Caupona "Im Schatten Saturns"

  • In der Nähe des Tempel des Saturns liegt die Taverne Im Schatten Saturns. Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem kleinen Thermopolium zur Straßenseite hin, an dem warme Speisen zur Mitname schnell gekauft oder im Stehen vor Ort verspeist werden können, und andererseits einer Caupona im länglichen Gebäude.

    Betrieben wird beides von Perpenniana Magiana*, einer kleinen, etwas übergewichtigen Freigelassenen ungenauer Herkunft in den Vierzigern, deren Markenzeichen eine eher schlecht sitzende Perücke und eine Unzahl an Ringen an ihren Fingern sind. Es gibt diverse Angestellte, die freundlich und zuvorkommend die Gäste mit Speis und Trank versorgen. Die Caupona hat einen guten Ruf und so nah am Forum gelegen ist sie auch eine begehrte Lage für diverse Gäste, die sich in den Stockwerken über dem Schankraum ein Zimmer gemietet haben. Daher ist sie meistens gut besucht und man findet zu fast jeder Zeit jemanden, mit dem man ein Schwätzchen halten kann.



    OT: *NSC, kann gerne von jedem bei Gelegenheit ausgeliehen werden

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    Titus Pompeius Atticus

    Eques (Ordo)

    Dominus Factionis (Factio Albata)

    Klient von Valeria Sorana

  • Nach einem kurzen Abstecher zum nahen Schrein der Stata Mater, bei der Atticus ein paar kurze Worte mit den Vigiles dort gewechselt hatten, kamen er und Aulus Furius Saturninus bei der Caupona an. Schon bis zum Saturntempel dufteten die Töpfe des Thermopoliums. Drinnen spendeten mehrere große Öllampen Licht bis in die hintersten Ecken.

    "Ah, ein Vigil. Schön, schön. Sucht euch doch bitte ein Platz, ich schicke gleich ein Mädchen zu euch" wurden sie von Perpenniana Magiana gleich beim Eintritt begrüßt. Atticus hatte sich mittlerweile daran gewöhnt, aber als Vigil wurde man quasi in jedem Geschäft begrüßt und erhielt häufig irgendetwas 'geschenkt' - um nicht zu sagen, viele versuchten, die Vigiles schamlos zu bestechen, insbesondere, wenn sie Küchen betrieben. Denn jederzeit konnte ein Vigil eine Feuerstelle für unsicher erklären und die gewährte Konzession zum Betreiben einer Küche damit widerrufen. Daher waren die meisten Wirte sehr darauf bedacht, sich gut mit den Vigilen zu stellen, so dass diese schonmal über die ein oder andere Feuerstelle zuviel oder auch den ein oder anderen schnell gelöschten Brand hinwegsahen.


    Atticus winkte dem Furius, mit ihm weiter nach hinten zu gehen, wo sie nicht ganz so im Blickfeld saßen. Diese Caupona war zwar keine üble Spelunke, im Gegenteil, hier war alles sehr sauber und ordentlich und Essen und Wein waren genau richtig. Nichts desto Trotz war Atticus Ritter und für seinen Stand war es nicht unbedingt üblich, in Tavernen zu Essen und zu trinken. Es war zwar lustig und es machten auch sehr viele Höhergestellte. Aber wie bei allem galt: Man sollte sich nicht von den Nachbarn erwischen lassen.

    "Und du kommst aus Parthenope?" nahm Atticus also das Gespräch vom Sklavenmarkt wieder auf, als sie in Ruhe saßen. "Wie ist es da so, verglichen mit Rom?" Er selbst war noch nie weiter als bis Ostia gekommen.

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    Titus Pompeius Atticus

    Eques (Ordo)

    Dominus Factionis (Factio Albata)

    Klient von Valeria Sorana

  • Saturninus schaute sich in der Caupona um, wohin Atticus ihn geführt hatte. Wirklich ansprechend und sauber, was man bei den meisten Tabernae nicht sagen konnte. Atticus wurde auch sofort von dieser Perpenniana Magia fast überschwenglich begrüßt.

