In den Gassen des Esquilin

  • Nach dem Streit mit ihrer Mutter war Iulia Phoebe davongestürzt und hatte tränenüberströmt das Haus verlassen. Nun lief sie blind durch die Gassen des Esquilin ohne darauf zu achten wohin sie eigentlich ging, dabei unentwegt schniefend. Heute hatte sie definitiv eine Grenze überschritten, denn derart offen hatte sie ihre Mutter bislang noch nie beleidigt. Doch was musste sie sich auch ständig in ihr Leben mischen und alles darin bestimmen! Kein Winkel der nur ihr allein gehörte, kein Wunder, dass sie da auch mal explodieren musste.


    Iulia lief und lief bis sie sich irgendwann an der Mündung einer Nebengasse wiederfand, die von einer großen und belebten Straße abzweigte. In die lief sie ein paar Schritte hinein und ließ sich dann an Ort und Stelle gegen eine Mauer gelehnt zu Boden sinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Armbeugen und so blieb sie lange Zeit weinend dort sitzen.

  • Flora wusste nicht so recht warum sie ausgerechnet diesen Weg gewählt hatte,naja wenn sie ehrlich war dann wusste sie schon warum.

    Schließlich lag hier der Wohnsitz ihres liebsten.

    //Eigentlich war es dumm, er würde sie gewiss wissen lassen wenn er sie sehen wollte//dachte sie doch ehe sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, fiel ihr eine junge Dame auf, die große Ähnlichkeit hatte mit Gaius Cousine.

    Auch wenn sie sich nicht sonderlich möchten, was auch an einem blöden Zusammentreffen lag, so konnte Flora doch nicht anderst und kniete sich in armlänge Entfernung hinunter, weggeschickt werden konnte sie immer noch.

    "Iulia was ist mit dir?"ist dir etwas angetan worden?" fragte sie sanft, man wusste ja nie.

    Und hoffte das ihr die junge Iulia nicht gleich wieder ins Gesicht hüpfen würde.

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  • Iulia war ganz auf sich und ihre Emotionen beschäftigt und merkte so Octavia Floras nahen nicht. Auch wenn es ihr in diesem Moment nicht bewusst war und es erst sehr viel später merken würde, doch ihr gerade erfolgter Gefühlsausbruch würde ihr auf lange Sicht noch gut tun, wo sich all die über Wochen angestauten Emotionen von Frust und Niedergeschlagenheit endlich ein Ventil bahnen hatten können und zumindest teilweise abgelassen werden konnten. Manchmal war es auch gesund zu weinen.


    Nach einer Weile dann kam Flora und erst als diese sich zu ihr hinkniete bemerkte Iulia sie und blickte hoch. Da vor ihr war das Gesicht der Octavierin und auch wenn sie sie natürlich sofort erkannte stutzte sie kurz, da sie sich nicht sicher war wie sie auf Flora reagieren sollte. Immerhin mochten sie sich nicht wirklich und Iulia hegte aktuell sowieso einen erhöhten Groll auf sie und ihrem Vetter Caesoninus wegen ihres kommenden Eheglücks, doch andererseits war es schon sehr anständig von ihr, dass sie gerade versuchte sie zu trösten.


    Nachdem Iulia so einen Moment unschlüssig zu Flora hochgesehen hatte, vergrub sie ihr Gesicht wieder in ihren Armen und Knien und schniefte weiter. Dann, etwas später; "Es ist nichts, ich habe mich mit mater gestritten", krächzte sie mit Schluckauf unter vielen Unterbrechungen hervor.

  • Flora rechnete schon mit dem schlimmsten, als die junge Iulia sie lange ansah.

    Als sie jedoch dann unter Schluckauf rausbrachte was sie quälte, wusste Flora im ersten Moment nicht was sie sagen sollte, kannte sie dieses Mutter Tochter Gefüge nicht, sicher sie hatte eine Amme die streng war aber diese war, auch wenn Flora den Ausdruck nicht mochte eine Sklavin.

    So legte sie nach kurzem Zögern die Hand auf die Schulter,, willst du mir erzählen was vorgefallen ist, vielleicht hilft es dir"fragte sie vorsichtig, immer noch auf eine Abwehr seitens der Iulia gefasst.

    Sie bedeutete einem der Sklaven, etwas Wasser für die junge Dame zu holen, und den anderen einen Kreis zu bilden, es ging schließlich niemand etwas an und sie wollte die Iulia nicht diesen Blicken aussetzen. Kurz überlegte sie Caseonius zu holen aber das war Frauen Sache und sie beide waren starke Frauen.

    Sie reichte der Iulia den Becher mit Wasser

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  • Es würde helfen ausgerechnet das zu wiederholen was einen schmerzte... ja klar. Iulia hatte da ihre Zweifel, doch da Octavia Flora sie sowieso schon in solch unwürdiger Haltung vorgefunden hatte schadete es wohl nicht, wenn sie ihr erzählen würde wieso sie hier eigentlich wie ein Häufchen Elend im Dreck der Gosse saß. "Mir geht es nicht gut", flüsterte sie kaum hörbar. "Lange schon... ich fühle mich wie Butter die auf zu viel Brot verstrichen wurde... ganz dünn... leer und alleine, verstehst du?"


    Sim-Off:

    Huch, wo kommt denn plötzlich diese Menschentraube her?

  • Flora nickte leicht bei den Worten der Iulia, erging es ihr doch auch einmal so.

    Sie seufzte innerlich, dies war lange her.

    ,, Ich glaube ich weiß was du meinst, dir kommt alles zu eng vor, der Vogel im goldenen käfig"sagte sie vorsichtig.

    ,, Hast du darüber schon mit Caesonius gesprochen? "sie hoffte das sie die junge Iulia nicht verschrecken würde, immerhin vertraute ihr die junge Frau ihr gerade etwas.


    Sim-Off:

    Gaffer gab es schon immer😁😁

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  • Iulia hob wieder ihren Kopf aus dem Knäuel ihres Körpers und sah hoch zu Flora. Sie wusste sie sollte für etwas mehr Würde sich eigentlich diesen kleinen nassen Faden unter ihrem rechten Auge wegwischen, den eine heruntergelaufene Träne hinterlassen hatte, doch Iulia fand nicht die Kraft dazu. So blickte sie weiter die Verlobte ihres Vetters an und antwortete: "Mit Gaius? Nein der ist vorhin erst wieder nachhause gekommen. Und er ist zu beschäftigt, ich bin nicht wichtig..."


    Sie schüttelte den Kopf ähnlich wie ein Hund um wieder klarer denken zu können. Dann fuhr sie sich mit beiden Händen übers Gesicht um alle Spuren diverser Körperflüssigkeiten aus diesem zu tilgen (und verschmierte sich dabei ihre dezente Schminke was sie aber nicht mitbekam) und im Anschluss versuchte Iulia aufzustehen. Genug im Dreck herumgeturnt, während Zeugen in der Nähe waren. Iulia schniefte noch einmal. Ihr war jetzt auf jeden Fall schon viel leichter und es ging ihr auch schon wieder besser. So lehnte sie jetzt mit beiden Händen hinterm Rücken gegen die Wand und sah unsicher Flora an.

  • Flora lächelte sanft, sie konntedas nicht glauben, Gut Caesonius war, um es dezent auszudrücken sehr pedantisch aber seine Familie ging ihm über alles. Und so sagte sie nur,, Das glaube ich nicht, er liebt dich, auch wenn er..."Sie sah die junge Iulia vielsagend an, um ihr die Möglichkeit zu geben die Lücke zu füllen.

    ,,Ich weiß nicht wie das bei euch gehandt habt wird, aber besteht für dich vielleicht die Möglichkeit dich in einem der Frauenkulte zu beteiligen, du kämst raus und könntest dich mit anderen austauschen?,, Es muss ja nicht gleich einer der Vesta ähnlichen Kulte sein"

    Nachdenklich sah sie das Häufchen Elend vor sich an, sie würde aufjedenfall mit Caesonius darüber sprechen, so ging das nicht.

    ,, Komm erstmal mit zu mir, dort kannst du dich frisch machen und wenn du willst dich etwas ausruhen, ich informiere Gaius das du in Sicherheit bist "bot sie an.

  • Iulia schwieg als sie eine rhetorische Lücke füllen hätte sollen, dafür hatte sie sich inzwischen wieder halbwegs gefangen. Als nächstes schlug Flora vor Iulia könne doch einem Frauenkult beitreten, um raus zu kommen und Leute zu treffen, das kam sie so unerwartet, dass sie es als ersten Reflex als lächerlich abtat, überrascht dreinsah und auch kurz lächeln musste.

    Sieh an du hast mich gerade etwas aufgeheitert. Ich weiß nicht, ich habs nicht so mit den Göttern, das ist eher Caesoninus‘ Fachgebiet… in welchem Kult bist du denn?“ Vielleicht könnte sie sich ja mal Floras Kult ansehen, dann hätte sie wenigstens schon ein bekanntes Gesicht dort.


    Auf ihr freundliches Angebot hin sie mitzunehmen nickte Iulia und reichte Flora die Hand, um so mit ihr loszugehen.

  • ,, na da hab ich ja erreicht was ich wollte, du lächelst, Hm ich habe mir hier auch noch keinen angeschaut aber wenn du magst können wir ja zusammen uns etwas anschauen"erwiderte sie auf die Frage der jungen Iulia.

    Ehe sie ihre Hand nahm um ihren gemeinsamen Weg fort zu setzen.