• Je mehr Zeit verging, desto mehr trieb es Athenodoros um.

    Ja, er hatte seiner Nilofer versprochen, keine andere Frau auf sein Lager zu nehmen. Ja, er hatte es versprochen, um der parthischen Kaufmannstochter, mit der er sich zu vermählen zu dachte, zu zeigen, wie selbstbeherrscht, wie großzügig, wie männlich er war.

    Aber während er auf den Besuch der zukünftigen Schwiegereltern wartete, fühlte er sich unruhig und ihn drückte das Gemächt. Er war noch nie lange Zeit ohne weibliche Gesellschaft gewesen, und er hatte schöne Sklavinnen eingekauft, um seine Freude an ihnen zu haben, wie es in allen zivilisierten Landen sein gutes Recht war.

    Die letzte, die in sein Haus gekommen war, war die exotische Idunah, mit Haut wie Lotosblüten und Haaren wie Kupfer. Von allen Sklavinnen hatte er allein sie nicht gehabt. Dabei hatte es gut angefangen, wie liebreizend hatten ihre rosigen Lippen die Dattel aus seiner Hand empfangen.

    Ohne dass er es so recht bemerkte, richtete er es ein, dass er Idunah über den Weg lief - aber fast immer war Anippe bei ihr. Er wollte die junge Germanin jedoch alleine treffen, um zu sehen, wie sie auf ihn reagierte.

    Und so wartete er.

  • Normalerweise hielt sich Iduna beständig an der Seite ihrer neuen Herrin auf. Etwas anderes würde ihr auch gar nicht einfallen. Schließlich kannte sie sich in ihrem neuen zu Hause noch nicht wirklich aus und so hatte Iduna wahrlich Angst das sie sich in den Gängen verlief und nicht mehr zu Nilofer zurück finden würde. Anippe wollte sie aber nun auch nicht einfach so um eine Führung durch ihr neues zu Hause bitten. Schließlich hatte die kleine Alexandrinerin Aufgaben für ihren Herrn zu erledigen, so zumindest Idunas Vermutung. Und so kam es, dass sich die kleine Rothaarige alleine in den Gemächern ihrer Herrin befand und gedankenverloren aus dem Fenster blickte.


    “Angus. Ich vermisse dich. Wo steckst du nur? Und wie geht es Aislin? Passt du auch immer gut auf unsere Tochter auf?“


    Murmelte Iduna leise an sich selbst gewandt und doch zum Fenster hinaus. Natürlich verhallten ihre Worte ungehört und so drehte sich die kleine Germanin langsam herum und wischte sich über die Augen. Denn ungesehen waren dann doch Tränen über ihre Wangen gekullert. Nachdem Iduna einige male geblinzelt hatte und ihre Augen wieder trocken waren; zumindest nahm sie dies an, verließ sie auch schon das Gemach ihrer Herrin und trat auf den Gang hinaus. Vorsichtig blickte sie sich nach links und anschließend nach rechts um und spitzte lauschend ihre Ohren. Doch keine Schritte näherten sich ihr. Und so war es Iduna, die ihre Schritte, äußerst vorsichtig voran lenkte und den Gang entlang ging. Dabei bemerkte sie nicht, wie sie von den dunklen Augen des Herrn beobachtet wurde.

  • Da war sie ja, die kleine Füchsin, die nur die Sprache der Rhomäer sprach. Athenodoros stellte sich ihr in den Weg, seine Miene war harmlos. Er lächelte ihr zu und nickte, ja, sie sollte wissen, dass ihr despotés zufrieden mit ihr war. Er nahm ihre Hand und bedeutete ihr, ihm zu folgen, bis zum andron, dem Männerbereich, der räumlich vom gynaikeion, dem Frauenbereich getrennt war. Das Andron war wesentlich prächtiger ausgestattet, da es auch repräsentativen Zwecken diente, doch darum ging es dem Palmyrener nicht.

    Zwischen zwei Säulen blieb er stehen und legte seine Hand sanft unter Idunas Kinn. Er hob ihren Kopf, drehte ihn nach links und nach rechts, betrachtete ihre zarte Nase und ihre Kinnlinie. Er fand sie wirklich hübsch, Nilofer schien ein Auge für Mädchen zu haben. Ach Nilofer, aber Nilofer war nicht hier. Die parthische Kaufmannstochter war wirklich zu streng mit ihm. Aber er rechnete nicht damit, dass sich Idunah bei ihrer Herrin über ihn beschweren würde. Sie hatte anfangs wohl um ihren Gefährten und um eine Tochter geweint und wirkte nie wirklich fröhlich, weitere Tränen würden niemandem auffallen. Und Idunah musste wissen, dass Nilofer ihn liebte, dass sie seine Braut war und dass zwischen beide nicht einmal ein Blatt Papyrus passte. Wenn sie schlau war, würde sie es sich nicht mit ihm verderben.

