Beiträge von Galateia

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Das Wort des Cornelius war Gesetz und dementsprechend hielt sich der Maiordomus auch an die Befehle des Cornelius Felix. Sollte Galataia ruhig noch eine Nacht in der Enge ihres dunklen Gefängnisses schoren. Zweifellos würde sie so noch mehr Zeit zum Nachdenken finden.

    "Wie du wünschst, Dominus! Ich persönlich werde darüber wachen, dass niemand mit ihr spricht." Damit war zumindest für den Moment alles gesagt. Leonidas neigte leicht den Kopf und verließ das Officium seines Dominus.


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    Nachdem Leonidas die Sklavin aus dem Carcer gezerrt hatte, musste er zunächst festsellen, dass sie nicht gerand ansehnlich wirkte. Das Haar war fettig und wirr, die Tunika verdreckt und von ihr ging ein übles Odeur aus. Nein, so konnte er die Sklavin Cornelius Felix nicht zumuten! Er rief Dana herbei und trug ihr auf, sich der Sklavin anzunehmen, jedoch ohne mit ihr zu sprechen. Die Gallierin tat, wie man es ihr befohlen hatte.



    Dana hatte dafür gesorgt, dass ich wieder sauber und ordentlich aussah. Sie hatte sich dabei natürlich nicht über Leonidas' Anweisungen hinweggesetzt und kein einziges Sterbenswörtchen mit mir gewechselt. Stattdessen hatte sie mir mit ihren Gesten zu verstehen gegeben, was sie von mir hielt.

    Schließlich hatte sie mich wieder dem Maiordomus übergeben, der mich seinerseits ins Officium des Dominus bringen sollte. Nachdem er artig angeklopft hatte trat er ein. Sein Griff um meinen Oberarm tat mir weh." Dominus, du wolltest Galateia sehen!" Er schon mich ein wenig nach vorn, dem Schreibtisch entgegen, an dem der Cornelius Platz genommen hatte.

    Das Leben war so ungerecht! Heulend und jammernd war ich mit dem Cornelier gegangen. Auch wenn Atticus für meine Sicherheit gesorgt hatte und der Cornelier, dessen Eigentum ich ja nun offensichtlich war, mir kein Haar krümmen durfte, spürte ich nun die Ablehnung, die der Maiordomus für mich empfand. Er behandelte mich wie den letzten Dreck und bezeichnete mich als eine Schande für das ganze Haus. Wahrscheinlich fuchste es ihn ganz ordentlich, dass er mich nicht schlagen durfte. So strafte er mich eben, indem er mich in eine finstere kalte Kammer einschloss und mir das Essen verweigerte. Letzteres machte mir nicht so viel aus. Ich hatte inzwischen gelernt, mit Entbehrungen zu leben. Doch die komplette Dunkelheit und die erdrückende Stille, in der jedes kleine Geräusch wie eine gemeine Drohung wirkte, machten mir sehr zu schaffen. Schluchzend saß ich am Boden, die Beine angewinkelt und umschlang sie mit meinen Armen. Warum glaubte mir niemand, dass ich mich an nichts mehr erinnern konnte? Meine Zukunft sah finster und bedrohlich aus. So weinte ich mich in den Schlaf und verbrachte eine angsterfüllte und unruhige Nacht. Erst als am Morgen die Tür zu meinem Gefängnis aufgeschlossen wurde, wachte ich wieder auf. Wieder war es der Maiordomus, der mich recht grob auf die Beine zerrte und mich dann hinaus aus der Zelle trieb.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Der Dominus glaubte also nur das, was er sah. Für Glaubensfragen waren schließlich die Sacerdotes zuständig! So war es sicher von Vorteil, wenn er sich selbst ein Bild von der Sklavin machte und mit ihr sprach. Leonidas hoffte nur, dass der Dominus nicht so anfällig war und sich von ihr becircen ließ, so wie den Subpräfekt der Vigiles.

    "Das wäre sicher eine gute Idee, Dominus! Dir wird sie bestimmt nichts vormachen können." Der Cornelier war sicher gefeit gegen die Krokodilstränen der Sklavin. Wenn es ihm gelang, endlich die Wahrheit aus ihr heraus zu bekommen, würde vielleicht dann auch ihr Strafmaß um einiges erhöht werden.

