ich packe meinen Koffer und nehme mit...bzw ich lasse packen

  • Ich ließ nach Rhian rufen und erwartete sie in meinem Officium. Da ich vor der Abreise noch einiges zu erledigen hatte. In zwei Tagen sollte es los gehen und da einiges zu packen war wollte ich das Rhian heute schon damit anfing. Noch hatte ich ihr davon nichts gesagt, aber nun war es an der Zeit. Nachdem sie den Raum betreten hatte, deutet ich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch, damit sie Platz nahm. „Ich beabsichtigte in zwei Tagen für etwa vier Wochen aufs Land zu fahren. Dafür müssen die Vorbereitungen getroffen werden. Reisekleidung sollte gepackt werden und Sachen für einen dreitägigen Aufenthalt. Da keine offiziellen Termine anstehen, reichen Tuniken aus. Eine Toga werde ich nicht benötigen. Ich möchte das du dich darum kümmerst.“ Wies ich an und ja ich hielt keine langen Reden, gab keine Erklärung ab weswegen und wohin ich verreiste. „Lupia wird in der Abwesenheit meiner Frau und meiner um meine Tochter kümmern. Ich möchte das du in dieser Zeit auf meine Mädchen acht gibst und übertrage dir für die Zeit meiner Abwesenheit die Aufgabe des Kindermädchens.“ Sagte ich noch und damit war klar, das Rhian hier in Rom bleiben würde. „Hast du noch Fragen?“

  • Mein Dominus rief mich in sein Officium. Das war noch nie zuvor geschehen und das gab der ganzen Sache einen nervösen Beigeschmack. Ich war zwar schon im Officium meines Dominus gewesen, aber immer nur reichlich kurz und meistens nur, um ihm schnell etwas zu bringen oder etwas abzuholen und wegzubringen. Dass er mich aber zu sich zitierte, um mit mir zu sprechen, war so noch nie vorgekommen. Was es zu sagen gab, erledigte er sonst in der Zeit, wo ich ihn badete oder morgens beim Ankleiden. Anders gesagt: Wir sprachen eigentlich nach wie vor nicht wirklich miteinander.


    Und so war ich auch ein wenig verunsichert, als er mich bat, Platz zu nehmen. Ich sollte sitzen! Das hieß, das hier würde länger dauern, und er hatte den Eindruck, dass ich besser sitzen sollte, damit ich nicht umkippte. Sitzen war nie ein gutes Zeichen. Sklaven saßen nicht. Stehen oder knien, aber nicht sitzen.

    Ich war also maximal angespannt, als er dann aber relativ harmlos verkündete, dass er verreisen würde und ich packen sollte. Vier Wochen weg, aber nur drei Tage Aufenthalt, sonst Reise. Eine weite Reise also. Aber warum dann nur drei Tage Aufenthalt? Und seine Frau würde mitkommen? Und ich sollte mich um sein Kind kümmern?


    Als er dann fragte, ob ich Fragen hätte, hatte ich grob geschätzt etwa Tausend. Wo wollte er hin? Wieso jetzt? Wieso so plötzlich? Wieso blieb er nur drei Tage? War das nicht sehr anstrengend für seine Frau, wenn es doch nur um einen kurzen Aufenthalt ging? Warum ließ er mich hier? (Gut, hier konnte ich mir die Antwort denken. Er nahm seine Frau mit. Da wäre es wohl für alle besser, mich nicht mitzunehmen.)

    Aber natürlich stellte ich keine davon, denn das ging mich überhaupt gar nichts an. Er war mein Herr, ich bloß seine Sklavin. Ich konnte mich nicht aufführen wie eine besorgte Geliebte. Wollte ich auch gar nicht. Ehrlich nicht! Ich war nur etwas verwirrt und neugierig.

    "Was ist mit der Amme?" fragte ich trotzdem erst einmal reichlich verwirrt. Ja, mein Dominus hatte die komische Idee, ich solle mich um seine Kinder kümmern, aber ich hatte keine Ahnung von der Kinderpflege und war der festen Überzeugung, dass die Amme das zum einen sehr gut hinbekam und zum anderen meine Hilfe da weder brauchte, noch wollte. Zumal ich nicht wusste, was ich da denn bitte machen sollte? Dasitzen und beim krabbeln zugucken, damit mehr Leute darauf aufpassten als die Amme?

