OFFICIUM A. FURIUS SATURNINUS

  • Tu Gutes und sprich darüber


    Saturninus saß da und überprüfte das Haushaltsbuch, welches ihm der Maiordomus noch in der Nacht auf den Schreibtisch gelegt hatte, so wie er es als anwesender Furier für seine Pflicht hielt:


    Haushaltsbuch DEC DCCCLXXXIII A.U.C.




    Bezeichnung Kosten p.d.*monatlich römisch
    Kosten Wasserversorgung70sHS**LXX
    Kosten Hypocaustenanlage500sHS D
    Wartung und Instandhaltung390sHS CCCXC
    Kosten Eigentümer persönlich 300sHS CCC
    Kosten Lebensmittel80s2400sHS MMCD
    Kosten Wäscherei40sHS XL
    sonstige Kosten: Kleidung, Garten300sHS CCC
    Kosten Equile50sHS L
    Kosten Hunde150sHS CL
    Sonstige Kosten: Sklaven 80sHS MMCD
    sonstige Kosten: Peculia65sHS LXV
    sonstige Kosten Haushalt 900sHS CM
    besondere Anlässe: Saturnalia Essen und GeschenkeAFS privat-
    Besondere Anlässe: Kauf eines Esels AFS privat-
    Gesamt: 5.245 sHS VCCXLV
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    Die Rechnungen lagen bei, die hundert Sesterze für den Esel hatte er aus seiner Kasse bezahlt, außerdem die Kosten für die Saturnalienfeier der Sklaven, da er etwas zum Haushalt beitragen wollte.


    Da klopfte es an die Porta. Saturninus prüfte kurz seine klepsydra, die einen anmutigen Cupido darstellte, der mit einer winzigen Schale in winzigen Händchen Wasser aus einem Brunnen schöpfte. Hora Nona, das konnte Tiberios sein oder ein Besucher.

  • Porta >>>


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Es war nicht der Maiordomus, sondern der junge Gadir, der erst anklopfte und auf ein Herein eintrat: " Dominus Aulus", sagte er mit einer kleinen Verbeugung: "Ein persönlicher Bote vom edlen Senator Tiberius Caudex mit einer persönlichen Nachricht."


    Einmal ' persönlich' hätte man weglassen können, dachte Saturninus und hob den Kopf:

    "Er soll hereinkommen"


    Über den Besucher war er überrascht: Es war Flamma. Saturninus schätzte den Sklaven und seine besonnene Art.

    "Salve Flamma, was führt dich her? Dein Herr möchte nicht schon wieder eine Auswahl an Gladiatoren treffen?"

    Das war eine Anspielung auf ihren gemeinsamen Besuch im Ludus Dacicus, doch schon wurde er ernster und schaute den Parther forschend an:

    "Nimm Platz. Gadir sagt, du hast eine Nachricht meines Patrons für mich?"


    Gadir jedoch war sich ganz sicher, dass er gerade Flamma verstanden hatte. Er riss die Augen auf, bis ihn Saturninus mit einer Handbewegung aus dem Zimmer entließ.

  • „Salve Dominus.“ Sagte ich und ja auch ich erinnerte mich natürlich, dennoch hatte ich gerade keinen Kopf dafür um mich auf das Geplänkel einzulassen. So setzte ich mein Bündel neben mir ab und reichte dem Furius die Nachricht. Ich nahm natürlich Platz, so wie er es gewünscht hatte. Jedoch blickte ich zu Boden, denn ich wollte und brauchte einen Moment für mich um mich zu sammeln.


    Slave Furius Saturninus,



    ich entschuldige mich, dass ich dich so überfalle. Aber könntest du bitte Flamma für einige Zeit in deinen Haushalt aufnehmen?

    Er und seien Frau haben gerade, nun ich nenne es mal einen Meinungsverschiedenheit. Ich möchte Beiden durch die Trennung die Möglichkeit geben sich darüber klar zu werden was sie wirklich aneinander haben.

    Ich bedauere es außerordentlich, dass ich dich damit belasten muss und hoffe du hast Verwendung für Flamma. Für die entstehenden Kosten komme ich natürlich auf.



    Vale


    Tiberius CaudexBitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.




