[Via Appia] Die Reise nach Brundisium

  • Die Reise nach Brundisium

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    Da wir uns über Stadtgebiet nach Südosten am Circus Maximus vorbei bis zur Porta Capena fahren mussten, wo dann die Via Appia begann, die uns an unser Ziel führen würde, verstand ich nun, weshalb wir so früh aufgebrochen waren.

    Die Via Appia war bereits voller Leben, zweirädrigre Kutschen, Maultiere und Ochsengespanne (wenig Pferde), Fußgänger, die versuchten, eine Mitfahrgelegenheit zu finden, ab und zu ein berittener Soldat und natürlich Sklaven, die ihren Herren zu Fuß folgten.

    Wir reihten uns mit unserer Reisecarruca ein.

    Hinter der Kutsche trottete Marinel her, und da es keinen Weg zum Bahnen gab, hielt ich mich mit Malika hinter meiner Domina - geliebtes Albenmädchen - um zu verhindern, dass sich ein frecher Kerl aufschwang oder dass einer der vielen flinken Diebe das Gedrängel benutzten, ihre Hände irgendwo hinzustecken. Timon teilte sich mit Simonides den Kutschbock, die Frauen waren im Wageninneren, aber um sich Kühlung zu verschaffen, waren die Vorhänge zurückgezogen. Nur gab es leider keinen Fahrwind, es ging im Schrittempo vorwärts. Alle Wagenbesitzer versuchten ja noch vor Sonnenaufgang Rom zu verlassen.

    Einmal kam ein reicher Römer mit einem Heer von Sklaven, die vor der Carruca herliefen und laut seinen Namen riefen, verglichen damit reisten wir äußerst bescheiden. Erst als die Sonne höher stand, hielten wir an, um die Pferde grasen und saufen zu lassen, denn es bekam ihnen nicht, zu lange ohne Nahrung zu sein.


    Die erste Stadt, die wir erreichten, war dann Aricia, die erste Station auf der Via Appia, hier gab es auch eine Mansio, die alle Annehmlichkeiten für Reisende bereitstellte. Wir jedoch hatten alles dabei, und wollten auch nicht so viele Menschen um uns haben, so dass wir das Tal wieder Richtung Süden verließen. Simonides führte uns zu einem kleinen Landgut, dessen Besitzer Beziehungen zu den Sergiern hatte, einem ruhigen Bauern namens Archilochus. Dort blieben wir in Sichtweite der Villa Rustica.

    Ich war mit dem Abschirren und Versorgen der Pferde beschäftigt gewesen, und hatte kaum eine der Frauen zu Gesicht bekommen. Nun kamen aber jener Archilochus und auch seine Frau aus der Villa, die uns sagte, dass der Dame Furia ein Bad gerichtet worden war und fragte, ob wir etwas bräuchten .


    Rhea kletterte mit einem Beutel aus dem Wagen, um Domina Stella als Badesklavin zu dienen. Da ich der Custos war, trat ich vor die Tür der Kutsche und streckte meine Hand aus. Ich wusste mittlerweile, was von einem römischen Sklaven in der Öffentlichkeit erwartet wurde. "Domina Stella, darf ich bitten", sagte ich laut und senkte den Kopf. Meinen Blick senkte ich jedoch nicht. Ich hoffte ihr in die Augen sehen zu können.



    Sim-Off:

    Abbildung:Nutzungsrecht gemeinfrei  Mansio   Aricia

  • Endlich bewegte sich die Reisekutsche und Stella konnte sich entspannen. Sie lehnte sich in die Seidenkissen zurück und schließ die Augen. Die Reisestrecke hatte sie bereits gut gekannt und schaute nur ab und zu aus dem Fenster. Leider konnte sie ihren Liebsten aber nicht sehen, denn er ritt vermutlich hinter der Kutsche. Lyda und Rhea unterhielten sich leise über dieses und jenes, vor allem über Kräutern und Pilze. Sie hofften auch in Brundisium welche zu finden... Stella dachte aber nur an ihren Sonnwinn und wie sie dort die schönsten Sonnenaufgänge und die atemberaubenden Sonnenuntergänge zusammen erleben werden.


    Einmal wurde eine Pause gemacht, um die Pferde zu versorgen, Stella blieb aber in der Kutsche, denn es war zu heiß da draußen. Dann ging es weiter und nach einer Weile erreichten die Reisenden ein kleines Landgut, das Stella während ihrer Reise vor einem Jahr schon gut kannte und damals hervorragend empfangen und bewirtet wurde. Die Kutsche hielt an. Rhea verließ als erste den Wagen und Stella danach.


    Nun erblickte sie endlich ihren geliebten Germanen. Stella lächelte in sich hinein und gab Sonnwinn ihre Hand. Dabei pochte ihr Herz wie wild, sie schaute zu ihm hoch und sein Blick traf ihren, "Ich möchte dich küssen", sagten ihre Augen ..., "Mein Amor", ... flüsterte Stella ganz leise, dann begrüßte sie höflich Archilochus und seine Frau und ließ sich zu der Villa begleiten.

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    Furia Stella

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  • Ich konnte Stellas Augen sehen und darin lag nichts als Liebe. Wie gerne hätte ich sie in den Arm genommen. Aber da waren Archilochus und seine Frau Titi.


    Die Frau führte uns nicht bis zu dem Haupthaus, sondern ein Nebengebäude. Bei uns zuhause wäre es ein Holzschuppen gewesen, hier war er aus Stein, denn Holz war in Italia teuer. Sie öffnete die Tür, machte eine einladende Handbewegung und nickte mir schweigend zu. Sie schien nicht anzunehmen, dass ich Latein sprach.

    Ich steckte den Kopf in den Raum hinein. Im Inneren befand sich an eine Wand angebaut eine halbkreisförmige Wanne, die aus gebrannten Tonplatten und Formziegeln gemauert war. Eine Leitung aus ausgehöhlten Baumstämmen spendete Wasser, aber jemand hatte auch heißes Wasser hineingeschüttet, so dass das Badewasser nicht ganz kalt war. Ich fand das sehr aufmerksam.


    "Ich hoffe das geht so, edle Furia Stella", sagte die Bäuerin entschuldigend zu Stella: " Wir haben es nicht so fein wie in der Stadt, und normalerweise gehen wir in die Thermen. Aber ich dachte mir, dass du erschöpft von der Reise bin. Wie möchtest du essen, im Haus drinnen oder draußen unter freiem Himmel?"


    Ich dachte, hoffentlich unter freiem Himmel. Im Gebäude vor dem Blick der Bauersleute, die ja mit den Sergiern zu tun hatten, hätte ich die ganze Zeit die Distanz des Standesunterschiedes wahren müssen, der mich von Stella trennte.


    Dann ging Frau Titi fort, und überließ es uns, wie wir baden wollten.


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Nun überraschte mich Rhea. Sie drückte mir nämlich die Badeutensilien in die Hand und schenkte mir einen freundlichen Blick.

    Ich war etwas verlegen, da sagte sie:

    "Ich bin eine Britannierin, Sonnwinn, und ich verschenke mein Herz stolz und frei wie ich will. Meine Herrin ist eine Römerin, aber tut das genauso. Geh nur, ich halte Wache."

    Diese Rhea! Natürlich nutzte ich sie zu gerne die Gelegenheit, die sie mir bot:


    Kaum fiel die Tür hinter mir ins Schloss, näherte ich mich Stella. Ich legte das Badebündel auf die steinerne Bank, dann nahm ich ihr den Fächer aus der Hand. Mein Herz klopfte bis zum Halse. Das erste Mal außerhalb von Roma und alleine.

