Io Saturnalia! - Fest im Hause Iulia

  • Mochte die Ewige Stadt weit hinter dem Horizont liegen so vergaßen ihre Bewohner natürlich auch in der Fremde die Bräuche aus der Heimat nicht. Das alte Jahr neigte sich seinem Ende zu und die Zeit der Saturnalien war angebrochen. Natürlich auch in der Domus Iulia ein Grund der Freude. Schon Tage zuvor putzten die Sklaven das Haus von oben bis unten und es wurde kräftig an den Wein- und Nahrungsvorräten magaziniert, um für das große Fest auch ja genug zuhause zu haben. Nicht auszudenken wie peinlich es wäre, wenn mittendrin das Essen ausginge! Nein, am besten, dass man dem vorbeugte. Auch die Einladungen an die Nachbarn in der Straße und an einige bessere römische Haushalte in anderen Vierteln Antiochias wurden rechtzeitig ausgesandt, damit die Reichen und Schönen sich auch ja unter dem iulischen Dache und keinem anderen versammeln mochten. So war der Tratsch von der "legendären Fete" am nächsten Tag am ehesten sichergestellt und natürlich wollte Caesoninus den für sich und seine Familie einstreichen. Je mehr seine Familie am öffentlichen Leben teilnahm und dieses zu seinen Gunsten mitgestaltete, desto besser für ihn und seine politische Karriere. Eine ganz einfache Rechnung die in Rom wie in Antiochia galt und funktionierte.


    Dann endlich kam der erste Tag der Feiertage. In Rom würder jetzt am Forum Romanum ein großes öffentliches Opfer beim Tempel des Saturn, gefolgt von einem öffentlichen Mahl stattfinden, wo der Statue auch ihre wollbindenen Fesseln für die Dauer des Fests gelöst werden würden, doch natürlich gab es keinen entsprechenden Festpunkt hier in der Provinz, da es auch keinen Tempel des Saturn in Antiochia gab. Dafür aber existierte ein kleiner Schrein in der Vicus Nova in der Nähe der Regia, wo sich viele der, in der Stadt anwesenden Römer einfanden, wo eine kleine Kulthandlung (jedoch eine unblutige) abgehalten wurde. Nachdem sie vollzogen war bekamen alle Besucher auch noch ein kleines Stück Brot als Festtagsspende und danach zogen sich die Familien in ihre privaten Domizile zurück, um im Kreise ihrer Freunde, Nachbarn und Familien zu feien. So auch die Iulier, welche sich nach der Kulthandlung am Schrein des Saturn ebenfalls in ihr Heim begaben, um kräftig zu feiern. Als Caesoninus mit seinen Begleitern bei der Domus Iulia ankam waren dort schon eine ganze Schar an Festgästen versammelt. Er trat unter sie und grüßte überall da und dort: "IO SATURNALIA!"

  • Flora die den Saturnalien entgegen gefiebert hatte, hatte dem tagelangen Treiben mit Begeisterung zugesehen und war nun gespannt wie schnell die Kunde sich verbreiten würde.

    Sie hoffte alles würde passen immerhin ging es hier um den Ruhm und das Ansehen ihrer zukünftigen Familie.

    Dementsprechend hatte sie dem Ende der Kulthandlung entgegengesehen und Schritt nun, sich bei ihrem liebsten einhackend den Gästen entgegen.

    Laut stimmte sie in die Rufe ein,, Io SATURNALIA"

  • Die Saturnalien waren ein rein römisches Fest, was bedeutete, dass sie in Antiochia nur in erster Linie von römischen Familien und deren Anhang gefeiert wurden. Nur wenige weitere griechische Familien machten bei diesem Reigen mit, jene, die genug Begeisterung für das sie beherrschende Römertum aufbrachten… oder auch, wenn sie kürzlich die römischen Bürgerrechte erhalten hatte und daher jetzt mit aller Macht dazugehören wollten. Die Aramäer der Stadt jedoch schüttelten geschlossen mit dem Kopf bei dem Humbug was ihre Eroberer hier am Jahresende immer veranstaltete. Der Umstand, dass ein Gutteil der Stadt bei den Feiertagen nicht mitmachte hatte auch etwas gutes, es gab genug Leute die man als normale Hilfskräfte fürs Fest engagieren konnte. Die eigenen Sklaven hatten während der Saturnalien frei und konnten sich auf die lange Bank strecken, während hausfremd angeheuerte Männer und Frauen ihre Arbeiten erledigten vom Speisentragen bis zum Musizieren.


    So kam also Caesoninus mit Octavia Flora bei der Domus Iulia an und nahm sich gleich einen eisgekühlten Wein vom Tablett eines Lohndieners, der neben der Tür stand, während der iulische Maiordomus an der Spitze einer Menschenkette vorbeitanzte und laut „Io Saturnalia!“ rief. Sobald sie am Fest angekommen waren zog Caesoninus an Floras Handgelenk, damit sie mit ihm kam. Er ging mit ihr in den übervollen Innenhof des Hauses wo er sie zu einem Korbstuhl ganz hinten in einer Ecke zog. Drehte man ihn halb zur Wand schirmte er einen ziemlich gut vor den anderen Festgästen ab. „Komm“ sagte er zu ihr grinsend und ließ sich auf den zurecht gerückten Korbstuhl nieder, dessen gewaltige Lehne sich wie eine Kuppel um sie schloss, „machen wir es uns ein wenig gemütlicher…

  • Flora folgte der Aufforderung ihres liebsten und ließ sich leicht grinsend neben diesem nieder.

    ,, Und nun? "fragte sie so unschuldig wie möglich.

    Wohl wissend was bei dem letzten Mal, ihrer Zweisamkeit hätte passieren können.

    Sein durchtrainierter Oberkörper fiel ihr wieder ein, sie errötete leicht bei diesem Gedanken.

    //Schluss//schalt sie sich noch waren sie nicht verheiratet, sie würde keine Schande über ihre Familie bringen.// Zumindest über den Teil der noch lebte//dachte sie und betrachtete ihren liebsten

    //Dieser wird nun bald meine Familie sein und eine Schwester bekomme ich auch, hoffe ich zumindest//