    "Meine kleine kupferhaarige Schönheit", sprach er, obwohl er wusste, dass die Sklavin ihn nicht verstand:

    "Leider kann ich dir nicht die Zeit widmen, die du verdienst. Wir haben es eilig, begreifst du?."


    Und dann drückte er seine Lippen rasch auf die der Cheruskerin.

  • Ihre Herrin hatte doch erzählt, dass die Gärten besonders reizvoll anmuteten. Und daran erinnerte sich die Rothaarige in diesem Moment. Vielleicht sollte sie einfach den Gärten einen Besuch abstatten, um die dort gezüchteten Blumen mit denen in der Urbs Aeterna oder in ihrer Heimat zu vergleichen. Vielleicht gab es in den Gärten der Bene Attar auch Kräuter, deren Ursprung Iduna noch nicht geläufig war. Mit diesem Gedanken in ihrem Köpfchen beschleunigte Iduna ihre Schritte, als sich just in diesem Moment der Hausherr in ihren Weg stellte. Überrumpelt blieb Iduna abrupt stehen und hielt ihren Blick gesenkt. Dennoch bemerkte sie aus dem Augenwinkel, wie der Herr nickte. Galt dieses nicken etwa ihr? So schielte die kleine Rothaarige vorsichtig empor, wobei ihr das Herz hart in der Brust pochte. Wieso befand sie sich eigentlich alleine in diesem Teil des Anwesens? Wieso war sie nicht an der Seite ihrer Herrin geblieben? Weil diese mit Anippe unterwegs war, so hatte man es der Cheruskerin zumindest zu erklären versucht. Nur wohin war Nilofer unterwegs und wieso durfte Iduna nicht mit? Alles Fragen die Iduna in just diesem Augenblick durch den Kopf geisterten. Zumindest bis zu dem Moment, als sie die kräftigen Finger des Mannes um ihr Handgelenk spürte; wie er ihr bedeutete ihm zu folgen. Und dies tat die zierliche Germanin auch. Wenngleich ihre Schritte stolpernd anmuteten, so verlor sie doch nicht das Gleichgewicht und machte sich dadurch auch nicht zum Gespött vor dem Athenodoros.


    Zwischen zwei Säulen blieb der Ältere schließlich stehen und Iduna tat es ihm gleich. Blieb ihr auch gar nichts anderes übrig. Wobei sie ihren Blick weiterhin gen Boden gesenkt behielt. Bis zu dem Moment, als sie seine Finger an ihrem Kinn fühlte und wie er ihren Kopf sanft empor drückte. So dass sie ihm schlußendlich direkt entgegen blicken musste. Ein Umstand der Iduna innerlich erzittern ließ. Jedoch blieb sie weiterhin regungslos an Ort und Stelle stehen, auch dann noch als er ihren Kopf von einer Seite auf die andere drehte, um sie von allen Seiten betrachten zu können. Was sah er wohl in ihr? Sah er genau das gleiche, was Angus auch in ihr sah? Auf einmal spürte Iduna wie ihr Herz angstvoll in ihrer Brust zu pochen begann und sie sich am liebsten davon geschlichen hätte. Denn der musternde Blick des Athenodoros ängstigte die Rothaarige. Und wieso glitzerten seine Augen auf einmal in diesem besonderen Glanz? Oder täuschte sie sich und dieser Glanz war nur eine Spiegelung der Fackeln, die an den Wänden befestigt waren?


    Vielleicht sollte sie sich einfach bei dem Älteren entschuldigen und dann zusehen, dass sie zurück in die Gemächer ihrer Herrin gelangte. Bevor.. ja, bevor das Unaussprechliche geschah und Iduna ein erstickter Schrei über die Lippen kam, als sie seinen Kuss spürte. Rasch, wie eine Schlange war sein Kopf vorgeschnellt und hatte ihre Lippen in Beschlag genommen. Und Iduna .. spürte wie ihr die Knie weich wurden und sie zu zittern begann. Angst war es nun, welche aus jeder Pore ihres Körpers strömte. Dennoch verharrte sie wie angewurzelt. Außerstande zu flüchten. Obendrein würde ihr dies wohl nicht gut bekommen, sollte sie den Älteren zurück weisen. Wenn nur Nilofer davon wissen würde.