    Ich wollte mein Albenmädchen , und ich hoffte nur, sie wollte mich genauso.

    Unendlich behutsam löste ich einige Haarnadeln und strich ihr langes schwarzes Haar, welches ihr nun um den hellen Nacken fiel. Meine Hände streichelten ihren Nacken.

    " Wollen wir gemeinsam baden, fridila - frija?"

    Das erste Mal nannte ich sie in meiner Sprache Geliebte UND Gattin. Ich entkleidete Stella und nahm sie in meine Arme, um sie zur Wanne zu tragen. Dort ließ ich sie im Wasser nieder und entledigte mich meiner Tunika.

    "Ein Bad tut Not, wenn du keinen Mann willst, der nach Pferd riecht.", flüsterte ich lachend. Und ich schwang mich zu Stella in die Wanne, tauchte ganz unter und wieder auf. Oh, Albenmädchen.

  • Frau Titi begleitete Stella, Sonnwinn und Rhea zu einem Nebengebäude und darin befand sich die kreisförmige Badewanne.


    Titi entschuldigte sich für diesen Baderaum, "... Aber liebe Frau Titi, das gefällt mir sehr gut, vielen Dank...!" lächelte Stella die Frau an, und als sie dann fragte, wo sie essen möchte, sagte sie, "Lieber unter freiem Himmel, wenn es nicht zu viele Umstände macht...". Danach ging die gute Frau weg und Stella betrat den Baderaum und wartete auf Rhea, aber anstatt sie kam Sonnwinn rein! Diese kleine Keltin war ein kluges Mädchen, dachte Stella und ihre Augen strahlten ihn an, " Mein Geliebter ..."


    Sonnwinn löste langsam die Nadeln, die Stellas Haar zusammenhielt und ließ es fallen, er streichelte ihren Nacken und von dieser sanften Berührung bekam Stella an ihrem ganzen Körper die Gänsehaut...


    Ob sie zusammen baden wollten, fragte Sonnwinn, dabei nannte er Stella "fridi-laf...fri-ja", sie senkte die Augen, diese so schön klingende Wörter werden für immer in ihrem Gedächtnis bleiben. Sie sollte wirklcih seine Sprache lernen ..., um Sonnwinn noch näher zu sein.


    "Ja, wir wollen ..., meine Sonne...", dann ließ sie sich von ihm entkleiden und er nahm sie in seine starken Arme, trug sie zur Badewanne und legte sie dann ins Wasser. Nun, zog er sich auch aus und stieg zu ihr in die Wanne, tauchte unten und dann wieder auf und flüsterte lächelnd über seinen Geruch nach Pferden.


    Es war sehr verführerisch mit ihrem geliebten Sonnwinn in der Badewanne zu liegen. Schließlich waren beide nackt, entspannt und es war angenehm warm. Und als er auftauchte, schlug Stella ihre Arme um seinen Nacken, küsste ihn begierig und umklammerte instinktiv seine Hüften mit ihren schlanken Beinen ...


    "Es ist mir egal, nach was du riechst, ich liebe dich, so wie du bist, dulcis meus...", ...", flüsterte Stella zurück.

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    Furia Stella

  • Ich zog Stella an mich. Sie war anmutig und biegsam wie eine junge Weide. Ich küsste sie wieder, und als sie dann ihre Beine um meine Hüften schlang, verlieh das Wasser unserer Umarmung etwas Frisches und Kühles, als würden wir uns an einem murmelnden Bach in meinen heimischen Wäldern lieben. Ich konnte dem Albenmädchen nicht widerstehen und gab ihr, was wir beide ersehnten. Meine Sonne, nannte sie mich, und ich sie meinen Stern, denn nichts anderes hieß Stella ja. Ich stöhnte auf und hielt sie fest, Geliebte stieß ich hervor.

    Dann aber, nachdem ich die erste Sehnsucht gestillt hatte, wurde ich sanfter, nahm den Badeschwamm und wusch ihre zarten Glieder. Ich glitt mit dem Schwamm über ihren Rücken und ihre schneeweißen Arme und küsste ab und zu die Stelle, die mein Schwamm berührte.

    "Ich bin so glücklich, fridila- Geliebte", sagte ich und: "Schließe die Augen", dann drückte ich den Schwamm über ihrem Rabenhaar aus und sah zu, wie die Tropfen silbrig über ihre zarten Schultern rannen. Auch die küsste ich ihr fort.....



    Als wir nach draußen traten, hatten Simonides und Timon bereits ein Lagerfeuer entzündet. Ich warf einen Blick zum Haupthaus, es lag im Dunkeln. Herr Archilochus und Frau Titi waren Bauern, bestimmt gingen sie abends mit den Hühnern zum Bett. Auch von ihren Knechten und Mägden war keiner zu sehen, und so hob ich Stella auf die Arme und trug sie die paar Schritte bis zum Feuer.

    Simonides und Timon schwiegen stillvergnügt, was Lyda dachte, wusste ich nicht. Über Rheas Gesicht glitt ein breites Lächeln. Sie und Lyda hatten Kissen und Decken gerichtet, auf die man sich niederlassen konnte, und es gab Weißfische, die ausgenommen und mit einer kräftigen Marinade eingepinselt wurden, bevor man sie auf Stöcke spießte, Puls, ein Erbsengericht mit Gewürzen, die ich nicht kannte, und dazu Wein aus eigener Herstellung und Wasser. Als Nachtisch hatten die guten Leute für jeden ein Stück Honigwabe eingeplant.

    Ich ließ mich nieder und machte mich nützlich, indem ich den Fisch drehte. Wir aßen, aber gingen auch früh schlafen, denn Morgen erwartete uns ein langer Tag.

  • Es war unbeschreiblich schön, sich den Freuden der Leidenschaft hinzugeben. Wie herrlich war es doch, in dieser kreisförmigen Wanne, mit bereits abgekühltem Wasser, zu liegen und sich glühend zu lieben. Sonnwinn hielt sie fest, sein Körper war schlank und kräftig und strahlte eine animalische Männlichkeit aus. Stella warf ihren Kopf in den Nacken und stöhnte vor Lust, "mein Geliebter ..." ... Liebevoll streichelte sie seine Haare und genoss den Augenblick der Zärtlichkeit. ....


    Dann nahm Sonnwinn den Badeschwamm und wusch sanft Stellas Rücken, ihre Arme und küsste sie überall da, wo er mit dem Schwamm sie berührt hatte. Sie ließ sich verwöhnen und erschauderte unter seinen Liebkosungen.


    "Du machst mich auch immer glücklich, mein Liebster...", flüsterte Stella, als Sonnwinn sagte, dass er glücklich ist und sie "fridila"- Geliebte nannte. Stella machte ihre Augen zu, wie er sie gebeten hat und dann machte er etwas mit ihrem Haar und die Wassertropfen liefen ihr übers Gesicht, die Sonnwinn dann wegküsste. Stella lachte vergnügt und schüttelte ihre nassen Haare.


    Dann nahm sie den Schwamm und wusch auch Sonnwinn überall da, wo sie seinen Körper erreichen konnte und küsste ihn auch dort sanft. Vor allem machte ihr aber Spaß, seine Haare zu waschen, die sie so liebte.


    Als es Zeit war, zu gehen, stiegen sie aus der Wanne und Stella nahm die Tücher, die Frau Titi zurecht gelegt hat, trocknete sich und ihren geliebten Germanen ab, dann zogen sie sich an und verließen das Badehaus glücklich und zufrieden.


