[Officium] | Lucius Claudius Calvus

  • Omnia perficias constante labora *


    Claudia Marcella trug ganz gegen ihre Gewohnheit selbst ein Tryptichon, ein dreifaches Wachstafelbuch, unter dem Arm, als sie vor der Tür des Officiums ihres Neffen Calvus stand.

    Sie hatte vor, ihn um Rat zu fragen, da er sich in Architektur auskannte. Sie selbst hatte den Verdacht, dass das Nebengebäude, welches ihr Claudiana Charis, die Eigentümerin der Insula Charis, für 5000 Sesterze Jahresmiete** überlassen wollte, eine Bruchbude war, doch sie hatte leider wenig Ahnung von derlei Dingen.

    Claudia Marcella hatte eine von der Vermieterin grob angefertigte Skizze des einstöckigen Gebäudes mitgebracht, auf der schon Cenatio (Speisessaal), das Officium, das Domitorium, Culina und Balneum eingetragen waren. Ganz einverstanden war sie mit der Einteilung nicht, aber das musste sie sehen.


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    Vorsichtig klopfte sie an, um zu fragen, ob Calvus Zeit für sie hatte.



    Sim-Off:

    *Alles erringst du durch beharrliches Mühen **hier werden 6000 Sesterze als günstig angesehen. :zuck:

  • " Herein." Calvus sah von einem Schriftstück auf. Tante Marcella mit einem Anliegen. Das Schriftstück war nicht so wichtig und Marcella eine gute Unterbrechung bei dem schnöden Schreibkram. "Was hast du denn für eine Problem." Er stand auf und holte eigenständig eine bequeme Sitzgelegenheit an seinen Schreibtisch. Schließlich war sie kein einfacher Klient oder Bittsteller. " Nimm Platz. Was kann ich für dich tun."

  • Claudia Marcella war gerührt, dass ihr Neffe ihr eigenhändig eine Sitzgelegenheit holte und dafür keinen Sklaven bemühte, schon während des Wagenrennens war ihr aufgefallen, wie fürsorglich er sein konnte.

    Sie lächelte: " Ich danke dir, Calvus. Ich will auch von deiner Zeit nicht mehr stehlen, als nötig ist. 

    Nun es geht um mein Projekt, das Heim für verwaiste Mädchen. 

    Ich kann von Claudiana Charis ein Gebäude anmieten, aber ich habe keine Ahnung von derlei. 

    Ich wollte dich bitten, das Objekt zu besichtigen und eine Aufstellung zu machen, was dort zu renovieren ist. Erst dann kann ich doch entscheiden, ob die Jahresmiete von 5000 Sesterzen angemessen ist. Das klingt vernünftig, oder?" 

    Sie zeigte nun doch den Plan, den sie mitgebracht hatte.

  • " Du stiehlst nicht, du bist ein willkommener Grund ungeliebte Schreiberei zu unterbrechen." Calvus nahm sich den Plan. Als er die Aufteilung sah schüttelte er den Kopf. " Von der culina ins Balneum. Das geht so nicht. Und wieviel Miete will sie haben? Ich werde mit ihr ein Wörtchen reden müssen. Am besten übermorgen. Ein kleiner Überraschungsbesuch. Willst du mit kommen? Ein oder zwei Handwerker werden mit dabei sein. " Calvus suchte gleich ein Paar Papyri zusammen und eine Wachstafel, auf der er grob den Grundriss übernahm. " Die gesamte Innenaufteilung ...." Er schüttelte nur mit dem Kopf und fing an auf der Wachstafel Linie glatt zu streichen und an anderer Stelle wieder einzusetzen. " Nach dem Besichtigen, sehen wir was wir draus machen können." Er sah zu Marcella. " Keine Angst, es wird deine Geldmittel nicht übersteigen. Wenn das Gebäude passend ist, werde ich die Baukosten und die Handwerker übernehmen." Marcella brauchte ihr Geld für andere Sachen und das hier würde Calvus finanziellen Rahmen nicht sprengen. Dafür sorgte er schon.

