[Cubiculum FAR] Gewitternacht

  • Regen prasselte auf das Dach des Hauses. Die letzten Tage waren sehr warm gewesen, doch endlich hatten die Götter ein Einsehen gehabt und schickten Regen in dicken Tropfen herunter.


    Ich lag in meinem Bett und starrte an die Decke. Das hatte ich die letzten Tage oft getan. Eigentlich jede Nacht. Immer, wenn der Schlaf nicht kommen wollte und meine Gedanken angefangen hatten, auf Wanderschaft zu gehen.

    Angus war nicht gekommen. Er ging mir aus dem Weg. Zumindest hatte ich das Gefühl. Nicht, dass ich explizit seine Nähe gesucht hätte, aber ich hatte ihn selten mehr als flüchtig gesehen, und dann war es mir so erschienen, als hätte er schnell etwas gesucht, um gehen zu können, nur um nicht in meiner Nähe zu sein. Vielleicht tat ich ihm da unrecht. Aber der Fakt blieb, dass er seit unserer Trennung kein Wort mehr mit mir geredet hatte.

    Anfangs hatte ich mir damit noch schwer getan. Ich hatte sehr viel geweint. Sehr sehr viel. Und mir alle möglichen Vorwürfe gemacht. Inzwischen ertrug ich es besser, auch wenn es jetzt noch Momente gab, wo mich die Selbstvorwürfe auffraßen. Aber sie wurden weniger und waren mehr einer generellen Sehnsucht gewichen, die eine dumpfe Leere in mir hinterließ. Ich fühlte mich einsam. Nicht allein, hier waren viele Leute um mich herum. Aber einsam. Und gerade, wenn ich allein im Bett lag, der Schlaf nicht kommen wollte und mein Körper sich nach Wärme und Berührung sehnte, war es schlimmer als am Tag, wenn ich viel zu tun hatte.


    Donner grollte über uns. Immer wieder fiel grelles Licht durch das kleine Fenster meines Raumes, wenn ein Blitz über den Himmel zuckte. Die Zeit zwischen Licht und Donnergrollen wurde kürzer. Bald würde das Gewitter direkt über uns sein. Mich fröstelte. Mein Vater hatte, als ich noch ein Kind war, dann immer spaßeshalber gemeint, dass uns der Himmel auf den Kopf fallen wollte. Als Kind hatte ich davor fürchterliche Angst gehabt. Und auch jetzt nagte ein bisschen von dieser Unsicherheit an mir und ließ mich weiter auf den regen und den Donner lauschen.


    Wieder ein Blitz. Dicht gefolgt von tiefem, grollenden Donner. Laut. Das Gewitter war nah. Ich setzte mich auf die Bettkante und schaute zum Fenster. Ich war jetzt nicht gern allein. Ich war kein Kind mehr, das sich unter Mutters Röcken verstecken wollte, aber ganz wohl war mir auch nicht. Und in solchen Momenten vermisste ich Angus, seine breite Brust mit dem Tattoo und seine warme Umarmung noch mehr.

    Ich blickte zu der Tür, die mein Zimmer mit dem meines Herrn verband. Schon oft hatte ich sie angestarrt und überlegt. Mein Herr hatte mich die letzten Tage auch nicht beachtet. Er war nicht fies oder abweisend, aber ich war wieder unsichtbar für ihn. Abgesehen von ein paar eher zufälligen Berührungen hatte ich nicht das Gefühl, dass er meine Nähe suchte, seit wir miteinander geschlafen hatten. Ich war mir nicht sicher, ob er mir nur Zeit geben wollte, oder ob ich ihn bereits langweilte. Ich wollte darüber auch nicht zu viel nachdenken.


    Wieder ein Blitz, dessen Donner sehr laut über uns knallte und mich zusammenzucken ließ. Mein Herz klopfte und ich schaute auf, aber nein, da war kein Feuer, keine Schreie. Trotzdem fühlte ich mich unwohl.

    Sollte ich? Die Frage stellte ich mir häufig in letzter Zeit. Bislang war die Antwort immer nein gewesen. Entweder aus schlechtem Gewissen, oder weil ich ihn nicht liebte – was ich immer noch nicht tat – oder aus Furcht vor seiner Ehefrau. Oder aus tausend anderen Gründen, die mir immer einfielen. Und auch jetzt zögerte ich, bis der nächste Blitz mich doch auffahren ließ. Ich wollte wirklich nicht allein sein. Auch wenn er mich für ein Kind halten würde.

    Vorsichtig öffnete ich die Tür und schlüpfte in sein Cubiculum, in der Hoffnung, dass er wach wäre. Oder besser, er würde schlafen, dann könnte ich mich einfach zu ihm stehlen und hoffen, dass er es nicht bemerkte. Aber als ich hinüber zum Bett blickte, sah ich, wie sein Blick schon meinem begegnete, als ein weiterer Blitz das Zimmer kurz in helles Licht tauchte, ehe der nächste Donner mich wieder etwas zucken ließ.

    Ich stand einen Moment da, nackt – denn bei der Hitze schlief ich nunmal so – und zitterte leicht in der Dunkelheit. "Dominus?" sagte ich leise und unsicher. "Ich… ich kann nicht schlafen."

