Hin und wieder musste Frau sich auch einmal in die Thermen begeben, und sei es nur, um den neuesten Tratsch aufzuschnappen und seinen eigenen Anteil dazu beizutragen, dass auch morgen wieder neuer Tratsch die Runde machte. Außerdem war es durchaus einmal schön, die professionellen Dienste eines Masseurs in Anspruch zu nehmen, oder auch die eines professionellen Haarausreißers, auch wenn das eher schmerzhaft war. Dazu das reichhaltige Sportangebot und sogar einige Sklaven, die gegen Entgelt für andere Wonnen zu sorgen wussten, auch wenn Damen sowas natürlich nicht in Anspruch nahmen und das Angebot für die den weiblichen Gästen vorbehaltenen Teile der Thermen daher auch äußerst überschaubar war.
Mit Vettiena Capita an ihrer Seite schritt Axilla also in die Thermen. Beide hatten ihre Kleidung abgelegt und zurückgelassen und schlenderten nun durch die Marmorhallen auf der Suche nach dem schönsten Plätzchen. "Wollen wir gleich ins Caldarium gehen?" fragte Axilla ihre Freundin und deutete auf das großzügige, warme Becken.
Vettiena Capita nickte und sie stiegen über die breite Treppe in das Becken und suchten sich einen bequemen Platz am Rand, um sich einweichen zu lassen.
Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Und, wann ist jetzt die Hochzeit?" fragte Capita nach.
Axilla seufzte. "In zwei Wochen. Und natürlich bist du eingeladen. Auch wenn ich wirklich nicht feiern möchte. Einfach nur schlicht vertrag unterschreiben und fertig. Für das ganze Brimborium bin ich inzwischen zu alt."
Vettiena Capita winkte ab. "Achwas. Für Brimborium wird man nie zu alt. Sollte mein Lucius doch einmal das Zeitliche segnen und ich gezwungen sein, mir nochmal einen Kerl anzulachen, dann werde ich so groß feiern, wie nur irgendwie möglich, schon rein aus Prinzip um zu zeigen, dass ich es mir leisten kann."
Axilla zuckte mit den Schultern. "Nach drei Ehen, davon eine ins Kaiserhaus, verliert das ganze irgendwie seinen Reiz. Inzwischen bin ich schon zufrieden, wenn mein Kerl mich nicht nervt. Große Liebesbekundungen, nur um das Publikum zufrieden zu stellen, brauche ich nicht mehr."
Vettiena Capita verdrehte theatralisch die Augen. "Das ist wirklich furchtbar mit dir. Dabei kriegst du schon den besten Mann: Reich, gebildet und absolut damit im Reinen, nur einer von vielen zu sein."
Natürlich ging Capita nicht näher darauf ein, aber sie hatte ja recht. Axilla kannten nicht viele Männer, die Liebschaften so gelassen hinnahmen wie Axius Lurco. Aber vermutlich, weil er selbst mehrere mehr oder minder pflegte und ebenfalls zu alt für den Mist war. Die Ehe war politisch und freundschaftlich, aber sicher nicht leidenschaftlich oder vom Wunsch nach Nachkommen geprägt. Es war mehr eine Versicherung, damit niemand weiter von aufdringlichen Verehrern genervt wurde.
"Lass uns lieber über etwas anderes reden" schlug Axilla vor, da ihr das Thema nicht geeignet schien. "Der Wahlkampf hat einmal wieder begonnen. Hattest du schon die Möglcihkeit, deiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen?"
"Welcher Lieblingsbeschäftigung?" fragte Vettiena Capita etwas verwirrt.
Axilla lachte. "Na, Männerhintern zu beurteilen!" lachte sie und Capita stieg dann auch darauf ein.
"Stimmt, das tue ich wirklich gern. Und naja, ich weiß nicht, allzu viele von den Jungen hab ich noch nicht gesehen. Sind denn ein paar knackige Hintern dabei, bei denen sich ein Blick lohnt?"
Falls weitere Damen sich anschließen wollen, sind sie herzlich eingeladen
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