Als er nach mir noch einmal griff, bemühte ich mich, meinen Frust nicht zu zeigen und mich nicht so sehr zu versteifen. Natürlich merkte er dennoch, dass etwas nicht stimmte. Doof war er ja auch nicht. Und gerade eben noch hatte ich ihn an mich gezogen, meine Finger über seinen Körper gleiten lassen und ihn an mich gezogen. Und jetzt? Naja, jetzt stand ich hier, wusste nicht, was ich mit meinen Händen anstellen sollte und starrte teilnahmslos auf die Wasseroberfläche. Natürlich war das anders, und natürlich merkte er das.
Er beugte sich zu mir und küsste mich noch einmal. Wieder so sanft, wie ich das eigentlich nicht wollte. Oder wie ich es wollte, aber nicht wollte, dass ich das wollte. Aber dieses Mal küsste ich nicht zurück. Ich verstand ihn einfach nicht. Erst tröstete er mich, dann schob er mich von sich, dann verführte er mich, dann schob er mich wieder von sich. Und jetzt küsste er mich wieder und versuchte zu erklären, warum er mich von sich schob. Irgendwie war das noch schlimmer als das hin und her von davor, wo er sich nicht hatte entscheiden können, ob er mich verführen wollte oder mich wie eine Zimmerpflanze behandeln. Ich glaube, er wusste das selber nicht. Oder er lotete einfach aus, wie weit er mich von sich schieben konnte, damit ich ihm nicht auf die Nerven ging, ohne dass ich mich von ihm ebenso zurück zog.
Ich hasste es, wie er meinen Hals küsste. Am liebsten wollte ich mich dabei an ihn schmiegen und ihn umarmen. Wieder seine warme Haut fühlen und die Muskeln, die darunter sich bewegten. Einfach ihm weiter nah sein. Aber ich glaubte nicht, dass er das wollte, und war mich ziemlich sicher, dass ich das sowieso nicht durfte und ach, grade war einfach alles Mist. Und ich wusste immer noch nicht, was ich mit meinen Händen machen sollte. Was tat man sonst so mit seinen Händen? Je mehr ich darüber nachdachte, umso schlimmer wurde das Gefühl.
Zum Glück hörte er aber gleich wieder auf damit, mich zu liebkosen, so dass ich mir darüber keine Gedanken mehr machen musste. Er schaute mich wieder an. Ich schaute kurz zurück, dann wieder zum Wasser. Ich wollte nicht, dass er meine wirren Gedanken in meinen Augen spiegeln sah. Er konnte ja nichts dafür, dass ich so blöd war.
Ich hatte das Gefühl, ich sollte etwas sagen. Aber mir fiel nichts ein. Also nickte ich nur und mied seinen Blick. Irgendwie war der gesamte Nachmittag gerade sehr verkorkst. Schon, als ich mich an ihn geworfen und ihn vollgeheult hatte. Irgend etwas stimmte einfach mit mir nicht. Ich sollte froh sein, dass er mich dennoch wollte, wenn auch nur für sein Bett.
"Soll ich dich noch ein wenig massieren, Dominus?" fragte ich in der klaren Absicht, abzulenken. Und auch, damit ich wieder wusste, wohin mit meinen Händen. Aber hauptsächlich, um diesen bescheidenen Moment zu überwinden.