    Da draußen war es schon dunkel. Sonnwinn sah sich um, hob dann Stella auf die Arme und trug sie zum Lagerfeuer. Archilochus und seine Frau Titi schliefen vermutlich schon, aber Simonides, Timon, Lyda und Rhea, die hocherfreut lächelte, warteten auf ihre Domina Stella und ihren Custos. Die alle lassen sich nieder auf die Decke mit vielen Kissen und aßen, was die Bauer für sie vorbereitet und serviert haben. Stella bekam großen Hunger und aß von allem etwas. Am besten schmeckte ihr der Fisch am Spieß, dabei trank sie den verdünnten Wein und nach dem reichlichen Essen gingen sie alle schlafen, denn Morgen ging es wieder los.

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    Furia Stella

  • Nach drei weiteren Tagen auf der Straße kamen wir, gerade als die Sonne am Untergehen war, in Beneventum an. Die Stadt lag hoch oben auf einem Hügel, und hier trennte sich die alte Route der Via Appia von der neuen, die zwei Tagesreisen ersparte. Da dieser Weg so belebt war, reihte sich schon vor dem Hügel eine Herberge nach der anderen. Wir jedoch ließen die alte Stadtmauer hinter uns und besuchten einen Weinbauern, der Klient der Furier war. Er hieß Caius Similis und seine Frau Melina.

    Als wir ankamen, hatten sie das Hoftor mit Weinlaub geschmückt, und ihre drei Töchter, dunkelhaarige Mädchen, standen bereit mit Brot, Salz und einem Becher Wein, die sie ihrem Vater reichten, der sie Stella nacheinander gab, um sie zu begrüßen.

    Wir ließen den Wagen in dem umfriedeten Hof, die Pferde wurden ausgespannt beziehungsweise abgesattelt und durften grasen, und wir wurden in den Hortus geführt, wo unter einem Dach schon ein Tisch und Klinen gerichtet waren.

    Der Hausherr bestand darauf, dass Domina Stella den Ehrenplatz zu seiner Rechten einnahm und seine Frau zu seiner Linken. Melina war gutherzig und holte Stühle für Lyda, Timon und Simonides, denn sie erkannte, dass sie alte Diener waren. Rhea und ich blieben hinter der Kline stehen.


    Dafür warfen mir die drei Töchter des Caius Similis erst verstohlene, dann offen neugierige Blicke zu. Aber das waren nur Mädchen, und ich richtete die Augen geradeaus, als würde ich sie nicht bemerken. Dennoch, sie erinnerten mich an meine Cousinen zuhause. Das ganze Weingut erinnerte mich an zuhause, denn meine Mutter hatte auch immer alles mit Blumen und Grün geschmückt.

    Ein paar Sklaven tischten auf, und Melina wandte sich an Stella: " Wenn du es erlaubst, werte Furia Stella, zeigt meine Tochter Lycorinda deinen jüngeren Sklaven, wo die Küche ist. Da können sie etwas essen. Oder wie möchtest du verfahren?" Das wollte die Tochter Lycorinda, die die Älteste war, natürlich gerne, und sie lächelte mich breit an.

  • Die Sonne war schon am Untergehen, als wir nach drei Tagen in Beneventum ankamen. Und da besuchten die Reisende das Weingut von Caius Similis und seiner Frau Melina, der ein Klient von Stella war. Das Hoftor war mit Weinlaub geschmückt, und dann tauchten ihre drei Töchter mit Brot, Salz und einem Becher Wein auf, die sie das zuerst ihrem Vater gaben und der dann, das alles Stella überreichte, um sie zu begrüßen. "Oh, wie schön, vielen Dank, ich begrüße Sie auch alle ...", lächelte Stella sie alle fröhlich an, leider hatte sie keine Geschenke dabei.


    Dann wurde die Reisegemeinschaft in den Hortus geführt, wo unter einem Dach schon ein Tisch und Klinen gerichtet waren. Stella sollte den Ehrenplatz zwischen dem Hausherrn und seiner Frau einnehmen. Die Furia hasste aber Klinen und setzte sich einfach drauf. Sie war ermüdet und schlecht gelaunt. Zeigte das aber nicht und lächelte nur undefinierbar.


    Es hat ihr nicht gefallen, dass Rhea und Sonnwinn keinen Platz am Tisch bekommen haben. Hier in der Provinz galten die Sklaven immer noch als Sachen. Auch hat sie bemerkt, wie die Töchter des Caius Similis, Sonnwinn angeglotzt hatten. Und die Älteste freute sich schon, so wie sie ihn breit angegrinst hatte, ihn in die Küche zu begleiten. Ob Sonnwinn das mitbekommen hat und sich auch darüber freute, konnte sie nicht sehen, denn er stand irgendwo hinter der Kline.


    ".... Nun, das ist lieb von dir, Melina, aber dieser junge Mann ist mein Custos und muss immer in meiner Nähe sein und die Umgebung immer im Auge behalten, Tag und Nacht, ...ja...," Stella nickte bestätigend... "Auch das Mädchen Rhea, die meine Cubicularia und Ornatrix ist, muss immer an meiner Seite bleiben und aufpassen, damit mir die Haare nicht runterfallen," Stella lächelte Melina an, doch ihr Lächeln erlaubte keine Widerrede und fügte hinzu, "Übrigens bei uns Zuhause essen wir alle an einem Tisch... ", es war etwas übertrieben, aber manchmal war es auch so.


    "Also, bitte, lass noch zwei Stühle für die beiden bringen und dann können wir anfangen zu essen". Die Herrin schaute sich um, "Rhea, wo ist mein Fächer?" , Stella fühlte sich unbehaglich, denn eine leise Ahnung kroch in sie hinein, wie ein lästiges Insekt und verdarb ihr den Appetit.

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    Furia Stella

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  • Jetzt stieß Melina einen Seufzer der Erleichterung aus und erwiderte: " Wir essen normalerweise auch an einem Tisch mit den Sklaven, werte Furia Stella, denn hier sind wir auf dem Land und alle eine Familia. Nur weil du eine edle Dame aus der Stadt bist, haben wir es heute nicht gewagt. Denn wir dachten, du magst das nicht. Aber wenn du erlaubst, hole ich die anderen gerne dazu."


    Da die Patrona es ganz leger wünschte, war die Hausfrau sofort einverstanden, klatschte in die Hände und schickte Lycorinda, die Bediensteten und noch mehr Stühle zu holen.

    Kurze Zeit später drängten sich fünf oder sechs Knechte und Mägde herein, alle ordentlich gekleidet und Hände und Gesichter hatten sie sich gewaschen.

    Stella gegenüber waren sie scheu, denn sie kannten nicht viele Stadtrömerinnen. Rhea und ich bekamen Sitzplätze auf einer Bank und einen Teller.

    Ich musste sagen, ich fand es jetzt vergnüglicher als vorher, als sich jeder darum bemüht hatte, möglichst steif und würdevoll zu erscheinen.


    Stella hatte von Rhea den Fächern erbeten, und Rhea reichte ihn ihr.


    So aßen wir, und danach sangen die Töchter dreistimmig einige Weisen:

    "Diffugere nives, redeunt iam gramina campis
    arboribusque comae mutat terra vices et decrescentia ripas
    flumina praetereunt" *,


    Als sie das mit dem Schnee sangen, stellte ich mir vor, was Stella wohl dazu sagen würde, wenn sie die weiße Pracht erblicken würde. Ich hätte sie so gerne gefragt, ob sie Schnee kannte. Ich schaute sie an, doch ich fragte nicht, denn vor anderen konnte ich nicht einfach das Wort ergreifen.