  • Ich lag wach, denn es war warm. In den letzten Tagen hatte sich das Gemäuer aufgewärmt und obwohl es draußen dank des Regens abkühlte, gaben die Wände immer noch ihre Hitze ins Innere des Hauses ab. Das Gewitter draußen sorgte zusätzlich für Lärm, so dass ich keine Auge zubekam. Ich war gerade am überlegen ob ich aufstehen und mich noch einigen Schreiben widmen sollte, als ich das leise Knarren der Tür zu Rihans Zimmer vernahm. Ich drehte meine Kopf in ihre Richtung gerade als einen Blitz den Himmel und damit auch meine Zimmer erhellte, so dass ich sehen konnte, wie sie zusammenzuckte.

    Sie schien Angst vor dem Gewitter zu haben und bestätigte dies zwar nicht direkt mit ihren Worten, aber ich verstand es auch so. Ich rückte ein Stück zu Seite und klopfte auffordernd auf die nun leere Seite meines Bettes. „Komm her Kleines.“ Sagte ich und blickte ihr entgegen. Ja sie war immer noch anziehend für mich, auch wenn ich mich in den letzten Tagen eher zurückhalten ihr gegenüber gezeigt hatte. Aber ich hatte ihr schlechtes Gewissen ihrem Freund gegenüber sehr wohl bemerkt, weswegen ich sie nicht bedrängen oder behelligen wollte. Sie sollte zu mir kommen so wie sie es gerade tat. Auch wenn es es gerade wohl nur tat, weil das Gewitter ihr Angst machte, Aber damit konnte ich umgehen und arbeiten. Sie kam zu mir und ich schaute ihr entgegen ob sie auch freiwillig zu mir in mein Bett kommen würde.

  • Er rutschte in seinem durchaus großen Bett etwas auf die Seite und klopfte auf die freie Stelle. Ich war mir nicht sicher, wie ich es finden sollte, dass er mich ausgerechnet Kleines nannte, aber schon der nächste Blitz zerstreute alle meine möglichen Bedenken. Ich überwand die wenigen passus zwischen der Tür und dem Bett und krabbelte auf die Matratze neben ihn. Am liebsten hätte ich mich in diesem Moment doch einfach wie ein Kind an ihn gekuschelt, aber ich traute mich dann doch nicht, sondern blieb erst einmal auf meinen Knien und Beinen neben ihm sitzen, während ich unsicher in Richtung Fenster blickte, wo der Regen laut und deutlich prasselte. Manchmal blitzte es, auch wenn kein Donner kam, und dann wieder donnerte es so laut, als wär der Blitz direkt hier im Raum eingeschlagen.

    Mein Herz klopfte noch immer angespannt. "Meinst du, der Himmel fällt uns auf den Kopf?" fragte ich, auch wenn es für ihn sicherlich verdammt dumm klingen musste. Aber das war das einzige, was mir grade einfiel. Und über irgendwas mussten wir reden. Sonst wäre das hier wahrscheinlich merkwürdig.

    Ich sah zu ihm runter. Auch er schien mir nackt zu sein. Ich hielt meinen Blick eisern oberhalb seines Bauchnabels und auf sein Gesicht gerichtet. Zumindest, soweit ich es sehen konnte. Abgesehen von den hellen Blitzen war es doch recht dunkel. Aber ich sah, dass er ein wenig geschwitzt hatte. Aber sonst schien er ganz entspannt zu sein. Also entspannte ich mich auch ein wenig und veränderte meine Position, so dass ich mich langsam neben ihn legen konnte.

  • Ich drängte sie nicht, dass sie sich hinlegen sollte, also ließ ich sie erst mal mit angezogenen Knien sitzen. Ich musste leise Lachen bei ihrer Frage. Aber ja ich kannte diesen Aberglauben. Ich war schließlich mit Sklaven aus allen möglichen Regionen aufgewachsen und so kannte ich auch diese Geschichte. „Nein er fällt uns nicht auf den Kopf.“ Sagte ich und zog sie ganz vorsichtig näher an mich heran, als sie sich doch entschied sich neben mich zu legen. „Hast du Angst?“ Fragte ich sich und streichelte beruhigend sanft über ihren Arm. Wenn sie Angst hatte konnte ich sie ihr nehmen. Wenn sie sich fürchtete sie beschützen. Aber vielleicht war das ja alles auch nur ein Vorwand um zu mir ins Bett zukommen? Ja sie war schüchtern, deswegen würde sie das wohl nie aussprechen, aber sie wusste ja nun auch, dass wir zusammen unseren Spaß haben konnte und es hatte ihr gefallen was ich mit ihr getan hatte. Also zog ich sie noch etwas näher und fragte leise. „Soll ich dich beschützen oder vom Gewitter ablenken?“

  • Er zog mich etwas näher an sich, aber nicht auf die beängstigende Art. Nein, eigentlich war es sogar ganz schön, wie er sanft seine Finger über meinen Arm gleiten ließ. Auch wenn wir wohl beide wussten, wo das hinführen würde. Aber war ich nicht auch dafür hier? Ich zitterte leicht unter seinen Fingerspitzen, während er mich fragte, ob ich Angst hatte. Ich hätte nein sagen können, aber als wieder ein sehr, sehr lauter Donner quasi sofort nach einem hellen Blitz durch den Raum grollte und ich erschreckt die Luft einzog und zusammenzuckte, hätte das wohl niemand geglaubt. Unsicher sah ich nach oben zur Decke. "Bist du sicher? Der Sturm da draußen ist schon ganz schön laut..."