    "Teilen du und deine Frau sich dann eine Reisekiste?" Da seine Frau mitkam, würden sie eine Kutsche nehmen. Die würde irgendwann nachts ankommen, beladen werden und noch im Dunklen dann losfahren, so dass sie vor Sonnenaufgang aus der Stadt herauswären. Aber sie würden nicht reiten. Oder zumindest seine Frau nicht.

    Aber ich musste wissen, ob ich mir von Morrigan für ihn eine eigene Reisekiste besorgen musste, oder mich irgendwie mit der schrecklichen Sklavin seiner Frau einigen musste, wie wer packte.

    "Und muss ich auf irgend etwas besonderes achten?" Ansonsten würde ich einfach alle warmen Tuniken einpacken, die ich eben finden konnte. Und dazu zwei Reisemäntel. Aber manchmal wollte mein Dominus etwas bestimmtes anziehen. Und dann war er schnell aufgebracht, wenn es nicht da war.

  • „Die wird selbstverständlich auch hier bleiben. Ich möchte das du sie unterstützt und für meine Tochter da bist.“ Meinte ich und war der Meinung, dass damit alles im Bezug auf meine Tochter geklärt war. Die nächste Frage überraschte mich nicht, da ich ja bisher nicht erwähnt hatte, dass ich allein zurückreisen werde. „Ich brauche eine eigenen Truhe.“ Sagte ich und fuhr weiter fort. „Ich werde meine Frau nur auf den Landsitz begleiten und nach drei Tage wieder nach Rom reisen. Agrippina wird sich auf dem Landsitz hoffentlich gesundheitlich erholen.“ Meinte ich noch, es war ja wohl inzwischen ein offenes Geheimnis im Haus, das meienr Frau sich in letzter Zeit nicht gut gefühlt hatte. Das es wohl etwas ernster war würden spätestens jetzt alle mitbekommen. „Ich begleiten sie auf den Landsitz um sicherzustellen, dass es ihr gut geht und das sie sich in Mantua eingewöhnt. Danach reise ich wieder hier her. Deswegen benötige ich eine eigenen Truhe, damit nicht alles umgepackt werden muss.“ Ja ich erklärte mich nun doch ein wenig, damit Rhian ein paar mehr Informationen bekam und so nun den meisten Sklaven hier im Haus gegenüber einen Wissensvorsprung hatte.

  • Ich merkte, dass mein Mund offenstand, aber wusste nicht, wie lange das so war. Hastig machte ich ihn zu und schluckte. Ein paar der ungestellten Fragen waren beantwortet worden, dafür waren jede menge neue fragen dazugekommen. Ja, es gingen Gerüchte um, dass die Claudia sich kaum aus ihrem Zimmer mehr herausbewegte. Dass sie einige Abendessen verpasst hatte. Dass sie noch zickiger war, als üblich. Aber dass sie sich gesundheitlich erholen musste, das hatte ich jetzt weder gewusst, noch auch nur gedacht. Ich schaute kurz zu meinem Dominus und überlegte, ob das wirklich so stimmte, oder ob das eben nur eine vorgeschobene Erklärung war. Ich war schon davon ausgegangen, dass mein Dominus seine Frau zumindest gern hatte. Zumindest ließ er nie ein schlechtes Wort über sie fallen. Warum also sollte er sie aufs Land abschieben? Noch dazu, wo er doch eigentlich dringend einen Sohn wollte? Naja, zumindest behaupteten das alle. Angeblich hatte er auch einen von einer Sklavin irgendwo auf einem Landsitz. Ich fragte mich kurz, ob das derselbe Landsitz war, zu dem er jetzt fahren wollte, mitten im aufkommenden Herbst.

    Ich rutschte etwas nervös auf dem Stuhl herum, als mir eine andere Sache in den Kopf kam. Wahrscheinlich war es doch ganz gut, dass ich saß, jetzt, wo sich dieser Gedanke festsetzte. Ich sah vorsichtig auf. "Das hat aber nichts damit zu tun, dass du mit deiner Frau über mich geredet hast, oder, Dominus?" fragte ich, ehe ich mich bremsen konnte. Ganz abwegig war es nicht. Seine Frau war wahnsinnig eifersüchtig, und vielleicht hatten die beiden meinetwegen gestritten. Vielleicht war das hier ja doch eher so, dass mein Dominus seine Ehefrau in die Schranken verwies und ihr ihre Grenzen aufzeigen wollte. Allerdings wäre ich ungern der Anlass einer solchen Machtdemonstration. Vor allen Dingen, da mich etwas ähnliches ja auch jederzeit treffen könnte.

