[Außerhalb von Rom] Ablageplatz I der VDR im Norden Roms

  • Hier befindet sich der Ablage und Sortierplatz der VDR. Wie auch an den anderen Ablageplätzen gibt es hier ein Gebäude für die Mitarbeiter. Einige kleine Werkstätten. Eine große Lagerhalle in der die Presslinge hergestellt werden. Auch hier gibt es einige Bauplätze auf denen derzeit gewerkelt wird.

  • Der Tyrann vom Müllplatz



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    Kaeso Accius Tremulus wollte gerade Pause machen und Faustus Rubellius – er fand es überaus witzig, den Jungen „Fausta“ zu nennen - zu sich rufen, da kam ihm leider so ein Barbar mit seiner rothaarigen Tochter zum Vorstellungsgespräch dazwischen - Ersatz für die hinausgeworfene Quinctia Orfana, die man bedauerlicherweise mit werkseigenen Tunikas im Beutel erwischt hatte.


    Wenn die Tochter etwas gefragt wurde, antwortete ihr Vater für sie, das fand Tremulus gut, denn daran machte er fest, dass die junge Frau wohl schüchtern und fügsam sein würde.

    „Man kann hier gut verdienen.“, sagte Kaeso Accius Tremulus: „Eine tüchtige Arbeiterin verdient einen Denar am Tag. Das willst du doch, oder?“

    „Natürlich will sie.“, antwortete der Vater.

    Kaeso Accius lächelte ein dünnes Lächeln: „Dann sind wir uns einig. Ich gebe die Sache an das Officium weiter, und dann sollte der Einstellung nichts im Wege stehen. Du kannst gleich morgen früh herkommen, vor der ersten Schicht, zur Einarbeitung. Dann sind wir ungestört."


    Der Barbar und die Tochter nickten. Als sie nach draußen gingen, stieg in Tremulus schon die Vorfreude auf den nächsten Morgen auf.


    Kaeso Accius Tremulus war leider ein Tyrann. Ihm lag an Macht über andere Menschen. Und wie viele Tyrannen wusste er instinktiv, wer seine Freunde waren, wem er besser aus dem Weg ging und vor wem er kriechen musste. Und er hatte auch ein Gespür dafür, wen er quälen konnte.


    Dabei war der Vorarbeiter kein Dummkopf, sonst hätte er seine Stellung nicht halten können.

    Sein Bereich, die Halle, in der der getrocknete Abfall zu Presslingen verarbeitet wurde, war straff geführt und gut organisiert. Er galt als pünktlicher, penibler, fachkundiger Werksmann, bei dem die Neuen etwas lernten. Er konnte sehr sympathisch wirken, wenn er es darauf anlegte.


    Alles schien für Tremulus wie am Schnürchen zu laufen ( von so kleinen Missgeschicken wie der Kratzer von Quinctia Orfana im Gesicht mal abgesehen)



    Als Silius Alimentus und Novia Tertia aus der Villa Tiberia zurückkehrten, wollten ihre Kollegen wissen, ob und was sie erreicht hatten, aber beide lächelten nur geheimnisvoll und legten den Finger auf den Mund:

    "Patientia comes est sapientiae!* wir bitten euch um das Vertrauen, welches auch wir in den edlen Tiberius Caudex haben und darum, abzuwarten!"



    Sim-Off:

    *Geduld ist der Begleiter der Weisheit

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  • Es war noch vor Schichtbeginn, als ein jüngerer das Gelände betrat. Er kam dem Anschein nach aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Er fragte sich durch, denn er erzählte, dass er geschickt worden sei um hier zu arbeiten. Er hatte auch ein Schriftstück welches er wie er sagte aber nicht lesen konnte.

    Man schickte ihn zu dem Vorarbeiter. Als er diesen nun gefunden hatte, sah er zu Boden und hob den Kopf nicht. Seien Stimme war auch leise und zurückhaltend. „Salve man hat mich zu dir geschickt. Weil ich hier jetzt arbeiten soll." Die Tunika, die er junge Mann trug war mehr als schäbig, ja sie hatte wohl mehr Löcher als alles andere. Aber so konnte man erkenne, dass der recht große junge Mann gut trainiert war. Er hielt dem Vorarbeiter das Schreiben hin. „Ich habe hie rauch ein Schreiben, darin steht, dass ich ein guter Arbeiter bin und alles tue was nötig ist um Geld zu verdienen." Sagte er und reichte dem Mann die Wachstafel.



    Salve Accius


    der Überbringer des Schreibens ist ein tüchtiger Arbeiter der widerspruchlos und klaglos alle Aufgaben erfüllt.

    Bringe ihn bitte in deinem Bereich unter. Der junge Mann ist sehr lehrfähig, leider haben wir hier schon ausreichend Mitarbeiter, aber ich denke einen so guten Mann sollten wir auf jeden Fall halten. Hier bei uns hat er selbst die schmutzigsten Aufgaben erledigt, die sonst keiner machen wollte. Auch längeres Arbeiten war für ihn kein Problem. Er ist ein Waisenkind ohne Familie, weshalb er auch meistens direkt im Haus auf dem Ablageplatz übernachtet hat.