  • Und dann? Dann würde ich nach zwei Monaten, würde ich die Wand bemalen dürfen. Sofern ich mich gut machte. Ich nickte schnell und hastig und strahlte weiterhin überglücklich. "Ja, Dominus. Ich werde mich so schnell es geht um eine Werkstatt bemühen. Und die beste finden! Und ich werde lernen, wie ich noch nie zuvor in meinem Leben gelernt habe!" Das meinte ich völlig ehrlich und diese Ehrlichkeit lag wohl nun auch in meiner Stimme. "Könntest du denn eine empfehlen? Ich meine...." Ich schaute noch einmal auf die Rolle auf dem Tisch. "Du kennst doch sicherlich einen, der deinen Erwarungen entsprechen würde?" Etwas wage deutete ich dann auf den Umriss. "Ich meine... jemand muss doch diese Villa so schön... ausgestattet haben." Auch das meinte ich ehrlich, ehe ich wieder die Zeichnung beäugte. Der hintere Säulengang im Peristyl. Wenn ich alle richtig machte, so würde sie mir gehören. Wenn auch nicht für lange. Und ich würde sie äußerst schön hinterlassen. Das nahm ich mir fest vor.

    „Der Erbauer dieser Villa ist mir unbekannt. Allerdings kenne ich den ein oder anderen Meister. Quintus Coruncanius Privernas , ein Meister der Mosaike und Sextus Orchius Caldus. Er ist für Wandmalereien bekannt. Steinmetze kenne ich ebenfalls zwei.“ Calvus ging zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich. Er griff sich eine Tabula und grub mit seinem Stylus ein paar Worte ein. Zum Schlus drückte er seinen Siegelring auf das Wachs. „ So, hier hast du ein Empfehlung von mir. Suche dir den passenden Meister aus.“ Er überreichte Onatas die zusammengeklappte Tabula. „ Hast du sonst noch eine Frage ?“ Calvus wollte nicht, dass irgend etwas offen blieb. „ Ansonsten sehen wir uns in zwei Monaten. Je nachdem, wie zufrieden der Meister mit dir ist.“

  • Re: Omnia perficias constante labora


    " Du stiehlst nicht, du bist ein willkommener Grund ungeliebte Schreiberei zu unterbrechen." Calvus nahm sich den Plan. Als er die Aufteilung sah schüttelte er den Kopf. " Von der culina ins Balneum. Das geht so nicht. Und wieviel Miete will sie haben? Ich werde mit ihr ein Wörtchen reden müssen. Am besten übermorgen. Ein kleiner Überraschungsbesuch. Willst du mit kommen? Ein oder zwei Handwerker werden mit dabei sein. " Calvus suchte gleich ein Paar Papyri zusammen und eine Wachstafel, auf der er grob den Grundriss übernahm. " Die gesamte Innenaufteilung ...." Er schüttelte nur mit dem Kopf und fing an auf der Wachstafel Linie glatt zu streichen und an anderer Stelle wieder einzusetzen. " Nach dem Besichtigen, sehen wir was wir draus machen können." Er sah zu Marcella. " Keine Angst, es wird deine Geldmittel nicht übersteigen. Wenn das Gebäude passend ist, werde ich die Baukosten und die Handwerker übernehmen." Marcella brauchte ihr Geld für andere Sachen und das hier würde Calvus finanziellen Rahmen nicht sprengen. Dafür sorgte er schon.

    Claudia Marcella sah zu, wie Calvus mit leichter Hand skizzierte und durchstrich; so sah es aus, wenn ein Mann Ahnung hatte, von dem was er tat, und sie dachte wohl bei sich, dass es da auch keine gewiefte Vermieterin Charis wagen würde, ihren Neffen über den Tisch zu ziehen.

    "Übermorgen - das passt mir perfekt.", lächelte sie:

    "Mit der Verbindung Culina und Balneum, dafür hatte Charis sogar eine Erklärung: Sie sagt, dass sie nur einen Wasseranschluss bekommen hat, und dass es mit der Wasserversorgung allgemein hapert: Sie hatte sich sogar schon einmal bei Senator Orestes, der damals Kandidat zum Aedil Curilis war,  beschwert*. Ich weiß freilich nicht, ob sie wirklich eine Eingabe gemacht hat. -

    Was ziehe ich am besten an bei der Hausbesichtigung?"

    Sie überlegte und dann drangen die nächsten Worte an ihre Ohren und ließen sie strahlen:

    "Du wirst die Baukosten und die Handwerker übernehmen?! Das ist einfach....umwerfend freundlich von dir! ich werde deinen Namen an die Stiftungsmauer setzen lassen, gleich unter den der Kaiserin."