  • Die Rotfüchsin wollte einen Schrei ausstoßen, aber Athenodoros verschloss ihr die Lippen mit den seinen, und sein Kuss wurde nun leidenschaftlich, während er Idunah an sich zog. Ihre Abwehr war wohl nur der Überraschung geschuldet, ihr Körper reagierte durchaus auf ihn. Seine Hände fuhren unter ihre Tunika und streichelten ihre weiche Haut und ihre zarten Brüste, während sie wohl auch schon spüren musste, dass sich bei ihm etwas regte.

    Athenodoros stöhnte auf und flüsterte:" Meine kleine kupferhaarige Schönheit, komm, mach deinem Herren Freude" und deutete ihr an, sie solle sich hinknien und ihm Lust verschaffen.

    Auch Idunah war nur irgend etwas, was er sich gekauft hatte und was ihm gehörte. Nur Nilofer zuliebe und wegen des Versprechens, welches er ihr gegeben hatte, hatte er sie nicht sofort in sein Domation befohlen. Dabei empfand er selbst sich nicht als brutal; denn niemals hatte er eine Sklavin mit Schlägen gezwungen. Das die Gewalttätigkeit schon darin lag, Menschen zu benutzen, als seien sie Gegenstände, diese Überlegung war ihm nie gekommen.


    Athenodoros lehnte sich mit dem Rücken an eine der Säulen, lüftete mit einer Hand sein Gewand und übte mit der anderen etwas Druck auf Idunahs Kopf aus, damit sie verstand, was er von ihr wollte.

  • Gerade eben hatte Iduna Luft geholt, um einen Hilfeschrei aus ihrer Kehle empor steigen zu lassen. Da spürte sie seine Lippen auf den ihrigen und wie er ihren Mund mit einem Kuss verschloss. Augenblicklich spürte die Rothaarige wie ihr Herz wie wild in ihrer Brust zu pochen begann und wie sich ihr Körper unwillkürlich anspannte. Nein. Das konnte jetzt nicht wahr sein. Nilofer hatte doch gesagt, dass der Herr sie nicht anfassen durfte. Und doch tat er es. Weil er nun einmal der Hausherr war und die Germanin lediglich eine Sklavin, durchzuckte es Idunas Köpfchen. Und als sie seine Hände unter ihrer Tunika spürte, wie er über ihre weiche Haut glitt und ihre zarten Brüste berührte, da erbebte Iduna dann doch unwillkürlich. Doch nicht aus purer Lust. Auch wenn dieses Gefühl vielleicht etwas mit rein spielte. Aber zum größten Teil war es Furcht die aus jeder Pore der Rothaarigen strömte. Furcht, die von ihm einfach ignoriert wurde. Denn sonst würde er sofort von ihr ablassen. Das Gegenteil war jedoch der Fall und als Iduna bemerkte wie sich unter seinem Gewand etwas regte, schnappte sie erschrocken nach Luft. War jedoch außerstande sich von ihm fortzubewegen.


    “Herr.“


    Murmelte die Germanin mit leiser Stimme und blickte schließlich aus großen Augen zu dem Älteren empor. Denn seine Handbewegung war deutlich gewesen, so dass auch die Cheruskerin verstand und ein leises wimmern über ihre Lippen hervor stieß. Tausend Gedanken rasten ihr in diesem Augenblick durch den Kopf. Einer schlimmer als der andere und zum Schluß wusste Iduna, dass sie Angus hierüber nie etwas erzählen würde. Wenn sie den Kelten jemals wieder zu Gesicht bekommen würde. Hach Angus. Wo steckte er nur und wieso kam er nicht um sie zu retten? Wenn es schon ihr Dominus nicht tat?


    Mit Tränen in den Augen senkte Iduna langsam ihren Blick, als sie das rascheln seines Gewandes spürte, wie er jenes so weit empor schob, dass sie ihrer Aufgabe nachkommen konnte. Und dies verlangte Athenodoros im nächsten Moment. Erstickt schnappte die junge Frau nach Luft, als er ihren Kopf in seinen Schoß drückte und Iduna verstand. Auch wenn sie es zuerst nicht wahrhaben wollte und ihre Lippen partout nicht öffnete. Doch ein rascher Blick empor, ließ sie ihren Mund dann doch leicht öffnen, um ihm Freude zu geben. Dabei ekelte sie sich jedoch vor sich selbst und wäre am liebsten zurück gewichen. Seine Hand auf ihrem Hinterkopf verhinderte dies jedoch. Lediglich eine feuchte Tränenspur auf ihrer Wange zeugte von Idunas seelischer Pein.