    Ich würde ihn eigentlich gern selbst behalten, aber leider haben wie schon zu viele Leute. Ich hoffe wirklich, du kannst ihn bei dir unterbringen.




    gez. N. Quntillius Serapio

    Vorarbeiter VDR Ablageplatz III


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    „Wie heißt du?“, Kaeso Accius Tremulus las die Tabula durch.


    Der junge Mann passte ganz genau in sein Beuteschema: Jung, aus schlechten Verhältnissen, ohne Familie im Rücken, die ihn verteidigen würde und vermutlich ohne das Wissen, irgendwelche Rechte als menschliches Wesen zu haben, dabei aber doch körperlich ansprechend, groß und durchtrainiert.


    “Blumen vom Misthaufen“, nannte Tremulus so jemanden bei sich, und diese Blume hier gehörte ihm, denn die Löcher in der Tunika des jungen Mannes verrieten ihm, dass er bitterarm war und arbeiten musste, um zu überleben. Außerdem hatte ihm Serapio von der III ja geschrieben, dass der Neuankömmling eine Waise war.


    „Wir finden hier Arbeit für dich, tüchtige Jungs können wir immer brauchen. Du kannst hier dein Glück machen, sag ich dir. Hast du schon einmal an der Müllpresse gearbeitet?“

    Tremulus deutete auf die Apparatur mit dem Hebel: „Hier auf die Ablage drauf legst du den Abfall und dann drückst du langsam den Hebel hinunter“


    Der Vorarbeiter griff in die Tonne, die daneben stand und fischte eine Handvoll getrockneten Hausmüll heraus, die er unter die Presse legte.


    Er schaute sich verstohlen um. Noch war niemand der anderen Arbeiter aufgetaucht; das Zwielicht der Aurora schob sich erst gräulich vom Osten über die Landschaft.

    Sie zogen sich vermutlich um oder waren auf dem Weg. Er war alleine mit dem Jungen.


    Aber Tremulus war mit seinen finsteren Absichten vorsichtig – er machte einen ersten Test, um zu sehen, wie der Neue reagieren würde.

    „Nicht so schüchtern – ich zeige dir, was ich von dir möchte.“, er schob den jungen Mann zu dem Apparat hin, stellte sich ganz nahe hinter ihn.


    Tremulus, legte beide Arme von hinten um den Leib des jungen Arbeiters, als suche er dessen Hände.

    Wie aus Versehen glitt er mit den Fingern mit erst leichtem, dann stärkeren Druck über dessen Körper.

    Dann flüsterte er ihm ins Ohr, wobei sein heißer Atem den Hals des jungen Mannes streifte:


    „Ich zeig dir, wie es geht, mein Großer, und jetzt sanft – mit viel Gefühl, den Hebel hinunterdrücken.", 

    er legte seine Hände auf die des jungen Mannes, während er den Körperkontakt hielt.


    Kaeso Accius Tremulus grinste. Das war genau solch eine Situation, die er liebte: jemanden im Netz zu haben, der von ihm abhängig war.

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  • Immer noch hielt der junge Mann den Blick gesenkt. Leise zurückhaltend war seine Stimme. „Arion Herr.“ Sagte er., als er nach seinem Namen gefragt wurde. Er schüttelte den Kopf, als er nach der Mülldresse gefragt wurde. „Ich kann aber lernen.“ Fügte er schnell noch an. So legte er auch wie der Mann ihm beschrieb die Hände an den Hebel, als er ihn zu der Apparatur schob. Die Hände des jungen Mannes umfassten den Hebel fest, als der ältere ihn wie zufällig berührte und nun ganz nah hinter ihm stand. War es ihm unangenehm was der Alte tat? Ja ganz sicher. Wollte er dass der ihm so auf die Pelle rückte? Nein ganz sicher nicht. Aber er sagte nicht, er drückte den Hebel herunter und die Presse tat ihr Arbeit. Und anstatt sich Abstand zu erbitte oder ähnliches drehte er seinen Kopf leicht zu dem Mann und sah ihn unter gesenkten Lider heraus an, als er leise sprach. „Mach ich es so richtig? Ich … ich will lernen, ich brauchte diese Arbeit wirklich.“ Ein Zittern und ein Flehen lag in seiner Stimme.

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    Was war dieser Arion doch ein Wurm!

    Kaeso Accius Tremulus Verachtung kannte keine Grenzen.


    Und doch, da er so kräftig und durchtrainiert war, konnte er ihm durchaus eines Tages nützlich sein.

    Wie jeder echter Tyrann brauchte Tremulus in seinem Schreckensreich außer Opfern auch Zuschauer, die applaudierten, Zuständige, die wegschauten, Handlanger, die seinen Willen durchführten.