    Als ich wieder zu ihm sah, merkte ich erst, wie nah wir einander waren. Und wie rauchig seine Stimme war, als er mich fragte, ob er mich beschützen oder ablenken sollte. Ich schluckte kurz und biss mir auf die Unterlippe, was er wohl nicht sehen konnte. Ich lag quasi schon in seinen Armen. Zum ablenken fehlte wohl nur eine kleine Bewegung, und er wäre auf mir. Und mein Atem würde ihm wohl verraten, dass ich mir dessen sehr bewusst war. "Geht auch beides?" fragte ich leise zurück, denn ich verstand nicht so ganz, was er jetzt gemeint hatte. Aber beschützen und ablenken klang für mich jetzt nicht so, als könne man es nicht miteinander kombinieren.

    Ich rückte etwas meinen Körper zurecht, so dass ich nun wirklich in seinem Arm lag. Ich traute mich nicht so richtig, legte dann aber doch eine zögerliche Hand auf seine Brust. Die nackte Haut war von einem feinen Schweißfilm überzogen und fühlte sich warm und glatt an, weich und hart zugleich. Ich war immer wieder fasziniert davon, wieso es bei ihm beides war, weich und rau. "Darf ich dich etwas fragen, Dominus?" fragte ich, weil ich noch nicht wollte, dass er zu schnell zum ablenken überging. Mein Körper brauchte definitiv noch Zeit, um zu entspannen. Und ein weiterer Donner ließ mich auch näher an ihn rücken, auch wenn dadurch interessante Körperpartien zueinanderfanden. "Das Sandelholz? Können wir es auch weglassen? Also, nicht immer, aber vielleicht… manchmal. Wenn du keine Termine hast oder so."

  • Ich nickte. „Ja ich bin mir sicher.“ Sagte ich leise und zog sie noch etwas näher zu mir heran. Ich drehte sie vorsichtig auf den Rücken und meinen Hände fuhren langsam über ihren Körper, der Nur ab und an von den Blitzer erhellt wurde. Als ein besonders lauter Donner durch die Gassen Roms donnerte senkte ich meine Lippen auf ihre und flüsterte. „Ja es geht auch beides.“ Meine Lippen trafen ihre. Es war ein sanfter liebevoller Kuss. Meine Hände streichelten zärtlich über ihren Körper. Immer und immer wieder, bis das Zitter der Angst aufhörte und sich ihre Härchen auf ihren Armen aus einem ganz anderen Grund aufstellten. Vorsichtig wanderte meine eine Hand tiefer. Ich löste meine Lippen von ihren, küsste mich ihren Hals entlang bis zu ihren Brüsten. Meine Lippen senkten sich erst auf die eine um zärtlich an ihr zu sauen und dann ebenso auf die andere Brust um ihr die gleiche Behandlung zukommen zu lassen. Meine Hand wanderte wieder tiefer und streichelte ihre Schenkel, ohne jedoch ihre Mitte zu erreichen. Ja ich spürte das leichte Zittern in ihrem Körper, dass wohl nun nichts mehr mit Angst vor dem Wetter zu tun hatte. Meine Lippen glitten wieder zu ihrem Hals und ich raunte ihr ins Ohr. "Ja das kann ich tun. Du magst Sandelholz nicht?" Fragte ich sie, während mein heißer Atmen ihren Hals traf und ich dann die Stelle an ihrem Hals, an welchem ihr Puls gerade aufgeregt flatterte küsste. Dann flüsterte ich. „Soll ich weiter machen?“

  • Anstelle einer wirklichen Antwort bekam ich einen Kuss. Einen dieser Küsse, die ich mochte, und von denen ich nicht wusste, ob er mich so küsste, weil er wusste, dass ich das mochte, oder weil er eben so küsste. Und auch, wenn ich gerne noch mehr geredet hätte und ich wirklich eine Antwort auf meine Frage nach dem verfluchten Sandelholzöl wollte, und auch wenn ich immer wieder zusammenzuckte, wenn es donnerte, fingen seine Hände schnell an, mich von alle dem abzulenken. Er wusste, wie er mich berühren musste, um meine Gedanken vom Gewitter wegdriften zu lassen, und schon bald fing mein Körper an, sich ihm leicht entgegenzubewegen, sich an seinem Körper zu reiben. Ja, ich wollte seinen Körper fühlen. Ich wollte diese weiche Haut und die darunter liegenden, harten Muskeln fühlen, wollte fühlen, wie er sich an mir bewegte wie eine dieser großen Raubkatzen, die ich kurz bei den Spielen gesehen hatte. Wie pure Kraft, verborgen unter verführerischer Fassade.