    "Wenn du möchtest, kann ich sie sofort holen gehen." bot er dem Cornelier an.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Leonidas neigte leicht sein Haupt aus lauter Dankbarkeit über das Lob des Corneliers. Im nächsten Moment aber verhärtete sich wieder sein Blick und seine Hände wollten sich zu Fäusten ballen. Natürlich scherzte der Dominus nur. Doch offenbar konnte er sich nicht vorstellen, was nahezu die gesamte Sklavenschaft über Galateia dachte. "Mit Verlaub Dominus, wenn ich frei sprechen darf. Diese Sklavin genießt unter den anderen Sklaven kein besonders hohes Ansehen. Manche haben sogar ihren Unmut darüber geäußert, dass man sie "nur" in den Carcer geworfen hat. Galateia wirft ein schlechtes Licht auf sie, sagen die Sklaven." Und nicht nur die. Auch er war dieser Meinung. "Glaubst du ihr denn diese Geschichte von ihrem angeblichen Gedächtnisverlust? " Aleine schon am Klang seiner Stimme war erkennbar, dass Leonidas viel glaubte. Doch das nicht. Für ihn war die Sklavin ein durchtriebenes Weib, dass mit ihrem Hundeblick gestandene Männer um ihren Finger wickelt und deren Sinne benebelte, damit sie genau das taten, was sie wollte. Wahrscheinlich hatte sie das auch so schon bei Dominus Cethegus getan. Vielleicht war es da sogar angebracht, sie mit Ignoranz zu strafen und sie die Drecksarbeit machen lassen, die keiner machen wollte. Aber andererseits hätte es ihm auch gefallen, zu sehen wie Dominus Felix sie (zumindest mit Worten) maßregelte.

    -->Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Nachdem Galateia am Abend zuvor wieder in die Villa Cornelia zurückgekehrt war, betrat am nächsten Morgen der Maiordomus das Officium des neuen Hausherrn. Er hatte zu entscheiden, was mit ihr geschenen sollte. Unglücklicherweise hatte der Vigilen Subpräfekt darauf gepocht, dass man ihr kein Leid zufügen durfte. Eine wie sie hätte ers verdient, dass man mit ihr streng war. Hoffentlich würde sie wenigstens noch ein paar Tage im Carcer schmoren müssen.

    "Dominus, ich habe die Sklavin Galateia gestern Abend noch im Carcer festgesetzt. Nicht dass sie noch einmal entwischt! Wie soll ich weiter mit ihr verfahren?"

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    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht - Oder doch?!


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Nachdem Dominus Cornelius Felix sich die verloren geglaubte Sklavin Galateia aus dem Gewarsam der Vigiles zurückgeholt hatte, war es zunächst an Leonidas, sich um die Ausreißerin zu kümmern. Da der Abend schon sehr vorangeschritten war, nahm der Maiordomus an, dass er sich zu so später Stunde nicht auch noch mit der Sklavin in seinem Officium auseinandersetzen wollte. Es war schon genug, dass es notwendig geworden war, seine Abendruhe zu stören!

    Doch was was machte man mit einem solchen Subjekt, dass das Vertrauen seines Herrn misbraucht hatte, ihrer Familia nichts als Kummer und Ärger beschert hatte und dann auch noch geflohen war? Richtig! Einsperren! Da der Cornelius sich ja verpflichtet hatte, dieser niederträchtigen Sklavin kein Leid anzutun, sollte sie doch wenigstens ihre erste Nacht im Carcer verbringen, in denen für gewöhnlich die Sklaven schmorten, die Schande über sich gebracht hatten. Glücklicherweise war diese winzige dunkle und stickige Kammer schon lange nicht mehr in Gebrauch gewesen.

    Leonidas hatte ein wenig Stroh auf dem Boden verteilen lassen. Nicht dass die Sklavin sich am Ende noch verkühlte und starb! Mit einem verächtlichen Geräusch stieß er sie in die Kammer und ließ sie sofot hinter ihr verschließen. Verplegung würde sie erst am nächten Morgen erhalten.



    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Fast unhörbar atmete der Junge erleichtert auf. Alles war gut gegangen. Es gab diesmal nichts zu beanstanden. Zumindest lag es von nun an nicht mehr an Corax. Er deutete eine leichte Verbeugung an und trollte sich dann.

    Falls er nicht noch einmal gerufen werden würde, dann würde er den Rest des Tages in der Obhut von Dareius verbringen, der für ihn wie ein Ersatzvater geworden war.