    Saturninus grinste in sich hinein. Es war ja auch empfehlenswert, sich mit der Feueraufsicht gut zu stellen. (Er selbst hielt sich streng an die Brandvorschriften, die in der ganzen Insula Charis galten, da er sie für höchst vernünftig hielt)

    "Parthenope ist die Schwesterstadt von Neapolis, daher heißt sie auch Paleopolis - Altstadt. ", sagte er: " Eine sehr schöne Ortschaft direkt am Meer, auch wenn ich gehört habe, dass die Gegend vor dem Ausbruch des Vesuvius noch schöner gewesen ist. Und eine griechische Enklave. Tatsächlich wird auf den Straßen mehr Griechisch als Latein geredet, und ich bin miit beiden Sprachen aufgewachsen.

    Aber wenn man es zu etwas bringen will, muss man nach Roma, möchte ich meinen. Wo kommst du her, Atticus? Geboren und aufgewachsen in Roma?"

  • Mit Neapolis konnte Atticus schon ein bisschen mehr anfangen, zumindest dem Namen nach. Die ein oder andere Landkarte oder Wegbeschreibung hatte sein Lehrer auch schonmal versucht, seinen Schülern beizubringen. Damit war Parthenope zwar immer noch 'irgendwo weit weg', aber immerhin ein ganz klein bisschen greifbarer.

    "Das kann dir hier aber in der ein oder anderen Ecke Roms auch passieren" lachte Atticus auf die Aussage hin, dass dort mehr Griechisch gesprochen wurde als Latein. Insbesondere bei den Vigiles, bei denen hauptsächlich Freigelassene und Peregrine dienten, kam Atticus oft mit Latein nicht weiter. Manchmal nützte nicht einmal Griechisch. Inzwischen konnte er in 8 verschiedenen Sprachen 'halt die Klappe und stillgestanden!' brüllen.


    Ein hübsches, junges Sklavenmädchen kam vorbei, und Atticus bestellte erst einmal. "Wir nehmen einen Krug Wein und Brot und Oliven und... einmal ein bisschen was von allem, was da so gut duftet, bitte." Als das Mädchen lächelnd wieder entschwand, sah Atticus ihr kurz nach. Diese Spezies war ihm nach wie vor irgendwie fremd. Faszinierend, schön anzusehen, aber er verstand kein bisschen, wie Mädchen funktionierten. "Ich hoffe, das war in Ordnung. Ich lad dich ein." Atticus nahm ganz schwer an, dass er weit mehr Geld hatte als ein Besucher aus Parthenope.


    Bei der frage nach seiner Vergangenheit wich Atticus ein wenig aus und sah ein wenig beiseite. "Ähm, nein. Als der Bürgerkrieg ausbrach, hat mein Vater darauf bestanden, dass meine Mutter mit meinem Bruder und mir nach Ostia geht. Als er dann vorbei war, hat meine Mutter dafür gesorgt, dass wir nach Rom zurückkehren konnten." Das genaue Wieso und Weshalb musste er jetzt nicht jedem neuen Bekannten auf die Nase binden. Im Grunde konnte Atticus sich nicht wirklich über seine Kindheit beklagen. Bei all der Spinnerei und der Strenge, die seine Mutter zur Erfüllung ihrer Pläne bisweilen an den Tag legte, hatte sie geschafft, was viele andere nicht geschafft hätten. Sie hatte zwei Kinder allein großgezogen, ausgebildet, sich selbst und den Ältesten zum Ritter gemacht und immer dafür gesorgt, dass ihre Kinder Essen und ein Dach über dem Kopf hatten. Wenngleich Atticus nie verstehen würde, warum sie sich nicht viel früher von seinem Vater hatte scheiden lassen und den Mann am besten noch für Tod erklären ließ oder dergleichen. Atticus jedenfalls weinte ihm keine Träne nach.


    "Und was führt dich jetzt aus dem schönen Parthenope ins dreckige Rom?" lenkte Atticus also schnell das Gespräch auf hoffentlich erbaulichere Themen.