  • Bevor Iduna etwas tun konnte, war Athenodoros schon fertig, und seufzend ließ er sein Gewand fallen:

    "Das war zu schnell, ich habe lange der Liebe entbehrt.", sagte er.

    Dann sah er, dass Idunah geweint hatte.

    Die Tränen schimmerten auf den Wangen der Sklavin, und Athenodoros hob seine Hand, um sie ihr wegzustreicheln. Nun, da der erste Druck weg war, gab er sich Mühe:

    Er streichelte langsam ihre Lippen, ihren Hals und die kleinen Kuhlen über dem Schlüsselbein.

    Sie schien sich zu fürchten, und so strich er über ihren Rücken, um sie zu beruhigen. Wie schön es war, wieder einmal einen weiblichen Körper bei sich zu haben.

    "Idunah", sagte Athenodoros und deutete auf sie und dann auf sich: "Gewährst du mir deine Gunst?" Die nächste Geste war unanständig, die musste sie einfach verstehen. Er streichelte ihre Hüften und dann zog er sie an sich und küsste sie sanft. Ob sie seinen Kuss erwidern würde?


    Tränen waren nicht das, was ihm Bestätigung gab. Er wünschte sich, dass die Frau Lust gab und empfing.

  • Den Göttern sei gedankt, kam der Ältere relativ zügig zu seiner Erlösung, so dass Iduna leicht zurück weichen konnte. Auch wenn sie noch immer vor Athenodoros kniete und keinerlei Anstalten machte zu flüchten. Um dies in die Tat umzusetzen fehlte Iduna einfach der Mut. Denn die Angst hielt sie mit eiserner Hand umklammert und somit an Ort und Stelle; direkt vor dem Athenodoros. Doch schließlich hob die Germanin vorsichtig ihren Blick an, so dass der Ältere deutlich die Tränen erkennen konnte, die sich als feuchte Spur auf ihren Wangen abzeichneten. Denn wenn der palmyrenische Herrscher gedacht hatte Iduna würde sich hierüber freuen, so hatte er sich gewaltig getäuscht. Diesen Gedankenstrang brachte sie im nächsten Moment zu einem abrupte Ende, als sie die Berührung des Älteren spürte. Wie dieser seine Finger über ihre Wangen gleiten ließ, um die Tränenspur von ihrer Haut zu trocknen. Ob dieser so zarten Berührung wirkte Iduna tatsächlich erstaunt, was man auch an ihrem Gesichtsausdruck erkennen konnte.


    Vielleicht würde er sie jetzt gehen lassen, nachdem der erste Druck verschwunden zu sein schien. Das Gegenteil war jedoch der Fall und Iduna schluckte vernehmlich, als sie seine Finger fühlte, wie diese über ihre Lippen glitten. Ihren Hals hinab streichelten und schließlich über ihr Schlüsselbein wanderten. Dabei durchrieselte die Rothaarige ein sachtes beben. Jenes beben intensivierte sich dann auch noch, als er seine kräftigen Hände über ihren Rücken gleiten ließ. Als er dann schließlich zuerst auf sie und dann auf sich selbst deutete und dabei eine unanständige Geste vollführte, weiteten sich Idunas Augen sichtlich erschrocken. Hatte sie ihm nicht gerade Glück gespendet? War der Herrscher etwas so ausgehungert? Hatte er keine andere Sklavin, an der er seine Gier und Lust stillen konnte? Offensichtlich nicht. Ob dies ein geheimer Plan war, den sich Anippe und Nilofer zusammen ausgedacht hatten? Denn es war für Iduna schon sehr merkwürdig, dass ihre Herrin und die kleine Alexandrinerin zusammen unterwegs waren und Iduna nicht wusste wohin ihre Herrin gegangen war. Aber vielleicht war Iduna auch zu unscheinbar, um bei dem Ausflug dabei sein zu dürfen?