    Ihre Idee war ja, eine der Fassaden dazu zu nutzen, die Namen der Euergeten, der Wohltäter, in zinnoberroter Farbe zu verewigen:

    "Ich bedanke mich vielmals, lieber Calvus. Gibt es denn etwas, was ich für dich tun könnte?"

    Eine Hand wusch die andere, auch innerhalb der Familie.


    Sim-Off:

    * das wird hier erzählt

  • Was Marcella anziehen sollte, da wusste Calvus leider nicht so genau Bescheid, vor allem, was ihr vorschwebte. „ Am besten etwas, das nicht zu hell ist. Ich weiß nicht wie das Gebäude von innen aussieht. Jedenfalls nichts von deinen allerbesten Sachen, die du zu Empfängen anziehst.“ Das war seine Meinung dazu. Mit dem Wasser hatte er eine Idee. Sie um zusetzten, musste er aber erst den baulichen Zustand kennen. „ Ich glaube nicht, dass wir einen zweiten Anschluss brauchen werden. Es gibt da eine andere Möglichkeit.“ Als sich Marcella überschwänglich bedankte wurde Calvus etwas verlegen. Er machte eine beschwichtigende Handbewegung. „ Das ist das mindeste, was ich zur Zeit in dieser Phase der Umsetzung deines Projektes tun kann.“ Er überlegte, was Marcella für ihn tun konnte. Da fiel ihm gerade jetzt nichts ein. „ Es wird bestimmt irgendwann etwas geben, was du für mich tun kannst. Nur jetzt fällt mir nichts ein. Als gehen wir übermorgen deine Baustelle begutachten.“ Insgeheim, hatte er die Größe berechnet und die Lage des Grundstückes war ihm nicht ganz fremd. Wenn es der Teil war, den er dachte, dann gab es eine viel bessere Option. Die war vor allem für seine Tante wesentlich kostengünstiger. " Gut dann Übermorgen. Ich freue mich darauf." Er sah auf seine Wachstafel. So ein paar Ideen geisterten da schon in seinem Kopf herum.

  • „Der Erbauer dieser Villa ist mir unbekannt. Allerdings kenne ich den ein oder anderen Meister. Quintus Coruncanius Privernas , ein Meister der Mosaike und Sextus Orchius Caldus. Er ist für Wandmalereien bekannt. Steinmetze kenne ich ebenfalls zwei.“ Calvus ging zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich. Er griff sich eine Tabula und grub mit seinem Stylus ein paar Worte ein. Zum Schlus drückte er seinen Siegelring auf das Wachs. „ So, hier hast du ein Empfehlung von mir. Suche dir den passenden Meister aus.“ Er überreichte Onatas die zusammengeklappte Tabula. „ Hast du sonst noch eine Frage ?“ Calvus wollte nicht, dass irgend etwas offen blieb. „ Ansonsten sehen wir uns in zwei Monaten. Je nachdem, wie zufrieden der Meister mit dir ist.“

    Onatas nickte. Die Namen, welche ihm allerdings nichts sagten, klangen interessant und recht pompös, wie er empfand. Ob die Personen dazu auch so sein würden, würde sich ja noch herausstellen. Hoffentlich akzetierten sie ihn auch für die Ausbildung. Im Grunde genommen war das neben der Erlaubnis des Dominus auch seine größte Sorge. Er seufzte schnell und schaute dem Claudier dann dabei zu, wie ein Schreiben ausstehlte. Onatas nahm die Tabula dann in die Hand und überlegte kurz, ob er noch eine Frage hätte. Dann aber schüttelte er den Kopf. "Nein, Dominus, ersteinmal habe ich keine Frage mehr." Dann verneigte er sich leicht, denn offenbar sah nun doch alles danach aus, dass er entlassen war. Also zog er sich zur Tür zurück, drehte sich, ehe er dieser aber durchschritt noch einmal herum. "Danke, Dominus!", wagte er es dann noch zu sagen. "Ich werde mein bestes geben!" Dann entschwand er durch die Tür und eilte in die Sklavenunterkunft.