    Meine Leibsklavin, die ich natürlich dabei hatte, meldete mich wie es sich gehörte an. "Meine Domina Cornelia Lupia ist hier aufgrund der Einladung ihres Verwandten Corbelius Feix." Sagte sie und nun trat ich einen Schritt weiter an dioe Tür heran ich blickte den Ianitor mit nichtssagender Minie an.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Herzlich willkommen, Domina! "begrüßte der Ianitor die Cornelia. "Der junge Corax wird dich sofort zum Triclinium bringen." Mit diesen Worten winkte er den jungen Sklaven herbei, der sich dann vor der Cornelia verbeugte und sie freundlich mit seiner piepsigen Stimme mit einem "Salve, Domina! wenn du mir bitte folgen möchtest," begrüßte. So schritt der junge Sklave voran und brachte Cornelia Lupia ohne Umwege direkt zum Triclinium.


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    Die Blicke des Cornelius waren vernichtend und ließen meine Furcht noch weiter wachsen. Er ging noch einmal zurück in das Officium und unterschrieb schließlich das Papyrus. Eigentlich hätte ich mich nun sicherer fühlen sollen, aber das tat ich nicht. Was mich nun erwartete, war nichts, worauf man sich hätte freuen können: Ein für mich vollkommen fremdes Haus und Sklaven, die mir distanziert gegenüberstanden, so wie dieser Leonidas. Dabei hatte ich keine Ahnung, was ich getan haben sollte, was dies gerechtfertigte.


    Sobald der Cornelius unterschrieben hatte und noch eine Abschrift verlangte, kam Leonidas auf mich zu und legte seine Hand an meinen Oberarm. Ich wehrte mich nicht mehr dagegen. Ein letztes Mal sah ich zu Atticus, der dem Cornelius eine Abschrift des Dokuments anfertigte. Ich empfand Wehmut dabei. Ob ich ihn irgendwann einmal wieder sehen würde? Bald würde nur noch seine wollene Tunika an ihn erinnern, die ich trug und die mir eigentlich viel zu groß war, aber dennoch sehr wärmend gewesen war. Für einen kurzen Moment trafen sich unsere Blicke. Ich spürte, wie mir das die Tränen in meine Augen trieb und so senkte ich meinen Blick, damit er nicht mitansehen musste, wie schrecklich ich mich gerade fühlte.

    Man hatte mich eingeladen, also kam ich natürlich. Dies gebot allein schon die Höflichkeit. Und man kannte mir einiges nachsagen, aber nicht das ich die Familie missachtete oder dass ich unhöflich war. Ich war ja gespannt, wie man mich dieses Mal empfangen würde. Und ja ich war nur Gast und würde wohl auch kaum mehr sein, denn ich glaubte nicht, dass meine Verwandter und ich zusammenfinden würde und außerdem hatte ich ja nun auch ein Domizil für mich gefunden. Das schöne Haus, das der Tiberii mir vermietete. Ja ich hatte meine eigenen vier Wände und nein das würde ich nicht aufgeben wollen, nicht nach dem Start den ich hier hatte, aber natürlich war ich gewillt, Frieden in die Familie zu bringen. Streit oder Unstimmigkeiten unter Verwandten mussten ja nun nicht sein. So ließ ich auch an die Porta klopfe.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Dareius, der Ianitor war vorgewarnt worden. Die junge Cornelia, die kürzlich hier ihren furienhaften Auftritt gegeben hatte, wurde für die Cena erwartet. Die Worte des neuen Hausherrn waren unmissverständlich gewesen! Alles musste heute mustergültig ablaufen, Es durfte keinen Grund für Beanstandungen geben! Selbst der junge Corax stand schon bereit, um die Cornelia direkt zum Triclinium zu bringen, sobald sie eingetroffen war.

    Nachdem er ein Klopfen vernommen hatte, öffnete er die Tür. "Salve, wen darf ich melden? " brummte er mit seiner tiefen Stimme und dem parthischen Akzent.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Der große Sklave brachte Corax ins Innere der Villa. Staunend begutachtete der Junge beim Vorbeigehen die Inneneinrichtung. Das war auch gut so, denn das lenkte ihn etwas ab. Er musste daran denken, was Dana ihm gesagt hatte, bevor sie sich nach dem Kauf des Geschenkes wieder getrennt hatten. Muss ich jetzt wirklich zu der bösen Frau, hatte er sie unter Tränen gefragt. Hab keine Angst, mein Kleiner, hatte ihm Dana geantwortet und ihm sanft über den Haarschopf gestrichen. Du weißt doch, bellende hunde beißen nicht! Corax hatte artig genick und sich seinem Schicksal ergeben. Aber sie ist keine Hundin, sie ist eine Wölfin! hätte er ihr am liebsten noch gesagt.

