Vertrauen ist gut Kontrolle jedoch besser

  • Nero kam zur verabredeten Stunde auf dem Forum Boarium an. Er hatte zwei seiner Veteranen und einen Schreiber dabei. Die Veteranen, damit sie ihm im Falle des Falles den Rücken frei hielten und den Schreiber, weil man sich eben nicht alles merken konnte. Und ja auch wenn jeder wusste, dass es solche unangekündigten Kontrollen durch die Aedile gab, fand man doch jedes mal kleinere, aber auch größere Verstöße. Kleinere konnte man sofort mit einer Verwarnung ahnden. Größere zogen Strafgelder nach sich, die schriftlich zugestellt wurde. Ja es musste alles seien bürokratische Ordung haben. Nero und sein Gefolge standen strategisch so, dass man sie gut sehen konnte. Der amtierende Aedil unterhielt sich, während er auf seinen neuen Tiro wartete, mit seinem Schreiber, der ihm nochmal die Planung der Kontrollen vorlas.

  • Ich war unerhört früh aufgestanden und hatte mich nach einem Frühstück auf den Weg zum Forum Boarium gemacht. Da es hier sehr unübersichtlich und weitläufig war, hatte ich die Straße von Norden her ins Visier genommen, da Aedil Tiberius von dort am wahrscheinlichsten kommen würde. Ich hoffte einfach, dass er über das Velabrum kommen würde und nicht südlich am Circus Maximus vorbei, sonst würde ich ihn wohl nie finden. Mich beschlich so die Ahnung, dass ich das nächste Mal nach einem Treffpunkt fragen sollte, als ich ihn dann doch mit einem bescheiden kleinen Gefolge ausmachte. Ich hätte gedacht, dass er hier mit etwas mehr Pomp einziehen würde, oder zumindest über alle Maßen offiziell ausstaffiert, aber der Tiberier sah geradezu erschreckend bescheiden aus. Aber wer war ich, mir ein Urteil zu erlauben?

    Ich löste mich also von der Seite des Tempels der Mater Matuta, den ich mir zum Aussichtspunkt erwählt hatte, und ging zu dem Tiberier hinüber. "Guten Morgen, Aedil Tiberius", grüßte ich ihn höflich und hoffte, den richtigen Ton zu treffen.

  • Der junge Pompeius war pünktlich. Etwas was Nero durchaus zu schätzen wusste. Ja nicht alle hier in Rom nahmen es so genau mit der Pünktlichkeit, was seinen Tagesplan mitunter schwer durcheinander brachte. „Salve Pompeius.“ Grüßte er ihn und schritt langsam in die Richtung der Marktstände. „Heute werden wir deinem theoretischen Wissen etwas praktische Erfahrung hinzufügen.“ Sagte Nero und fuhr fort. „Wie du siehst arbeite ich gern eher unauffällig. Die Kontrollen sind unangekündigt und sollen nach Möglichkeit auch nicht so schnell auffallen. Zumindest handhabe ich es gern so. Mit einer großen Entourage fällt man eher auf und die Händler könnten zum Beispiel ihre falsche Gewichte verschwinden lassen, so das es bei der Kontrolle den Anschein hat das alles in Ordnung ist. Wir werden als erstes jene Stände kontrollieren ob ihre Gewichte den Vorgaben entsprechen und ob sie sich im möglichen Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Preisspannen befinden. Du weißt ja sicherlich, dass man nicht irgendwelche Preise festlegen kann. Wenn man dies nicht reglementieren und kontrollieren würde, würden die Händler ihre Gewinnspanne immer weiter und weiter erhöhen und der einfache Bürger könnte sich irgendwann die Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten, was unweigerlich zu Unruhen führen würde. Genau dafür sind die Marktgesetze da.“ Langsam näherten sie sich einem der Stände. „Hast du noch Fragen bis hierher?“

  • Ich hörte mir die Ausführungen an, die auch soweit schlüssig klangen. Trotzdem fragte ich mich, ob die vielen Beamten in der Basilica Iulia nicht noch unauffälliger gewesen wären und vor allen Dingen regelmäßiger kontrollierten als die Aedilen, die jedes Jahr wechselten. Aber wohlweislich hielt ich meine Klappe und versuchte zumindest aufrichtige Ehrerbietung zu heucheln für diese Perlen der Weisheit.

