehrgeizigen Vorhaben wie dem weiteren Vorstoß in den Norden Britannias und der Sicherung der Provinzen allgemein, erkrankte aber auch er an einem Lungenleiden, welches ihn die meiste Zeit des Jahres von Rom fernhielt. Die Verwaltung des Staates und damit die Macht im Imperium überließ er seinem Stellvertreter, dem Senator Publius Vettius Phanias.


    Dieser war unter den Senatoren Roms verhasst, da ihm Bestechlichkeit, Vetternwirtschaft und Verstrickung in diverse illegale Handlungen vorgeworfen wurde und er keinen Hehl aus seiner Abneigung gegenüber der Nobilitas und insbesondere den Patriziern machte. So dauerte es nicht lange, bis sich eine Gruppe Senatoren zu einer Verschwörung zusammenfand. Da Publius Vettius Phanias zu sehr im Machtzentrum verankert war, entschlossen sie sich, stattdessen dessen Machtgrundlage zu vernichten: den kränkelnden und abwesenden Hadrianus.

    So wurde Publius Aelius Hadrianus schließlich Opfer eines Giftanschlages, zusammen mit seiner Ehefrau und weiteren Haushaltsmitgliedern. Doch der Plan der Verschwörer ging nicht ganz auf, sie konnten nun nicht schnell genug gegen Publius Vettius Phanias vorgehen. Etliche fanden in der Folgezeit den Tod.


    Doch einige fanden sich unter dem Banner von Publius Cloelius Cinna zusammen, der sich ebenso wie Publius Vettius Phanias von den jeweils ihnen unterstellten Truppen zum Kaiser ausrufen ließ. Ein blutiger Bürgerkrieg entbrannte mit hohen Opfern auf beiden Seiten, bis zwei Schlachten bei Vincetia und bei Capua schließlich den Sieg von Publius Cloelius Cinna zementierten, der damit frei nach Rom marschieren konnte.

    Publius Vettius Phanias beging bei Belagerung der Stadt Roms schließlich Selbstmord, um sich so seinen Gegnern zu entziehen. Publius Cloelius Cinna zeigte sich in der Folge gnädig mit den Besiegten und erließ eine Generalamnestie, um die alten Wunden des Reiches zu verbinden.


    Selbst nicht mit männlichen Nachkommen gesegnet verfügte er testamentarisch, dass nach seinem Tod der Senat seinen Nachfolger bestimmen sollte. Als er also im Jahr 127 n. Chr. Starb, tat der Senat eben dies. Aus ihren eigenen Reihen wählten die Senatoren Gnaeus Septimius Antoninus, der so endlich für den lang ersehnten, dauerhaften Frieden sorgte und die alten Wunden endgültig vergessen ließ.


    Und doch wurde die Anfangszeit seiner Regierung erst einmal von einer Krise erschüttert. Unter der Führung einer Sklavin namens Varia begann ein Sklavenaufstand mitten in der Urbs Aeterna. Mehrere Tage lang lieferten sich die Militäreinheiten Roms mit den Aufständischen schwere Gefechte, bis sie schließlich den Aufstand niederzwingen konnten und deren Anführerin gefangennehmen konnten. In einem öffentlichen Prozess wurde mit dem Tod von Varia und der harten Bestrafung anderer beteiligter schließlich wieder die Ordnung in der Stadt hergestellt, wenngleich die Stadt einige ihrer edelsten Mitglieder verloren hatte.


    Auch im Osten hatte der Nabatäerkönig Rabbel II. Soter vorrausgesehen, dass die Römer nach seinem Tod versuchen würden sein Königreich zu besetzen in Vorbereitung auf den Feldzug gegen Parthien, weshalb der Herrscher vorsorglich ein Bündnis mit Partherkönig Osroes I. einging und seine Armeen in Stellung brachte. Diese konnten den kurz nach Rabbels Tod tatsächlich stattfindenden Besetzungsversuch durch die Römer mit parthischer Hilfe rasch entgegenwirken, was dem Nabatäerreich seine Unabhängigkeit bewahrt hat und das bis zum heutigen Tage.

    Doch mittlerweile ist das Bündnis mit Parthien wieder zerrüttet und Nabatäa steht alleine da. Bislang war Rom zu sehr mit seinen inneren Angelegenheiten beschäftigt gewesen, um eine echte Gefahr für das Königreich darzustellen, doch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich dies ändert. Währenddessen sind auch die Juden im besetzten Iudaea in hellem Aufruhr, da Gerüchte die Runde machen, dass der Kaiser planen soll, das zerstörte Jerusalem als römische Kolonie wieder aufzubauen. Doch viele im Osten übersehen den eigentlichen Grund zur Sorge: mit Großkönig Mithridates V. ist, nach einer langen Abfolge an Bürgerkriegen, in Parthien erstmals wieder ein neuer starker Herrscher auf der Bildfläche erschienen, der Rom schon bald zur ultimativen Konfrontation herausfordern könnte.


    Und jetzt, im Jahr 130 n.Chr. (2021), kannst auch du Teil unserer Geschichte werden!