    Nun war er hier und wartete auf die Cornelia. Hoffentlich machte er alles richtig, wenn sie nun gleich erschien! Sonst würde sie sicher gleich wieder losschimpfen. Im Geiste versuchte er noch einmal die Worte seiner Botschaft in die richtige Reihenfolge zu bringen, damit auch wiurklich nichts schief ging. Dann, schneller als es ihm lieb sein konnte, erschien sie. Diesmal schrie sie nicht sofort, als sie ihn sah.

    "Salve Domina!" grüßte er sie ganz freundlich."Dominus Felix schickt mich und ich äh..." Vor Aufregung räusperte er sich und versuchte dann weiter zu sprechen. "Ich äh soll dir ausrichten, du bist jederzeit willkommen in der Villa Cornelia." Der erste Teil war schon einmal geschafft! Corax' Aufregung ließ endlich nach. Aber da war ja noch mehr, was er noch sagen sollte und was er unbedingt nicht sagen sollte. Sie sei kein Parasit, das sollte auf jeden Fall weg lassen. Dabei fragte er sich, was denn ein Parasit war. "Der Dominus freut sich, dich bald begrüßen zu dürfen und ähm," Da war noch was! Was war das bloß? Ach ja!"Du wirst freudig zur Cena erwartet, Domina!"

    Geschafft! Uff, das war schwierig! Aber eines hatte er ja noch vergessen... das Geschenk! Aus seiner Umhängetasche kramte er die gläserne Phiole mit dem blumig-fruchtigen Duft hervor und ein kleines Stoffsäckchen, in dem sich sie blauen Haarbänder aus Seide befanden die mit kleinen goldenen Perlen verziert waren.

    "Diese Geschenke sendet dir der Dominus auch noch. sie sollen deine Schönheit noch unterstreichen, Domina." Nun lächelte Corax. Diesen letzten Satz hatte ihm Dana eingeflößt. Er trat näher, um ihr die Geschenke zu übergeben.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Corax hatte keine Angst vor dem großen stämmigen Sklaven. Dareius, der cornlische Ianitor war vielleicht ein bisschen kleiner aber mindestens genauso stämmig, wie der hier und mit ihm war er befreundet. Nicht viele Sklaven konnten behaupten, mit einem Ianitor befreundet zu sein. Eines Tages, wenn er groß war, wollte Corax auch Ianitor werden. Doch bis es soweit war, musste er sich eben als Laufbursche und Bote durchschlagen.

    "Salve! Mein Name ist Corax und ich komme von der Villa Cornelia. Ich soll der Domina Cornelia, die hier wohnt, eine Botschaft von meinem Dominus überbringen. Ach ja, und ich habe auch noch ein Geschenk für sie. " Der Junge deutete auf seine Umhängetasche, die er bei sich trug. Er hatte ja die zickige Frau erlebt und hoffte, dass das Geschenk ihren Ansprüchen genügte. Frauen waren da ja manchmal ziemlich komisch...

    Bei der Stimme des alten Sklaven zuckte ich zusammen. Wieder nannte er mich Galateia. Doch dieser Name sagte mir nichts. Auch der Anblick seines Dominus, der mich beinahe umgerannt hatte, flößte mir Angst ein. Wenigstens war Atticus nicht böse auf mich, weil ich nicht gewartet hatte, so wie er es mir gesagt hatte. Offenbar hatte sich tatsächlich bestätigt, dass ich das Eigentum von Cornelius Cethegus war. Doch der Mann, der mich beinahe übersehen hätte, war wohl nicht jener Cethegus, sondern ein Felix. Offenbar traf sein Cognomen voll auf ihn zu, denn wie es schien, hatte er gerade eine Sklavin erhalten, nämlich meine Wenigkeit. Ich schluckte erst mal, denn ich begriff, dass meine Zeit bei Atticus nun doch sehr schnell und unerwartet zu Ende gehen würde.