    Erst würde er Arion zerstören, was nicht schwer war, der Junge machte sich ja jetzt schon in die Tunika vor Angst und Unterwürfigkeit. Dann würde er ihn wieder aufbauen. Bestimmt konnte er ihn dazu bringen, Unrecht zu tun, und andere zu quälen, wie er es tat. Dieser Gedanke bereitete ihm hämische Freude:


    „Oh, du wirst alles sehr gut machen, da habe ich keine Zweifel“, sprach er: „Serapio schreibt, dass du einen Schlafplatz suchst, da hinten bei den Rohren, da ist es schön warm, da kannst du schlafen. Und eine neue Tunika bekommst du auch, hier vom Werk. Aber nachher in der Mittagspause….“


    Er grinste Arion an: „...muss ich natürlich noch eine körperliche Untersuchung durchführen, um zu sehen, ob du gesundheitlich überhaupt für die Arbeit geeignet bist. Keine Angst, das ist wie bei der Musterung fürs Militär, da muss der Medicus auch ran."


    Mal sehen, wie weit man bei dem Neuen gehen konnte.


    Er führte ihn nach hinten zwischen die großen Rohre, deren Abwärme das Balneum heizte:

    „ Essen bekommst du später im Cenatio, mit den anderen. 

    Aber außer Essen und Schlafen hat doch so ein gutgebauter strammer Bursche wie du noch andere Bedürfnisse, oder? Es gibt hier einige Weiber, die machen alles mit. Wenn du willst, stell ich dir ein paar vor, die ich auch schon hatte.“


    Und mal sehen, wie Arion auf anzügliche Reden reagierte.:

    „Oder stehst du mehr auf Jungs? Da gibt es einen, den nenne ich nur Fausta“, er grinste und wackelte mit den Hüften.


    Er unterbrach sich, weil sich die Halle füllte, die Arbeiter kamen jetzt und teilten sich an den Plätzen auf. Das erste Hämmern der Pressen war zu hören.

    Tremulus zwinkerte Arion verschwörerisch zu und ging mit ihm nach vorne:

    „Du kannst an der Maschine weitermachen. Immer daran denken - mit Gefühl!“


    Von allen Seiten kamen Grußworte, der Vorarbeiter wurde begrüßt wie eine Respektionsperson. Erst jetzt sah er das rothaarige Mädchen, das er am vorigen Tag einbestellt hatte - da war ihm aber Arion dazwischen gekommen. Sie hatte schon eine Arbeit, sie lud fertige Presslinge in den Handwagen, und Kaeso Accius Tremulus ärgerte sich, dass ihm ein anderer Arbeiter, vielleicht dieser Silius Alimentus, vorgegriffen hatte. Nun, die Kleine lief ihm nicht weg - wo sollte sie denn hin.


    Tremulus winkte einer dunkelhaarigen jungen Frau:

    „Elektra, wir haben einen Neuen. Er heißt Arion. Hab ein Auge auf ihn!"

    Gespielt missbilligend schüttelte er den Kopf:

    „ Elektra, hier in der Halle ist es so warm, du kannst deine Tunika ruhig höher raffen. Dann hat auch Arion ein Auge auf Dich oder gleich zwei!.“


    Er lachte am lautesten über seinen Witz und klopfte dem Neuen jovial auf die Schulter, während Elektra rot wurde. Einige der Arbeiter feixten auch.Nur die Gruppe, die Silius Alimentus und Novia Tertia zu Tiberius Caudex geschickt hatte, schwieg.


    Hier in der Halle der I herrschte eine andere Atmosphäre als in der II, die Tiberius Caudex kürzlich besichtigt hatte. Dort waren die Arbeiter und Arbeiterinnen fröhlich gewesen und stolz auf ihre Leistungen.

    Hier waren sie auch sehr fleißig. Doch außer Kaeso Accius Tremulus war niemand wirklich fröhlich und zufrieden.


    Es gab ein Gift, das von diesem Mann ausging; das in die Herzen und Gemüter der Menschen sickerte. Das die einen verdarb und die anderen verängstigte. Jeder wusste, dass die junge Eppia nun mit verbundenen Armen zuhause lag. Wer würde der Nächste sein, der es nicht mehr aushielt?

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  • Der junge Mann nickte. „Ja ein Schlafplatz wäre sehr gut.“ Er traute sich aufzuschauen und nun konnte man das intensive Blau seiner Augen auch erkennen. „Eine Untersuchung?“ Fragte der junge Mann, nickte dann aber und fragte nur. „Wann?“ Als der junge Mann dann nach hinten geführt wurde sah er sich seine Schlafplatz an. „Danke, hier kam ich gut schlafen.“ Sagte er und legte sein kleines Bündel, dass er bei sich trug ab. „Ich nun.. also bisher ich habe.. darin keine Erfahrungen. Ich musste immer viel arbeiten um zu überleben.“ Er sah wieder auf und zu seinem neuen Vorarbeiter, der ihn nun wieder nach vor zur Müllpresse brachte und ihm eine Elektra vorstellte. „Salve.“ Sage der junge Mann schüchter, was aber niemand sah, dass er die Stirn runzelte, als der Vorabreiter sagte die Frau solle die Tunika höher raffen. Und wohl kaum jemand bemerkte die Faust die er ballte.