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    Titus Pompeius Atticus

    Eques (Ordo)

    Dominus Factionis (Factio Albata)

    Klient von Valeria Sorana

  • Saturninus lächelte: "Das ist voll nett von Dir, ich hoffe, ich kann mich bald revanchieren. " Er erzählte ganz gern aus seiner Vergangenheit:

    "Meine Eltern sind früh gestorben, und ich wuchs bei der besten Freundin meiner Mutter auf, einer Dame namens Campania Minor. Nach Beendigung der Rhetorikschule machte ich, wie das viele tun, meine Abschlussreise nach Athen und nach Alexandria. Meine Ziehmutter schickte mir ständig das Geld, so dass ich dachte, wir hätten keine Geldprobleme, und ich verbrachte ganze drei Jahre im Ausland. Dann komme ich nach Parthenope, stehe sozusagen vor verschlossener Tür, weil Campania Minor verstorben ist, ohne dass ich etwas davon wusste. In der Casa wohnten wildfremde Leute, und unsere guten Sklaven sind in alle Himmelsrichtungen verkauft worden. Mein Erbe und Campanias Geld waren futsch, denn sie hatte sich wohl in den letzten Jahren auf windige Geschäfte eingelassen und unsere Vermögen nicht getrennt.

    Eben noch ein wohlhabender Jüngling in den östlichen Provinzen, dann obdachlos und ohne ein As. Aber ich wußte ja, dass meine Cousine in Roma lebt, und dass es vielleicht noch Männer gibt, die sich meiner Gens annehmen würden.

    Also nahm ich den erstbesten Platz in einer Reisecarruca, und kam hierher. Hier bin ich nun.

    Ich hatte noch etwas Geld, aber ich muss es zusammen halten, daher bin ich dir dankbar, dass du mich vorher davor bewahrt hast, einen Fehlgriff zu tun mit dieser Sklavin. ich hoffe, dass ich auch einmal etwas für dich tun kann."

    Er sah zu, wie das anmutige Sklavenmädchen die Bestellung brachte, eine große tönerne Platte mit von jedem etwas. Er merkte, dass er Hunger hatte.

    Er hob den Becher:

    "Bene tibi - zum Wohl. Du kannst mich Aulus nennen. "

  • Atticus wurde ein wenig rot und grinste verlegen. "Ähm, ich glaube, dafür kennen wir uns noch nicht gut genug. Aber Saturninus nehm ich gern, wenn du mich Atticus nennst." Den Praenomen bei jemandem zu verwenden, den er gerade mal eine Stunde seines Lebens kannte, kam ihm doch irgendwie falsch vor.

    Seinen Becher erhob er natürlich dennoch und stieß mit Saturninus so an, dass auch für Bacchus ein Anteil verschüttet wurde. "Vivas felix!"


    Pontus hatte es sich unter dem Tisch gemütlich gemacht und ließ nur mit einem hörbaren Schnauben vernehmen, dass er noch anwesend war. Der große Hund wusste, dass er nicht betteln durfte, wenn er am Tisch bleiben wollte. Aber gegen den ein oder anderen Leckerbissen, der vielleicht runterfiel, hatte der schwarze Molosser natürlich nichts. Atticus ignorierte aber das Schnauben und kramte aus dem kleinen Beutel an seinem Gürtel seinen Löffel. Zwar war es durchaus auch in Ordnung, mit Fingern zu essen, aber er wollte sich ein wenig gesittet benehmen. Außerdem sah er in einem der aufgetragenen Schüsselchen Erbsen mit Ingwer, und die ließen sich mit Löffel einfacher essen.

    Während er sich auf seinen Teller also ein bisschen von diesen und jenem auftat, nahm er das Gespräch wieder auf.

    "Dann bist du in deinem Leben ja echt schon gut herumgekommen. Ich glaube, meine Mutter würde Schnappatmung kriegen, wenn ich auch nur einen Fuß außerhalb Italiens setzen würde. Sie erträgt es ja schon kaum, dass wir nicht in einer Domus leben." Schelmisch legte er den Kopf schief. "Hm, vielleicht sollte ich mich für meine nächste Stelle mal nach Ägypten empfehlen lassen", grinste er spitzbübisch.

    Er nahm ein gutes Stück Brot und tunkte es in eine schöne, dunkle Sauce, in der kleine Rindfleischstückchen mit Zwiebeln und Kräutern geschmort waren und aß es genüsslich. "Was machst du dann jetzt hier in Rom? Wohnt dein Patron hier?" riet Atticus einfach mal ins Blaue. Mit so viel Bildung war ja fast mit einer Erhebung in einen der Ordines zu rechnen. Normale Arbeiterkinder besuchten sicher keine Rednerschule.