    "Regeln die Marktgesetze nicht eher die Untergrenzen für Preise, so dass kein Ramsch angeboten wird?" fragte ich, als der Tiberier mich aufforderte, Fragen zu stellen. "Und wie viele geeichte Gewichte und Maße hast du dabei?" Wenn er mit so einem kleinen Tross unterwegs war, konnten es nicht allzu viele sein. Um zu testen, ob eine Standard-Amphore die vorgeschriebene Menge fasste, brauchte man ja ein Vergleichsobjekt, und die Dinger waren groß. Und es gab zig andere Maße. Allein deshalb hätte ich schon eine ganze Schar von Beamten erwartet. Irgendwer musste das ganze Zeug ja schleppen.

  • Nero schritt langsam weiter voran. „Wir haben heute nur die handelsüblichen Gewichte dabei und unser Hauptaugenmerk liegt auf den Wein und Ölhändlern. Wir kontrollieren ob ihre Amphoren das Siegel des Aedil tragen und ob diese auch entsprechen befüllt sind. Bei den Obst und Gemüsehändlern beschränken wurde und wie schon gesagt auf die handelsüblichen Gewichte. Es sollen nur Stichproben sein heute. Zumal wir später noch einige der ansässigen Geschäfte überprüfen, wo es mehr auf die Papiere als auf die Gewichte ankommt.“ Erklärte er und schon waren sie auch schon beim ersten Händler der Wein anbot. „Salve Ich bin Aedil Tiberius.“ Stellte er sich kurz vor. „Ich bin hier um deinen Amphoren zu überprüfen.“ Der Händler nickte, wenn auch weniger begeistert als wenn er einen Kunden gehabt hätte, aber er gewährte natürlich Zugang zu seinem Stand. Nero schritt die Reihen der Amphoren ab, drehte mal ein hier hin oder da hin um die Siegel zu überprüfen. Er deutet auf die Reihe auf der anderen Seite des Standes. „Pompeius überprüfst du diese dort schon mal?“

  • Also waren das heute nur Stichproben, um alle daran zu erinnern, dass der Aedil da war und seine Aufgabe ernst nahm. Gut, das verstand ich, auch wenn ich es nicht so effektiv hielt, wie eine wirkliche Überprüfung von allem. Aber gut, bei einem so großen Markt wie dem Forum Boarium bräuchte man dann wohl die kompletten Urbaner und die Vigiles gleich mit dazu, um wirklich alles kontrollieren zu können. Das kam dann wohl gesellschaftlich nicht so gut an, wenn man mit 10.000 Bewaffneten einen Markt stürmte.

    Aedil Tiberius schickte mich auch gleich zu einem stand, Amphoren zu überprüfen. Also ging ich hin und… ja. Das waren Amphoren. Ich schaute mir die Dinger an. Die waren groß und schwer und aus Ton. Ich schaute also möglichst fachmännisch und kritisch und hatte keine Ahnung, wie ich hier einen Betrug sehen sollte, selbst wenn einer vorliegen sollte. Also drehte ich die Dinger und schaute mir an, wie sie gesiegelt waren. Im Ton selbst war ein Stempel eingebrannt von dem Töpfer, der sie hergestellt hatte. Ich versuchte, es zu entziffern und kam am ehesten auf die Initialen TEL. Keine Ahnung, wer das sein sollte, war wohl aber nicht wichtig. Mit Tinte war dann noch allerhand darauf geschrieben worden, was den Inhalt anging. In den meisten Amphoren war wohl Mulsum, also Gewürzwein. An einer Amphore war das Wachs, mit dem sie verschlossen war, gebrochen. Aber mehr konnte ich nun wirklich nicht feststellen.

