Die Vorhänge waren zugezogen und mit kostbarem Rosenöl besprüht worden, um Schatten und Duft zu spenden. Weiche Seidenkissen zierten das andron, lagen auf dem Boden und auf den Klinen.
Während der Speiseraum beim Besuch männlicher Gäste zwar luxuriös, aber auch streng wirkte, wimmelte er nun von Decken, Kissen, Vasen mit prächtigen Blumen, Konfekt und Singvögeln in Käfigen. Zwei hübsche nackte Sklavenknaben trugen Palmwedel in den Händen, um den Gästen Luft zuzufächeln. Noch war es sehr heiß, aber der alte Wohnsitz der Bene Attar war so gebaut, das ein kontinuierlicher Luftstrom zwischen den Räumen erzeugt wurde.
Waballat bene Attar hatte sich den Bart stutzen und mit Nardenöl salben lassen.Er trug ein safrangelbes Seidengewand und eine prächtige goldene Kette um den Hals. Seine Finger wurden von Ringen geziert.Auch sein Haar war in Locken gelegt und seine Augen waren mit Khol umrandet. Er wirkte elegant, reich und selbstsicher.
Was ihm Anippe erzählt hatte, freute ihn ungemein.Endlich hatte sich die schöne Nilofer mit jenem Jungen Phraotes, mit dem sie aus Ktesiphon durchgebrannt war, zerstritten. Hatte wohl erkannt, dass der Junge ihr nichts bieten konnte außer Armut und einem Leben auf der Flucht.
Für Apollodoros war es dagegen ein Leichtes, Nilofer alle Wünsche zu erfüllen. Wollte sie Gold, würde sie es bekommen: Seidene Gewänder, Sklaven, feinste Speisen, kostbare Düfte, all das hatte der Synhodiarchos der Bene Attar mehr als genug zu bieten. Der auletes, der Flötenspieler, begann eine süße Weise, die Sklavenjungen fächelten eifrig Luft und Apollodoros schloss halb die Augen mit Vorfreude, da er Nilofer zu einem intimen Mahl erwartete.
*gemeinsames Abendessen
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