    Der Cornelier sollte nun noch ein Papyrus unterzeichnen, in dem er sich verpflichtete, mich ordentlich zu behandeln und versprechen sollte, dass mir kein Leid zugefügt werden würde. Wie es schien, war der Cornelius nicht gerade erpicht darauf, diesesPapyrus zu unterzeichen. Und selbst wenn er es unterzeichnet hatte, wer hätte denn überprüfen sollen, was der Cornelius mit mir anstellte? Wo kein Richter war, war auch kein Henker.

    "Es ist sehr gütig von dir, wenn du dieses Papyrus unterzeichnest, Dominus", entgegnete ich darauf zaghaft und machte wahrscheinlich den Eindruck eines ängstlichen Eichhörnchens.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Corax hatte zusammen mit Dana die Villa Cornelia verlassen. Ihr Weg hatte sie zuerst zur Basilica Aemilia geführt, wo exclusive Waren angeboten wurden. Die Gallierin hatte dort nach einigem Suchen eine Phiole mit einem blumig- fruchtigen Duftwasser erstanden. Das Geld hatte dann noch für ein blaues Haarband, welches mit goldenen Perlen verziert war, gereicht. Mit den Geschenken für die junge Cornelia im Gepäck und der Nachricht des Domiuns im Kopf lief der junge Sklave dann zielstrebig zur Villa Aurelia, wo er schließlich am Seiteneingang klopfte und darauf wartete, dass man ihn einließ.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Äh, ja. Der Dominus engagierte immer das gleiche Personal. In meinem Officium müsste ich die Adresse noch haben," antwortete Leonidas. Imm das gleiche Personal zu haben, war insofern praktisch, da man die Leute nicht jedesmal neu einarbeiten musste.


    Der Cornelier war mit seinem Vorschlag einverstanden. Dana würde sicher ein passendes Geschenk für die junge Cornelia finden. Zwar hatte schon lange keine Domina mehr in der Villa gelebt, doch kannte sich die Gallierin mit Schmuck oder Duftwässerchen aus. Corax würde dann die Nachricht des Dominus überbringen und das Geschenk übergeben. Danach würden sich hoffentlich die Wogen wieder glätten. Wie du wünschst, Dominus. "Ich werde Dana sofort losschicken. Corax soll sie am besten gleich begleiten und übergibt dann deine Nachricht und das Geschenk der jungen Domina." Der Cornelier hatte ihm drei Aureii in die Hand gedrückt. Damit würde man sicher etwas passendes finden. Der Maiordomus deutete eine Verbeugung an. "Wenn du mich nicht mehr benötigst, dann werde ich mich nun zurückziehen, Dominus."

    Gerade noch wollte ich den Vigil, der vor der Tür stand bitten, mich einzulassen, als diese nun von selbst aufging und ein fremder Mann heraustrat, den ich noch nie gesehen hatte (zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern) und mich beinahe umgerannt hätte. "Oh, Verzeihung!" piepste ich mit meiner ängstlichen Stimme. Ehrfürchtig sah ich zu dem Mann hinauf, der mich locker um einiges überragte. Von seiner Aufmachung zu urteilen, war dies kein einfacher Bittsteller. Ich nahm sofort an, dass dies der Cornelier sein musste. Mein Mut, den ich mühsam zusammengescharrt hatte, schien mich im nächsten Moment verlassen zu wollen. "D..Dominus?" Mehr brachte ich nicht heraus.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Leonidas hatte den ganzen Disput genauestens mit verfolgt und fand es auch sehr beeindruckend, wie der Cornelier auf sein Recht pochte, die Sklavin sofort mitnehmen zu wollen. Sie war zwar nicht sein persönliches Eigentum, doch sie gehörte zur familia. Er fragte sich natürlich schon, ob der Subpräfekt ihm daraus einen Strick drehen könnte, wenn er sich nicht auf dessen Forderung einließ, die Sklavin unbehelligt zu lassen, obwohl sie doch eine harte Bestrafung verdient hatte. Man würde sehen, sagte er sich.

    Als er sich nun zum Gehen erhob, machte sich auch der Maiordomus bereit, seinem Dominus zu folgen. Als es an der Tür zu einem Beinahezusammenstoß kam, blieb er abrupt stehen und linste an dem Cornelier vorbei, um die Ursache des plötzlichen Innehaltens erkennen zu können. Seine Augen weiteten sich. "Das ist sie, Dominus! Das ist die Sklavin! Das ist Galateia!" rief er ganz aufgeregt.