    "Ein Wachssiegel ist kaputt, sonst ist alles in Ordnung", meinte ich also als Zusammenfassung und hatte keine Ahnung, ob der Aedil damit was anfangen konnte oder nicht.

    Da wir aber auf dem Forum Boarium waren, bei dem die Wein- und Ölhändler nur einen verschwindend kleinen Teil ausmachten, wagte ich mich dann doch mit einer Frage vor. "Werden wir auch die Vieh- und Sklavenstände prüfen?" Immerhin machten die hier am Markt den Großteil aus.

  • Nero sah auf und ging zu seinem Tiro. Er sah sich das Wachsiegel genauer an und versuchte die Amphore zu öffnen, dies war aber ohne größere Kraftastregung nicht möglich. „Es scheint wohl beim Transport gebrochen zu sein.“ Nero bedeutete seinem Schreiber näher zu treten. „Erwärme bitte Wachs, wir werden das Siegel erneuern.“ Der Schreiber tat wie ihm geheißen und nach nur kurzem Warten war das Siegel erneuert. Nero nickte dem Weinhändler zu. „Vielen Dank für deine Kooperation.“ Ja er hatte nicht so viele Möglichkeiten gehabt, als diese Kontrolle über sich ergehen zu lassen, aber dennoch nickte der Mann nun freundlich und war froh seinem Geschäft wieder nachzugehen. Nero wandte sich an seinen Tiro. „Ja tatsächlich werden wir heute auch die Sklavenhändler prüfen. Kannst du dir vorstellen, was wir dort prüfen?“ Fragte er und schlug dne Weg zu den Sklavenhändlern ein.

  • Der Weinhändler war erlöst und entspannte sich zusehens, als wir wieder weitergingen und mir schon die nächste Frage gestellt wurde. Was wir bei den Sklavenhändlern prüfen würden? "Ich nehme mal an, die Papiere? Woher die Sklaven so kommen, ob sie hinlänglich gesund sind und so weiter?" Ich hatte nicht wirklich viel Ahnung davon. Aber natürlich sollten das alles wirkliche Sklaven sein, die dort verkauft wurden. Nciht auszudenken, wenn sich ein römischer Bürger darunter befände. Allerdings wusste ich auch, wie es nunmal war, und die Sklavenhändler konnten alles mögliche in ihre Papiere schreiben. Das meiste davon war ohnehin nicht nachzuprüfen, insbesondere, wenn es sich um Sklaven handelte, die weder Latein, noch griechisch sprachen. Wer verstand schon einen Germanen oder Nubier?

  • Nero nickte. „Genau, hauptsächlich geht es darum zu überprüfen woher die Sklaven stammen. Es ist häufig vorgekommen, dass die Händler Sklaven undurchsichtiger Herkunft hatte und es stellte sich am Ende heraus, dass sie gestohlen war, dass ist für den Käufer unangenehm, da er die Waren zurückgeben muss. Die meisten Händler hier achten sehr darauf, dass ihn nichts derartiges untergeschoben wird, aber man kann ja nie wissen.“ Nero wies zu seiner rechten Seite. „Wir werden zuerst diesen Stand kontrollieren.“ Sagte er und schritt voran um auch diesen Händler von der Kontrolle in Kenntnis zu setzen. Der Händler händigte die entsprechenden Papiere aus. Nero nahm diese entgegen. „Pompeius kontrolliere du bitte die Waren, ob sie augenscheinlich gesund sind.“ Sagte er, denn ja die Gesundheitsüberprüfung war eine Inaugenscheinnahme und nicht mehr. Man achtete auf die üblichen Anzeichen von Fieber oder auffälligen Pusteln. Aber einen intensive Gesundheitsprüfung gab es natürlich nicht.

