[Germania Inferior] Stadthaus in Colonia Ulpia Traiana

  • Marcus Didius Sabinus sitzt des Abends bei einem Gläschen Wein von der Mosella und liest, äusserst sorgfältig, Tabula Cerata um Tabula Cerata. gespickt mit Zahlen und Daten.  Marcus denkt darüber nach, nach Arretium zu reisen, um von dort einige geschickte Meister der Terra Sigillata abzuwerben. Die Geschäfte könnten schliesslich besser laufen - und wenn die wunderschöne, rotglänzende Töpferware in Germania Inferior hergestellt werden würde, würde das die Preise enorm senken. Und weil in den gallischen und germanischen Provinzen eine wohlhabende Mittelschicht heranwächst, würde man ihm diese Ware förmlich aus den Händen reissen. Und wenn er schon einmal in Italia wäre, könnte er auch gleich einen Abstecher nach Rom unternehmen. Natürlich würde er bei Freunden unterkommen, Rom war schliesslich ein teures Pflaster.


    "Ich bin nicht geizig, ich sehe nur nicht ein, für etwas zu zahlen, dass ich auch kostenlos haben kann." Spricht es in seinem Inneren.

  • So plant er die Reise: Den Luxus eines komfortablen, gefederten Reisewagens hat er sich auf den Ratschlag seiner Gattin Eponina geleistet. Zunächst wollte er sich das gute Stück nicht zulegen, denn er erachtete es als viel zu teuer. Nun aber muss er seiner Gattin recht geben. Bis nach Italia sollte es schon so bequem wie möglich sein. In gut drei Tagen würde er die Colonia Claudia Ara Agrippinensium erreichen - gemeinsam mit einem Diener. Welchen, dass überließ er seiner Angetrauten. Dann weiter nach Mogontiacum....und so weiter und so fort...

  • Beim Abendessen eröffnete Eponina ihrem Ehegespons, dass er von Favonius, einem Freigelassenen der Familie, nunmehr tätig als Töpfermeister der Familie, begleitet werden würde. Favonius: Etwa im selben Alter wie MDS und mit ihm gemeinsam aufgewachsen. Eigentlich ist Favonius für MDS wie ein zweiter Bruder und sitzt nun mit der Familie beim Abendbrot. Die Söhne des MDS nennen Favonius "Onkel Favonius".

    Aber offenbar wusste auch Favonius nichts davon, dass er Marcus nach Italien begleiten solle. Seinen zunächst erstaunten Blick kaschiert er blitzschnell mit einem Lächeln. Bei Licht betrachtet, hätte Eponina auch keine bessere Wahl treffen können: Die Töpferei würde sie schon alleine leiten können und der Träumer Marcus brauchte in der Fremde einen Freund, der auf ihn acht gab.