[Sklavenmarkt] Tamal

  • Vorgeschichte ....


    Hups… Wieder ereilte ihn ein leichter Schlag am Hinterkopf. „ Das Zeichen da ist verkehrt. Junge, wie oft soll ich dir das noch sagen. Erst das und dann das Zeichen.“ Tamal begann von vorn. Ritzte ein Zeichen nach dem anderen sorfältig in die Tabula und übergab sie dem älteren. Der nickte. Endlich hatte der Bursche es begriffen. „ So, und jetzt gehst du Wasser holen, lässt das Balneum anheizen und legst alles für die Herrin des Hauses zurecht.“ Tamal machte sich sofort auf den Weg. Mit einem großen Krug auf dem Kopf ging es zum Brunnen. Seit einem Jahr durfte er die besseren Arbeiten im Haus machen. Insgeheim hoffte er darauf, das Ekleudos ihn in ein oder zwei Jahren zum Leibwächter ausbilden ließ. Jetzt wurde er erst einmal zum Leibsklaven ausgebildet.


    Auf dem Weg zum Brunnen überdachte er seine derzeitige Lage. Mit 12 Jahren erlebte er den Überfall auf sein Dorf. Wurde von Sklavenhändlern mitgenommen und auf dem Markt von Misenium von seinem derzeitigen Dominus gekauft. Besonders viel konnte Tamal nicht, was ihm in einem römischen Haushalt von Nutzen gewesen wäre. Deswegen begann mit den niederen Arbeiten, denen die keiner gern machte. Er war für die Nachtgeschirre verantwortlich, musste Holz hacken, das Baleum anheizen, die schmutzige Wäsche zum reinigen schaffen, die Essensreste aufkehren. 6 Jahre lang, bis der Majordomus entschied, dass Tamal für bessere Aufgaben geeignet wäre. Er wurde einem älteren Sklaven zu geteilt, der sich ab sofort um seine Ausbildung kümmerte. Jedes Mal, wenn sie beim Ankleiden des Dominus halfen, passte Tamal auf, was Ekleudos tat. Ein Jahr lang lernte er so seinem Dominus zur Hand zu gehen. Jetzt war er mitten in der Ausbildung für die Domina. Als Belohnung lehrte ihn Ekleudos das Lesen und Schreiben. Er mochte das ruhige und zurückhaltende Wesen des jungen Nubiers. Wie ein Geist bewegte er sich im Haus. Der Junge war flink und gelehrig, konnte gut zupacken wenn es nötig war. Für Tamal war Ekleudos wie ein Vater.


    Plötzlicher Lärm schreckte ihn aus seinen Gedanken. „ Feuer!!“ rief jemand. „ Feuer!!“ Tamal setzte den Krug ab. Er hielt einen vorüber eilenden Passanten an. Der wehrte sich, wollte weiter. Tamal ließ ihn nicht los. Bis er erfahren hatte was passierte. „ Was??? Bist du sicher.“ Schreckensbleich, wenn man das bei seiner dunklen Hautfarbe sagen konnte, lief er mit dem Krug Wasser in Richtung des Hauses. Eine Feuerwand versperrte ihm den Weg. Die Vigile kämpften dagegen an. Menschen bildeten Ketten und reichten Löscheimer weiter. Tamal reihte sich ein und half. „ Das Viertel brennt! Wir müssen das Feuer unter Kontrolle bekommen. Die nächsten zwei Häuser stehen in Flammen!“ Es dauerte Stunden bis nur noch Rauch aufstieg. Tamal, noch schwärzer durch den Ruß als er es so schon war, trottete müde durch die Straße der ausgebrannten Häuser. Dann sah er sein Zuhaus. Nein, das was von ihm übrig war. Davor sein Dominus, der sich auf Ekleudos Schulter stützte.

    Wie er erfuhr, hatte die Domina es nicht geschafft. Der Majordomus und zwei weitere Sklaven waren ebenfalls umgekommen. Dem Dominus blieb keine Wahl die restlichen drei, unter ihnen Tamal, mussten verkauft werden. Der Dominus musste sparen in Anbetracht seiner Lage. Ein schwerer Schlag für den Jungen.





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    Sklavenhändler



    Asklepus, ein unfreundlicher Bursche, der nur auf Profit aus war. Die Geldgier stand ihm ins Gesicht geschrieben.