  • Saturninus, weit davon entfernt beleidigt zu sein, schlug sich auf einen Schenkel vor Vergnügen: " Natürlich, klar, Atticus!", sagte er: "Schon wieder vergessen, dass dies Roma ist, wo alles etwas förmlicher zugeht. Im Ausland ist man viel schneller dabei, sich zu verbrüdern, wenn man auf einen anderen Römer trifft. Es gab sogar einen Claudier, den ich mit Praenomen angeredet habe - und hier in der Urbs würden die Claudier doch eher so tun, als würden sie mich nicht kennen."

    Da er sich auf den Schenkel geschlagen hatte, linste er jedoch unter den Tisch, um zu sehen, wie der schwarze Molosser das aufnahm. Bisher hatte er ihn nicht beachtet, um dem großen Hund Gelegenheit zu geben, sich an ihn zu gewöhnen.

    "Ein prachtvolles Tier hast du da.", sagte Saturninus: "Eigene Zucht? Ich glaube, der Bursche würde es selbst mit einem Löwen aufnehmen!"

    Er nickte auf Atticus' Frage hin:

    "Mein Patron ist ein entfernter Verwandter von mir, vielleicht hast du von ihm gehört: Faustus Aurelius Tigellinus." Die Aurelier waren einflussreich.

  • Pontus guckte erwartungsvoll auf, als nach ihm gesehen wurde. Er legte seinen besten Hundeblick auf, mit schiefgelegtem Kopf und hängenden Schlappohren. Wenn Herrchen nicht hinsah, konnte man ja mal versuchen, die anderen Personen am Tisch vielleicht zu erweichen, etwas ungeschickterweise fallen zu lassen.

    Manche Menschen machten sich ja Gedanken darüber, ob man etwas, das auf den Boden gefallen war, noch essen konnte, oder besser nicht. Pontus halt ihnen sehr gerne aus diesem Dilemma. Sobald etwas auf dem Boden aufschlug, war es seins. Die Menschen brauchten sich noch nicht einmal zu bücken oder zu sorgen, aus Versehen draufzutreten. Ja, in dieser Beziehung war Pontus ein sehr, sehr zuvorkommender Hund.

    Atticus unterdessen hatte das Essen aufgenommen. Er hatte gar nicht gemerkt, wie hungrig er schon wieder war. Aber er war ein großer Kerl, da passte viel Essen rein, und wenn man den halben Tag durch die Stadt lief, bekam man schonmal Hunger.

    "Meine Mutter hat ihn mir vor... acht Jahren geschenkt. Da war er noch ein Welpe. Wirklich aktiv züchten tun wir nicht, aber zwei unserer Nachbarn haben Hündinnen, eine auch einen Molosser. Der andere Hund ist etwas kleiner und braun-grau. Wann immer eine von beiden läufig ist, muss ich aufpassen, dass er nicht ausbüchst und sie deckt." Atticus grinste sehr breit. "Funktioniert nicht immer", lachte er.


    Atticus Hand wanderte unter den Tisch und streichelte den großen Hund und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Kämpfen würd ich ihn nicht lassen. Aber ich bin sicher, sollte ein Löwe mich angreifen, würde Pontus dazwischengehen. Wir sind gute Freunde, nicht war, Dicker?" wandte er sich mit den letzten Worten an den Hund, der freudig die Zunge raushängen ließ und mit dem Schwanz wedelte.


    Die frage nach dem Aurelius musste Atticus aber verneinen. "Ne, den kenn ich nicht. Ich kenn ein paar Aurelier vom Namen her. Senator Aurelius Lupus oder Aurelia Prisca, die Frau von Flavius Gracchus. Aber ein Tigellinus sagt mir nichts, tut mir leid. Mein Patron ist ja Purgitius Macer, aber der ist grade nicht in Rom", erklärte Atticus dann noch weiter.

    "Und dein Patron hilft dir dann jetzt bei deiner Karriere?" fragte er dann noch weiter.

