Es war ein langer Tag gewesen mit den vielen Kandidaturreden und schlussendlich der Wahl. Die Sonne neigte sich schon dem Horizont zu, als der amtierende Consul endlich das Ende des Senatstages verkündet und alle Senatoren und Kandidaten in ihren weißen Togae Candidati hinausströmten. Draußen wartete schon eine ganze Menge schaulustiges Volk, das natürlich auch den Ausgang der Wahl wissen wollte, und einige Gratulanten an unterschiedlichen Stellen. Sextus suchte sich seinen Platz an der Treppe, um eben Glückwünsche von seinen Klienten und seiner Familie entgegennehmen zu können, und vertraute darauf, dass sein Klient Tiberius ihn hier schon finden würde.
Auf den Stufen des Senats verkündete unterdessen der Ausrufer die Ergebnisse und welcher Kandidat im nächsten Wahljahr welches Amt übernehmen würde. Sextus hörte gar nicht hin und widmete sich dem ein oder anderen Klienten, der ihn mit Lobhudeleien übergießen wollte. Gleichzeitig schaute er sich um, bis er etwas abseits blondes Haar und vertraute Gesichter bemerkte. Mit einer Handbewegung hieß er die ihn Umstehenden etwas Platz zu machen und winkte seine Nichte heran. Die Glückwünsche der anderen interessierten ihn zwar in gewisser Weise, aber wirkliche Freude verspürte er nur, wenn sie ihm die ihren ausrichten würde.