  • Ich blickte Rhian einen Moment lang an, denn gerade fehlten mir doch glatt für einen Moment die Worte. Ich wüsste nicht warum ein Gespräch mit meiner Frau über Rhian etwas mit der geplanten Reise zu tun haben könnte und so runzelte ich nun auch die Stirn. Rhian war mitunter ja wirklich etwas naiv und unbedarft und das stellte sie gerade wiedereinmal deutlich unter Beweis. Aber ich schüttelte dann den Kopf. „Nein hat es nicht und um ehrlich zu sein, bin ich noch gar nicht dazu gekommen mit meiner Frau über dieses kleine Problem zu reden. Sie hat Probleme mit der Lunge, weswegen der Medicus angeraten hat sie aus der Stadt auf Land zu schaffen. Ich würde die Reise gerade jetzt um die Jahreszeit auch gern vermeiden, aber der Arzt riet zur Eile. Deswegen auch die überstürzte Abreise.“ Erklärte ich nun doch viel mehr als ich ursprünglich vorgehabt hatte. Es war ja so, dass ich mir zum einen Sorgen um meine Frau machte, aber ich wollte sie ehrlicher Weise auch weg von meinem Kind haben, nicht das die Krankheit noch auf meine Tochter überging. Die Kleine erfreute sich bisher bester Gesundheit und so sollte es auch bleiben. Ich erhob mich nun dann auch und trat um den Tisch herum und blieb vor Rhian stehen. Ich griff unter ihr Kinn und umfasste es sanft. Mein Daumen strich über ihre Lippen. „Auch wenn ich dich gern um mich hab Rhian...“ Sagte ich mit sanfter Stimme. „.. aber ich würde niemals meine Frau deswegen wegschicken. Das wäre einen Problem welches man mit einem Gespräch lösen kann. Ich bin nicht der Typ Mann, der seien Frau wegen Unstimmigkeiten verbannt. Ich kläre so was und ich werde es mit meiner Frau auch klären, sobald ihre Gesundheit das zulässt.“ Sagte ich und strich weiter sanft mit meinem Daumen über ihre Lippen, während meine Augen der Bewegung meines Finger folgten."Ich werd dich versmissen in den nächsten Wochen." Saget ich noch leise, bevor ich meine Hand zurückzog und mich gegen den Schreibtisch lehnte um sie weiter anzusehen. Ja ich würde sie vermissen, denn ich hatte die Kleine wirklich gern um mich.

  • Er sah so ehrlich verdattert aus, dass ich mich gleich noch mehr schämte, dass mir die frage rausgerutscht war. Ich sollte mir nicht so viel auf mich selbst einbilden und weniger grübeln. Nur brachte mich diese Erkenntnis eher mehr dazu, zu grübeln, dieses Mal, warum ich so viel grübelte. Ich wünschte, ich könnte einfach meinen Kopf ausschalten.

    Mein Dominus erklärte, dass seine Frau krank war und er noch gar nicht mit ihr über mich geredet hatte. Ganz toll. Dann kam das erst noch. Dann konnte ich mich wohl jetzt schon darauf freuen. Dass er danach aufstand und zu mir kam, machte die Sache nicht besser.

    Ich hatte den Blick demütig gesenkt, wie eine vernünftige Sklavin ohne Größenwahn es auch tun sollte, aber er hob meinen Blick zu sich, was ich als sehr schlechtes Zeichen nahm. Überhaupt schon der Anfang seiner Worte… Ich hob vorsichtig den Blick und war etwas irritiert von seinem Daumen an meiner Lippe, die sich bei der Berührung ganz leicht öffnete. Und ich war vielleicht nicht immer das hellste Öllämpchen, aber ich verstand seine Worte durchaus. Wenn seine Frau ihn vor die Wahl zwischen ihn und mir stellen würde, würde er sich immer für sie entscheiden. Ich sollte mir da nur keine falschen Hoffnungen machen oder mir einbilden, dass da mehr wäre, als es eben war. Was auch hieß, dass er im Zweifel mich wegschicken würde.