    Die Stimmung hier war anders, sie war bedrückend. Der junge Mann sah sich um. Nur wer ganz genau hinsah konnte wohl sehen, dass seine Haltung und auch sein Gebaren nicht zu der Geschichte des armen Stadtstreiches passte. Der Mann, der sich gerade selbst Arion nannte stellte sich an die Presse und begann mit der Arbeit. Nach einer Weile fragte er nach den Latrinen und ging nach draußen dort aber traf er sich abseits mit ein paar Männer, denen er kurz berichtete und ihnen einschärfte sich bereit zu halten. Die Unterhaltung war nicht lang, man kannte und verstand sich. Der junge Mann ging zurück in die Halle um seien Arbeite weiterzuführen. Die Männer mit denen er sich draußen unterhalten hatte tauchten unauffällig wieder unter und hielten sich bereit.

    Ja man wollte den Vorarbeiter auf frischer Tat erwischen, dafür war es wohl notwendig, diese ominöse Untersuchen, die er angesprochen hatte abzuwarten.

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    "Mittagspause nach der ersten Schicht. Komm ins  Balneum", erwiderte Kareso Accius Tremulus.

    Er schluckte, als er dem Neuen in die blauen Augen sah. Wahrhaftig eine Blume vom Misthaufen. Manchmal war Vorfreude doch die schönste Freude, dachte er zynisch.


    Bis zur ersten Pause waren alle am Arbeiten, und Tremulus zeigte nun, weshalb er auf seinem Posten als Vorarbeiter war, denn alles, was das Berufliche betraf, erledigte er tadellos. In seiner Halle wurde das Soll übererfüllt, und die Karren voller Presslinge, die die Halle verließen und in den Silos gestapelt wurden, reihten sich aneinander wie Perlen an einer Schnur.


    "Salve", sagte Arbeiterin Elektra und lächelte Arion an, als er von den Latrinen wiederkam. Der Neue hatte sie auch gegrüßt, er sah freundlich aus.

    Ob er gut aussah? Seit Elektra von Tremulus belästigt wurde, hatte sie da kein Urteil mehr. Sie wollte einfach nur noch in Ruhe gelassen werden.

    Nun da sie aber eine kurze Pause machten, trank sie Posca aus ihrem Trinkschlauch. Früher hätte sie den Neuen gefragt, ob er auch was wollte. Jetzt wusste sie, dass sich Freundlichkeit nicht auszahlte, dass jeder allein war auf der Welt, und dass es aus dem Grau in Grau ihrer Existenz kein Entkommen gab. Sie wusste zwar, dass Silius Alimentus und Novia Tertia bei Tiberius Caudex gewesen waren. Aber sie zweifelte daran, dass er sich für die Probleme von ihresgleichen interessieren würde. Er war ein reicher Patrizier, und sie war nur eine Peregrina aus der Subura.


    Typisch war der Neue, das arme Schwein. Der sollte nachher ins Balneum. Jeder wusste doch, was da abging, und der Ärger war nur, dass man dann nach der Schicht nicht baden konnte, weil das Balneum abgeschlossen wurde.


    Elektra nahm ab und zu wieder etwas Abfall aus der Mulde, wenn sie glaubte, der Neue hätte sich zuviel aufgeladen, ansonsten musste sie ihm nicht helfen, er machte alles gut.


    Dann läutete die Glocke. Mittag! Elektra warf dem Neuen einen Blick zu: " Ich räume auf", sagte sie: "Geh schon! Tremulus wartet nicht gerne! "


    Balneum 


    Vor dem Balneum standen zwei Arbeiter mit jeweils einem großen Knüppel. Sie gehörten zu Tremulus Handlangern. Ab und zu fiel auch jemand für sie ab, wenn Tremulus sie oder ihn satt hatte, doch heute gab es Frischfleisch, wie sie es unter sich nannten.

    Zu den Arbeitern, die dorthin schlappten, meinten sie drohend: " Geschlossen - geht weiter Leute!",


    Einige murrten, aber große Proteste gab es nicht, obwohl sie sich ohne das übliche erfrischende Bad nach der Schicht umziehen mussten.

    Nur Novia Tertia stemmte die Arme in die Hüfte und sagte: "Wieso geschlossen? Wartung oder Privatveranstaltung?!"

    "Geht dich nix an", sagte einer der Männer und hielt ihr den Knüppel vor die Brust: "Geh weiter! Du bist ganz schön frech! "

    Und der andere: "Weitergehen, Leute!"



    Im Inneren des Balneum wartete Kaeso Accius Tremulus mit widerlichem Grinsen. Er war alleine.