    Schließlich blickte die Rothaarige aus großen Augen zu dem Älteren empor und ließ sich näher ziehen, als sie spürte wie er über ihre Hüfte streichelte. Und dann folgte sein Kuss. Ein Kuss, bei dem Iduna innerlich zurück gewichen wäre. Dieser Kuss jedoch war sanft und gar nicht brutal, wie sie es sich instinktiv ausgemalt hatte. Und die Cheruskerin erwiederte diesen Kuss. Wenngleich zögernd, so wich sie doch nicht zurück. Stattdessen bettete sie ihre schmalen Hände auf seine Brust, nachdem sie sich vorsichtig erhoben hatte und schmiegte sich leicht näher. Dabei dachte sie beständig an ihren Kelten und an ihre gemeinsame Tochter. Wie gut das der palmyrenische Herrscher nichts von Idunas Gedankengängen ahnte.

  • Athenodoros bemerkte, wie sich Idunah unter seinen kundigen Händen entspannte, erbebte und dann seinen Kuss erwiderte. War der kleine Rotfuchs doch zugänglicher, als es erst den Anschein gehabt hatte? Er hatte es noch so drauf.

    Der Ben Attar zog die junge Frau näher an sich und begann sie langsam und sanft dort zu streicheln, wo seiner Erfahrung nach Frauen gestreichelt werden mussten, um abzuheben. Dieser Gedanke gefiel ihm, und auch er war wieder bereit.

    Leidenschaftlich küsste er Idunah, doch immer darauf achtend, ob sie Freude empfand - und auch mit halbem Ohr lauschend, ob Nilofer auftauchen würde. Das ärgerte ihn: ER war hier der Herr im Hause, und hatte Angst, erwischt zu werden wie ein Stallknecht, der es mit einer Küchensklavin trieb. Doch dann vergaß er den Ärger, als die Kleine ihre schmalen Hände auf seine Brust bettete:

    "Gefällt dir das?", keuchte er und nun drehte er Nilofers Sklavin so herum, dass sie mit dem Rücken zur Säule stand. Er ließ das rhythmische Streicheln, schob beide Hände unter Idunahs Hintern und hob sie etwas hoch. Sie schien ihm leicht wie eine Feder

    "Komm, schlinge deine Beine um mich ", sagte er in bittendem Ton, obgleich es keine wirkliche Bitte war.

  • Wie mechanisch reagierte Iduna, als sie ihre kleinen Hände auf die Brust des Bene Attar bettete und im selben Moment seinen energischen Zug spürte. Wie er sie näher an sich heran zog und das obwohl doch kaum ein Pergamentpapier zwischen ihre beiden Körper passte. Offensichtlich gefiel dem Älteren diese Art von Körperkontakt und Iduna zu eingeschüchtert, um sich aus dieser Situation selbst zu befreien. Wenn doch nur wenigstens Nilofer und Anippe von ihrem Ausflug zurück kehren würden. Die kleine Rothaarige war jedoch den Gelüsten des Älteren auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und so blickte sie aus großen, bittenden Augen zu ihm empor. Ihre Augen sandten nur einen einzigen Wunsch – er möge sie doch bitte gehen lassen. Jedoch schien er ihren Gesichtsausdruck vollkommen misszuverstehen, denn seine Hände glitten ihren Körper hinab und fanden jene Stelle, die Iduna stärker erbeben ließ und ein leises seufzen ihre Lippen verließ. Gedanklich jedoch stellte sie sich ihren Kelten vor, dessen kundige Finger jene Stelle ihres Körpers berührten und ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen. Ein Lächeln, welches der Ältere offensichtlich missverstand, denn abermals konnte Iduna seine Lippen auf den ihrigen spüren. Wie er sie leidenschaftlich küsste und.. knabberte er da nicht auch an ihrer Unterlippe?


    Als er sie schließlich herumdrehte, so dass sie mit dem Rücken gegen die Säule stieß, rieselte ein Schauer durch ihren Körper. Seine keuchende Stimme an ihrem Ohr war es, die Iduna augenblicklich verspannen ließ. Dies blieb ihm nicht verborgen und die kleine Rothaarige spürte wie er seine Hände zurück zog. Doch nur, um sie im nächsten Moment unter ihren Hintern gleiten zu lassen, um sie empor zu heben. So dass Iduna an der Säule hinauf rutschte. Ihre Hände krallte sie unbewusst in sein Gewand fest. Schließlich wollte sie nicht das Gleichgewicht verlieren und unsanft zu Boden plumpsen. Dabei dürfte er mit ihrem Gewicht kaum Probleme haben.


    Und dann war es abermals seine Stimme, die an Idunas Gehör drang und die sich fast wie eine Bitte anhörten. So wirkte die junge Frau sichtlich verwirrt, was man auch an ihrem Gesichtsausdruck erkennen konnte. Jedoch war sie dann doch zu gut erzogen, um seinen befehlenden Worte nicht zu gehorchen. Automatisch schlang sie ihre schlanken Beine um seine Hüfte und vergrub anschließend ihren Kopf an seiner Schulter.