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    Titus Pompeius Atticus

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    Klient von Valeria Sorana

  • Saturninus, der Molosser vor allendingen aus dem Circus kannte, sah zu, wie Atticus den großen Hund streichelte. Da er nun erfahren hatte, dass das Tier harmlos war, nahm er eine Dattel, die mit Speck eingewickelt war, und ließ sie zu Boden gleiten. Der fellige Freund seines neuen Bekannten sollte nicht leben wie ein Hund:

    "Pontus heißt er also, der Schöne. Ich habe keine Tiere, meine Vermieterin möchte das nicht. Aber in der Casa Furia leben drei Hunde: Zwei Wolfshunde aus Britannia und ein Molosser. "

    Saturninus nahm sich eine Olive:

    "Mein Patron ist in der Kaiserlichen Kanzlei tätig und hat mich dort empfohlen. Doch glaube nicht, ich hätte bereits etwas mit den Mächtigen zu tun.

    Ich bin ein Primicerius, ein Schreibtischtäter. "

    Er klopfte sich auf den Bauch:

    " Fast setze ich schon Fett an.", lachte er:

    "Damit hast du nicht zu kämpfen. Aber ich müsste mal wieder zu den Palaestrae. Zumindest ein Ballspiel sollte drin sein."

  • "Öch kann niff dafür" verteidigte sich Atticus mit vollem Mund, ehe er hastig herunterschluckte und mit einem Schluck verdünnten Wein nachspülte. "Entschuldige", bat er für diesen nicht sehr manierlichen Ausbruch um Verzeihung und wischte sich schnell noch den Mund ab.


    "Aber ich kann wirklich nichts dafür. Ich esse wie ein Gladiator. Siehst du ja. Aber es setzt einfach nichts an. Ich bin vielleicht zu groß dafür, und den ganzen Tag eine Rüstung durch die Gegend zu schleppen hilft wohl auch nicht." Hilflos breitete Atticus die Arme auf, ehe er sich auf ein weiteres Stück Brot mit Fleisch stürzte. Er hatte schon häufig gehört, dass junge Männer im Wachstum besonders viel aßen. Er hoffte, dass sein Wachstum bald mal fertig wäre, ehe er noch an der Decke anstieß. Er war jetzt schon größer als alle anderen. Auf noch mehr konnte er verzichten.


    "Vor meinem Dienst hab ich mit einem Freund regelmäßig in den Palaestrae gerungen. Ich fürchte, wir beide sind dafür zu unterschiedlich groß, das wäre nicht sehr sportlich." Atticus' Chancen, einen Gegner in passender Größe zu finden, waren aber auch insgesamt eher klein.


    Pontus unterdessen hatte mit Genuss die Dattel verspeist und rutschte langsam aber sicher immer näher zu Furianus hinüber, um ihn schließlich mit seiner Schnauze ganz dezent am Knie anzustupsen. Vielleicht konnte man diesen Menschen ja zu mehr freundlichen Gaben motivieren.

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    Titus Pompeius Atticus

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    Klient von Valeria Sorana

  • Saturninus wagte es nun, den Hund an seiner Hand schnuppern zu lassen und schmuggelte rasch eine weitere Speckdattel unter den Tisch:

    "Für dich...Pontus?, so hieß er, nicht wahr.", sagte er. Der Molosser war ein prächtiges schwarzes Tier, und viel freundlicher als es aussah:

    "Ja, du bist so hochgewachsen wie Eurymedon.", sagte Saturninus, der von höchstens... mittlerer römischer Größe war: " Aber es muss ja nicht Ringen sein.

    Wie wäre es mit einem Ballspiel? Episkyros oder Aporrhaxis? Wenn wir einen dritten Mann auftreiben, gerne auch eine Runde Trigon. Etwas Entspannung in der Therme noch dazu. Die Thermae Titi kenne ich noch nicht, vielleicht wäre das was?"


  • Diesmal bemerkte Atticus die Dattel, die Pontus natürlich praktisch inhalierte. "Ja, Pontus. Wobei ich ihn wohl in bettelndes Fressmonster umbenennen sollte", grummelte er und zeigte mit einer Hand neben sich auf den boden. Pontus verstand die Geste sofort und rutschte brummelnd wieder auf seine Position zurück und machte sich am Boden so klein, wie das einem Molosser eben möglich war.