    Natürlich hatte ich das alles schon vorher gewusst. Ich war ja nicht dämlich. Ich war eine Sklavin, sie eine Römerin aus gutem Haus mit großer Mitgift und eben allem, was man so als Ehefrau für einen Römer haben sollte. Natürlich würde er sie immer vorziehen, selbst dann, wenn er mich gern haben sollte. Auch wenn ich selbst da bezweifelte, dass das wirklich so war. Aber es war trotzdem nochmal was ganz anderes, das auch so gesagt zu bekommen, auch wenn er es nur zwischen den Zeilen durchklingen ließ und mich nicht so direkt zurechtwies. Nein, eigentlich war seine Stimme fast schon erschreckend sanft, und dieser Daumen war mehr als verwirrend.

    Ich schluckte einmal, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich wollte nicht schon wieder jammern und ihn von meinen Befürchtungen wissen lassen. Er mochte das sowieso nicht und eigentlich war es jedes Mal eine Grenzübertretung meinerseits gewesen. Aber diese Grenze verwischte auch immer wieder, weil er so furchtbar nett zu mir war und ich immer noch nicht verstand, was er von mir eigentlich wirklich, wirklich wollte.

    Im Moment hatte ich einen verrückten Gedanken, was er wollte, aber da zog er sich auch schon zurück und verwirrte mich mit seinen Worten noch viel mehr. Ich sah zu ihm auf und war mir nicht sicher, ob es gut war, dass ich hier saß und er da so nah vor mir stand. Die Größenverhältnisse ließen meine Gedanken weiter in diese verwirrende Richtung abgleiten, aber ich wollte mich nicht noch mehr zum Narren machen, als ich es schon getan hatte. Ich zwang mich also, hoch zu sehen zu seinem Gesicht und den Blick eben nicht geradeaus zu richten.

    "Ich..." Wahrscheinlich wäre es das cleverste gewesen, ihm zu sagen, dass ich ihn auch vermissen würde. Aber aus irgendeinem Grund wollte ich das nicht sagen. Es käme mir geheuchelt vor, und ich war bestimmt vieles, aber keine Lügnerin. "Ich werde den Göttern für deine sichere Heimkehr Blumen opfern", sagte ich stattdessen und fühlte mich komisch dabei. Irgendwie fühlte sich das auch nicht richtig an. Aber ich wusste wirklich nicht, was ich zu all dem sagen sollte. Er verwirrte mich. Wahnsinnig.

    "Hast du sonst noch Wünsche, Dominus?" fragte ich daher schnell, ehe ich doch wieder ins Grübeln geraten konnte.

  • Ob Rhian wusste das man ihr quasi jeden Gedanken vom Gesicht ablesen konnte? Natürlich nicht wörtlich aber irgendwas verunsicherte sie gerade. Ich wusste zwar nicht was genau, aber wenn sie nicht mit der Sprache herausrückte konnte ich ihr nicht helfen oder beruhigen oder was auch immer. Sie wird also für meine Rückkehr beten und ein Opfer bringen. Nicht unbedingt das was ich hatte hören wollen, aber meine Priesterseite war durchaus beruhigt und deshalb nickte ich dazu auch mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Mein Grinsen wurde etwas frecher.Wusste sie eigentlich was sie da fragte? Ich meine ich hatte ihr gerade eröffnet, dass zum einen meine Frau krank war und zum andere dass ich mehre Wochen unterwegs sein würde. Beide zusammen genommen hieß doch, dass ich längere Zeit auf weibliche Gesellschaft würde verzichten müssen, wenn ich nicht unterwegs auf der Reise in ein Lupanar wollte und das war nun wirklich nicht das was ich gern machte, es war mir zu anonym zu unpersönlich zu alles eben. Und nein ich glaubte nicht das Rhian das meinte, was ich im Sinne hatte, dafür war sie immer noch zu unschuldig und weil ich das wusste und auch wusste, wie schnell sie rot wurde, was ich ganz nebenbei bemerkt entzückend und niedlich fand, beugte ich mich etwas weiter zu ihr und flüsterte ihr zu. „Ja habe ich, dich über meinen Schreibtisch gebeugt, mit gespreizten Beinen und bereit für mich.“ Mein Atmen glitte bei meinen Worten ihren Hals entlang und ich küsste diese eine empfindliche Stelle unterhalb ihres Ohres, bevor ich mich leicht aufrichtete um ihr ins Gesicht blicken zu können, damit ihr ihre Reaktion ungefiltert sehen konnte.

  • Warum fragte ich auch so blöde?