  • Athenodoros dachte bei sich, dass Nilofer wirklich Recht hatte damit, dass Enthaltsamkeit die Manneskraft stärkte. Schon seit langem hatte er seine Bettgenossinnen nicht mehr zweimal hintereinander beglücken können, doch heute war er wie ein junger Stier. Zum Teil schrieb er das auch Idunas zarter Schönheit zu, und so küsste er sie immer wieder und raunte ihr zu, wie sehr sie das Feuer seiner Lenden entzündete, bevor er laut stöhnend zu einem Ende kam und von der Germanin abließ.

    Der Palmyrener ließ Idunah sanft auf den Boden hinabgleiten und streifte ihr Gewand wieder über ihre Knie:

    "Wenn ich erst verheiratet bin, lass ich mir länger Zeit, Rotfüchslein", flüsterte er ihr zu: "Dann wirst auch du Wonne erleben, Idunah, das verspreche ich dir."

    Noch einmal schaute er sie eindringlich an, legte den Finger auf ihren Mund, sagte "Despoina Nilofer" und schüttelte vehement den Kopf.

    Kein Wort zu Nilofer! Hoffentlich verstand sie ihn richtig. Schade, dass sie weder Griechisch noch Aramäisch sprach.


    Da Athenodoros ausnehmend guter Laune war, nahm er eine Silberdrachme und drückte sie Idunah in ihre kleine Hand. Das war ein fürstlicher Lohn für eine Hure, fast zehnmal soviel wie üblich. Er gab ihr einen Klaps auf ihr Hinterteil:

    "Lauf nun, kleine Rotfüchsin, lauf zu deiner Herrin"



    Waballat ben Attar war zufrieden mit sich und der Welt. Heute Nacht würde er gut schlafen.

  • Unwillkürlich hatte sich die kleine Germanin den Bewegungen des Bene Attar angepasst. Auch als sie seine Lippen erneut auf den ihrigen spürte, öffnete sie diese hauchzart und ließ es zu, dass er mit seiner Zunge ihre Mundhöhle plündern konnte, wenn er dies Verlangen hatte. Und so wie Iduna den älteren Herrn einschätzte, kannte sein Verlangen kein Ende. Dies ließ er sie sogleich spüren, als er seine Bewegungen intensivierte und schließlich laut stöhnend zu seinem Ende kam. Langsam hob sich nun Idunas Köpfchen an und ihr Blick glitt vorsichtig in sein Gesicht. Wie wirkte er? Wollte er sich nur ein bisschen erholen, um dann eine weitere Runde einzuläuten?


    Als er sie dann jedoch sanft zu Boden gleiten ließ und ihr Kleid über ihre Knie zupfte, wusste Iduna das es keine weitere Runde geben würde. Worüber die Sklavin äußerst erleichtert war. Und dieser Gedanke spiegelte sich auch für einen kurzen Augenblick auf ihrem Gesicht. Bevor sie ihren Blick hastig senkte, und innerlich hoffte, dass er sie nicht allzu genau beobachtet hatte. Offensichtlich hatte er dies tatsächlich nicht. Auch wenn seine nächsten Worte wie ein liebestolles Versprechen klangen.


    “Ja Herr.“


    Antwortete Iduna mit leisem Stimmlein auf des Bene Attars Worte, wobei sie vorsichtig empor schielte. Sein Finger auf den Lippen ließ Iduna dann jedoch leicht zusammen zucken. Denn seine nächsten Worte klangen unheilverkündend, so dass die Rothaarige hart schluckte. Ihre Herrin durfte hiervon nichts erfahren? Zumindest interpretierte sie dies aus seinen eindringlich gesprochenen Worten. Schließlich nickte die junge Sklavin auf seine Worte. Der Silberdrachme in ihrer Hand maß sie im ersten Moment kaum Bedeutung bei. Auch wenn sich ein schlechtes Gefühl in ihrem Körper ausbreitete. Wie eine Hure hatte er sie mit diesem Geldstück bezahlt. Und wie eine Hure fühlte sich Iduna in diesem Moment.


    So warf sie einen letzten Blick auf den Bene Attar und beeilte sich aus seiner Nähe zu kommen. Ihr Ziel war das Zimmer ihrer Herrin. Dort würde sie auf Nilofers und Anippes Rückkehr warten.


    >>> Gästezimmer