    Je länger diese Unterredung dauerte, wurde ich ruheloser. Ich konnte mich nicht Hinlegen und einfach so tun, als wäre nichts. Außerdem fragte ich mich, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, dass alles so lange dauerte. Ich konnte es nicht deuten und je mehr ich mir Gedanken machte, umso mehr glaubte ich, das alles hier würde schlecht für mich ausgehen. Die Frage nach den Konsequenzen, die mich erwarten konnten, wurde immer stärker. Wenn sich heraustellte, dass der Sklave recht hatte und ich eine entflohene Sklavin war, donn musste ich sicher mit dem Schlimmsten rechnen. Manche Römer machten mit ihren Sklaven kurzen Prozess, wenn die sich eines Vergehens schuldig gemacht hatten. Ein Tod am Kreuz war grausam und konnte sich über Tage hinziehen. Doch es gab ja noch viele andere Arten der Bestrafung, die bestimmt schlimmer als der Tod sein konnten. Allein der Gedanke daran, ließ mir keine Ruhe mehr. Ich sprang auf und nahm meinen ganzen Mut zusammen und ging zur Tür. Ich öffnete sie, ging hindurch und stand dann einige Schritte später vor der Tür, die zu Atticus' officium führte.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Leonidas dachte angestrengt nach, den unglücklicherweise war die Situation mit der jungen Cornelia ziemlich zerfahren. Er kannte solche jungen Damen nur zu gut und wusste, dass man sie mit einem einfachen 'es tut mir leid' nur sehr schwer besänftigen konnte.

    Doch dann war es der Cornelier, der seine Gedanken mit einer neuen Frage durchkreuzte. "Die Saturnalien, Dominus?" fragte er und kratzte sich a seinem hinteren Haaransatz. "Der alte Dominus Cornelius Pusio hatte jedes Jahr ein Fest für die Sklaven veranstaltet. Die Villa wurde schon Tage zuvor herausgeputzt und geschmückt und am Fest selbst gab es immer Unmengen an Essen. Der Dominus hatte für die Tage bezahltes Dienstpersonal eingestellt, damit auch ganz gewiss keiner seiner Sklaven arbeiten musste. Er hatte auch für jeden ein kleines Geschenk. Ja ja, die Saturnalien waren immer estwas ganz Besonderes in der Villa." Der Maiordomus schwelgte ein wenig wehmütig in Erinnerungen. Nach dem Tod des alten Dominus hatte sich vieles verändert.


    Nach diesem kleinen Exkurs kam der Dominus zurück zum eigentlichen Thema ihres Gespräches. Leonidas hätte nun auch endlich einen passenden Vorschlag parat gehabt. "Zur Cena, natürlich Dominus!" Er nickte und war schon bereit zu gehen. Doch dann hielt er doch noch inne. "Dominus, mit Verlaub. Wie wäre es, wenn Corax der jungen Domina ein kleines Geschenk zur Wiedergutmachung überreicht? Nur eine Kleinigkeit, ein Symbol deines guten Willens."

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Leonidas nickte reumütig, als der Cornelier ihn andeutete, dass die Sache mit dem vergessenen Brief noch nicht ausgestanden war. Doch der Maiordomus stand zu seinen Fehlern und würde dafür auch die Konsequenzen tragen.

    Das Leonidas' Fehler bisher schon weite Kreise gezogen hatte, war inzwischen offenkundig. Der Dominus schien daher im Streit mit Cornelia Lupia einlenken zu wollen. Er wollte einen Boten zu ihr schicken. Leonidas überlegte, ob er den jungen Corax schicken sollte, oder doch lieber erinen der erfahreren Sklaven. Andererseits hatten Frauen doch oft eine Schwäche für Kinder, dachte er sich. Dann wäre Corax sicher die bessere Wahl.

    "Wie du wünschst, Dominus! Ich werde den jungen Corax schicken. Er kennt sich in der Stadt gut aus und ist auch sehr zuverlässig." Wehe, der Junge würde das verbocken! Dann setzte es eine extra Portion Prügel!

    "Ich werde sofort ein Cubiculum herrichten lassen, Dominus," antwortete er auf die Frage des Cornelius.