  • Ich hatte wirklich wenig Ahnung von Sklaven. Noch weniger von Krankheiten. Aber gut, ich war Tiro, da tat man eben, was einem gesagt wurde. Auch wenn man keine Ahnung hatte. Ich ging also zu dem Pferch hinüber und schaute in die teilnahmslosen Gesichter dahinter. Natürlich erwartete ich nicht, dass irgend jemand hier freudestrahlend darauf wartete, verkauft zu werden. Aber mich sah niemand auch nur wirklich an.

    Ich ließ also meinen Blick über die Sklaven schweifen und schaute, ob mir irgend etwas auffiel. Aber ich sah keine Pusteln, keine übermäßige Anzahl Fliegen und es roch auch nicht schlimmer, als man es eben bei einem Haufen Menschen auf engem Raum im Sommer erwarten konnte. Eine Sklavin fiel mir ins Auge. Sie war hübsch und hatte lange, braune Haare, die grade ein wenig zerzaust waren, aber ansonsten war sie wirklich ansehnlich. "Hey, du. Hey, Mädchen. Ja du. Komm mal her. Na komm", winkte ich sie zu mir herüber. Offenbar verstand sie nicht wirklich, was ich sagte, aber durch entsprechende Gesten ermutigt kam sie zu mir geschlurft. "Zeig mal deine Zähne", gebot ich ihr und verzog meinen Mund so, dass sie meine sehen konnte und wusste, was ich von ihr wollte. Zögerlich kam sie dem nach, und ich merkte auch, wieso. Ihr fehlten beide oberen Schneidezähne, wobei der Rest der Zähne gesund aussah. Ich dachte mir meinen Teil, wie und warum es dazu gekommen war, schenkte ihr ein kurzes, mitleidiges Lächeln und wandte mich dann ab. Das hier war nicht meine Sache, und gesund schienen die Sklaven zu sein. Also gab es nichts, weshalb ich mich einmischen oder aufmucken sollte.

  • Nero kontrollierte die vorgelegten Papiere. Zu dem ein oder anderen hatte er Frage, die er dem Händler auch stellte. Bei zwei der Sklaven war die Herkunft nicht ganz so klar wie sie sein sollte. So bekam der Händler die Auflage die entsprechenden Papiere spätestens bis zum Folgetag bei Aedil vorzulegen. Nero diktierte seinem Schreiber entsprechend Anweisung. Nero sah zu seinem Tiro, der scheinbar keine Auffälligkeiten festgestellt hatte. So verabschiedet sich man nun auch von diesem Händler und man ging gemeinsam weiter über das Forum. Zwei Obsthändler wurden noch überprüft. Wobei einer einen Verwarnung in Form einer Geldstrafe erhielt, weil er falsche Gewichte benutzte. Nero bog nun in einer der Nebenstraßen des Forums ein. „Zum Abschluss werden wir diese Lupanar dort überprüfen.“ Er zeigte auf eines der Häuser in der Nebenstraße. Ja schon vom äußeren Erscheinungsbild konnte man sehen, dass es sich wohl um eines der besseren Lupanare handelte. „Und wenn wir damit vertig sind, können wir dort im Anschluss auch gleich den heutigen Tag besprechen.“ Setzte er hinzu, denn ja auch das sollte und musste seien Tiro lernen, das man ins Lupanar nicht nur zur körperlichen Freude ging, sondern dort eben auch Geschäfte gemacht und Besprechungen abgehalten wurde. Nero klopfte an die Tür, die auch fast sofort geöffnet wurde. „Salve Aedil Tiberius, ich bin hier zu Überprüfung dieses Geschäftes.“ Stellte er sich kurz vor und schon wurde die Tür auch weit geöffnet, so dass sie eintreten konnte. Es war ein schmaler Gang, der im einem großen Raum mündete. Hier waren Frauen aus allen Teilen des Reiches zu sehen. Exotische Schönheiten die ur mit durchsichtigen Gewändern bedeckt waren. Nero stellte sich nochmal vor und verlangte die Vorlage der Papiere. Man bot ihnen einen Platz an und kaum das sie saßen wurden die Männer auch schon von dem Frauen umgarnt. Nero ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, sondern vertiefte sich sobald er die Unterlage hatte in eben jene.

