Der Procurator a censibus nimmt mit seiner Abteilung in Vertretung des Kaisers dessen Recht auf die Censur wahr.
In der heutigen Zeit ist ihre Hauptaufgabe jedoch die Prüfung und Bearbeitung
von Gesuchen um die Erhebung in den ordo equester.
Der Procurator a censibus nimmt mit seiner Abteilung in Vertretung des Kaisers dessen Recht auf die Censur wahr.
In der heutigen Zeit ist ihre Hauptaufgabe jedoch die Prüfung und Bearbeitung
von Gesuchen um die Erhebung in den ordo equester.
Doch nicht so viel Arbeit
Der Procurator a libellis Faustus Salienus Bala hatte einen Brief erhalten und zwar von einer gewissen Iunia Axilla. Die darin vorgestellte Vita erschien ihm durchaus höchst eindrücklich und die Gens Iunia war ohnehin eine sehr bekannte Gens im Imperium. Und so war es nicht weiters verwunderlich, dass er dem Wunsche der Iunia Axilla entsprach und ihren Brief an den Procurator a censibus Appius Manilius Caprarius weiterleitete. Dies sogar persönlich.
Procurator Caprarius seinerseits hatte einen ziehmlich ruhigen Tag gehabt, genauso wie die ganze letzte Woche und den ganzen letzten Monat. Es hatte in der näheren Vergangenheit nicht wirklich viele zu prüfende Standeserhebungen und daher etwas für ihn zu tun gegeben und so freute er sich über jede Ablenkung von seinem eher tristen und chronisch unterfordernden Arbeitsalltag. So auch heute als es klopfte und sein Kollege Salienus Bala hereinschneite. "Salve, Faustus altes Haus, was kann ich für dich tun?" Bala legte ihm den iunischen Brief auf den Schreibtisch. "Die Frage ist eher was ich für dich tun kann. Hier, ich bringe dir Arbeit" Carprarius' Augen leuchtete auf. "Sieh an, etwas spannendes?" Bala tippte sich auf die Nase. "Das bleibt abzuwarten".
Nachdem Caprarius den Brief durchgelesen hatte machte er ein langes Gesicht. "Och schade und ich hatte mich schon auf einen richtig komplizierten Fall mit vielen Überprüfungen und Recherchen gefreut, doch das hier...Gens Iunia...amtsbekannt weil Ehefrau meiner Vorgänger und sogar Ritter aus eigenem Recht...das sind alles derart hohe Referenzen, dass auch ich ihr gleich persönlich den Ritterrang an ihren Vetter verleihen kann und nicht erst der Kaiser..." Salienus Bala lachte. "Freu dich doch wegen deiner entspannten Position! Dagegen ist bei mir drüben immer die Hölle los. Ständig will irgendeiner der Bürger etwas, oder der Kaiser schickt uns wieder 5-6 Befehle auf einmal die wir bearbeiten müssen. Ich wäre FROH mal so wenig wie du zu tun zu haben!" Procurator Caprarius verdrehte die Augen. "Ich weiß, ich habe ja auch schon den neuesten Aushang gesehen. Dort stand auch, dass der Kaiser mich für übermorgen zu sich bestellt hat. Bin schon gespannt was er von mir will."
"Wirst du ihm dann gleich die Standeserhebung von diesem...", Salienus Bala musste im Brief nachschauen, "Appius Iunius Varus vorschlagen?" Caprarius zuckte mit den Schultern.
"Was sollte ich auch sonst tun bei diesen Referenzen?"
Sie hatte versprochen sich darum zu kümmern, also tat sie es auch. Ja sie hätte Sklaven schicken können, einen Nachricht oder was auch immer. Aber die Kaiserin wusste selbst, dass wenn sie persönlich erschien und um etwas bat, ging es schneller und genau deshalb war sie hier um In Auftrag zu geben, dass man nach Verwanden des verstorbenen Consular Spurius Purgitius Macer suchen sollte. So trat sie auch ein. „Salve hast du einen Moment Zeit für ein Anliegen?“
Der Procurator Caprarius erhob sich sogar, als Valeria Sorana so unerwartet eintrat.
Sein Gesicht zeichnete ein höfliches Lächeln:
"Salve Augusta, natürlich habe ich Zeit für Dich.", sagte er: "Um welche Angelegenheit handelt es sich?"
Die Kaiserin tat was sie am besten konnte. Sie lächelte huldvoll. „Setzt dich doch wieder werter Procurator Caprarius. Ich habe ein nun ja persönliches Anliegen, welches meinen Klienten Titus Pompeius Atticus betrifft. Wie du sicherlich weißt ist unlängst der von uns allen geschätzte Consular Purgitius Macer von uns gegangen. Nun hinterlässt er einen Tochter, dich schon in jungen Jahren ihre Mutter verloren hat. Ich bitte dich herauszufinden, ob es noch Verwandte auf Seiten des Purgitius Macer gibt. Falls sich etwas ergibt, oder eben auch nicht ergibt, dann teile mir das bitte mit, damit ich meine Klienten entsprechend ins Bild setzen kann.“ Ja die Kaiserin redete nicht um den heißen Brei sondern kam direkt auf den Punkt.
Caprarius winkte einen der Scribae herbei, um auf einer Wachstafel Notizen zu machen.
"Der Consular Purgitius Macer, hmm", sagte er: "Unschätzbarer Verlust für die Res Republica. Auch ich war auf dem Marsfeld, als man ihn ehrte."
Er erinnerte sich daran, wie die Kaiserin die Tochter des Verblichenen getröstet hatte. Politisch gesehen ein hinreißendes Bild: Die Augusta als mitfühlende Mutter. JEDER hatte doch eine Mutter....
Den anderen Namen, den Valeria Sorana erwähnte, fand er aber auch interessant. Titus Pompeius Atticus war nun ein Klient der Kaiserin. Sehr jung, aber tüchtig, was man so hörte.
Der Scriba notierte auch das.
"Meine Abteilung wird herausfinden, ob es noch Verwandte väterlicherseits gibt, Augusta.", versprach Caprarius: "Sobald ich Näheres weiß, bekommst Du sofort Nachricht."
Die Kaiserin lächelte. „Ich wusste doch wenn auf jemanden Verlass ist dann auf unsere Administratio Imperatoris. Ich danke dir schon mal für deine Bemühungen.“ Sagte sie und erhob sich. „Bleib bitte sitzen ich möchte dich auch nicht länger stören.“ Sollte der Mann seine Arbeit gut und schnell verrichten würde die Kaiserin ihn auf jeden Fall lobend bei ihrem Mann erwähnen, da war doch bestimmt eine Beförderung rauszuschlagen.
Caprarius hatte eine Weile für die Recherche gebraucht, da es mittlerweile Winter geworden war und somit die Nachrichten aus den Provinzen spärlicher flossen. Aber nun war der Procurator sicher: Es existierten keine Verwandten väterlicherseits für die kleine Purgitia , und das war die Auskunft, die er Valeria Sorana Augusta geben konnte.
Er diktierte einem der Scribae: