Bahram Chobin, Kommandant der Palastwache, hatte noch am gleichen Tag, an dem er Jabel ben Attar Al Batra verhört hatte, eine Liste mit Namen erstellt. Namen der Männer, die ihn nach Palmyra begleiten sollten, um die geflohene Prinzessin Shireen und den Verräter Phraotes Surena festzusetzen und die beiden zurück nach Ktesiphon bringen. Damit sie dort ihre gerechte Strafe erhielten. Der Kommandant war vom Shahanshah höchstpersönlich beauftragt worden. Daher hatte er nur seine allerbesten Männer ausgewählt. Gute Kämpfer, die treu zu ihrem Herrscher standen und Männer, die des Griechischen und des Aramäischen mächtig waren. Schließlich sollten sie sich ja in der Fremde verständigen können. Doch der wichtigste Kriterium seiner Auswahl war ihre Widerstandskraft und Disziplin. Sie würden selbst unter der Folter nichts über ihren Auftrag verraten.
Am nächsten Morgen trafen sich dann zehn Männer der Palastwache, die ihre Rüstung abgelegt hatten und wie gewöhnliche Karawanenreiter aussahen. Jedoch waren sie bestens mit Waffen ausgestattet. Wie Barham es am Tag zuvor versprochen hatte, wurde auch Jabel, der Karawanenführer der Bene Attar aus dem Kerker entlassen, damit er Bahrams Männer mit seiner Karawane nach Palmyra bringen konnte. Getarnt als Händler, die über die Seidenstraße ins Römische Imperium kamen, um dort Handel zu treiben. So würden sie kein Aufsehen erregen und auch keinen diplomatischen Zwischenfall heraufbeschwören.
"Jabel ben Attar Al Batra, nun wirst du Gelegenheit haben, deine Verfehlungen gegen den Shahanshah wieder gutzumachen! Bring uns sicher nach Palmyra und du hast von uns nichts mehr zu befürchten!" sprach Bahram, als zwei Wachen den Karawanenführer aus seiner Zelle geführt hatten.