    Sim-Off:

    Dahin ist der Schnee, schon kehrt das Gras auf die Felder zurück und das Laub auf die Bäume; die Erde wechselt wieder, und abschwellend laufen am Ufer die Flüsse vorbei.



  • Melina konnte natürlich Stella nicht widersprechen und erzählte, dass auch ihre Familie mit ihren Sklaven zusammen an einem Tisch essen. Und als Rhea und Sonnwinn ihre Plätze am Tisch bekommen haben und Stella die beiden nun gut sehen konnte

    verschwand allmählich auch ihre innere Unruhe und sie lächelte zufrieden in sich hinein.


    "Danke, Melina, es ist sehr nett von dir .., natürlich kannst du auch die anderen dazu holen ..."


    Stella nahm ihren Fächer, den Rhea ihr reichte, wedelte damit langsam hin und her und verschaffte sich etwas frische Luft, dabei tauschten die beiden ihre Blicke miteinander aus, die mehr sagten als Worte. Domina und ihre kleine kluge Sklavin haben sich auf dieser langen Reise angefreundet und verstanden sich sehr gut.


    Stella aß ihre Käsebrote und noch etwas Pastete, trank aber nur Wasser dazu. Und danach wurden alle noch mit einem Lied, über Schnee und Frühling unterhalten, die Töchter der Familie sangen. Es war ganz nett, aber Stella war müde und wollte so schnell wie möglich den Hortus verlassen. Sie bemerkte auch, wie Sonnwinn sie anschaute, als ob er sie etwas fragen wollte, aber das könnte er auch später tun, wenn sie alleine waren.


    Stella stand auf und bedankte Melina und Caius für diesen herrlichen Empfang und gab ihren Sklaven ein Zeichen, dass sie ihr folgen sollte.

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    Furia Stella

  • Jetzt hatte sich Caius Similis die Angelegenheit so gedacht, dass Domina Stella und ihren Frauen das große Cubiculum zur Verfügung gestellt werden würde.

    Da Furia Stella ja gesagt hatte, dass ihr Custos immer bei ihr war, ließen sie Decken und Kissen vor der Porta des Schlafzimmers richten - dort sollte ich den Schlaf meiner Herrin bewachen.

    Als Stella im Türrahmen stand, hatte ich sie fast erreicht und sah sie an, aber bei allen Göttern, die Weinbauern waren so bemüht mit ihrer Gastfreundschaft, dass sie uns keinen Moment aus den Augen ließen.

    "Ich schaue nur nach, ob es den Pferden gut geht, dann komme ich, deinen Schlaf zu bewachen, Domina", sagte ich in Richtung der Römer. Meine Augen sprachen eine ganz andere Sprache...

    Ich ging mit Timon und Simonides nach draußen und sah nach den Pferden, die friedlich grasten. Noch war es hell, und beide Männer richteten sich ihre Betten im Schutz der Carruca. Ich holte mir ein Kissen und wollte gerade wieder zurückgehen, da sah ich sie:


    Eine lange Reihe staubbedeckter Gestalten, aneinandergekettet schlurften sie von zwei Wächtern bewacht, vorbei. Es waren etwa zwanzig Männer und Jungen.

    Keiner von ihnen schaute auf. Der Geruch , der von ihnen zu mir herüberdrang, war der , den ich schon auf dem Sklaventransport kennen gelernt hatte: Nach Ungewaschenheit, nach Verzweiflung.


    Ich stellte mich den Wächtern in den Weg und fragte: "Was haben diese Männer getan, dass sie in Ketten liegen?" Ich sprach Latein, und das erste Mal in Roma war mein Auftreten so, als hätte ich etwas zu sagen.

    Der Wächter gab mir auch Auskunft: " Das sind die Landarbeiter aus dem Weinberg. Alles in Ordnung."

    Ich fand nichts in Ordnung. Als Melina das mit der Familia sagte und dass sie gemeinsam mit den Sklaven aßen, hatte sie offensichtlich nur die Haussklaven gemeint. Was war mit den anderen?

    Ich sah dann noch, wie in Kübeln Brotfladen und Öl herbeigeschafft wurden, billigstes Essen, um die Leute am Leben zu halten. Mir reichte es.

    Ich war aufgebracht, als ich ins Haus zurückstapfte.


    Dann klopfte ich an Furia Stellas Porta. Ich musste ihr sagen, was ich gesehen hatte, und ich hoffte, sie könne es in Ordnung bringen, irgendwie.

  • Bevor Stella schlafen ging, begleitete Rhea sie zu einer kleinen Badeanlage, wo sie ihre Herrin kurz abwusch und Stella dann eine frische Tunika angezogen hat. Sie sollten alle in einem großen Cubiculum schlafen, das Similis für die Frauen zur Verfügung gestellt hatte. Dass Sonnwinn vor der Tür schlafen sollte, passte ihr nicht und sie ärgerte sich darüber.


    Sie wird niemals wieder in diesem Haus Halt machen, auch auf dem Rückweg nicht. Stella stand schon im Türrahmen, als Sonnwinn kam, er wollte sie ja was fragen, aber diese Bauern waren immer noch da. Er hat sie nur lieb angeschaut und sagte, dass er nach Pferden schauen wollte.


    Stella nickte und begab sich in den Schlafraum, sie war sehr müde und unzufrieden. Kaum hat sie sich hingelegt, als es klopfte. Rhea stand auf und machte die Tür auf und da erblickte Stella ihren Sonnwinn!

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    Furia Stella

  • Als Stella so zart und erschöpft von der Reise, die für sie gewiss eine Tortur war, vor mir stand, brachte ich es nicht übers Herz, ihr von den Kettensklaven zu erzählen. Es hätte ihr gütiges Herz belastet, da war ich mir sicher. In der Casa Furia hatte ich nie Ketten gesehen, und es wurde auch niemand mit Schlägen bestraft. Und was hätte Furia Stella auch tun können? Sich mit den Bauersleuten streiten. Nein, das war völlig sinnlos.


    Ich lächelte und sah sie besorgt an. Sie war etwas blass. Da wir nun unter uns waren, strich ich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn:

    „Geht es dir gut, mein Albenmädchen?“, fragte ich.

    Ich nahm sie auf den Arm und trug sie zu ihrem Bett. Lyda und Rhea waren da, daher konnte ich nicht so zärtlich sein wie ich wollte, aber ich konnte bei ihr bleiben, bis sie eingeschlafen war. Ich setzte mich an den Rand des Bettes und nahm ihre Hand in die meine.


    „Schlaf ein, fridila“, raunte ich ihr zu:“ Alles ist gut. Ich werde deinen Schlaf bewachen.“


    Lyda und Rhea schliefen wenig später bereits den Schlaf der Rechtschaffenden. Ich konnte nicht widerstehen, beugte mich herab und liebkoste mit meinen Lippen das schöne edel geformte Anlitz von Stella, die die Augen geschlossen hielt. Eine Strähne ihres schwarzen Haares wickelte ich mir um den Finger, ließ es wieder los:

    „Rabengefieder“, murmelte ich: „Wodan hat zwei weise Raben, die heißen Hugin, der Gedanke und Mugin, die Erinnerung. Sie fliegen jeden Tag über die Erde und berichten dem Gott, doch ist ihr Gefieder nicht herrlicher als dein Haar, Geliebte….“,

    ich streichelte Stellas Stirn, wollte ihr Kopfschmerzen und Unmut davonstreicheln….....


