Pro Cura Annonae – Die Inspektionsreise

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Der Procurator Annonae Aulus Furius Saturninus hatte sich in Begleitung seiner Frau Sextilla und mit einem Trupp von vier Apparitoren, exkortiert von dem Beneficarius Praefecti Annonae L. Vespasius Ocella mit zehn Mann; dazu noch Architekten, Schreibern und Sklaven auf den Weg zur jährlich im Frühjahr stattfindenen Inspektionsreise gemacht. Er und seine Frau wurden in zwei getrennten Sänften getragen, hauptsächlich deswegen weil Saturninus seine offene Sänfte dazu benutzte, Schreibarbeiten zu erledigen und sich von seinen Mitarbeitern in die Materie einweisen zu lassen.

Sie reisten über die gutausgebaute Via Ostiensis. Die Straße begann an der Porta Minucia auf Höhe der Servianischen Mauer und führte zwischen dem Tiber und dem Aventinus entlang. Man gelangte nach einem 15 Meilen langen Weg direkt durch die Porta Romana auf den Decumanus Maximus, die typisch waagrecht angelegte Ostwestachse einer römischen Stadt. Dabei führte die Via Ostiensis durch die Nekropole von Ostia.

Der eigentliche Hafen, der von Kaiser Claudius angelegt und erst vor wenigen Jahren ausgebaut worden war, da der alte Hafen versandete, lag etwa zweieinhalb Meilen vom Stadtzentrum entfernt

Gerade wegen der Neuanlage ging Saturninus davon aus, dass in den Lagerhäusern noch nicht so viel zu reparieren gewesen wäre, was die hohen Abrechnungen des Decurio Galerius rechtfertigen konnte.

Doch in Portus gab es erst einmal mehr zu tun, eine genaue Bestandaufnahme der Lagerhäuser, der Winterschäden und eine Schätzung des Getreidevorrats. All das wurde aufnotiert, und es war so, wie Saturninus vermutet hatte: Noch waren die Lagerhäuser gut in Schuss, die Schäden durch schlechte Witterung gering.

Sie blieben eine Woche, und dann schickte der Procurator Annonae einen Bericht nach Roma und reiste über die alte Via Appia über Capua nach Brundisium weiter, wobei sie diesmal statt Sänften eine Reisecarruca nutzten.