    Irgendwann ließ er meine Lippen frei und ließ seine weiter an meinem Körper entlangwandern. Als er anfing, meine Brüste zu liebkosen, schlug ich mir eine Hand vor den Mund, um mögliche Geräusche zu ersticken. Ja, ich wand mich unter ihm, biss sogar in meine Hand, um ja keine Geräusche zu machen, und verbog mich in unmöglichen Winkeln.


    Als er meine Frage endlich beantwortete, hatte ich sie schon wieder fast vergessen gehabt. Ob ich Sandelholz nicht mochte? Ich schüttelte den Kopf. "Nein", hauchte ich mit schwerer, rauchiger Stimme und rückte mich weiter ihm entgegen. Mein Bein hatte irgendwie seine umschlungen, und ich rieb mich an seinem Oberschenkel. Und Götter, das fühlte sich so gut an. Ich konnte nicht damit aufhören. "Ich mag es lieber, wenn ein Mann… wenn du nach dir riechst. Richtig nach dir." Ja, die Hitze heute hatte auch den Geruch des Öles schon seit einigen Stunden weggeschmolzen, und was darunter nun zum Vorschein kam, war erdiger, animalischer, tiefer. Und es sprach irgendwas in mir gerade mehr als nur ein wenig an. Ich bewegte mich zu ihm, so dass ich meinen Körper an ihm reiben konnte. Ich wollte diesen Geruch gerade haben. Wollte seinen und meinen vermischen, bis seine Haut nach meiner und meine nach seiner riechen würde, bis es unser Geruch war. Das war wahrscheinlich bescheuert, aber der uralte Teil in mir, der Gerade die Führung übernahm, gab nichts darauf, was bescheuert und was clever war. Er wollte einfach nur Befriedigung erfahren.

    Meine Hände fuhren von seinen Seiten über seinen Rücken, und ich musste mich beherrschen, die Bewegung nicht zu begierig sein zu lassen, nicht in ihn zu krallen, sondern meine Finger hinauflaufen zu lassen bis zu seinen Haaren. Mein Atem ging tief und schnell, was wohl mehr als genug Antwort war, aber dennoch reckte ich mich ihm für einen weiteren erhitzten Kuss entgegen. "Ja, mach weiter", flüsterte ich. In meinem Unterleib begann ein fast unangenehmes Ziehen vor Anspannung. Ich würde gerade sterben, wenn er jetzt aufhörte.

    Stattdessen küsste ich ihn, meine Hände in seinem Haar vergraben und mich weiter lustvoll an seinem Oberschenkel reibend. Erinnerungen an das Balneum kamen wieder in mir hoch. Auch da hatten wir uns aneinander gerieben, und Götter, ja, es hatte mir gefallen. Ich unterdrückte ein weiteres Stöhnen. "Im Balneum, als du mich beschützt hast?" fragte ich. Und ja, er hatte mich da vor seinem Onkel beschützt. "Hat es dir gefallen?" Ich meinte eigentlich, ob es ihm gefallen hatte, wie wir uns aneinander gerieben hatten, so wie ich es jetzt auch tat. Dass es mir damals gefallen hatte, hatte er zu hören bekommen, aber vielleicht hatte er auch gedacht, das wäre gespielt. Ich wusste es nicht. Genauso wenig wie ich wusste, ob sein verhalten damals vollständig gespielt gewesen war oder nicht.

    Aber als ich jetzt die frage gestellt hatte, fiel mir selbst auf, dass ich auch wissen wollte, ob er mich beschützen wollte. Ob ihm die Vorstellung gefiel, mich zu beschützen. Auch, wenn ich nicht wusste, was ich mit der Antwort machen sollte.

  • Ich lachte leise. „Du magst es also wenn ich nach mir rieche?“ Fragte ich leise und küsste sie erneut, bevor meine Lippen wieder auf Wanderschaft gingen und ihren Busen liebkosten. Das Gewitter schien sie vollkommen vergessen zu haben, so wie ich auch. Sie reib sich an mir und erkundete meinen Körper. Oh ja sie wollte mich, das konnte ich spüren und ich gebe ja zu, es befriedigte mein männliches Ego ungemein. Ich rieb mich nun genau so an ihr, wie sie an mir und ja es gefiel ihr, wie ich wie mir Körper und ihre raue Stimme deutlich verriet. „Ja mir hat das gefallen" sagte ich und meine Hand wanderte nun zu ihrer Mitte und meine Finger streichelten hauchzart über ihre empfindliche Stelle. Sie wand sich unter mir und langsam dran ich mit einem Finger in sie ein und reizte sie noch mehr. Mir war bewusst, dass sie eng war und nicht einfach über sie herfallen konnte. Und nennt mich bekloppt, aber ich wollte auch das es den Frauen gefiel, wenn ich mit ihnen ins Bett stieg, ja da war ich eitel. „Hat es dir denn gefallen, das im Wasser und das danach?“ Fragte ich sie nun leise, während ich meinen Finger in ihr krümmte und diesen gewissen Punkt in ihr suchte und fand um sie weiter zu stimulieren.

  • Seine Bewegungen machten mich ganz kribbelig, wie er seinen Körper nun auch an meinem rieb, seine Hände über mich gleiten ließ und vor allen dingen seine Zunge einsetzte. Immer wieder schnappte ich nach Luft oder unterdrückte ein lustvolles Stöhnen, indem ich mir die Hand vor den Mund presste. Das Gewitter war vergessen. Es blitzte und donnerte noch immer, aber es war mir egal. Es war höchstens immer wieder berauschend zu sehen, wie er halb über mir war, wie seine Muskeln sich bewegten, wenn ein Blitz kurz den Raum in helles Licht tauchte. "Ja", bestätigte ich knapp und zutiefst erregt, als er mich nochmal fragte, ob ich seinen Geruch mochte. Ja, gerade mochte ich alles daran, dieses erdige, tiefe Aroma, das einfach nur nach Mann roch, nach Erregung, nach Sex. Gerade wollte ich nur das.


    Und er gab mir mehr. Einen ersten Aufschrei, als ich seinen Finger fühlte, konnte ich nicht unterdrücken, aber danach erstickte ich meine Laute wieder unter der vorgehaltenen Hand, während ich mich ihm begierig entgegen bewegte. Er konnte das gut. Sehr gut. Und mein hungriger Körper verlangte so sehr danach. Ich bäumte mich unter ihm immer wieder auf, presste mich an ihn, zog ihn an mich, versuchte herauszufinden, was es war, das mein Körper gerade brauchte, was er wollte. Er war so sanft dabei, und doch so geübt und zielstrebig. Er fragte mich auch noch einmal nach dem Balneum, nach dem im Wasser. Und dem danach. Die Erinnerung durchfuhr mich und mein Körper bäumte sich auf, seinem entgegen, eng, noch enger, während alles zuckte und tanzte wie das Gewitter draußen und ich mich an ihm festhielt, bis ich wieder zu Atem kam.

    Ich küsste ihn. Küsste ihn sanft und begierig zugleich, so, wie ich es liebte. So, wie er mich auch immer küsste. Ich schmiegte mich an ihn, wollte ihn nah. Und mir war sehr bewusst, dass er noch sehr viel mehr wollen würde. Meine Hände kraulten wieder seinen Nacken, vergruben sich in diesem schwarzen Haar, während mein Körper sich weiter an ihn drängte. "Ja, es hat mir gefallen", bestätigte ich ihm, auch wenn ich mir sicher war, dass ich ihm das auch damals gesagt hatte. "Auch, dass du mich beschützt hast. Dass du es jetzt tust..." Ich küsste ihn nochmal. Denn ja, es gefiel mir, dass er mich beschützte. Auch wenn es ein Gewitter war und uns der Himmel wohl nicht wirklich auf den Kopf fallen würde. Aber ich mochte es, dass er so zu mir war. So sanft und großzügig. Und ich wollte, dass er wusste, dass es mir gefiel.

  • Ich küsste sie ebenso sanft wie sie mich, dann hob ich meinen Kopf und sah ihr in das durch den nächsten Blitz erhellte Gesicht. "Ich beschütze was mir gehört." sagte ich ebenso leise wie sie. "Immer." Denn ja das tat ich, aus das was mir gehörte passte ich aus. Und sie gehörte mir, sie war die erste Sklavin die wirklich mein Eigentum war und ich würde immer darauf achten, dass es ihr gut ging und ja ich würde sie auch immer beschützen. Und da ich spürte, wie sehr ihr gefiel, was mein Finger gerade in ihrer Mitte anstellte, machte ich damit weiter und presste nun zusätzlich meinen Daumen auf ihren Kitzler und rieb sanft über ihn. Oh ja ich wusste nur zu genau, dass es ihr gefiel und ihr Körper ließ mich dass auch vollumfänglich spüren. Ich senkte meinen Lippen auf die ihren es war ein leidenschaftlicher Kuss, dem jedoch auch Zärtlichkeit innewohnte. Ich spürte wie sich ihr Körper um meine Finger herum zusammenzog. Ich hörte jedoch nicht auf, sondern verlängerte ihren Höhepunkt mit meinem Tun. Erst als er abebbte zog ich meine Finger aus ihr heraus und legte mich zwischen ihre Beine. Ich glitte nun immer wieder mit meiner Männlichkeit durch ihr Spalte bis sie sich wieder unter mir wand. Ganz langsam drang ich in ihren Körper ein. Ich ließ ihr und mir Zeit. Ich genoss es zu fühlen, wie ihr Körper mir nachgab und sich um mich herum dehnte um mich in sich aufzunehmen. Als ich vollkommen in ihr war, hielt ich inne und blickte sie wieder an, bevor sich meine Lippen auf die ihren senkte, währen ich in langsamen Stößen immer wieder ihren Körper für mich beanspruchte und eroberte.