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  • Der junge Mann ging zu dem Balneum und sah die Frau, die gerade von den beiden Männer von der Tür ferngehalten wurde. Er senkte den Kopf ein wenig weiter um nicht von dieser erkannt zu werden. Niemand bemerkte jedoch die vier Männer, die in Tuniken der VDR gehüllt, dem jungen Mann in Richtung Blaneum folgten und ihn nicht aus den Augen ließen. Einer von den Männer löste sich aus deren Gruppen und ging zu der jungen Frau. „Geh. Und denk immer daran, jeder bekommt das was er verdient, man muss nur Vertrauen haben.“

    Der junge Mann ging auf die beiden Typen, welche die Tür zum Balneum beachten zu. „Ich soll mich hier melden für einen Untersuchung.“ Sagte und und wartet, dass er eingelassen wurde.

    Äußerlich war der junge Mann schüchtern und eingeschüchtert. Innerlich jedoch kochte er vor Wut. Er hatte alles genau beobachtet. Ja es hatte nie Grund zu Klage gegeben, weil die Arbeiten alle erfült wurde. Aber mit welchen Methoden hier gearbeitet wurde, wie Mitarbeiter unter Druck gesetzt wurden, wie der Vorarbeiter seien Stellung ausnutze, das schmeckte dem jungen Mann gar nicht. Aber er war schon immer gut darin zu verbergen. Natürlich wurde er eingelassen und so stand er nun mit gesenktem Kopf vor Accius Tremulus und sagte mit leiser Stimme. „Hier bin ich, was muss ich tun?“

  • Novia Tertia hob den Kopf und sah den Kollegen in seiner VDR- Tunika an: "Ich habe Vertrauen", erwiderte sie, und einen Moment lang schlug ihr Herz schneller, und sie sah aus wie ein Mensch, der seine Ketten abwarf, weil er eben ein Mensch und es leid war, auf Knien zu leben. Aber nur einen Moment lang, dann nahm sie wieder die geduckte Haltung der Rechtlosen an .

    Auf den Blonden, der gerade ins Balneum ging, warf sie nur einen kurzen Blick; sie sah ihn von hinten. Etwas an ihm schien ihr vertraut, aber sie konnte ihn nicht recht einordnen. Daher zuckte sie die Schultern und ging davon.


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    Da die Arbeiter verschwunden waren, stießen sich die beiden Handlanger an, ließen die Prügel sinken und lauschten, ob sie von drinnen etwas hören würden.


    Kaeso Accius Tremulus indess schaute auf den jungen Mann, der nun vor ihm stand, schüchtern und eingeschüchtert. Er glaubte hier leichtes Spiel zu haben:

    "Da bist du ja, Arion. Und pünktlich, wie ich es mag."

    Er grinste:

    "Bist ein guter Arbeiter, nicht? Tust, was man dir sagt. Gut so, denn sonst bist du hier schneller wieder weg als du bis tres zählen kannst. "

    Er schaute ihn an, wie eine Schlange ein Kaninchen musterte; etwas Glasiges trat in seinen Blick:

     Es gehört zu meinen Pflichten, zu überprüfen, ob du überhaupt körperlich für die Arbeit hier geeignet bist.", log er:

    " Genau das werde ich jetzt tun. Du bist gut gebaut, nicht? Kräftig!  Nicht so ein Mädchen wie andere hier. Zieh dich ganz aus, auch dein Sublicaculum. Und dann mit dem Rücken zu mir."

    Er legte Arion beide Hände auf die Schultern und streichelte mit seinen Daumen leicht dessen Hals.

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  • Der junge Man sah immer noch zu Boden. „Alles ausziehen?“ fragte er nach. Er hob nur leicht den Blick und verbarg seine immer weiter aufkeimende Wut. Es kostet den jungen Man alle Mühe die Hände des Mannes nicht abzuschütteln. „Ja ich bin einen guter Arbeiter.“ Sagte er und löste den Strick, der seine verschlissene Tunika zusammenhielt. Er musste die Tunika auch nicht über den Kopf ziehen, sie klaffte so auseinander. Ja das Stück Stoff hatte eindeutig schon bessere Tage gesehen. Was die Tunika aber enthüllte war ein gestählter Körper. Muskeln wie ein Bildhauer sie nicht besser hätte meißeln können.


    Die beiden Männer vor der Tür, die es vorzogen unaufmerksam zu sein und lieber zu lauschen, was im inneren des Bades vor sich ging, bemerkten nicht die Männer, die an sieh herantraten. So ging es auch lautlos von statten und die beiden Männer wurde bewusstlos beiseite gebracht. Ihren Platz nahmen zwei andere Männer ein. Jene Männer, die den jungen Mann begleiteten. Sie beobachteten die Umgebung hatten aber auch ein Ohr auf das Innere denn sie warteten auf ein Zeichen.