    Schon als er sich zu mir beugte, beschlich mich das Gefühl, einen Fehler gemacht zu haben. Als ich dann seine Worte hörte, wusste ich, dass mir die Röte wieder in die Wange geschossen war, noch ehe er meinen Hals auf einmal küsste. Erschreckt zog ich kurz die Luft ein. Wahrscheinlich sah ich grade noch dümmer aus als sonst, als er sich wieder leicht aufrichtete und mich so neugierig ansah. Wieder merkte ich, dass mein Mund offen stand, also schloss ich ihn hastig und schaute unsicher zu meinem Dominus.

    Meinte der das ernst? Nun, wahrscheinlich. Es war ja nicht so, als ob er mich nicht schon in sein Bett gerufen hatte und generell sehr, sehr aktiv wäre. Und wenn seine Frau krank war…. Aber er hatte es noch nie so auf diese Art befohlen und mich bisher immer eher, nunja, verführt eben. Und er hatte mir so oft gesagt, dass er nicht wollte, dass ich es aus Zwang tat, sondern er wollte, dass ich es auch wollte. Aber wie sollte ich denn jetzt hier und aus dem völligen nichts auf einmal wollen? Aber ich durfte ihn auch nicht zurückweisen. Erst recht nicht, nachdem er mir grade zu verstehen gegeben hatte, dass er eher mich wegschicken würde als seine Frau. Und ich war sowieso noch so unsicher, was meine Stellung im Haus betraf. Und wiederum auf der anderen Seite hatte er mir eine Position von großem vertrauen angetragen, wenn er sagte, ich solle mich um sein Kind kümmern.


    Ich merkte, dass ich ihn immer noch mit großen Augen anschaute und mich nicht gerührt hatte. Ein Zucken ging durch meinen Körper, und etwas zittrig – oder auch etwas mehr – erhob ich mich langsam. "Dominus, ich..." Ich war mir sicher, dass er mir jetzt wehtun würde, wenn er das wirklich tun würde. Und ich wollte glauben, dass ihm das nicht egal war. Bislang war es ihm nicht egal gewesen. Wobei es ihm an dem letzten Morgen, als wir zusammen waren, doch schon sehr egal zu sein schien, ob mir das gefiel. Ich kaute kurz auf meiner Unterlippe, wie ich es immer machte, wenn ich überlegen musste. "Ich glaube nicht, dass ich bereit genug bin, ohne… also ohne dass du... das wir..." Ich wurde noch viel roter. Aber wie vermittelte man einem Mann, dass man erst etwas Vorlauf für Sex brauchte und das nicht einfach von jetzt auf gleich ging?

    "Aber ich könnte dich in den Mund nehmen, wenn du willst", sagte ich. Das würde gehen. Ja, ich machte das nicht so wahnsinnig gerne und ich hoffte, dass er mich rechtzeitig warnte, damit ich mich nicht verschluckte – auch wenn ich schon überlegte, wie ich hier im Officium die Sauerei wegwischen könnte dann. Aber das würde gehen, dafür musste ich mich nicht erst fallen lassen können.

  • Erschrecken, Entsetzen? Unsicherheit? Nicht unbedingt das was ich nach dem Erröten hatte sehen wollen. Auch ihre Worte deuteten nicht unbedingt daraufhin, dass sie bereit war. Als sie mir anbot mich mit dem Mund zu befriedigen musste ich an mich halten um nicht die Stirn zu runzeln. Es war nicht so, dass das nicht reizvoll war. Ich auf meinem Schreibtischstuhl, die unterm Tisch und damit beschäftigt mich zu befriedigen. Ja keine reizloser Gedanke, aber nicht das was ich gerade im Sinn hatte. Den Gedanken hob ich mir auf, irgendwann würde ich das umsetzen, dass sie während ich hier arbeitete sich um meine anderen Bedürfnisse kümmerte, aber gerade wollte ich etwas anderes. Und bevor sich noch wer weiß was dachte ergriff ich die Initiative. Ich griff nach ihr und hob sie hoch. Mit ihr zusammen umrundete ich den Tisch und platzierte sie genau dort, wo normalerweise meine Schrittstücke lagen. Ich setzte mich auf meinen Stuhl und schob ihre Beine auseinander. Mit einer Hand fuhr ich unter ihre Tunika und streichelte sanft aber mit einem bestimmten ziel ihre Beine hinauf. Mit der anderen Zog ich ihren Kopf zu mir um sie zu küssen. Ich küsste sie sanft und innig und ließ meine Hand von ihrem Kopf zu ihren Brüsten wandern. Dann küsste ich mich zu ihrem Ohr hin. „Rhian habe ich dich jemals genommen, wenn du nicht bereit warst?“ Fragte ich sie und verteilte weiter küssen auf ihrem Hals. „Habe ich dich jemals unbefriedigt zurückgelassen?“ Während ich sprach glitten meine Lippen weiter sanft über ihren Hals. „Habe ich nicht immer sichergestellt, dass du es genau so willst wie ich?“ Fragte ich sie und streichelte nun gleichzeitig mit einem Finger der Hand unter ihrer Tunika über ihre Perle.