  • Ich beschütze, was mir gehört. Ich weiß, er meinte es nett und wollte mich damit vielleicht beruhigen. Aber seine Worte trafen mich einmal kurz wie einer der Blitze, die über uns donnerten. Aber ja, irgendwie traf mich die Erkenntnis etwas härter in diesem Augenblick, als sie sollte. Er beschützte mich nicht, weil er mich gern hatte. Er sorgte sich nicht um mich als Mensch, wollte nicht wirklich, dass es mir gut ging. Er hatte keine Verbindung zu mir, kein aufrichtiges Begehren, kein Mitgefühl oder Mitleid. Ich war sein Besitz. Und er sorgte sich um das, was ihm gehörte. Um sein eigenes Vermögen. Es ging dabei nicht um mich, es ging um ihn selbst. Ich war völlig austauschbar. Ich hätte jede andere Sklavin sein können, die ihm zufällig geschenkt worden war. Das hier, alles hier, war einfach nur, dass er seinen Besitz in Anspruch nahm. Nichts weiter. Überhaupt gar nichts weiter.


    Nun, eigentlich wusste ich das alles. Und es war ja wirklich nicht so, als ob ich tiefere Gefühle für ihn hatte. Die hatte ich nicht. Vielleicht hatte ich ihn ein wenig gern, und ich war ihm dankbar, und körperlich war es schön und angenehm. Aber ich liebte ihn nicht. Ich hatte keine Träume mit ihm. Vielleicht hatte ich deshalb auf Enttäuschung eigentlich kein Recht. Aber als er die Worte gesagt hatte, und damit all das wieder über mich hereinbrach, was ich eigentlich wusste, machte sich doch Enttäuschung breit. Ich weiß nicht, worauf ich gehofft hatte. Nicht auf Liebe, Götter bewahret! Aber vielleicht auf so etwas wie Fürsorge, wie Zuneigung, mir gegenüber. Nicht als seinem Eigentum, sondern als mir, Rhian. Aber auch das war nur eine jugendliche Träumerei, wie mir bewusst wurde, und ich war dumm, sowas auch nur einen Moment zu denken. Ich war seine Sklavin, er benutzte mich, weil ich sein Eigentum war. Warum er sich dabei Mühe gab, wusste ich nicht. Vielleicht einfach, weil er sich selbst beweisen wollte, dass er auch eine Sklavin zum Orgasmus brachte. Und das schmeckte mit einem Mal sehr bitter.


    Trotzdem verbog sich mein Körper unter ihm, als er so zielstrebig weiter machte. Aber ich war froh, dass die Dunkelheit meine Augen vor ihm verbarg, denn ich brauchte wieder einige Zeit, um die Bitterkeit und alles andere wegzupacken und mich darauf einzulassen, was er tat. Und so dauerte es etwas länger, bis mein Körper unter seinem erzitterte, wie er es wohl wollte, und ehe er sich nun auf mich rollte und langsam in mich drang. Wie immer tat es anfangs weh, jetzt vielleicht sogar mehr als beim ersten Mal, da so viele Gedanken immer wieder meine Lust störten, bis ich sie wegscheuchte. Ich hatte das hier gewollt. Einfach nur das körperliche. Das war keine Liebe. Das war nicht wie bei Angus. Das hier war einfach nur körperliche Befriedigung, für die ich ihn wohl ebenso ausnutzte, wie er mich.

    Ich sagte es mir, mehr als einmal, während ich ihn mit meinen Armen umschloss und dicht bei mir hielt. Ich wollte wenigstens so tun, als wäre das hier etwas mehr. Als wäre es wenigstens von ein wenig Zuneigung gelenkt. Ich versuchte es wirklich, und immer wieder stöhnte ich auch leise. Aber dieser Rausch von zuvor, der war nun gedämpft, und auch wenn es schön war und er wohl alles dafür tat, dass es schön war, auch wenn ich mich unter ihm wand und meine Hände ihn am Rücken oder an seinem knackigen Hintern dicht an mich zogen, auch wenn meine Beine ihn umschlangen und ganz dicht an mir festhielten, ich merkte, dass irgend etwas fehlte, selbst als mein Körper zu zucken begann und ich mir wieder den Mund zuhielt, um nicht laut aufzustöhnen.

  • Ich konzertierte mich ganz auf Rhian und erst als ihr Körper sich erneut unter meinem aufbäumte und sie sich um mich herum zusammenzog, konzertierte ich mich auf mich. Ich stieß noch ein paar Mal in sie, bevor sich mich zurückzog und es mittels meiner Hand zu Ende brachte. Ja ich achtete auf sie und das bedeutete auch, dass ich darauf achten würde dass sie keine Kind von mir empfangen würde. Ich stütze mich auf meine Arme um sie mit meinem Gewicht nicht zu erdrücken. Dann legte ich mich neben sie und fischte meine getragene Tunika vom Boden und wischte ihren Körper sauber. Die Tunika landete achtlos auf dem Boden und ich zog Rhian in meine Arme. Sanft Streichelte ich nun über ihren Rücken. „Im Blaneum... mein Onkel hat mir angeboten, dass er dich austauschen könnte und mir einen andere Sklavin schenkt, wenn ich nicht zufrieden bin.“ Sagte ich leise. „Aber ich will keine andere. Ich mag dich und … nun ja ich will keine andere Sklavin haben.“

    Erklärte ich ganz leise, vielleicht verstand sie wovor ich sie damals beschützen wollte. Ich mochte Rhian und verstand mich mit ihr. Sie war nicht so aufdringlich wie andere Sklavinnen und legte es nicht darauf an mit mir in Bett zu wollen um ihre Stellung im Haus zu verbessern. Und genau das war es was ich mochte. Ihr zurückhaltende Art und ihr ruhiges Wesen.