    Heute waren sie auf dem Sklavenmarkt in Rom angekommen. Es war laut, staubig und roch sehr streng. Tamals Tunika war schmutzig und die Stellen seiner Haut, die unbedeckt waren, hatten eine schon fast graue Färbung durch den Staub angenommen. Ein Schild hing um seinen Hals, darauf stand grob, was er konnte. - Haussklave, Hausarbeiten, Lesen , Schreiben. -

    Wie bei einer Viehschau, wurden sie auf das Podest getrieben. Ein Knuff in die Seite. Ein paar Schläge bis sie richtig standen.


    „ Seht euch meine neue Ware an. Sehr gute Ware. Ein Gallier, seht!“ Asklepus zog den kräftigen Mann neben Tamal an der Kette nach vorn und stieß ihn dann gleich wieder zurück in die Reihe. „ Oder den hier! Nubier. Gute Ware. Guter Mann für Haus!“ Tamal bekam einen Stoß in den Rücken und stolperte nach vorn. „ 100 Sesterzen! Sehr gute Ware!“Sich gegen die Behandlung zu wehren wäre fatal gewesen, hätte nur Schläge eingebracht. Tamal blieb ruhig stehen. Er hatte fürchterlichen Durst, leckte sich über die Lippen. Seine Augen waren leicht gerötet.

    Die letzten Worte seines ehemaligen Dominus an den Sklavenhändler waren bei dem nur auf verächtliches Grinsen gestoßen. Gute Behandlung und einen guten neuen Dominus ? Geld sollte der Junge bringen, viel Geld.

    „ Leute seid nicht schüchtern! Greift zu! Selten so gute Ware auf dem Markt wie meine! Man könnte sagen , heute ist schwarzer Freitag!“ Wie ein Luchs beobachtete Asklepus die Umstehenden. Mit 100 Sesterzen hatte er den Nubier hoch angesetzt. Wenn er wenigstens 70 Sesterzen für ihn bekam war er damit einigermaßen zufrieden.

    servus

  • Die letzten Ereignisse um Morrigan hatten Orestes überzeugt, dass er die persische Sklavin etwas schonen musste und dass es Aufgaben gab, die sie besser nicht übernahm. Sie zum Beispiel als Botin auszuschicken, könnte etwas herausgeben, was er nicht wollte. Also nahm er sich die Zeit und begann über das Forum Boarium zu schlendern. Er musste nicht unbedingt hier und heute kaufen, nur wenn sich eine Gelegenheit ergab, die günstig und überzeugend war, würde er zuschlagen.


    Dieser Sklavenhändler, bei dem er nun vorbei schlenderte sah nicht wirklich vertrauenserweckend aus, aber die Ware war zwar verdreckt und staubig, aber sah einigermaßen gesund aus. 1 Aureus für den Nubier wollte er haben. Und das Schild sagte er könne lesen und schreiben. Das könnte die günstige Gelegenheit sein: "Heda, der Nubier - wie alt ist er? Wie sieht es mit den Zähnen aus? Und wer war sein vorheriger Herr?", waren erst einmal die wichtigsten Fragen, die Orestes stellen wollte, das mit dem Lesen und Schreiben müsste er noch überprüfen.

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    Quaestorius

  • Ah, der gut aussehende Römer da roch förmlich nach Geld. Asklepus hört die Sesterzen schon in seine Hand klimpern. „ Los zeig deine Zähne.“ wies er Tamal an. Ein breites Grinsen, seine weißen Zähne strahlten bei dem dunklen Hintergrund. Einmal kurz den Mund geöffnet. „ Siehst du, wunderbare Zähne, besser als ein Kamel.“ Asklepus stieß Tamal an. „ Los beantworte seine Fragen. Los, los.“ Der Junge bemühte sich trotz des trockenen Mundes einigermaßen verständlich zu sprechen. „ Ich bin 19 Sommer alt und mein Herr war Spurius Vibulenus Fronto aus Misenum.“ Tamal schluckte, ein Schluck Wasser wäre nicht schlecht.