  • Saturninus las den Brief, dann legte er ihn nieder und sah Flamma nachdenklich an: "Da dich mein Patron empfiehlt, bist du jederzeit unter meinem Dach willkommen. ", sagte er:

    "Weißt du etwas darüber, was mir dein Herr hier in diesem Brief geschrieben hat? Nun, aufschlussreich ist auch das, was er nicht schreibt. Er möchte mir alle Kosten deines Aufenthaltes erstatten. Für gewöhnlich verdienen sich Sklaven durch ihre Arbeit ihren Unterhalt, was also bedeutet, dass Du nicht nur ein Diener bist, sondern ein Gast. Und er schreibt etwas über den Grund, weshalb er dich herschickt. Daraus lese ich, dass nicht nur Du eine Bereicherung für die tiberische Familia bist, sondern auch deine Contubernalis... deine Frau. Euer Herr schätzt euch beide sehr und möchte keinen von euch verlieren müssen."

    Damit meinte er, dass Flamma froh sein konnte, einen solch verständnisvollen Dominus zu haben. Das er selbst den Unruhestifter oder die Unruhestifterin aus keinem anderen Grunde, als dass er Ruhe und Frieden in der Casa schätzte, weiter verkaufen würde, sagte er nicht dazu:

    "Also Flamma, da ich dem Willen deines Herren und meines Patrons niemals entgegenstehen würde: Ich lasse dir ein bisschen die Wahl, als was du hier gelten möchtest. Du kannst ein Cubiculum für Dich haben oder im Servitriciuum der Männer schlafen. Und in der Tat gäbe es für Dich viel zu tun hier. Ich möchte Dir etwas raten "


    Sein Ton wurde weicher: "Bei harter Arbeit kann man manchmal gut nachdenken und den Kopf frei bekommen. Du könntest am Hypocaustum im Keller arbeiten. Oder du könntest mich als mein Leibwächter in die Basilica Iulia begleiten. Und da der Maiordomus dir vielleicht geschrieben hat, dass ich die Kosten für die Mosaike des neuegegründeten Mädchenwaisenhauses übernehmen will, könntest du auch mit Tiberios Morgen dahin gehen, dir die Räumlichkeiten ansehen und einige Entwürfe machen. Nun, ich höre. "


    Saturninus schätzte Flamma durchaus. Doch er war kein sehr herzlicher Mann. Und ja, wenn Flamma ihn wieder verlassen würde, sollte er wissen, was er an seiner Frau und seinem Zuhause hatte; dies war der Auftrag, der dem Furius von seinem Patron gegeben worden war.

  • Ich blickte auf und sah den Furius an. Ich schüttelte den Kopf, doch dann klärte er mich schon auf, was in dem Brief stand. Ich hörte es mir stumm an, ich wusste das der Dominus Tiberius so dachte, aber gerade war mir das egal. Dennoch sagte ich natürlich nichts dazu. Nun kam mir dann doch meine jahrelange Ausbildung zu Gute. „Ich danke dir Dominus.“ Sagte ich zunächst, dafür, dass er mich aufnehmen würde. „So wie ich Dominus Tiberius verstanden habe, stehe ich dir zur freien Verfügung. Ich werde also dort schlafen, wo du einen Platz für mich hast und jede Arbeit verrichten, die du mir zu gedenkst.“ Nein ich brauchte nicht viel und schon gar keinen Sonderstatus. „Ich werde mich so gut wie es möglich ist in deinen Haushalt einfügen. Die Entwürfe... nun die kann ich auch abends nach getaner Arbeit fertigen. Ich habe dafür alles dabei.“ Ja ich hatte nicht viel mitgenommen, nur eben die Dinge die mir wichtig waren. Das waren zum einen die Geschenke von Tiberios, meine Zeichensachen und das eine Bild von Kara. Ja ich hatte es mitgenommen. „Ich möchte auch keine Umstände bereiten.“ Fügte ich noch an, denn nein das wollte ich nicht. Eigentlich wollte ich nicht mal hier sein, aber da meine Dominus das so bestimmt hatte war ich eben hier.