  • Eine Überraschung für Tante Marcella 


    Das es nicht einfach werden würde, damit hatte Calvus gerechnet. Das es so schwer werden würde ein geeignetes Objekt für Tante Marcella’s Vorhaben zu finden, das wiederum überraschte ihn. Calvus hatte sich in den Kopf gesetzt das Gebäude zu kaufen, was in Frage käme. Miete zu zahlen und dann irgendwann auf die Straße gesetzt zu werden, weil es dem Vermieter gerade in den Sinn kam. Nein, das war ihm zu unsicher und nicht sehr förderlich für das Projekt. Es bedurfte einiger Laufereien, einer Bitte hier und einem Gefallen da, bis Calvus etwas gefunden hatte, was größten Teils seinen Vorstellungen entsprach.

    Der Verkauf wurde recht schnell über die Bühne gebracht. Calvus wollte nicht riskieren, dass der Besitzer es sich plötzlich anders überlegte. Das zweigeschossige Eckhaus lag unterhalb der Via Nomentana im Collis Viminalis.

    Vom Standort her lag das heruntergekommene Gebäude gar nicht so schlecht. Im Erdgeschoss waren an der Frontseite 2 Läden, die man vermieten konnte. Dahinter erstreckte sich ein Atrium um das herum drei kleinere Räume, Officium und Horea, ein Triclinum, zwei Gästezimmer, eine Culina und ein Balneum angeordnet waren. Im Obergeschoss lagen drei weitere Räumlichkeiten. Calvus hatte sich den Grundriss angesehen und beschlossen, dass im oberen Geschoss, die Schlafmöglichkeiten für die Mädchen sein sollten. Im Erdgeschoss das Triclinum konnte als Allzweckraum dienen. Die Culina besaß einen Wasseranschluss. Durch eine Öffnung in der Wand und eine Schwenkvorrichtung konnte Wasser ins Balneum umgeleitet werden. Über den Hortus kam man zur Befeuerung des Hypokaustum.

    Das Haus, ein kleiner Glücksgriff. Calvus machte alle Änderungen. Er schickte einen Sklaven zu Tante Marcella, falls sie Zeit fände ins Officium zu kommen. Er hätte eine kleine Überraschung für sie.



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  • Re: Eine Überraschung für Tante Marcella 


    Daphne, ihre neue Ornatrix kämmte gerade Marcellas Haar und befestigte ein Haarteil kunstvoll über einer etwas schütteren Stelle, als ein Sklave die Claudia ins Officium von Claudius Calvus bat.

    "Bist du fertig, puella?", fragte sie und betrachtete sich im Handspiegel, und als das Mädchen nickte, zog ihr eine Cubicularia ihre Stola über. Claudia Marcella betrachtete sich zufrieden, bevor sich auf den Weg machte.

    Der Sklave, der sie aufgesucht hatte, klopfte an. Dann trat Claudia Marcella ein.

    " Guten Morgen, lieber Neffe, für dich habe ich doch immer Zeit.", sagte sie lächelnd: "Was gibt es Neues?"

  • Ah, Tante Marcella. Diesmal bot er ihr keinen Platz an. Das hatte seinen Grund. " Nun, Marcella, Tante Macella." Hub er an. " Nun, da ich dir in dein Projekt gepfuscht und die Abläufe gelinde gesagt zum Stocken gebracht habe." Er ging zu ihr, hakte sich bei ihr unter und führte sie zum großen Tisch, auf dem die Grundrisse und anderer Baukram lag. " Habe ich heute hoffentlich die Möglichkeit mich dafür zu entschuldigen." Er holte einen Grundriss hervor und breitete ihn vor ihr aus (siehe oben). " Was hältst du hier von. Im Erdgeschoss, Officium, Lagerräume, Balneum, Culina, Gästezimmer, ein großer Raum für Unterricht und was du so vor hast. Ein kleiner Hortus und in der oberen Etage die Schlafräume." Er sah kurz zu ihr. " Ähm, zu den Kosten....." Er zögerte und sah ernst zu ihr. " Der Besitzer verlangt keine Miete und er überlässt dir die Einnahmen aus der Vermietung der beiden Geschäfte zur Deckung der laufenden Kosten. Der Umbau und die Renovierung sind bereits in vollem Gange." Er sah wieder auf den Bauplan. " Was denkst du. Wäre das in deinem Sinne? Ich könnte natürlich auch weiter suchen, falls...." Er sah zu ihr.