  • Ich musste mir ein Grinsen wirklich verkneifen, als der Tiberier meinte, wir würden nun noch ein Lupanar überprüfen. Ja, Aedil zu sein musste ja wirklich schrecklich sein, wenn man auch die Lupanare und die Thermen überprüfen musste. Ganz schlimm musste die Überprüfung des Venustempels und der näheren Umgebung sein. Sicherlich furchtbar. Ganz bestimmt.

    Ich nickte also nur und folgte dem Mann in das Lupanar, das sicherlich nicht für das günstigste Publikum gedacht war. Nein, hier waren einige Schätzchen,, die ganz sicher nicht nur für ein Ass die Beine öffneten. Jetzt konnte ich ein leichtes Grinsen doch nicht unterdrücken, als sofort von quasi allen Seiten nackte oder halbnackte Schönheiten kamen, um sich auf sie zu stürzen, als hätten sie schon seit Monaten keinen Mann mehr gehabt. Die Versuchung war wirklich nicht gerade klein, und so ging es wohl allen. Selbst der dünne Schreiber musste sich schon regelrecht dagegen wehren, nicht sofort auf die Liege hinter ihm gedrückt zu werden.

    Auch mir hatte sich eine dunkelhaarige Schönheit mit olivgrünen Mandelaugen auf den Schoß gesetzt. "Ganz ehrlich, Täubchen, ich würde gern. Aber ich hab nicht auch nur eine einzige Sesterze dabei", flüsterte ich ihr entschuldigend zu. Sie beugte sich nach vorne und fing an, an meinem Hals zu knabbern als Antwort. "Für den Aedil und seine Helfer geht der Service auf’s Haus", flüsterte sie mir zu, und Götter, war es schwer, zu widerstehen. Aber ich war auch clever genug, nicht nachzugeben und mich nicht locken zu lassen. Aber es war wirklich schwer, sie vom Schoß zu schieben und standhaft zu bleiben.

    Sie zog einen geradezu hinreißenden Schmollmund, als sie weiterzog, und ich atmete erst einmal durch und sah mich um. Der Tiberier hatte mir keine Aufgabe gegeben, also wartete ich einfach, wie er sich in verschiedene Unterlagen einlas, und beobachtete so das Angebot. Wir waren natürlich nicht die einzigen hier, und es gab durchaus einiges zum Schauen. Manche Kerle – und auch manche Frauen – mochten Publikum dabei. Außerdem erhöhte es für alle die Sicherheit, wenn man gesehen wurde und sich nicht irgendwo in ein Hinterzimmer führen ließ, wo man auch unauffällig mal eben ausgeraubt und getötet werden konnte.