  • Ich fühlte mich irgendwie ein wenig schäbig, als er zu einem Ende auf mir kam und dann seine Tunika benutzte, um es wieder wegzuwischen. Als er mich in seine Arme zog, war ich wahrscheinlich etwas steifer, als er es erwartet hatte. Vielleicht war er deshalb so zärtlich zu mir. Mit sanfter Stimme flüsterte er mir zu, dass er mich wollte.

    Ein Moment verstrich, ein Donner grollte, diesmal schon sanfter und etwas weiter weg. Ein Zittern ging durch meinen Körper, und ich merkte, dass ich ein wenig weinte. Zum Glück war es dunkel und der beständige Regen mit seinen dicken Tropfen auf den Dachziegeln übertönte so vieles. Schnell kuschelte ich meinen Körper an ihn, ganz dicht an seine warme Haut, und vergrub meinen Kopf an seiner Schulter, wo er es nicht sehen konnte. Nicht, dass er im Dunkeln davor viel hätte sehen können. Aber ich wollte nicht, dass er sah, dass ich jetzt weinte. Er würde es falsch verstehen. Oder er würde es nicht verstehen. Ich verstand es ja auch selber nicht. Ich war durcheinander. Sehr sogar. Ich versuchte noch immer, meinen Platz hier zu finden, und ich wusste nicht, ob der Platz im Bett meines Dominus wirklich der war, den ich wollte. Eigentlich nicht. Eigentlich wollte ich in einem anderen Bett sein, in anderen Armen, von einem anderen Mann süße, liebe Dinge hören. Aber das war vorbei. Und es würde nicht wiederkommen. Auch das mit Gwen war vorbei, und es würde nicht wiederkommen. Ich sollte also in die Zukunft schauen und das beste aus der Situation machen. Doch manchmal war das einfach verdammt schwer.

    Und so schmiegte ich mich an meinen Dominus, ganz dicht. Weil er das einzige war, was ich hatte, und ich froh sein konnte, dass er mich gern hatte und gut für mich sorgen wollte. Das war mehr, als ich hätte erwarten können. Und wohl auch mehr, als ich verdiente. Ich schlang meinen Arm um ihn, mein Bein über seine Beine und kuschelte mich ganz eng an ihn, so nah, bis die Leere in mir sich langsam mit seinem Geruch und seiner Wärme füllte. In dem Moment war es mir egal, ob er mich für kindisch oder anhänglich hielt. Ich wollte jetzt einfach nur Nähe und Wärme und Sicherheit, und alles drei war er bereit, mir zu geben.

    Ich traute mich nicht, zu fragen, ob ich die ganze Nacht bleiben durfte. Aber solange er mich nicht fortschickte, würde ich bleiben, eng an ihn gekuschelt. Oder auch mehr, wenn er das wollte. Ich wollte einfach nur nicht mehr einsam sein. Und deshalb schmiegte ich mich eng und kuschelnd an ihn und fing an, ihn ganz vorsichtig zu streicheln.

  • Ich wusste nicht ob es immer noch die Angst vor dem Gewitter oder etwas anderes war, was Rhian dazu veranlasste sich eng an mich zu kuscheln. Ich jedoch würde mich sicher nicht beschweren. Ich schlang meine Arme um sie und streichelte sanft über ihren Rücken. Wir schwiegen, während ich ihr Nähe genoss und es genoss, wie vertrauensvoll sich sich an mich schmiegte. Ja Rhian genoss mein Vertrauen um so mehr gefiel es mir, dass sie auch mir vertraute. Immer sanfter und träger wurden meine Bewegungen. Meine Armenzüge immer gleichmäßiger. Das Gewitter war nur noch ein entferntes Grollen im Hintergrund. Sie konnte gern hier schlafen, ich würde sie sicherlich nicht wegschicken. Und so ruhte irgendwann meine Hand auf ihrer Hüfte und hielt sie nah bei mir, während ich ins Land der Träume entschwand. Mit einem kleine Lächeln auf den Lippen und Rhians Duft in der Nase.

  • Er schickte mich nicht weg oder machte auch nur irgendwas, das mich annehmen lassen könnte, er wollte, dass ich gehe. Nein, es dauerte sogar nicht einmal lange, bis er eingeschlafen war, seinen Arm noch immer um meine Hüfte gelegt. Sein Atem war langsam und gleichmäßig. Ebenso wie sein Herzschlag, den ich so an ihn gekuschelt hören konnte. Es war ein schönes, ein ruhiges Geräusch.

    Trotzdem brauchte ich selber eine ganze Weile, bis ich die Augen schließen konnte. Meine Gedanken waren zu laut und zu durcheinander. Ich wollte das hier. Irgendwie. Es war schön. Irgendwie. Er war sanft. Irgendwie. Und ich konnte ihm vertrauen. Irgendwie. Und trotzdem hatte ich einen dicken Knoten im Bauch, der einfach nicht weggehen wollte, so sehr ich mir auch sagte, dass das hier richtig war. Dass es gut war. Das beste, auf was ich hoffen konnte. Und dass ich es dieses Mal nicht wieder vermasseln sollte. Dass das endlich etwas war, was bleiben konnte. Worauf ich mich vielleicht sogar verlassen konnte. Dass er mich beschützte und behalten wollte. Dass es gut war.