    Asklepus flüsterte „Gut, reicht.“ und ging einen Schritt beiseite. Um dem Römer den Jungen schmackhafter zu machen hatte er eine Idee. Ihm war wohl aufgefallen, das Tamal dreckig und staubig war. Das war sicher auch der Grund warum keiner so recht wollte und eher Fragen gestellt wurden. Er winkte seinen Helfer heran. „ Los Eimer Wasser und wasch ihm Gesicht und Arme.“

    Das Wasser war frisch vom Brunnen. Tamal erschrak, als der Helfer ihm einen Schwapp ins Gesicht schüttete und mit der Hand übers Gesicht fuhr. So auch mit seinen Armen. Jetzt glänzte seine dunkle Haut in der Sonne. Sie war Makellos, keine Striemen oder Narben. Dunkel wie Ebenholz. Mit der Zunge erhaschte er ein paar Tropfen des kühlen nass von seinen Lippen.

    servus

  • Die Informationen und auch die Wassereimer-Aktion machten den Sklaven für Orestes interessant. 19, nicht zu jung, aber auch nicht zu alt, man würde ihn noch formen können. Vibulenus war ihm unbekannt. Aus Misenum, dann würde man ihn in Rom herumführen müssen, bis er sich zurecht fand, das war ein kleiner Nachteil. Aber auch wieder ein Vorteil, er würde nicht überall schon die Sklavenschaft kennen und stundenlang schwätzen bevor er zurück kam.


    Leicht interessiert schaute er den Nubier genauer an und sprach ihn nun auch direkt an. "Wie heißt Du, Junge, und: Lesen und Schreiben kannst Du? Gut und flüssig? Und sei ehrlich auch, wenn der Sklavenhändler Dich dafür knuffen wird. Besser ein Knuff jetzt als viele Hiebe später, wenn Dein Käufer, also zum Beispiel ich, unzufrieden ist."


    Er wollte schon wieder ein Schritt zurück treten als ihm auffiel, dass er ja doch noch eine weitere Frage stellen musste, bevor er eine Entscheidung treffen konnte: "Warum hat Dein Dominus Dich verkauft?"

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    Quaestorius

  • Wie Asklepus die Fragerei hasste. Aber was blieb ihm übrig. Er wollte das Geld. „ Na los, sag dem Herrn was er wissen will.“ Ein kleiner Stoß in die Seite. „ Los , rede.“ Schmerzhaft , es zwickte ganz schön. Tamal verzog kurz das Gesicht. „ Ich heiße Tamal. Schreiben kann ich fast fehlerfrei. Lesen mittlerweile flüssig.“ Er dachte schon das war alles, da kam eine weitere Frage. Tamal senkte kurz den Blick, dann antwortete er . „ Das Haus meines Herrn fiel den Flammen zum Opfer, seine Frau kam bei dem Brand ums leben. Er stand vor dem nichts und musste deswegen die überlebenden Sklaven verkaufen.“ Asklepus konnte sich noch gut an den Verkauf erinnern. Auch was er bezahlt hatte. Der Nubier war ein Schnäppchen gewesen. 30 Sesterzen hatte er für ihn bezahlt. Notlagen sind für die, die sie ausnutzen eine echte Goldgrube.

    „ Natürlich habe ich dem Herrn etwas mehr gezahlt, damit er nicht verhungern muss.“ Vielleicht bezahlte der Römer jetzt noch ein bisschen mehr. „ Also die 100 Sesterzen decken gerade so die Ausgaben für diesen Jungen.“

    servus

  • Einigermaßen flüssig lesen und mit wenigen Fehlern schreiben. Das war doch ein Anfang und für die gedachten Aufgaben ausreichend. Gesund schien er auch zu sein. Und was auch immer hinter diesem Brand stand, der Nubier hatte sich wahrscheinlich nicht viel zu Schulde kommen lassen, keine Narben von Auspeitschungen oder anderem Unbill.


    Wenn das alles nur halbwegs stimmte, wären die 100 HS eine gute Investition. Falls es noch Mitbewerber gab, die ihm die Fragen überlassen hatte, konnte er ja immer noch aussteigen, falls sich eine Bieterschlacht ankündigte. Aber die 100 würde er schon geben.


    "1 Aureus!", sagte er deshalb den genannten Preis genau einhaltend.


    Orestes schaute sich um, ob es noch andere Interessenten gab.

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    Quaestorius

  • Claudia Marcella, der auf ihrer Reise zwei Sklaven an verdorbenem Fisch gestorben waren, drehte sich nun samt ihrer Neuerwerbung Kalypso um und sah den jungen schwarzen Sklaven. Ein Aureus schien ihr wenig, hatte sie doch gerade vier Aurei für eine weibliche Custos bezahlt.

