Sie waren neun Tage unterwegs gewesen, bis die Inspektion der Cura Annonae an die Weggabelung gelangte, die den Ort mit dem Hafen von der Villa am Meer trennte.
Saturninus stieg aus dem Wagen, beugte sich vor und gab Sextilla einen Kuss auf die Stirn. Mehr Zärtlichkeit vor den Augen seiner Männer wäre ihm unpassend erschienen, ja dies war schon sehr sentimental:
"Ich gehe an die Arbeit, meine Gattin. Ich hoffe sehr, dass wir in einigen Tagen fertig sind, dann komme ich nach. Stella wird für deine Bequemlichkeit sorgen. Und die Villa ist auch ein angemessenerer Ort für dich als die Hafenanlagen."
Er zog seinen Siegelring mit dem furischen Greifen ab, damit sich die junge Frau, die Stella nicht kannte, ausweisen konnte:
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Darauf dass Sextilla ängstlich sein konnte, alleine den Weg fortzusetzen, konnte er keine Rücksicht nehmen. Im Gegenteil, eigentlich hoffte er darauf, dass seine sanfte und gescheite Gattin seine Cousine milde stimmen würde. Er selbst war im Streit von Stella geschieden, und in Stella wohnte durchaus manchmal der Geist des alten, unversöhnlichen Spartiatentums, fand er. Allerdings wünschte er die Aussöhnung. Wohl gab es neue Verwandte, doch Stella und er hatten eine besondere, fast schon geschwisterliche Beziehung gehabt. Das vermisste er sehr. Wenn nur nicht dieser Duccianus gewesen wäre! Aber ihn wegzuwünschen nützte nichts. Ihn verfluchen wollte er nicht, denn mit Flüchen war das eine Sache, sie konnten auch durchaus seine Cousine treffen. Außerdem war es illegal.
Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Sextilla schloss die Augen, als Saturninus ihre Stirn küsste: "Bitte komm bald nach.", bat sie nur. Der Reisewagen mit Kutscher und einem kräftigen, mit einem Prügel bewaffneten Laternarius der Cura, zwei Sklavinnen, die Sextilla mit in die Ehe gebracht hatte, ihre Amme Eunike und ihre Ornatrix Lesbia und der Herrin darinnen setzte sich holpernd in Bewegung. >>>>
Saturninus schaute ihm nach.
Dann brachen sie auf nach Brundisium.