( Via Appia) Vor den Toren Roms

  • Gemächlichen Trabes nährt sich ein Reitertrupp der Stadt. Wer nun gerade auf der Via Appia von kommend unterwegs, wird sich verwundert die Äuglein reiben ob des gar wunderlichen Getiers und ihrer eben so wunderlich aussehenden Herren.

    Das Erscheinungsbild der Pferde ist gedrungen, mit niedrigem Körperbau und einem großen Kopf. Mähne und Schweif sind sehr lang, sie sind sehr genügsam, ausdauernd und trittsicher im Gelände.

    Noch mehr aber dürfte die Trampeltiere, welche als Lasttiere mitgeführt wurden, die Aufmerksamkeit der Römer erregen.

    Die zweihöckrigen Tiere, erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 3 Metern, eine Schulterhöhe von 180 bis 230 Zentimetern.

    Auch das Gefährt, gezogen von zwei Trampeltiere und zwei Pferden, war hierorts völlig unbekannt. Auf dem Gefährt ward eine Art Zelt aufgebaut(Yurte).

    Die vier bewaffneten Reiter, zwei Kutscher und vier Transporttierhalter, trugen lange blau gefärbte Mantel über ihrer traditionellen Kleidung.

    Einer der Tierhalter führt auch einen Falken mit sich.

    Die Transporttiere, also besagte Trampeltiere sind mit Tonkrügen, Säcken und Wasserschläuchen(Trinkgeräte)behangen.

    In den Krügen sind Maulbeerschösslinge, sowie Seidenraupen, in den Säcken, Maulbeerblätter und Seidenballen.

    All das, was man zum Aufbau eine Existenz in einer fremden Welt benötigt.

    In dem Gefährt befinden sich der Händler Jumshagin und dessen Sekretär Cengiz. Jener hat auf der langen Reise, vom Orient in den Westen, seinem inzwischen Freund Latein beigebracht, sodass Jumshagin sich, natürlich mit Akzent, verständigen kann.

    Soeben sprengt einer der Reiter heran und vermeldet, dass das Ziel voraus.

    "Herr, wir sind kurz vor dem Ziel, Rom voraus."

  • Kaum dass der Reiter Rom angekündigt, steckten sowohl Jumshagin, als auch Sekretär Cengiz ihren Kopf aus der rollenden Yurte.

    Während Jumshagin erstaunt alles in sich aufsaugte, was er das sah, blieb Cengiz unbeeindruckt. Er war bereits im Westen gewesen, hatte dort griechisch und Latein gelernt, ergo er kannte große Städte.

    So ritt und rollte also die Karawane aus dem Orient kommend, in Rom, welches man später als Ewige Stadt bezeichnen würde, ein. Niemand wusste es, niemand ahnte es, aber jener, welcher hier kam, würde einen klitzekleinen Beitrag dazu leisten.

  • Weit kamen sie nicht, die rollende Yurte durfte schon einmal gar nicht in die Stadt. Wenn es in der Nacht gewesen wäre, eventuell, aber nicht am Tage.

    Das war nun dem Cengiz recht peinlich, dass er diese, westliche Marotte schlicht weg vergessen hatte, aber wer wollte es einem Angehörigem eines Nomadenvolkes verdenken?

    Jetzt aber schlug seine Stunde, er, der Schreiber Cengiz, Sohn eines Hirten und durch besondere Umstände zu Bildung gekommen, sollte jetzt zeigen, was er so konnte. Sein Herr und freund benötigte eine Haus mit laden innerhalb der Stadt. Die Karawane eine Unterkunft außerhalb der Stadt und es sollte noch genug Ackerland oder Garten für die Schösslinge vorhanden sein. Ergo ließ Cengiz einen der Reiter absteigen, nahm einen Sack mit Stoff und ritt in die Stadt.

    Nach einigen Stunden kehrte er zurück. Er hatte die Seiden verkauft und im Gegenzug dafür zwei adäquate Grundstücke erworben.

    Da es inzwischen bereits dämmerte, empfahl er, dass man sich zuerst auf das Grundstück außerhalb der Stadt zurückzöge. Gesagt, getan.

  • Jumshagin

    Hat den Titel des Themas von „( Via Apia) Vor den Toren Roms“ zu „( Via Appia) Vor den Toren Roms“ geändert.