    Ballspielen war eigentlich nicht so sehr auf der Liste von Atticus' Lieblingsbeschäftigungen, aber er wollte seinen neu gewonnenen Bekannten nicht gleich vor den Kopf stoßen. Ein bisschen werfen und fangen konnte ja nicht schaden und machte bestimmt mehr Spaß als der tägliche Dienst.

    "Wir können es auf jeden Fall ins Auge fassen. Die Thermen sind großartig und auf jeden Fall einen Besuch wert. Ich muss nur schauen, dass ich mir dafür dann etwas Zeit freischaufel. Ich sag es dir, auf Vigilen aufpassen und koordinieren ist wie auf einen Sack Flöhe acht zu geben."

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    Titus Pompeius Atticus

    Eques (Ordo)

    Dominus Factionis (Factio Albata)

    Klient von Valeria Sorana

  • Saturninus merkte Atticus an, dass er nicht so fürs Ballspielen war. Also sagte er: "Du findest bestimmt auch einen ebenbürtigen Gegner zum Ringen. In den Thermen sind immer alle möglichen Leute. Wenn ich einen gleichgroßen Gegner finde, wage ich es auch. "

    Saturninus wusste zwar, an welchen Tagen die Kanzlei schloss oder zumindest nur bis zur hora septima besetzt war, aber die Vigiles hatten an Festtagen bestimmt noch mehr zu tun, als sonst; dafür hatte er Verständnis:


    "Schick mir eine Nachricht, wenn du Lust hast und Zeit findest", sagte er: 

    " Und diesmal lade ich dich ein. Ich danke dir, Atticus, für deine Gastfreundschaft und deine Hilfe, und ich freue mich, dass ich Dich kennen gelernt habe. 

    Wenn du mal etwas von mir brauchst - viel kann ich nicht bewirken, doch zumindestens dafür sorgen, dass dein Brief ganz oben auf dem Stapel liegt."


    Als Atticus den großen Hund "bettelndes Fressmonster nannte", lachte er kurz auf, aber als er sich erhob , beugte er sich zu dem schwarzen Molosser und sagte mit der Stimme, die Leute annahmen, wenn sie mit Tieren redeten: "Ja, ein ganz feiner Pontus, behüte deinen Herren gut!"

    Es gab zu viel Gesindel in Roma. Auch er hatte auf dem Weg zum Mercatus einige düstere Gestalten gesehen, die sich in den Ecken herumdrückten und seinen Geldbeutel fester gefasst.:

    "Ich wollte mir noch einen Sklaven kaufen, also muss ich nochmal auf den Markt. Vale Bene Atticus! Möge Mars Dich behüten!" 

  • "Zumindest stehen deine Chancen etwas höher als meine, jemanden in der passenden Größe zu finden", lachte Atticus. Man gewöhnte sich zwar daran, immer und überall der größte zu sein, aber es hatte durchaus auch so seine Schwierigkeiten. Manchmal wünschte Atticus sich, er wäre einfach nur einen Kopf kleiner. Oder ein Germane, die waren auch ähnlich hochgeschossen. Beides würde so manches einfacher machen.


    Er war sich zwar sicher, dass er sich nichts hatte anmerken lassen, aber gut, wenn Saturninus nicht mehr Bälle werfen wollte, sollte es Atticus recht sein.


    Leider musste dieser sich auch schon verabschieden, kaum, dass er aufgegessen hatte. Schade, Atticus hätte wohl den restlichen Tag und Abend auch gemütlich beim Essen und Wein ausklingen lassen. Aber Saturninus brauchte wohl wirklich dringend einen Sklaven, wenn er jetzt nochmal den ganzen Weg zurücklaufen und einkaufen wollte.

    "Gut, ähm, wenn du mir noch sagst, wo du wohnst, mach ich das." Atticus nahm jetzt erstmal nicht an, dass der Furius bei seinem Patron in der Villa Aurelia wohnen würde.

    Auf den Segenswunsch antwortete er als treuer Vigil natürlich mit "Und Vulcanus dich! Vale!"