    Die Tunika hing immer noch auf seinen Schulter, als der junge Mann seien zitterten Hände an das Sublicaculum legte und zu dem Vorarbeiter aufsah aufsah. Ein Blick aus blauen Augen traf den Mann. Ja der Accius würde das Zittern wohl als Angst interpretieren. Aber es war das einzige Anzeichen der Wut, die sich im inneren des jungen Mannes aufbaute. Es brauchte nur wenige Handgriffe und das Sublicaculum fiel zu Boden. Da die Hände des Accius noch auf den Schultern des jungen Mannes lagen konnte er die Tunika nicht abstreifen so sah er den Vorarbeiter nur weiter an. Dessen Blicken geleiteten wohl eher über die recht ansehnliche Front des jungen Mannes. Den Gürtel seiner Tunika hielt er auch immer noch in der Hand.

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    Im Balneum merkte der Vorarbeiter nichts davon, was sich zusammenbraute.


    Einen Moment lang zögerte er unter dem Blick der blauen Augen. Der junge Mann vor ihm war von männlicher Schönheit wie ein Apoll. Und so unterwürfig er auch war, etwas an ihm war es nicht. Vielleicht war seine Mutter eine Lupa aus der Subura gewesen, und der Junge der Bastard eines Römers.

    Vielleicht wusste er es nicht einmal, dass ihm das Führen im Blut lag. Auf den musste man aufpassen.


    Accius Tremulus trat einen Schritt zurück, damit sich Arion ausziehen konnte.

    „Weiter!“, befahl er: „Den Fetzen runter!“

    Nun wirkte er nicht mehr freundlich, und auch nicht wie jemand der nur seine Pflicht tat.

    Jetzt war er das Monstrum, dass die anderen tagtäglich erlebt hatten: Elektra, Marcia Firma, Faustus und die kleine Eppia, die es nicht mehr ausgehalten hatte. Gewalt gegen Untergebene war das tägliche Brot des Tyrannen.


    Und um dem Nachdruck zu verleihen, näherte sich Tremulus seinem vermeintlichen Opfer. Ohne auch nur etwas an seinem Ausdruck zu ändern, als wäre es ganz belanglos und völlig rechtens, was immer er tat, hob er die Hand und schlug dem jungen Mann leicht ins Gesicht:

    "Umdrehen!" 

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  • Der junge Mann senkte schnell eine Kopf, damit der Vorarbeiter das Aufblitzen der Wut und das Zähneknirschen nicht bemerkte. Ja nur mühsam hielt er sich unter Kontrolle. So war auch ein tiefer Atmenzug nötig damit der junge Mann sich beruhigte um dem Kerl nicht an die Gurgel zu gehen. „Ja Herr.“ presste er hervor, es gelang ihm aber ein Zittern in die Stimme zu legen, was durchaus als Angst gedeutet werden konnte.

    Dann streifte er die Tunika, die den Namen wohl nicht mal mehr verdient hatte von den Schultern und drehte sich langsam um. Ja der jungen Mann war sich durchaus bewusst, dass sein Rücken nicht der Anblick war, denn sich der Man wohl gerade erhofft und erträumt hatte. Er war gezeichnet von den Spuren jahrelanger Misshandlung. Nun stand der junge Mann stocksteif mit dem Rücken zum Vorarbeiter da. Aber er hielt immer noch den Gürtel seiner Tunika in der Hand, die er nun vor seinem Körper von dem Blick des Vorarbeiter geschützt hielt. Den Gürtel selbst wickelte er langsam auf und um seine Hand und wartet auf die nächsten Handlungen des Vorarbeiters und auf seien Chnce ihm nicht nur das Handwerk zu legen.

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    Arion, voller Angst um seinen Arbeitsplatz, machte, was ihm geheißen worden war, und legte den Fetzen ab.

    Sein muskulöser Rücken war von alten Narben gezeichnet. Und wer sich auskannte, sah wohl, dass sie nicht von einer einzigen Misshandlung stammten, sondern von mehreren, ja vielleicht von jahrelanger Quälerei. Ein mitfühlender Mensch hätte vielleicht nachgefragt, was ein armer Waisenjunge denn verbrochen haben könnte, um so bestraft zu werden, aber Kaeso Accius Tremulus war alles andere als das.

    Er brach in wieherndes Gelächter aus:

    "Na, ich sehe, da hat dich ja schon jemand abgerichtet!", sagte er: "Ist mir zuvor gekommen. Und wer der Hurensohn auch war, sein Handwerk hat er verstanden! Vielleicht magst du ja auch so die harte Tour, mein Großer. Da bist du bei mir genau richtig!"

    Er hob seine Tunika, drängte sich von hinten an Arion und griff nach dessen Hinterbacken, um das zu tun, weshalb er den Neuen ins Balneum befohlen hatte.