    Erst als Stella eingeschlafen war, verließ ich sie und nahm meinen Platz vor der Tür ein.

    Ich fürchtete die Neugier der Bauersleute und ihrer Töchter. Stellas Ruf sollte keinen Schaden erleiden, und diese Leute waren Klienten der Furier.



    Der nächste Morgen war nicht wie der letzte Tag sondern grau und drückend, als braute sich etwas zusammen. Ich erhob mich von meinem Lager, faltete die Decken zusammen und ging nach draußen. Ich wusch mich am Brunnen und schüttelte mich gerade, um die letzten Wassertropfen loszuwerden, da kam Caius Similis heraus und schloss die Porta zu der Scheune, die die Unterkunft der Weinbergarbeiter war.

    Sie waren natürlich schon vor Morgengrauen aufgebrochen.

    Ich sah eine der Ketten am Boden liegen, hob sie auf und zog sie durch meine Finger:

    „Salve Caius Similis“, grüßte ich. Ich nannte ihn nicht Dominus, mochte er über meine Stellung denken, was er wollte:


    „Weshalb müssen deine Leute in Ketten arbeiten?“, fragte ich, als sei ich ein Peregrinus und an römischen Sitten interessiert.


    Der Weinbauer starrte mich an: „Salve…. Wenn wir sie nicht anketten, laufen sie davon. Wenn sie davon laufen, schließen sie sich den Räuberbanden an, die die die Straßen unsicher machen. Wenn sie eingefangen werden, müssen sie ans Kreuz. So tun wir ihnen mit den Ketten etwas Gutes.“


    Nun, der Italiker hatte seine eigene Logik. Aber das Wort Räuberbanden ließ mich, da ich für die Sicherheit von Stella verantwortlich war, aufhorchen:

    „Gibt es viele Banden auf der Via Appia?“, forschte ich nach.


    Caius Similis schüttelte den Kopf: „Die Via Appia wird gut bewacht. Sie ist sicher. Aber die Nebenstraßen sind oft verlassen. Leichtverdientes Geld für Halsabschneider. Ich empfehle euch am Ende des morgigen Tages eine Herberge, die „ Zur Bronzefliege“ heißt. Die haben einen schönen Hof, wo ihr die Wagen abstellen könnt und ein großes Balneum, das du für die verehrte Furia Stella räumen lassen kannst.Es ist sauber dort.“


    Er schaute gen Himmel: „Da kommt heute noch was runter“, sagte er: „Ihr solltet schnell aufbrechen, damit ihr noch zuvor „die Bronzefliege“ erreicht. Sie liegt kurz vor Aequum, könnt ihr nicht verfehlen.“


    Aequum war die erste Station auf der neuen Straße.


    Ich nickte, bedankte mich für den Rat und klopfte bei Stella und ihren Frauen an.

    Ich wusste ja, dass sie nicht gerne so früh aufstand, aber die Worte des Weinbauern trieben mich an.

    Wir frühstückten, bedankten uns für die Gastfreundschaft.

    Die drei Töchter eilten herbei und sangen noch einmal für uns, diesmal ein Lied vom Abschiednehmen.

    Rhea und Lyda hatten es für Stella im Wageninneren mit Decken und Kissen bequem gemacht, dass sie sich noch etwas ausruhen konnte.


    Wir schirrten an, ich schwang mich auf Malika und rumpelnd setzte sich die Carruca in Bewegung. Ich erzählte Simonides von der „Bronzefliege“. Wie oft ich diesen Namen heute noch verwünschen würde, wusste ich noch nicht.

  • Stella öffnete die Tür, umarmte ihren Sonnwinn, der sie anlächelte und schaute in seine Augen. Etwas belastete ihn, denn er sah besorgt aus, sie wollte ihn schon fragen, aber er nahm sie in die Arme und trug sie zu ihrer Schlafstelle, setzte sich am Rande des Bettes und nahm ihre Hand in die seine ..., "Ach, es geht mir immer gut, wenn du bei mir bist, mein Liebster... Aber wie geht es Dir?", fragte Stella leise. Dann legte sie ihre Hände um seinen Hals und sah ihn gefühlvoll an. Er nannte sie wieder "fri-dila" und seine tiefe Stimme ging durch sie hindurch ... "Ja, alles ist gut ... du musst aber auch schlafen, mein Geliebter ..." , dabei wünschten sich die beiden nichts sehnlicher als Zweisamkeit. ...


    Sonnwinn beugte sich über Stella, denn bestimmt schliefen Lyda und Rhea bereits tief, und küsste ihr Gesicht, sie machte die Augen zu und genoss seine Liebkosungen. Er spielte mit ihrem Haar, das er Rabengefieder nannte und als er dann eine schöne Geschichte über zwei Raben, Hudin und Mugin erzählte, aber ihr Gefieder wäre nicht so herrlich, wie ihr Haar ..., lächelte Stella vergnügt in sich hinein, strich ihm sanft über das Haar und küsste ihn zärtlich.


    Und während Stella ihm zuhörte und er ihren Stirn streichelte, fiel aller Unmut von ihr ab, sie war nur noch glücklich, ihren sanften Sonnwinn, seine Nähe und Wärme zu spüren. "Ich liebe dich, mein Mann, mein Skalde...", murmelte Stella, bevor sie einschlief...


    Früh morgens am nächsten Tag klopfte Sonnwinn an ihre Tür und es war Zeit aufzustehen. Stella war gut gelaunt, sie lächelte ihn lieb an und ging mit ihren Frauen frühstücken. Die Töchter sangen wieder ein Lied, aber dieses Mal hat das ihr sogar gefallen, denn es war ein Abschiedslied. Stella bedankte sich bei der Familie und Melina und die Töchter bekamen auch Geschenke von ihr, gut verpackt...


    Dann verabschiedete sie sich und ging zum Wagen, wo Lyda und Rhea auf sie warteten. Sie warf noch einen kurzen, freudigen Blick Sonnwinn zu, der sich elegant auf Malika schwang, stieg dann in die Kutsche und die Reise ging weiter ...

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    Furia Stella

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  • Ich musste gestehen, ich schaute öfters zum Himmel, an dem sich etwas zusammenzog. Ab und zu lenkte ich Malika an die Seite der Kutsche und hoffte, meine Stella konnte sich etwas ausruhen. Sie war zart, und die Strapazen einer Reise groß, auch wenn ich die römische gutausgebaute Straße bewundern musste. Ich fragte mich, ob das Land Italia schon immer so zahm und gezähmt gewesen war, oder ob die Römer es dazu gemacht hatten. Eine solch schnurgerade Straße konnte ich mir im Chattenland mit seinen undurchdringlichen Wäldern und wilden Bächen nicht vorstellen. Aber vielleicht würden die Römer sie eines Tages bauen, sie waren hartnäckig in allem, was sie taten.


    Kurz vor Aquum brach dann das Inferno über uns herein. Der Himmel öffnete alle seine Schleusen, und es begann mit ganzer Wucht zu regnen. Die Welt versank in eintöniges Grau, das Prasseln war so laut, dass ich Simonides - Timon hatte sich ins Wageninnere geflüchtet - kaum verstand. Der Kutscher hielt die Carruca an und wies mit seinem Stock vor uns. Ich erkannte einen Stein, das behelfsmäßig gemalte Bild einer Fliege mit rostbrauner Farbe und einen Pfeil.