  • Nero sah nur kurz von den Papieren auf uns schmunzelte, als er seine Tiro sah, der die Annäherungsversuche der Schönheit abwehrt. Er selbst hatte da nicht so viele Skrupel. Als eine der Schönheit sich ihm näherte und ihm die Wonnen des Elysiums oder so was in der Art versprach, nickte er nur und schob seine Toga beiseite, damit sie sich um seinen Bedürfnisse kümmern konnte, während er weiter die Papiere durchging. Ohne aufzusehen sagte er zu seinem Tiro. „Wenn du lieber einen Jungen willst, musst du es nur sagen.“ Sagte er und auch der Schreiber genoss inzwischen die Vorzüge der Kontrolle eines Lupanar, wie man deutlich hören konnte. Die beiden Veteranen aber schoben die Frauen weg. Sie würde sicherlich später zum Zuge kommen, aber hier und jetzt lag ihre Priorität auf der Sicherheit des Tiberius. Dieser blätterte immer noch in den Papieren. „Der Besitzer ist wer?“ Er bekam natürlich prompt die Antwort, dass es ein gewisser Mettius Fulvianus sei. Nero sah kurz zu seinem Schreiber. „Hast du den Namen?“ Der Mann konnte nur nicken, war aber gerade im Gegensatz zum Tiberius nicht in der Lage zu reden. Nero legte den Kopf leicht schief. „Hier gibt es ein paar Unstimmigkeiten in der Abrechnung. Wenn ich es richtig überschlagen fehlen 100 Sesterzen die ihr an Steuern zu wenig entrichtet habt." Es waren vielehct auch mehr, Aber Nero würde jetzt nicht kleinlich werden, zumal sich die Fraeun und Männer hier gerade wirklich Mühe gaben. „Sagt dem Mettius Fulvianus, dass ihr diese bis Ende der Woche plus eine Strafgebühr in Doppelter Höhe zu entrichten hat. Außerdem bekommt er einen Vermerk. Er sollte also nicht nochmal gegen die Regeln verstoßen.“ Sprach der Aedil und legte nun die Papiere aus den Hände und lehnte sich entspannt zurück. Seien Hand lag auf dem Kopf der Lupa und er dirigiert sie nun, so wie er es wollte. Er sah zu seinem Tiro. „Pompeius genieße es einfach.“ Sagte er und tat genau das, er genoss die Lippen der Frau, die sich um ihn kümmerten.

  • Ja, ich wollte eigentlich noch lieber einen Mann, wobei die parthische Schönheit mehr als verführerisch war. Nein, ich würde das garantiert niemals in Gegenwart von irgendjemandem so kundtun, von dem ich politische Unterstützung irgendwann haben wollte. Ich wusste, was man von einem römischen Mann erwartete, und ich würde meine politische Karriere nicht beenden, ehe sie begonnen hatte.

    "Daran liegt es nicht", sagte ich freundlich, aber sehr bestimmt und sah ungerührt zu, wie der Aedil sich nebenbei einen blasen ließ und auch der Schreiber sich in die Kissen zurückdrücken und verwöhnen ließ. "Aber ich bin dein Tiro, um etwas zu lernen, nicht um günstiger in ein Lupanar zu kommen", fügte ich ernst an.

    Und so wartete ich, bis der Tiberier mit seiner Anordnung fertig war und sich nun selbst entspannt zurücklehnte, um das Mädchen ihre Arbeit machen zu lassen. Erst dann, als er mich nochmal aufforderte, schaute ich mich um, ob die dunkelhaarige Schönheit noch bereit war. Ich hatte Glück und winkte sie herbei. Ich raffte meine Tunika hoch genug, so dass sie sich auf meinen Schoß setzen konnte, und genoss dann einmal die Vorzüge einer professionellen Behandlung, die sonst sicher nicht ganz günstig gewesen wäre.

  • Nero lachte leise und sah vollkommen entspannt zu seinem Tiro. „Nun ja... aber auch dabei kannst du etwas lernen. Zum einen, dass man Arbeit und Vergnügen ebenso miteinander verbinden kann. Wichtig ist dabei nur, dass du dich davon nicht ablenken lässt. Später wirst du unter ähnlichen Umständen Absprachen treffen und oder Geschäfte machen. Da ist es wichtig die Kontrolle über sich und das Geschehen um sich herum zu behalten. Und zum anderen lernst du, dass auch das Amt des Aedils durchaus seien Vorteile hat.“ Sagte Nero und sah zu, wie sein Tiro sich nun das das Mädchen holten und seien Lust befriedigte. „Ich plane im letzten Drittel meiner Amtszeit ein Wagenrennen abzuhalten, Du übernimmst die Einladungen an die Fraktionen.“ Sagte er und gab seinem Tiro damit eine neue Aufgabe. „Das genaue Datum sage ich dir dann in den nächsten tagen, dann kannst du die Einladungen fertigen.“ Nero lehnte sich wider etwas zurück und ließ die jungen Frau machen und er entspannt sich etwas. „Der Schreiber wird alle Verwarnungen des heutigen Tages festhalten und wir werden überwachen ob alle Verwarnten ihnen Auflagen nachkommen, wenn nicht werden härtere Konsequenzen folgen müssen. Es liegt also an uns in den nächsten tagen darauf zu achten ob die Händler ihrer Bringepflicht nachkommen. Wenn ja ist alles gut, dann kommt es nur in den Abschlussbericht, wenn nicht dann müssen wir entscheiden wie wir weiter vorgehen. Soweit alles verstanden?“ Fragte Nero, nachdem er im groben mitgeteilt hatten was in den nächsten Tagen so anlag.

  • Ich hatte das Gefühl, dass der Tiberier sich selbst gerne zuhörte, als er darüber dozierte, dass ich ja im Lupanar Geschäfte machen würde. Nein, und da war ich mir ganz sicher: Alles, was irgendwie eine Bedeutung hatte, würde ich an keinem Ort machen, an dem irgendwelche Personen mithören konnten, bei denen ich das nicht kontrollieren konnte.Wenn ich Geschäfte in einem Lupanar abschließen würde, dann nur, weil ich wollte, dass die Lupae es mitbekamen und weitertratschten. Denn genau das würde passieren. Das sollte jedem Mann mit auch nur einem bisschen Restverstand klar sein. Und genau deshalb musste ich auch nicht lernen, mich nicht ablenken zu lassen, denn bei Geschäften, die so wichtig wären, dass eine Ablenkung tödlich wäre, wäre ich überall, aber nicht bei einer Lupa.

    Trotzdem hielt ich natürlich meine Klappe, vornehmlich auch, weil die Lupa, die ich mir ausgesucht hatte, sich aufregend auf mir bewegte. Ich hätte es gerne mehr genossen, aber der Tiberier meinte es wohl ernst, dass er beim Vögeln Dinge besprechen wollte. Komischer Kauz, aber gut. "Einladungen für das Wagenrennen schreiben, in den nächsten Tagen die Verwarnten nachkontrollieren", wiederholte ich knapp und bündig das soeben gesagte zum Zeichen, dass ich alles verstanden hatte. Auch wenn es gerade meine eigene Lust massiv störte.

    Ich hätte das hier gerne ausführlicher und vor allen Dingen länger genossen, aber da das scheinbar nicht möglich war, packte ich die Lupa etwas fester und brachte es schnell zuende. Unter anderen Umständen hätte ich das sehr lange und ausführlich genossen, so aber war es mehr der Abbau des angestauten Drucks, so dass ich den Kopf wieder frei hatte. Den genießenden teil verschob ich da lieber auf den Abend, wenn ich Ruhe hatte, wenngleich meine favorisierten Sklavinnen sicher nicht ganz so gelenkig waren wie die Damen hier.

  • Nero nickte zufrieden und als die Lupa bei ihm fertig war erhob er sich dann auch und deutet seinem Schreiber an zum Ende zu kommen. An seien Tiro gewandt sagte er noch. „Wir sehen uns dann morgen. Du kannst den restlichen Tag hier noch genießen, wenn du möchtest.“ Er nickte dem jungen Mann nochmal zu und verabschiedete sich dann. Es würde sicherlich niemand von dem jungen Mann Geld für die Dienste verlangen, nicht nachdem sie wussten, dass er zum Gefolge des amtierenden Aedils gehörte. Nero ging davon aus, dass seien Tiro das wusste und erwähnte es daher auch nicht explizit.