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  • Nun wähnte sich der Vorarbeiter an seinem Ziel. Womit er wohl nicht rechnete, dass der Körper des jungen Mannes sich straffte und bevor der Accius tun konnte was er wohl vorhatte, war es nur eine kraftvolle Bewegung und der jungen Mann drehte sich um und die Faust, welche mit dem Strick umwickelt war landete im Gesicht des Vorarbeiters Die blauen Augen des Mannes sprühten nun vor Zorn. Als ein weiterer Aufwärtshaken den Accius im Magen traf. „Ich mag es auf die harte Tour!“ Spie er dem Mann entgegen. „Du auch?“ Ein weiterer Fausthieb traf Accius mitten im Gesicht. Oh ja der junge Mann war in Rage, wenn es nach ihm gehen würde, dann würde er den Kerl jetzt tot prügeln. „Du bist ein elender Decksack, der seine Machtstellung ausnutze nicht wahr?“ Der Junge Mann holte wieder aus. „Antworte!“

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    Accius Tremulus heulte auf wie ein geprügelter Hund und stieß einen Ruf aus, wütend wurde er, wo blieben seine beiden Schergen mit den Knüppeln? Hier lief eindeutig etwas aus dem Ruder: Das so willfährig erscheinende Opfer verwandelte sich in seine Nemesis, ein Riemen traf sein Gesicht und gleichzeitig eine Faust den Magen:

    „ Ich gebe euch Drecksvolk eine Chance! Was würdet ihr denn sonst den ganzen Tag tun, als irgendwo den Hintern hinhalten?! So habt ihr wenigstens nur einen Kunden statt deren ein Dutzend am Tag! Undankbares Dreckspack! “, wieder brüllte er nach seinen Handlangern:

    „Macht den Mistkerl alle! Wo steckt ihr?!“


    Seltsam, dass ihm keiner zur Hilfe kam?!

    Der nächste Schlag traf seine Nase, und er begann zu bluten. Blut spritzte auf seine Tunika.

    Fließendes Blut reizte Accius durchaus – bei wehrlosen Menschen, die ihm ausgeliefert waren, aber nicht bei ihm selbst. Wie gewisse Verbrechertypen war er wehleidig, was seine eigene kostbare Person betraf.

    „Sieh mal was Du angerichtet hast“, winselte er: „Du hast mich verletzt! Ich bluuute! Dafür mach ich dich kalt, du merda!

    Er senkte den Kopf und rannte auf den jungen Arbeiter los wie ein wütender Stier.

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  • „Du gibst Chancen?“ Der junge Mann lachte höhnisch. Von den Rufen des Mannes kamen zwei Männer herein. Wohl aber nicht die die der Accius erwartet hat. „Ich dachte es ist der Tiberius der die Chancen gibt. Hat er nicht auch dir eine gegeben?“ Fragte er und wich dem tölpelhaften Angriff auf und verpasste dem Mann einen Tritt in seien Hintern, so das dieser von der Wucht getroffen nach vonr flog und auf dem Boden landete. „Ich dachte du würdest hier gut für deinen Arbeit bezahlt, so das du dir ein gutes Lupanar leisten kannst.“ Sagte der junge Mann, der nun den Mann einen Tritt in die Seite verpasste. Er trat eine Schritt zurück und nahm die Tunika, die die beiden Männer die nun auch im Raum standen entgegen. Er zog sie an und streifte sich die für die Patrizier so typischen Schuhe über und nun war Nero Tiberius Caudex auch als der zu erkennen, der er war Patrizier und Magistrat von Rom. „Steh auf du Wurm!“ Seine Stimme war nicht laut, nein sie war gefährlich kalt und leise.

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    Wenn Tiberius Caudex ein Gesicht hätte sehen wollen, das sich sozusagen auflöste, weil dessen Besitzer seine Fassung verlor, hatte er nun die Gelegenheit.

    Der Tritt in den Hintern hatte den Vorarbeiter zu Boden befördert. Nun sah er rot, stand auf, als er durch einen undeutlichen Nebel wilden Wutes erkannte, dass da nicht nur ein Gegner stand, sondern derer drei.

    Und das nun Arion, dieses Nichts von Arbeiterneuling, die calcei seines hohen Standes trug, und eine Tunika aus feinem Stoff - Tremulus konnte es kaum glauben.

    Ganz und gar verwandelt schien der junge scheue Mann. Nur die Augen blieben sich gleich, blaue intensive Augen, die Accius Tremulus versteinerten wie die Augen einer Medusa, und die ihn mit verächtlichem Blick maßen. Und dann wusste er , wer das war: Tiberius Caudex, Magistrat und Patrizier, der Herr der VDR.

    Die unheimliche Kälte, die aus den Zügen des jungen Tiberius sprach, die Kälte, die Tremulus den Rücken hinabrieselte, obwohl das Balneum sehr gut geheizt war....

    Dennoch versuchte er es noch einmal mit Buckeln:

    "Edler Tiberius Caudex, warum stelltest du mich auf die Probe? 

    Schau her, ich arbeite gut für Dich, alles hier wirst du in bester Ordnung finden! Verzeih mir, dass mir mit deiner Person ein Irrtum passiert ist. Natürlich kann ich in ein Lupanar gehen, du bezahlst gut. Aber die Weiber hier und manche der  jungen Kerle, die schmeißen sich mir an den Hals und dann werde ich halt schwach. Du bist doch auch ein Mann, du hast Verständnis für sowas, nicht? . Doch ich verspreche dir, es soll nicht wieder vorkommen, edelster Patron!"