    "Das muss die Herberge sein, die der Bauer uns gewiesen hat!", schrie Simonides gegen das Prasseln an.

    Ich nickte, und Simonides schlug den Weg ein, den der Pfeil wies. Nach ein paar Schritten schon verengte sich die Straße, links und rechts von uns wölbten sich Zypressen und das Wasser gluckste beängstigend nahe.

    Von einem Gebäude war nichts zu sehen. Die Carruca rumpelte über die flachen Steine, der Weg verengte sich so sehr, dass nur noch ein Wagen fahren konnte, und keine zwei mehr aneinander vorbeikamen.

    Simonides hielt an und winkte mich herbei. "Wir müssen gleich da sein.", sagte ich: "Caius Similis hat gesagt, wir könnten es nicht verfehlen."

    Die Pferde ließen die Köpfe hängen, während sie langsam trotteten. Auch ich war bis auf die Haut durchnässt. Mein wollener Reisemantel hatte sich mit Wasser vollgesogen. Ich hoffte sehr, dass die Bespannung der Carruca dem Regen stand hielt und die Insassen einigermaßen im Trockenen saßen.

    Nun schaute ich durch die Tür, und hob die Hand:

    " Stella, geht es dir gut?", fragte ich besorgt: "Wir müssten die Herberge gleich erreichen."

  • Unerbittlicher, heftiger Regen prasselte auf das Dach der Kutsche, es blieb aber drinnen fast alles trocken. Timon kletterte ganz nass in den Wagen und atmete schwer. Lyda hat ihm die nassen Sachen ausgezogen und ihm eine warme Decke um seine Schultern gelegt. Rhea machte der Regen nichts aus, in ihrer Heimat regnete es ständig, hatte sie erzählt und es wird schon bald enden, nickte sie zuversichtlich.


    Stella machte sich aber große Sorgen um ihren Sonnwinn, der durch die Tür schaute. Sein Mantel war bei strömenden Regen klatschnass, auch von seinen langen Haaren lief das Regenwasser herunter, alles war nass ...


    "... Uns geht es hier gut, Sonnwinn, keine Sorge, aber du bist ja absolut durchnässt! ", kummervoll schaute Stella ihn an...


    Sie nahm ihre Decke und gab ihm die durch die Tür, "Nimm es, du sollst deinen Mantel ablegen und dich in diese Decke einhüllen ... " , Stella blickte sich um und sah noch eine Decke und gab die auch Sonnwinn, "Und diese gib dem alten Kutscher, der ist bestimmt auch platschnass. ", dann sah Stella ihren Germanen mit einem Hoffnungsschimmer in ihren Augen an,


    "Herberge? ... Das brauchen wir alle bitter nötig!"

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    Furia Stella

  • Ich lächelte Stella, die obwohl um uns herum das Unwetter tobte, sehr gefasst wirkte und sich wie immer um ihre Leute sorgte , aufmunternd an: "Der Regen ist für mich nicht sehr kalt,", sagte ich und schaute kurz nach oben. Noch tropfte das Wasser nicht durch das Kutschdach, und das Wageninnere blieb trocken.


    "Habt ihr Frauen genug Decken?", fragte ich nach. Sie saßen, da fror man leichter als wenn man sich bewegte. Ich reichte zwei der Decken Simonides, der ganz zusammengekrümmt da saß und besorgt auf den Weg vor uns schaute:

    "Hier hört die Bepflasterung auf.", sagte er zu mir: "Der Weg ist sehr schlammig, wenn wir Pech haben, bleiben wir stecken."


    Ich war mir überhaupt nicht mehr sicher, ob wir richtig waren, denn unser Gastgeber hatte doch gesagt, die Herberge wäre direkt an der Straße. Ich wollte gerade Stella sagen, dass wir lieber wieder zur Via Appia umkehren sollten, da erklang ein schriller Pfiff und jemand schwenkte eine Laterne.


    Es war ein Mann mit einem breitkrempigen Hut, der sich aus dem Grau löste und auf uns zukam.

    "Salvete!", rief er gegen das Prasseln an: "Ihr wollt bestimmt zur Bronzefliiege? Ich führe euch!"

    " Salve!", grüßte Simonides, ich sah sein bärtiges grimmiges Gesicht: "Wir kommen hier nicht weiter. Der Weg ist ein einziger Morast."


    Der Mann grinste und rückte seinen Hut in den Nacken. Ich sah nun auch sein Gesicht und es gefiel mir gar nicht, was ich sah. Es war ein Acherontis pabulum, wie man auf Latein sagte, Hadesfutter, und bei uns nannte man so einen einen Galgenvogel.


    "Es ist nicht weit. Ich führe euch.", sprach er und griff in das Halfter von Marinel. Seine Augen glänzten begehrlich auf, als er die Kutschpferde sah.

    Ich zügelte Malika und herrschte ihn an:

    "Du da, Finger weg!"


    Der Mann grinste immer noch: "Hab dich nicht so, Großer!", sagte er: "Wer fährt denn in der Kutsche? Will doch mal sehen...", weiter kam er nicht, denn ich hatte meinen Stock genommen und dem Kerl leicht auf die Finger geklopft. Wirklich nur leicht, denn ich wollte ihn nur warnen, nicht verletzen.

    Aber der Mann ließ los, schwenkte seine Laterne und das Öllicht im Inneren erlosch.

    "Was fällt dir ein, Barbar?", knurrte er.

    Ich zeigte mit dem Stock in die Richtung, aus der er gekommen war:

    "Verschwinde!", sagte ich.


    Der Fremde schien weder beleidigt noch eingeschüchtert. Er schaute mich einen Moment an ohne zu blinzeln und verdrückte sich tatsächlich.


    Dann stieß er nochmal einen Pfiff aus, und dann antwortete einer von unserer Rechten und ein weiterer aus der Richtung der Via Appia, von woher wir kamen. Das waren mehrere, und wir schienen umzingelt zu sein. Mir wurde klar, dass es sich um genau eine dieser Banden aus Halsabschneidern und entflohenen Sklaven handeln musste, vor der mich Caius Similis gewarnt hatte.

    Und ich war mir sicher, dass mein Albenmädchen das auch gehört und richtig interpretiert hatte.

    "Was jetzt?", fragte Simonides. Dem alten erfahrenen Kutscher war der Schreck nicht anzumerken.


    "Wir werden uns zu verteidigen wissen.", sagte ich. Der Kutscher nickte nur und fasste seine Gerte.

    Ich steckte nun wieder den Kopf zurm Fenster hinein.

    Auf den ersten Blick schienen mir Stella und Lyda gefasst, doch Rhea schaute ängstlich drein , und sie klammerte sich an Timon.


    "Stella, wir müssen uns auf einen Angriff vorbereiten. Ich weiß nicht, wie viel es sind, aber es sind mindestens drei. Sie scheinen jedoch nicht gut bewaffnet zu sein.", sprach ich so ruhig ich konnte.


    Der Mann, der uns aufgehalten hatte, hatte gar keine Waffe getragen. Wenn er einen Dolch gehabt hatte, konnte ich ihn freilich nicht sehen:

    " Ich habe meinen Stock und Simonides seine Peitsche. Haben wir noch mehr Gegenstände, die zur Verteidigung dienen können? Timon, Simonides und ich werden die Kutsche von außen verteidigen, ihr Frauen vielleicht von innen? "


    Obwohl ich derjenige mit der Kampferfahrung war, war Domina Stella unsere Herrin. Sie war kühn wie eine Walkyria, daher fragte ich sie um ihre Meinung. Und doch war alles anders als sonst. Stella kannte Sonnwinn, den Sklaven und Sonnwinn, den Geliebten. Nun sprach Sonnwinn, der Krieger, mit ihr.