    Da sie gewöhnt war, ihren Willen durchzusetzen, schickte sie diesmal nicht den Lanternarius vor, sondern bot selbst:

    "Ein Aureus und zehn Sesterzen!", rief sie, und schenkte dem ersten Bieter einen abschätzenden Blick.

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  • Lesen konnte er, schreiben konnte er die Zähne sahen auch gut aus, nichts deutete auf Krankheiten hin. Und he am schwarzen Freitag gab es immer gute Angebote. Nero ging näher ans Podest ud sah sie den Bieter genauer an. Ein kurzes „Salve.“ Begleitet von einem Nicken, denn man konnte sehr wohl am Schuhwerk den Stand des Mannes erkennen, der gerade bot. Er wie wie Nero selbst ein Patrizier. Wieder ging sein Blick auf das Podest. Hm vielleicht wäre das eine nettes Willkommensgeschenk für seine Schwester? noch bevor er etwas sagen konnte mischte sich eine ältere Dame ein und erhöhte den Preis „111.“ Sagte er deshalb zum Händler um diesen aber auch gleichzeitig mitzuteilen, dass hier und heute wohl keiner bereit war höhere Preise zu bezahlen heute waren alle auf der Suche nach einem Schnäpschen.

  • Tatsächlich hatte sich eine Mitbieterin eingefunden. Der Jungsenator schaute sie etwas genauer an, aristokratisches Auftreten. Wahrscheinlich keine Mitarbeiterin des Sklavenhändlers die nur die Preise hochtreiben sollte, sondern eine genuine Mitbewerberin um dieses bis jetzt noch Schnäppchen. "150 Sesterzen" sagte er darauf hin und machte sich eine innerliche Notiz, was seine Obergrenze sein würde.


    Viel Geld würde er für den jungen Nubier nicht hier lassen. Es wäre ja auch nur ein Gelegenheitskauf, kein notwendiger Einkauf. Und wenn die wahrscheinlich partrizische Standesgenossin ihn haben wollte, sollte sie ihn haben. Dachte er sich, der "nette" Orestes war halt mal wieder am Zug. Und zu dem Scherzhaft bietenden anscheinend auch Patrizier neben ihn - hatte er diesen nicht schon einmal in der Villa Aurelia gesehen? - ein Klient von Lupus vielleicht? - er war sich nicht sicher, sagte er: "Salve! Senator Aurelius Orestes, kennen wir uns nicht?"

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    Quaestorius

  • Ei, der Händler rieb sich die Hände. Da hatten sich einige Zuschauer zu potenziellen Käufern entwickelt. Hätte er nur nicht schwarzer Freitag gesagt. Das schien die Bieter daran zu hindern mit dem Gebot höher zugehen. „ Sehr gute Ware. Jede Sesterze wert. Keine Beschädigungen.“ Er drehte den Nubier mit dem Rücken zum Publikum. „ Zieh deine Tunika aus.“ Zögerlich entkleidete sich Tamal. „ Seht ihr Herren und Damen. Nicht eine Narbe. Keine Striemen.“ Vielleicht trieb das den Preis ein bisschen höher. Ah 150 Sesterzen. Der Junge war mehr wert aber Asklepus wusste, es kam manchmal auf Lust und Laune der Bieter an. Für wieviel ein Sklave letztendlich weg ging.

    servus

  • Mit einem höchst aufmerksamen funkeln in ihren Augen ließ die Thrakerin ihren Blick von links nach rechts gleiten. Damit niemand ihrer Herrin auch nur zu nahe kam. Zwar kannte sie die junge Römerin überhaupt nicht. Und dennoch wusste die Thrakerin was von ihr gefordert wurde. Und dies war das Leben ihrer Domina mit dem eigenen zu beschützen. Auch wenn es ihr als Sklavin nicht gestattet war Waffen am Körper zu tragen. So wusste sie doch wie sie einen Gegner mittels ihrer Körperkraft ausschalten konnte.