  • Er griff nach mir und hob mich so schnell hoch, dass ich mich gar nicht hätte wehren können, wenn ich gewollt hätte. Schwupps, und meine Füße hatten keinen Boden mehr, auf dem sie standen, und er trug mich herum, als wöge ich nicht mehr als ein Floh. Immer und immer wieder vergaß ich einfach, wie stark er war. Und dann saß ich auch schon auf dem Schreibtisch und er setzte sich vor mich hin und drückte leicht meine Beine auseinander, um sie zu streicheln. Und irgendwie verwirrte mich die Tatsache, dass er da saß und nicht stand, von alledem am meisten.

    Aber ich kam nicht viel dazu, mich zu wundern, denn seine Hand legte sich in meinen Nacken und zog mich nach vorn, so dass er mich küssen konnte. Erst sanft, dann stärker, und als er fühlte, wie ich erschauderte, ließ er meinen Nacken los und strich meinen Körper entlang, über den Stoff der Tunika bis zu meiner Brust, wo er sanft knetete. Ich stöhnte leise, zumal seine andere Hand immer höher glitt. Ich hatte Angst, vom Schreibtisch zu kippen, und so hielt ich mich an der Kante fest, während er anfing, eine heiße Spur von Küssen zu meinem Ohr und meinem Hals zu ziehen.

    Er fragte mich, ob er mich schon jemals genommen hatte, ohne dass ich bereit gewesen wäre. Ich sah kurz schuldvoll auf und schüttelte dann den Kopf. Nein, das hatte er nicht getan. Er hatte mir nie wirklich weh getan und sich mir nie auf die Art aufgezwungen, wie er es gekonnt und gedurft hätte. Nein, er hatte immer dafür gesorgt, dass ich feucht und willig war, und auch dann war er immer erst vorsichtig gewesen, um mir nicht weh zu tun. Er war immer erst dann wilder und härter geworden, wenn er sicher war, mir damit nicht weh zu tun.

    Bei seiner anderen Frage war ich klug genug, nicht hochzusehen. Denn doch, das hatte er. Naja, so ein wenig. Je nachdem, wie man es nahm. An dem einen Morgen war es für mich alles andere als erfüllend gewesen. Aber wahrscheinlich wusste er das nicht, wurde mir gerade klar. Vermutlich dachte er, dass es mir so gefallen hatte, wie es ihm gefallen hatte. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, ihm das zu sagen.

    Seine Hand erreichte meine Mitte und fing an, mich dort zu liebkosen, und auch, wenn ich noch nicht bereit war, wusste ich, dass es so nicht lange dauern würde, bis ich es wäre. Er wusste ziemlich gut, wie er mich berühren musste, und mein Mund wurde sehr trocken, als mir ein ganz leises, hauchzartes Stöhnen entfuhr.

    Ich hätte gerne die Füße irgendwo aufgestellt, aber da war nichts. Nur sein Stuhl, und auf dem saß er. Kurz streifte einer meiner Füße seinen Oberschenkel, aber ich zog ihn sofort erschreckt zurück. Ich wollte ihn ja nicht treten. Aber die Unruhe in meinem Körper nahm zu, insbesondere, weil er auch so an meinem Hals knabberte. Eine meiner Hände löste sich vom Tisch und fuhr in sein Haar, erst zögerlich und sehr zaghaft, aber mit jedem kleinen Biss an meinem Hals und mit jedem Necken seiner Finger zwischen meinen Schenkeln etwas mehr, bis mein Körper anfing, sich ihm ganz leicht entgegen zu bewegen.

    "Küsst du mich nochmal, Dominus?" fragte ich mit zunehmend rauer Stimme. Aber ich wollte nochmal geküsst werden. Oder noch mehr. Ich wollte, dass er aufstand und mich beim küssen zurückdrückte. Oder mich festhielt und an sich zog. Oder… ich wusste es auch nicht. Ich wollte nur, dass er mich jetzt nochmal küsste und mir nochmal solche Dinge zuflüsterte und mir sagte, dass er mich vermissen würde.