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  • Meine gute Sila hatte eine Taberna gefunden, sogar eine der besseren Art. Gut was anderes hätte ich auch nicht genommen. Aber ich hatte mir schon mal einen Zimmer für die Nacht gesichert. Ja Sila würde auf dem Boden schlafen müssen, aber das war sie ja von der Reise schön gewohnt. Nun saß ich also hier und Sila machte ein betrübte Gesicht, sagte aber lieber nicht, denn sie wusste, dass es in mir brodelte. Nein nein und nochmals nein, ich würde das nicht hinnehmen. Ich brauchte so was nicht und nein ich würde sicher so bald keinen Fuß in die Villa meines Verwandten setzen.

    Nun aber überlegte ich, schließlich wollte ich nicht noch Tagelang in einer Taberna wohne. Ich wollte einen eigenes Zimmer, ein Bad und ja Gesellschaft wollte ich auch. Und zwar angenehmen, mit der man abendlich zusammensaß und sich über den Tag unterhielt. Und ja ich hatte mit von meiner Verwandtschaft erhofft, dass sie mir bei der Suche nach einem Ehemann half. Aber nun ja, dass musste ich wohl selbst in die Hand nehmen.

    „Sila ich brauche eine Tabula.“ Sagte ich, als ich schließlich einen Gedanken gefasst hatte. Meine Sklavin erhob sich und besorgte mir schleunigst was ich wollte. „Danke und nun ruh dich etwas aus. Nimm dir auch was von dem Essen und ja heute darfst du auch etwas von dem verdünnten Wein.“ Sagte ich zu ihr, ja auch für sie war das wohl mehr als anstrengend.

    Ich schrieb einen Nachricht und winkte einen Jungen heran. „Willst du dir ein paar Münzen verdienen?“ Dieser nickte aufgeregt. „Gut.“ Ich übergab die Tabula. „Bring das hier zur Villa Aurelia und du wartest auf Antwort.“ Ich drückte ihm eine Sesterze in die Hand. „Wenn du mit der Antwort zurück kommst bekommst du das Doppelte." Der Junge nickte eifrig, nahm die Tabula und rannte los.

  • Der Junge kam mit ein paar Männer im Schlepptau zurück und reichte mir die Tabula. Ich nahm sie entgegen, gab dem Jungen die versprochenen zwei Sesterzen und legte sogar noch eine obenauf. „Vielen Dank, dass hast du gut gemacht.“ Sagte ich freundlich und nahm mir nun die Zeit die Tabula zu lesen.

    Ich überflog die Zeilen und las sie dann nochmal gründlich. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. So ja definitiv so hatte ich mir meine Ankunft in Rom vorgestellt. Natürlich hätte ich so einen Empfang lieber in der Villa Cornelia gehabt, aber nun ja ich nahm was ich bekommen konnte. So erhob ich mich und nickte den Männern zu. „Ich danke euch für eure Mühe.“ So folgte ich nun also mit Sila im Schlepptau den Männern. Eine Sänfte war schnell gemietet. Und ich erklärte auch noch, dass meine Sachen mit Einbruch der Dunkelheit zur Villa Cornelia gebracht werden sollten. Zwei der sechs Männer nickten und versprachen sich darum zu kümmern. Ich war im Paradies, der Aurelier hatte seinen Haushalt im Griff ganz eindeutig.

    Drei Männer blieben bei und und einer eilte voraus um meine Ankunft anzukündigen. Oh ja so und genau so hatte ich mir meine Ankunft vorgestellt!

  • Atticus hatte keine Ahnung, wo er langgegangen war oder wen er dabei eventuell getroffen hatte. Irgendwann war er auf dem Forum Romanum angekommen und war sich einfach nur ganz sicher: Er brauchte etwas zu trinken. Da ihm der weg bis in die Subura zu weit war, um sich dort irgendeine verrußte Spelunke zu suchen und er ohnehin nicht allzu viele Tavernen mit trinkbarem Wein kannte, schlug er schließlich den Weg hierher in die Caupona in der Nähe des Saturn-Tempels ein.


    Er setzte sich an einen der Tische und wartete auf eine Bedienung. Dann bestellte er "Wein. Viel Wein" und wartete einfach, bis der kam. Ja, er war verdünnt, wie überall in der Stadt, aber das machte ihm nichts. Er hielt sich auch nicht damit auf, ihn mit noch mehr Wasser zu verdünnen, sondern leerte erst einmal einen Becher so und schenkte sich aus dem abgestellten Krug sofort nach.