    Sim-Off:

    Entschuldigung, dass ich Marcella einfach mal so ein Stück geführt habe.

  • "Oh nein, mein lieber Calvus, du hast mein Vermögen vor Schaden bewahrt.", sagte Claudia Marcella resolut: "Mit solch einem geldgierigen Weib wie der Charis möchte ich besser nichts zu tun haben!"

    Sie ließ sich von dem stattlichen Calvus gerne zum Tisch führen. Dann schlug sie die Hände vor den Mund. Es passierte ja nicht oft, dass sie sprachlos war, aber gerade wurde sie es.

    Sie schaute den Hausplan, der auf dem Tisch lag, aufmerksam an: Gleich zwei Geschosse: Im Erdgeschoss zwei separate Geschäftsräume, ein Officium, Lagerräume, Balneum, Culina, Gästezimmer, ein großer Raum für Unterricht und sogar ein niedlicher kleiner Hortus und in der oberen Etage vier geräumige Schlafräume. Das Häuschen war ein Traum.

    Sie zwickte sich, um aufzuwachen. Da musste einfach ein Haken dabei sein.

    "Calvus, es ist einfach wunderbar. Ich bin völlig hin und weg, und weiß gar nicht, wie ich dir danken soll. Wo befindet sich dieses Haus denn? Und weshalb räumt der Vermieter solche günstigen Konditionen ein? "

    Wieder fiel ihr Blick auf den Plan. Das Haus war genau das perfekte Haus für den geplanten Zweck.



    Sim-Off:

    Ältere Tanten stehen auf (etwas) männliche Führung :)

  • Calvus ging zum kleinen Tisch und füllte zwei Becher mit verdünntem Wein ein. Damit kehrte er an den großen Tisch zurück und reichte Marcella einen davon. „ Das Haus liegt unterhalb der Via Nomentana im Collis Viminalis. Der Besitzer ist ein junger Mann, der seiner Tante volle Unterstützung zugesagt hat und sie hiermit einlöst.“ Calvus trank von seinem verdünnten Wein. „ Also musst du dich nur noch um die Einrichtung und das was deine Stiftung angeht kümmern. Wobei ich bei der Möbelbeschaffung helfen könnte. Ein Kunde hat, zwei Schreibpulte, ein Bett und zwei Truhen übrig, die er mir kostengünstig überlassen hat. Ich lasse sie bei Gelegenheit abholen und gleich in das Haus bringen.“ Mehr hatte Calvus nicht zu sagen. Innerlich freute er sich, Tante Marcella sprachlos zu sehen. Ihm war gelungen, was er erhofft hatte. Die Familie wuchs zusammen. Ein Wermutstropfen gab es allerdings. Agrippina verließ bald das Haus. Dafür kam als Ausgleich ja bald danach jemand neues hier ins Haus.

  • Claudia Marcella nahm den Becher mit dem verdünnten Wein. Das ihr Neffe Calvus sich solche Mühe gegeben hatte, ihr Projekt in gute Bahnen zu lenken, rührte sie sehr. Es war schön, eine Familie zu haben, die zusammen hielt.

    " Die Schreibpulte, das Bett und die Truhen, das wäre hervorragend.", sagte sie lächelnd: "Und ja, in einem der Zimmer sollte die Einrichtung recht gediegen sein, da mir die Augusta zugesichert hat, dass ihre eigene frühere Lehrerin Rabonia Penna die Leitung des Unterrichts  übernehmen wird. Was meinst du, lieber Calvus, wann könntest du mir das Haus einmal zeigen?"

    Sie platzte vor Neugierde, aber sie wusste, dass Calvus viel zu tun hatte. Da sie immer frei hatte, lag es an ihm, wann er sich freie Zeit verschaffen konnte.

    Da sie ihm aber auch etwas Gutes tun wollte, fragte sie ihn:

    " Deine Verlobte Tiberia Corvina, ich kenne sie ja bisher nur vom Sehen. Daher weiß ich über die junge Dame nicht all zuviel. 

    Weißt du denn, was sie besonders mag oder für was sie sich interessiert? Ich möchte ihr gerne ein kleines Geschenk schicken; so als kleines Willkommen im voraus von meiner Seite."