  • Es war ein verächtlicher Blick, der den Vorarbeiter traf. Nein mit Buckeln kam dieser aus der Nummer nicht heraus. „Du liegst falsch." Sagte der Tiberius mit kalter Stimme. „Du hast für mich gearbeitet." Ein Blick der hätte töten können traf den Vorarbeiter. „Die Weiber und Kerle machen dich also an? So wie ich dich angemacht habe?" Fragte er rein rhetorisch. „Du nutz deine Stellung aus um die Arbeiter hier zu erpressen." Es war nur eine Kopfbewegung nötig und die beiden Männer an Neros Seite schnellten auf den Accius zu. „Dein Verhalten ist nicht zu entschuldigen. Du bringst die VDR und damit mich in Verruf, das werde ich nicht dulden. Ich bin auch ein Mann, ja aber ich habe es nicht nötig andere zu erpressen oder sie zu unterdrücken um mich dadurch besser zu fühle. Du bist ein Wurm, ein elender Wurm." Nero sah den Mann nicht weiter an, sondern sprach zu seinen Männern. "Bindet ihn und wir bringen ihn zu den Urbanern." Ja Nero wusste genau, wem er sein Anliegen erklären musste. Zum Glück kannte er ja einen Tribun bei der Cohoerte. „Dort kann er auf seinen Prozess warten." Nero selbst wandte sich ab und ging nach draußen. Er wollte sehen ob da draußen noch einige Arbeiter zu finden waren, denn zumindest musste er zum einen wissen, wer zu den Leuten des Accius gehörte und zum anderen brauchte er für diesen Mistkerl einen Ersatz oder zumindest erstmal eine Vertretung.

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    Die Arbeiter hatten sich versammelt und standen vor dem Balneum. Ihre Gesichter waren neutral, sie warteten ab, was nun geschehen würde. Schon machten die ersten Gerüchte die Runde: Der Ablageplatz würde geschlossen, alle entlassen. Fama, die schnellfüßige, schnellzüngige Göttin, begann ihre Runde.


    Die Gruppe, die Accius Tremulus und Novia Tertia zu Tiberius Caudex geschickt hatte, konnte sich schon eher zusammenreimen, was gerade geschah: Der Patron der VDR hatte nicht nur ihre Anklage ernst genommen, sondern er war persönlich zu ihnen gekommen, um den Vorarbeiter zu überführen.

    „Ich hatte von Anfang an Vertrauen.“, flüsterte Novia Tertia.


    Die beiden Handlanger des Tremulus, die mit den Knüppeln, lagen gefesselt auf dem Boden.


    Der Vorarbeiter, der übel zugerichtet aussah, Blut tropfte aus seiner Nase, wurde gebunden herausgeführt.


    Aus alter Gewohnheit rief er nach dem Jungen, den er so gerne drangsaliert hatte: „Fausta, ein Schluck Wasser!“


    Der Junge hatte sich fast aus alter Gewohnheit in Bewegung setzen wollte. Aber dann blieb er stehen und antwortete: „Mein Name ist Faustus Rubellius!“, Niemals wieder würde ihn jemand bei einem Namen nennen, den er sich nicht ausgesucht hatte.


    Silius Alimentus grinste breit. Plötzlich kam ihm in den Sinn, was allen so allmählich dämmerte: Sie waren frei von dem Tyrannen, der ihnen das Leben so schwer gemacht hatte!

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    „Und ich werde morgen den schönsten Arbeitstag meines Lebens haben!“, erwiderte Alimentus: „Und wisst ihr warum?“

    „Kein Accius Tremulus?“

    „Genau, kein Accius“


    Er lachte laut auf.


    Elektra, die schon gar nicht mehr gewusst hatte, was es hieß, sich zu freuen, lächelte ganz schüchtern. Der Neue - das war der edle Tiberius Caudex gewesen! Er hatte neben ihr an der Presse gestanden. Sie konnte es kaum fassen.


    Jetzt erst näherten sich beide junge Arbeiter, die als Sprecher gewählt worden waren, dem Patrizier: „Danke!“, sagten sie: "Mögen die Götter Dich und dein Haus für immer beschützen und bewahren!"

    Natürlich dachte Novia Tertia an ihre Freundin Quinctia und an die kleine Eppia, aber sie wollte nicht zu viel auf einmal fordern. Der großherzige Tiberius Caudex hatte ihnen schon mehr gegeben, als ihnen ihrem Gefühl nach zustand.


    Accius Tremulus Gesicht war aber nun hassverzerrt, alle Vorsicht ließ er fahren, als er hötte, dass ihm der Prozess gemacht werden sollte:

    „ Das wirst du büßen, Caudex!“, tobte er und spuckte eine Mischung aus Speichel und Blut auf den Boden: „ Du weißt nicht, mit wem du dich einlässt! 

    Nimm dich in acht, du und auch diese Brut aus der Gosse, die du ja so zu lieben scheinst! Mächtige halten ihre Hand über mich, sogar mächtiger sind sie als Du! "


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