    Timon hatte seine eigene Pferdepeitsche dabei. Er hätte nie ein Tier geschlagen, er benutzte sie, um die Pferde anzuleiten, aber jetzt schaute er drein, als würde er gerne eine ganze Legion verprügeln.

    Der Alte kletterte heraus. Ich hielt Malika vor der Kutschtür, Stellas kluge Stute schien zu spüren, was uns erwartete, und war so brav wie nur irgendein Schlachtross. Meinen Stock packte ich mit beiden Händen.


    Wieder erklangen zwei Pfiffe, und sie waren beängstigend nahe.

    Durch das Regengrau und die Nebelfetzen meinte ich zwei oder drei Schatten zu erkennen, die von einer Seite zur anderen huschten.


    Sie kamen!

  • Während Sonnwinn mit Stella sprach und sie aufmuntern anlächelte, schaute sie zu ihm hoch, "Ja, wir haben genug Decken da und am besten, du benutzt auch eine ...", lächelte Stella ihn liebevoll zurück. Sonnwinn verschwand dann aus ihrer Sicht und sie hörte, wie er mit dem Simonides sprach. Es stimmte etwas nicht, sie haben sich vermutlich verfahren und steckten nun im Schlamm. So ein Desaster, dachte Stella und seufzte tief. Sie alle waren müde und brauchten ein heißes Bad...


    Und dann hörte sie einen schrillen Pfiff und jemand sagte "Salvete!" und hat vorgeschlagen, die auf den richtigen Weg zu begleiten. Stella konnte nicht sehen, was da vor sich ging, dann kam es zu einem heftigen Wortwechsel zwischen Sonnwinn, der sagte, der Mann soll verschwinden und dem Fremden, der ihren stolzen Germanen einen Barbaren nannte. Das konnte Stella nicht mehr ertragen und sah aus dem Fenster, aber der fremde Mann war schon verschwunden. Dann hörte sie wieder von allen Seiten die Pfiffe und es war ihr nun klar - die Banditen haben sie in die Falle gelockt!


    Da erschien schon Sonnwinn vor dem Fenster, schaute ins Innere der Kutsche und sagte, sie alle müssen nun auf einen Angriff vorbereitet sein. Stellas Augen wurden eiskalt und sie schüttelte den Kopf, "Es wäre besser, wir gehen in die Offensive, denn Angriff ist die beste Verteidigung...", sie wusste sehr wohl, dass sie sich alle in einer gefährlichen Lage befanden, durfte das aber nicht zeigen. Sie blickte Timon an, der fast schon nach draußen kletterte, "Du gehst gleich, Timon, und machst etwas Chaos mit deiner Patsche, versuche sie auseinander zu treiben und bewerfe sie mit Schlamm ...", dann sah sie Rhea an, "Rhea, du bist eine Keltin und alle Kelten können kämpfen, habe ich gelesen, also nimm den großen ägyptischen Sonnenschirm, der eine Spitze hat, und versuche damit vor ihren Gesichtern herumzufuchteln und Lyda wird mit einer Laterne und mit der großen Pfanne vor der Tür stehen!", Stella nickte bestätigend und machte die Tür weit auf, "Also, vorwärts! Treibt sie weg von der Kutsche! Ihr sollt aber vorsichtig sein, die Räuber sind vermutlich alle mit Messern bewaffnet. Passt alle auf euch auf!"


    Nun, schaute sie ihren Sonnwinn an, der seinen Stock fest in den Händen hielt , "Sonnwinn, ich hoffe, du bist mit meiner Entscheidung einverstanden, es wird alles gut, glaube mir... ", Stella hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie ihm widersprochen hatte und senkte die Lider für einen Moment,... "Aber du bist ein erfahrener Krieger und unser Retter, du weißt, was zu tun ist - lass die Räuber verschwinden! Ich werde versuchen, sie etwas einzuschüchtern und unsere Kutsche zu verteidigen und Simonides soll auf die Pferde aufpassen..."


    Dann blickte sie ihn wehmütig an, "Sei vorsichtig, mein Liebster ...", flüsterte sie leise und gab Malika einen leichten Klaps auf die Flanke...


    Als sie nun alle weg waren, außer Lyda, musste Stella schnell handeln, sie nahm ihren Ledergürtel mit einer Bronze-Schnalle und umwickelte geübt den Gürtel um ihre Faust so, dass die Schnalle mit einem Löwenkopf sich nach oben wölbte. Sie zog ihre Stiefel aus, um in dem Schlamm ihr Gleichgewicht besser zu halten, dann machte sie die Tür auf und trat nach draußen. Lyda mit der Laterne und der Pfanne hielt die Stellung. ...


    Furia Stella, barfuß, in der scharlachroten Tunika, mit wilden Augen und mit ihren schwarzen Haaren, die wie Rabengefieder um ihren Kopf flatterten, sah wie eine Furie aus. Mit einem Schrei : "Keine Gnade!" sprang sie hoch und schlug dem Mann mit einem Hut, der plötzlich aus dem Nirgendwo auftauchte, ihr zu nahe kam und sie ekelhaft angrinste, mit ihrer bewaffneten Faust direkt in den Kehlkopf, der fasste sich an den Hals, stürzte gleich nach hinten in den Matsch und röchelte nur noch... "Wer ist der Nächste?", Stella tänzelte im Schlamm und überblickte dabei die Szenerie ... Inzwischen haben ihre Leute die Räuber von der Kutsche weg in die Enge vertrieben und ihr furchtloser Krieger Sonnwinn wird schon wissen, wie er mit den restlichen Banditen fertig wird. ...


    Wie viele Übeltäter es waren konnte Stella in der Dunkelheit nicht erkennen, sicherheitshalber eilte sie in den Wagen, um ihren Dolch zu holen ....

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    Furia Stella

  • Die Verwandlung meiner Stella war erstaunlich. Eben noch eine zarte römische Dame, der ein zu viel an Haushaltsangelegenheiten Kopfschmerzen verursachte, nun furchtlos und kühn wie eine Germanin, die ihren Wagenburg verteidigte.Und ich? Ein Gefühl heftigen Stolzes und Liebe wallte in mir auf. Mein Albenmädchen, Rabenmädchen!

    Dabei gab sich niemand Illusionen hin: Wenn die Räuber gewannen, würden sie Stella entführen, um Lösegeld zu fordern; Rhea und mich als Sklaven verkaufen, wobei Rheas Ehre nicht sicher war, die alten Sklaven Timon, Simonides und Lyda aber vermutlich töten. Der einzige Ausweg war, sie keinesfalls gewinnen zu lassen. Ich überlegte kurz, dann sagte ich:


    "Stellas Vorschläge sind hervorragend! Wir tun, was sie sagt!"


    Erstaunlich war auch ihre Wirkung auf Rhea, die am meisten Angst gehabt hatte. Als ihre Herrin sie als Keltin ansprach, biss sich das Mädchen auf die Lippen , dann hatte sie schon den aegyptischen Sonnenschirm mit der metallenen Spitze in der Hand:

    "Will den jemand ins Auge?!", fragte sie und lehnte sich aus dem Fenster: "Kommt nur her!"

    Lyda nahm die große eiserne Pfanne, bereit zuzuschlagen.

    Simonides und Timon sicherten derweil mit ihren Peitschen und Gerten die Pferde, damit sie uns keiner wegstahl.