    Aber irgendwie zog meine Hand vorsichtige Kreise auf seiner schlafenden Brust und zeichneten ein Bild nach, das nicht da war. Gut, im Dunklen konnte ich das nicht sehen. Aber ich wusste, dass es nicht da war. Ich holte einmal tief und zitternd Luft und schloss die Augen. Es nützte nichts. Er war nicht Angus. Und auch nicht Gwen. Er war Dominus Rufio, und ich sollte aufhören, zu träumen.


    Ich kuschelte mich an ihn und schloss die Augen. Und irgendwann schlief ich dann auch wirklich ein.

  • Ich wachte am Morgen auf und brauchte doch einen Moment um zu begreifen, dass ich nicht allein hier lag. Sie sah auf den kleinen Rotschopf, der auf meiner Brust lag und diesen als Kissen benutzte. Ich grinste vor mich hin, denn das war ein Anblick, an den ich mich durchaus gewöhnen könnte. „Guten Morgen Rhian.“ Sagte ich leise und strich ihr sanft über den Kopf und ihren Rücken.

  • Ich war kein Morgenmensch und würde wohl nie so ganz einer werden. Normalerweise wurde ich von einem Klopfen an meiner Tür geweckt, damit ich Zeit hatte, halbwegs wach zu werden und meinem Dominus ein Frühstück zu bringen, bevor er wach wurde. Aber heute war da kein Klopfen gewesen, das mich geweckt hatte. Nein, heute hatte ich geschlafen und geträumt, als ich sanft angestupst wurde.

    "Nur noch ein bisschen, Gwen", jammerte ich schlaftrunken und kuschelte mich etwas dichter an den warmen Körper neben mir, bis mein Bewusstsein so weit wach war, um zu merken, dass das nicht Gwen war. Nein, der Körper war viel zu fest, viel zu groß und zu hart. Ich erschrak regelrecht, als ich hochzuckte und verschlafen in das Gesicht meines Dominus blickte. Die Erinnerung kam wieder, der Sturm, der Donner und alles andere. Ich merkte, dass mein Gesicht rot wurde bei der Erinnerung.

    "Oh, Dominus", sagte ich verwirrt und wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. Normalerweise war er morgens mürrisch und schlecht gelaunt und wollte nicht angesprochen werden. Aber ich war mir sehr sicher, dass er mich angesprochen hatte. Aber ich hatte nicht den blassesten Schimmer, was er gesagt hatte, oder was ich jetzt tun sollte. Ich war noch nie neben irgendeinem meiner Herrn aufgewacht, einfach, weil ich auch noch nie neben einem eingeschlafen war. Und ich wusste nicht, ob ich da jetzt ihn wachkuscheln sollte oder besser gleich aufstehen und Frühstück holen. Das hier war neu für mich.

  • Gwen? Wer war Gwen? Ich grübelte nur einen Moment darüber nach und dann huschte ein Grinsen über meine Gesicht. Rhian war mindestens genauso ein Morgenmuffel wie ich. Ja das brachte mich wirklich zum grinsen, denn ich hasste es in aller Frühe aufzustehen. Aber heute nun ja heute war es nicht mehr gerade Früh, im Gegenteil es war sogar schon recht spät wie man am Stand der Sonne sehen konnte. So sagte ich auch immer noch mit einem grinsen. „Ich würde dich ja schlafen lassen, aber es ist schon recht spät am Morgen. So langsam sollten wir wirklich aufstehen.“

  • Ich blinzelte einen Moment verwirrt, ehe ich verstand. Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, oder ob ich irgendwas erwartet hatte, aber ein ganz klein wenig fühlte ich mich… ich weiß nicht. Enttäuscht vielleicht? Nein, das war es nicht wirklich, aber etwas, das in diese Richtung ging, als er mich nun quasi direkt wieder daran erinnerte, wer er war, und viel wichtiger, wer ich war. Und was das hier mit uns beiden war. Nämlich nichts von Belang.

    "Oh, natürlich Dominus", meinte ich und krabbelte dann auch gleich aus dem Bett. Wie gern hätte ich einmal die Zeit, wirklich auszuschlafen, bis ich von selber wach wurde! Was musste das für ein immenser Luxus sein! Einfach einmal ausschlafen und sein und nicht geweckt werden und bedienen müssen…

    Aber ich war Sklavin, er war mein Dominus, und ich sollte weniger träumen. "Ich hole sofort dein Frühstück und komme dann wieder", fügte ich noch an, während ich aus dem Bett stieg, um in mein kleines Zimmer zu verschwinden und mir etwas anzuziehen. Mein eigenes Frühstück hatte ich wohl verschlafen, ebenso wie eine ordentliche Morgentoilette. Ich würde zusehen, dass ich mich waschen und vielleicht etwas essen konnte, nachdem mein Dominus versorgt war. Und bis dahin ignorierte ich einfach dieses komisch nagende Gefühl in meiner Brust.