  • Der Exgladiator zeigte jene tadellose Dienstbereitschaft, die der Furius beim Personal schätzte. Saturninus fragte sich wirklich, was vorgefallen sein konnte. Flamma schien so gar niemand zu sein, der mit persönlichen Meinungsverschiedenheiten die Familia durcheinander brachte. Doch vielleicht täuschte er sich auch, und der äußerlich so ansprechende Parther war ein stilles Wasser.

    "Wenn du für mich zeichnest, ist das genauso gut Arbeit wie alles andere", sagte Saturninus. Flamma war ein Sklave mit einer Begabung, und wenn er schon im Hause war, konnte der Furius diese Begabung genauso gut nutzen:

    "Damit Du genügend Platz hast, gebe ich dir das kleinere Gästezimmer", er gedachte nicht, Flamma im Sklavenschlafraum schlafen zu lassen, er sollte sich mit seinen künstlerischen Entwürfen ausbreiten können:

    " Morgen früh vor der hora tertia begleitest du mich als mein Leibwächter zur Basilica Iulia", er zögerte einen Moment: "Dort brauchst du nicht auf mich zu warten, kehre zur Casa Furia zurück und frage den stellvertretenden Maiordomus Andreas - Du kennst ihn, er war mein Schreiber im Ludus - wie Du dich nützlich machen kannst. Nach Mittag kommt Tiberios, dann geht ihr zu diesem Waisenhaus, und messt die Wände ab oder weiß der Geier, was man tut, bevor man ein Wandmosaik anfertigt. Zur achten Stunde erwarte ich dich vor dem Südlichen Eingang, der ist dem Forum zugewandt, damit Du mich abholst und nach Hause begleitest.Und nein, Flamma, es bereitet keine Umstände, dass Du hier bist. Im Gegenteil, ich fühle mich durch das Vertrauen deines Dominus geehrt."

    Er läutete eine Glocke, ging an Flamma vorbei und öffnete die Tür.

    "Ich brauche Andreas!", rief er, irgendeiner der Sklaven würde ihn schon hören.


    Während er auf den Iberer wartete, wandte er sich noch einmal an Flamma: "Andreas wird dir die Casa zeigen und deinen Schlafraum. Und auch, wo du baden kannst und etwas zu Trinken und Essen bekommst. Ach ja, was wünschst Du, was der Türhüter tun soll, sollte deine Frau plötzlich vor der Tür stehen. Möchtest Du sie sprechen oder sollen wir ihr den Eintritt verwehren?"


    Die letztere Frage kam unerwartet. Damit wollte Saturninus selbst hören, wie groß das Zerwürfnis zwischen dem Paar war.

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    Andreas kam nun angetrabt, und er lächelte Flamma, der damals im Ludus so freundlich zu ihm gewesen war und ihn allen seinen ehemaligen Kameraden vorgestellt hatte, erfreut an: "Salve Flamma", sagte er, nachdem ihm Saturninus erklärt hatte, was er wünschte: " Wie schön, dass du uns beehrst und ein Weilchen bei uns bleibst."


    Saturninus nickte, dann wandte er sich nochmal an Andreas: "Ich weiß, dass einige von euch Fans sind.", sagte er: "Dennoch sollte keiner von euch Flammas Aufenthalt hier an die große Glocke hängen. Tiberios kannst du es sagen, wenn der einmal geruht, wieder hier vorbeizuschauen. " Tiberios war spät dran:

    "Wir sehen uns , Flamma. Komm erstmal an."

  • Ich hörte dem Furier stumm zu und nickte bestätigend. Als er mit der Nennung der Aufgaben durch war bestätigte ic, dass ich alles verstanden hatte. „Wie du es wünscht Dominus.“ Sagte emotionslos. Ja ich war gerade innerlich einfach nur leer. Dann aber kam eine Frage mit der ich so gar nicht gerechnet hatte. Ich musste mich bemühe, dass meine Gesichtszüge nicht vertuschten. „Sie wird nicht kommen.“ Sagte ich und hob meinen Blick. „Wenn dann sollte ihr der Eintritt aber nicht verwehrt werden.“ Natürlich würde ich mit ihr reden wollen, wenn sie herkommen würde, dann würde sie ja wohl nicht nur Dunkelheit sehen. Aber das sie herkam war so unwahrscheinlich wie das die Götter selbst sich zeigen würden. Ich nickte dem Sklaven zu. „Salve Andreas.“ Sagte ich nur und kommentierte meinen Aufenthalt hier nicht weiter. Denn nein ich war nicht wirklich freiwillig hier, ich war hier weil der Tiberii es so bestimmt hatte. So erhob ich mich nun auch. „Dominus.“ Sagte ich und verabschiedete mich mit einem Nicken, dann ging ich Andreas hinterher und ließ mir alles zeigen.