    Ich zögerte noch einen Moment, die Frauen alleine zu lassen. Es regnete immer noch in Strömen.

    Aber da schwang sich Furia Stella aus der Kutsche, barfuß, das Haar offen. Sie hatte ihren Gürtel wie im Faustkampf um eine Hand gewickelt - und es gelang ihr, einen der Angreifer niederzustrecken. Lyda und Rhea brachen in wildes Beifallrufen aus: "Keine Gnade!"

    Die Frauen würden sich zu verteidigen wissen.


    Ich ließ nun Malika steigen , und der nächste Räuber geriet unter die Hufe. Ein fürchterliches Wimmern drang aus dem zusammengequetschten Brustkorb des Kerls, dann Stille.

    Ich preschte weiter, und zwei weitere der Bande erwarteten mich. Einer sprang mich an, versuchte mich vom Pferd zu ziehen. Ich stieß ihm meinen Stock in die Rippen, das es krachte. Sein Messer fiel in den Schlamm.

    Sein Kamerad jedoch war weit gefährlicher.

    Er ließ etwas durch die Luft wirbeln, einen Laqueus *mit drei Steinen beschwert, wie ihn die Hirten zur Jagd benutzten. Wickelte er sich um die Beine Malikas, konnte er damit die Stute zu Fall bringen. Bevor er die Schleuder fliegen lassen konnte, sprang ich von Malikas Rücken und stürmte auf ihn los, riss ihn zu Boden und rang mit ihm. Der Mann war wendig, und in seinen Augen lag der unheilvolle Schimmer eines, der nichts zu verlieren hatte.

    Er schlug mit der Schleuder nach mir, einer der Steine riss mir die Wange auf. Ergrimmt schlug ich zu, kniete mich auf ihn und drückte seine Hände in den Matsch. Es knackte hässlich, als ich ihm seine Finger brach, doch den Laqueus musste er loslassen. Ich nahm ihn an mich:

    "Willst du sterben?", fragte ich. Der Kerl spuckte aus. Ich streckte ihn mit einem weiteren Faustschlag auf die Schläfe nieder.

    Die Schleuder nahm ich mit, als ich zurück ritt.

    Eine seltsame Stille hatte sich ausgebreitet, einen Moment lang spürte ich Angst. Dann tauchte schemenhaft die Carruca auf, Timon und Simonides, und die Pferde.

    "Wo sind die Frauen?!", fragte ich. Simonides, sehr bleich, wies nach hinten. Seine Peitsche war zerbrochen, er musste heftig zugeschlagen haben.

    Ich zählte schnell: Drei Räuber lagen umweit der Kutsche in ihrem Blut auf dem Boden, einen davon hatte ich hier erledigt, den mit der Schleuder weiter hinten. Der Rest der Bande war in den grauen Nebelschwaden verschwunden.

    Als ich abstieg, und auf Stella zuging, hörte es wie als hätten die Nornen eingegriffen auf zu regnen. Ein vorwitziger Sonnenstrahl schob sich durch die Wolken, alles tropfte, alles glänzte, alles roch sauber und frisch.

    "Fridila! Stella!", rief ich. Da stand sie. Ich lief auf sie zu, schloss sie in die Arme, zog sie an mich, vergrub Mund und Nase in ihrem Rabenhaar:

    "Du lebst! Wir leben! Sie sind fort oder tot!", sagte ich und küsste sie. Mir standen Tränen in den Augen und das Blut tropfte mir von der Wange, aber ich war voller Glück:

    "Meine Walkyria, meine tapfere Kriegerin!"


    Die furische Familia und Simonides applaudierten. Sie applaudierten uns und unserer Liebe, aber auch sich selbst. Wir waren der Gefahr entronnen.


    Da es aufgehört hatte, zu regnen, schirrten wir die Pferde ab und drehten den Wagen mit vereinter Kraft in die andere Richtung, bevor wir zur Via Appia zurück fuhren. Nicht einmal eine Viertel Stunde lag auf der linken Seite der Straße ein großes steinernes Gehöft mit einem in Stein geritzten Schriftzug, der bunt ausgemalt war "Zur Bronzefliege".


    Hier würden wir uns ausruhen. Dann würde die Fahrt weiter gehen. Und nicht weit entfernt von Brundisium würde ich das erste Mal das blaue Mare Nostrum erblicken.


    Sim-Off:

    * hierBola

  • Alls Stella aus der Kutsche mit dem Dolch in der Hand rauskam, war der Kampf fast vorbei. Sonnwinn hat alle Banditen, bis auf einen, zur Strecke gebracht. Stella sah, wie er von Malikas Rücken sprang und mit dem letzten Räuber kämpfte und sie wollte ihm schon zu Hilfe laufen, als Sonnwinn diesen mit seiner Faust auch erledigte. ...


    Nun, die Schlacht war vorbei. Alle ihre Leute waren um den Wagen versammelt und sahen unverletzt, aber erbärmlich aus. Den Räubern ging es noch schlimmer: Die lagen unweit der Kutsche verstreut und keiner bewegte sich mehr! Es herrschte Stille und auf einmal hörte der Regen auf ... Stella seufzte erleichtert und erblickte ihren stolzen Krieger, der auf sie zuging und im Sonnenlicht strahlte. Er umarmte sie innig, nannte sie zärtlich "Fridila" und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.


    Stella, der auf einmal die Knie weich wurden, küsste seinen Kopf, strich ihm durch sein goldenes Haar und weinte leise. "Mein Geliebter, mein Alles..., mein strahlender Held ..." , murmelte sie zärtlich. Und Sonnwinn küsste sie und alle applaudierten. Die Gefahr war vorbei und Sonnwinn war ihrer Retter!


    Sie sah ihn an, hat seine Tränen weggeküsst und merkte nun, dass Sonnwinn an der Wange verletzt wurde und er blutete.... "Meine Sonne, ich muss deine Wunde sofort versorgen ... warte einen Moment", sie lief schnell zur Kutsche, holte ihren Medizinkasten und frisches Wasser. Dann wisch sie sanft den Schmutz und Blut aus seinem Gesicht ab, trocknete es mit weichem, sauberem Leinentuch und schmierte eine dicke Salbe auf die Verletzung.


    "Es ist nur ein Kratzer, bald wird man nichts mehr davon sehen", Stella lächelte ihn liebevoll an, "Deine Walkyria, ist so stolz auf dich, mein Ritter". .....

    Und nun ging die Reise endlich weiter und schon bald erreichten sie "Die Bronzefliege", wo sie sich kurz von den Strapazen erholen konnten. Die Frauen nahmen das heiße Bad, Stella wurde von Rhea vom Schlamm sauber geschrubbt und sich selbst auch gründlich gewaschen, auch Lyda. Die Männer badeten dann, als die Frauen sauber und frisch das Badehaus verließen. Danach wurde gegessen und alle gingen schlafen.


    Stella bekam eine kleine, aber saubere Kammer für sich alleine, sie nahm Sonnwinn mit aufs Zimmer und sie verbrachten eine wunderschöne Liebesnacht voller Leidenschaft und purer Lebensfreude!


    Früh am Morgen nach dem Frühstuck ging die Reise weiter und bald erreichen sie Apulien und Brundisium war nicht mehr weit. Stella sah aus dem Fenster und erblickte das Meer, sie lächelte vergnügt und schaute zu Sonnwinn auf,


    "Sieh mal, das Meer!"


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    Sim-Off:

    Foto©von Furia Stella

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    Furia Stella