    Wie konnte seine Mutter schwanger sein? Gut, das WIE war ihm klar, aber warum sie es war, und warum er davon nichts wusste bis eben, das war die große frage. Ja, sie dachte, er hätte von den vergangenen Fehlgeburten nie etwas mitbekommen. Aber Atticus war nicht blöde und hatte als Kind genug mitbekommen. Immer war seine Mutter ein paar Monate etwas ruhiger, etwas fröhlicher, und dann ein paar Tage krank. Und im Garten blühte ein neuer Strauch, eine neue Blume, ein neuer Busch. Ja, Atticus hatte genug mitbekommen. Aber er hatte gehofft, dass es vorbei wäre. Aber nein, seine Mutter war gerade sehr deutlich schwanger. Und es würde umso schlimmer werden, wenn sie es dieses Mal wieder verlor.


    Atticus brauchte mehr Wein.

  • Lea hatte sich an die Fersen des Deppen geheftet. Sie hatte beschlossen, ihn erst mal laufen zu lassen, damit er sich seinen Frust oder was auch immer von der Seele laufen konnte. Sie verstand nicht, warum er sich nicht für seien Mutter freute. Aber he.. hatte sie schon mal Männer verstanden. Nein hatte sie nicht. Die waren ein großes unlogisches Mysterium. Kein Wunder das ihr Volk es vorzog sich von Frauen führen zu lassen.

    So folgte sie ihm in die Taberna und als er seinen Ersten Krug Wein geleert und sich gerade den zweiten widmen wollen, seufzte sie leise auf, murmelte ein „Depp!“ vor sich hin und ließ sich fast lautlos auf dem Stuhl ihm gegenüber nieder. „Meinst du das der Wein hilft?“ Fragte sie und blickte ihn über den Tisch hinweg ernst an.

  • Atticus setzte grade zum zweiten Becher an, als ausgerechnet Lea zu ihm kam und sich auch noch zu ihm setzte. Er kippte den Becher runter und schenkte sich auch sofort nach, denn von allen Menschen auf der Welt hatte er auf sie am wenigsten Lust. Oder nein, nicht ganz, aber seiner Mutter war er grade entkommen und sein Vorgesetzter war nicht in der Nähe und rechnete heute auch nicht mehr mit ihm. Und von denen, die dann übrig blieben, war Lea die, mit der er am wenigsten reden wollte.

    "Man trinkt Wein nicht, weil er hilft", maulte Atticus also beim nachschenken. "Man trinkt ihn, weil man’s will. Und wenn du keinen trinken willst, kannst du auch gleich wieder zurückgehen und meinetwegen petzen." Atticus war vielleicht durcheinander, aber nicht doof. Natürlich hatte seine Mutter Lea geschickt. Er lief ihr nicht zufällig hier über den Weg, weil sie in der Gegend war. Die Sklavin trieb sich ab und zu in der Subura rum, wie Atticus durchaus wusste, aber nicht hier am Forum Romanum. Da war die Gesellschaft nicht abgeranzt genug.

  • Leas Blick lag auf Atticus, dann griff sie nach einem Becher und füllte ihn auf, aber sie verdünnte ihren Wein mit Wasser, denn ja der große Kindskopf hier vor ihr wollte sie besaufen und irgendwer musste wohl dafür Sorge tragen, dass er sicher nach Hause kam. So rollte sie auch nur mit den Augen, denn ja Babysitter war nicht ihre bevorzugte Aufgabe, aber sie wusste, dass ihre Domina ihr Feuer unterm Hintern machen würde, wenn ihrem geliebten Sohn etwas zustoßen sollte. „Was soll ich petzen? Das du Wein trinkst oder das du Trübsal bläst?“ Fragte sie stattdessen, während sie den Becher an ihre Lippen führte und einen kleinen Schluck nahm. Sie sah ihn nur fragend an und sagte weiter nichts. Sagte nicht, dass er so viel Wein in sich schütten konnte wie er wollte, es würde die Situation nicht ändern. Sollte er sich doch besaufen, helfen würde es ihm nicht. Er würde es morgen bereuen, aber ad war nicht ihr Problem.