  • Wie der Dominus es gefordert hatte, klopfte ich nun an sein Offizium und wartete darauf, dass er mich hereinrufen würde. Nun ich wusste nicht was er noch besprechen wollte. Morgen schon würde ich das Haus wieder verlassen. Ja ich war hier ein wenig zur Ruhe gekommen und hatte es geschafft Mauern um mich herum aufzubauen, die ich schon während meiner Zeit als Kämpfer gehabt hatte. Ja nun standen jene Mauern wieder und man sah mir meinen Kummer und meinen Schmerz nicht mehr an.

  • "Setz Dich, Flamma ", sagte Saturninus und machte eine einladende Handbewegung: "Morgen wirst Du uns also verlassen, so will es dein Herr. Wir waren zufrieden mit Dir, und ich hoffe, auch Du warst es. Nimm dieses kleine Geschenk an."

    Saturninus legte ein hölzernes längliches Kästchen auf den Tisch. Darauf war der furische Greif abgebildet. Man konnte es aufschieben. In seinem Inneren hatte es drei Fächer. Im ersten lag zurechtgeschnittene Zeichenkreide aus Tonschiefer, im zweiten weiße Kalkkreide, mit der man Lichtreflexe nachbilden konnte, in der dritten Rötelkreiden, deren verschiedenartige Färbung von flammendem Hellrot bis zu mattem Braun reichte:


    "Tiberios sagte mir, dass der beste Rötel von der griechischen Insel Thasos kommt", sagte Saturninus: "Ich hoffe, es macht dir ein wenig Spaß. "

  • Wie er wünschte setzte ich mich natürlich hin. Meine Miene war neutral und ich wartete was er zu sagen hatte. Er lobte mich und überreichte mir sogar ein Geschenk, was mich nun wirklich überraschte. Ich nahm das Geschenk dankbar entgegen und betrachtete es. Es war wirklich überraschend, dass der Furier mir ein persönliches Geschenk auf ausgesucht hatte. So strich ich über die Kreide und sah dann auf. „Ich danke dir Dominus. Es ist wundervoll.“ Sagte ich und nickte dann. „Ich habe mich hier wohl gefühlt und bin dir dankbar, dass du mir für diese Tage ein Heim geboten hast.“ Natürlich hatte ich meinen Beitrag geleistet, denn es war ja keine Urlaub hier gewesen. Aber das hatte mich nicht gestört, im Gegenteil die Beschäftigung hat mir gut getan. „Ich hoffe meine Anwesenheit hat nicht zu viel Unruhe in deinen Haushalt gebracht.“ Meinte ich noch, den ja jeder wusste wohl, dass es Unruhe reinbrachte, wenn etwas von der Norm abwich.

  • "Nein, alles gut. ", Saturninus lachte leise: "Du hast keine Unruhe hereingebracht. Dich hat man gut erzogen. Das würde so manchem Sklaven nichts schaden. Vale bene Flamma. Und wenn du etwas auf dem Herzen haben solltest, komm bitte vorbei." Saturninus sagte "bitte", ein Wort, was ihm selten gegenüber einem Diener entwich. Doch im Gegensatz zu vielen Römern verachtete er auch die Parther nicht, im Gegenteil, er hielt sie für gleichwertige und dadurch um so gefährlichere Gegner des Imperiums.

    Flamma war entlassen. Aber etwas wollte Saturninus ihm noch mitgeben außer dem Geschenk - einen Rat an einen tüchtigen Sklaven, der im Hause seines Herren eine gute Zukunft haben konnte, wenn er sich die durch irgendwelche Liebesdramen nicht versaute:

    "Lass nicht zu, dass eine einzige Frau dein Leben durcheinander bringt", meinte der Furius:

    "Es gibt genug davon, Frauen meine ich"

  • Nein ich verzog mein Gesicht nicht bei dem Kommentar, dass man mich gut erzogen hatte. Ja aus der Sicht eines Römers war das wohl so aus meiner eigenen.. nun ja aus der sah das etwas anders aus. Aber ich nickte dennoch. „Ich danke dir, auch natürlich und in besonderen für deinen Angebot, dass ich mich an den wenden kann.“ Ja das war tatsächlich ungewöhnlich und ehrte mich sehr, dass er mir dergleichen anbot. Damit war ich dann wohl entlassen. Ich erhob mich und wollte mich gerade höflich verabschieden, als er mir noch einen Rat mit auf den Weg gab. Ich nickte auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass es einen andere Frau in meinem Leben geben würde. „Natürlich Dominus, danke für deinen Rat.“ Sagte ich und zog mich dann zurück um meine Sachen zusammenzupacken, schließlich wollte der Dominus mich morgen für wieder in der Villa Tiberia sehen.

  • Ein Mann ohne Frau ist wie ein Herd ohne Feuer



    Saturninus war seit kurzem verheiratet. Er dachte oft bei sich, dass er großes Glück gehabt, und dass sein Patron eine glückliche Hand als Ehevermittler bewiesen hatte. Nun plante er die erste Inspektionsreise in diesem Jahr nach Brundisium - in Brundisium kam ein Teil der Schiffe aus Aegyptus an, die die Cura Annonae sicher stellten - und es war ihm nicht untersagt, Sextilla mitzunehmen. Es würde also ihre erste gemeinsame Reise werden, weitere würden folgen. Außerdem wollte er seine Frau seiner Cousine vorstellen und nun ja, sich wieder aussöhnen. Es konnte nicht angehen, dass die Familie weiterhin tief zerstritten war und das alles nur wegen eines gutaussehenden Freigelassenen. Sextilla hatte er von diesen Wirren noch nichts erzählt.

  • Tiberios klopfte an, trat dann ein und legte dieses Schreiben auf den Tisch:


    Ad

    Aulus Furius Saturninus

    Casa Furia

    ROMA

    Salve mein Liebster.

    Mit diesem Brief übermittle ich dir meine herzlichsten Glückwünsche zu deiner Vermählung. Auch wenn ich mir erhofft hätte das du mir dieses große Ereignis in deinem Leben persönlich mitteilen würdest. Stattdessen habe ich diese Neuigkeit in der Garküche von einem Besucher erfahren. Nun, sei es wie es ist. Ich hoffe deine Braut macht dich glücklich. Und vielleicht stellst du sie mir eines Tages sogar vor? Du wirst in der nächsten Zeit wohl sehr beschäftigt sein. Dennoch freue ich mich auf deine Antwort.

    Deine dich liebende Helia

  • Saturninus las das Schreiben, und ein wenig schüttelte er den Kopf. Was hatte Helia erwartet - eine Einladung zur Hochzeit? Sie wusste doch, dass er sie nicht heiraten konnte. Nicht weil sie eine Liberta war - eine kaiserliche Freigelassene oder eine aus einem hochpatrizischen Haushalt konnte durchaus eine gute Gattin für einen Ritter abgeben. Schon allein weil die Beziehungen, die sie mitbrachte, nützlich sein konnten. Doch die Gens Accia hatte einfach einen zu üblen Ruf. Die Männer galten als in krumme Geschäfte verwickelt, und die Frauen waren als Hexen verschrien. Eine Acciana kam nicht in Frage.

    Jetzt bat sie ihn, ihr die Braut vorzustellen. Das fehlte noch. Was hatte seine reine, liebliche Sextilla mit einem Schankmädchen zu schaffen? Dennoch wollte Saturninus die Geliebte nicht einfach aufgeben.

    "Schreib", befahl er Tiberios: "Salve Helia, danke für deine Glückwünsche. Ich wollte schon lange mit dir reden, doch verzeih mir, ich hatte sehr viel um die Ohren. Wie wäre es nächsten Dies Iovis zur zehnten Stunde? Warte auf mich. Aulus"

    Als der Sklave fertig geschrieben hatte, schaute Saturninus nachdenklich aus dem Fenster: "Besorge den Brief gleich"