    Das sich ihre Domina für den Dunkelhäutigen dort oben auf dem Podest interessierte, ließ Kalypsos Blick kurzzeitig in dessen Richtung gleiten. Die Musterung seiner Person hielt einen Wimpernschlag lang an. Eh' sich die junge Sklavin auf die Sicherung der Umgebung konzentrierte. Dabei beobachtete sie auch die beiden Herren, die sich ebenfalls am Verkaufspodest eingefunden hatten.

    servus

  • „Salve Senator.“ Grüßte Nero zurück. „Tiberius Caudex.“ Stellte er sich seinerseits vor. Und dachte im gleichen Moment na prima ein Verwandter meins Patrons, dem kann ich schlecht einem Sklaven vor der Nase weg kaufen. Ja sein Patron war recht eigen wenn es seien eigene Familie betraf. Also sagte er. „Nun da du ein Verwandter meines Patrons bist Senator werde ich dir selbstverständlich den Vortritt bei dem Sklaven lassen. Dann hast du nur noch einen Konkurrenz.“ bei den letzten Worten deutete er auf die ältere Dame.

    Ja es wäre wohl ungeschickt sich mit einem Verwandten von Lupus anzulegen, der auch noch Senator war. Gerade nicht jetzt wo er auch bald zur Wahl antreten wollte.

  • Claudia Marcella erkannte sehr wohl, dass der erste Bieter ihr beim nächsten Angebot vielleicht den Vortritt lassen würde, der junge - Senator - war vermutlich sehr höflich gegenüber der Damenwelt.

    Nun nannte er auch seinen Namen - ein Aurelius.


    Herausfordernd sah sie den Anderen an. Auch er war ein Mann von Stand. Würde er mitgehen?

    Die Sache begann die Claudia zu amüsieren. Sollte sie den Preis hochtreiben?

    Eigentlich brauchte sie den jungen Schwarzen nicht, aber sie hatte auch keine Lust, sich überbieten zu lassen.


    "155", sagte sie und machte das entsprechende Fingerzeichen.

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  • Tatsächlich, es war ein Klient von Lupus, das machte die Sache jetzt natürlich etwas schwieriger. Der nette Orestes hätte sich von der Dame mittleren Alters (?) wohl einfach überbieten lassen, auch wenn 5 Sesterzen mehr eine formidable Provokation darstellten, aber mit diesem Tiberier hier, sollte er nicht so einfach klein beigeben, zumal sie noch unter dem realistischen Preis für diesen Sklaven lagen.


    "Richtig, Tiberius Caudex, mein Vetter erwähnte Dich neulich lobend. Oder, was bei ihm so ein Lob ist." und er lachte jovial. "2 Aurei.", sagte er kurz zum Sklavenhändler hin.


    Dann wandte er sich der Dame zu: "Aurelius Orestes, Senator Roms, mit wem haben wir das Vergnügen?"

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    Quaestorius

  • Nun gab es bereits drei Bieter um den Dunkelhäutigen dort oben auf dem Podest. Denn ihre neue Domina war offensichtlich in einem wahren Kaufrausch. Ein Gedanke der ein feines Lächeln auf Kalypsos Lippen erscheinen ließ. Jenes Lächeln verschwand jedoch im nächsten Moment und machte ihrer emotionslosen Maske Platz. Niemand sollte in ihren Gesichtszügen lesen können. 


    “Domina. Dieser Bursche dort oben scheint mir gut genährt und kräftig zu sein.“


    Gab die Thrakerin ihre persönliche Meinung über den Nubier dort oben auf dem Podest ab. Schließlich wollte ihre Domina wissen

     was sie von diesem jungen Mann hielt. Und ihre Worte entsprachen ihrer eigenen, persönlichen Meinung. 


    Dann jedoch straffte sie augenblicklich ihre Schultern und fokussierte die nähere Umgebung ihrer Domina.

    servus

  • "Claudia Marcella", Sie lächelte den jungen Senator an und fing an, sich zu fragen, ob er schon vermählt und ob er vielleicht etwas für Claudia Agrippina, die liebe Nichte, sei. Sie stiftete für ihr Leben gern Ehen.

    Und der andere, auch jung, auch gutaussehend und ein Tiberius, und somit von hohem Stand. Käme ja auch in Frage.

    Da war es nicht gut, die Herren zu brüskieren.


    Ihr Lächeln wurde versöhnlicher: " Meine Herren, ich lasse euch gerne den Vortritt.", sagte sie und griff sich mit wohleinstudierter Pose an die Stirn:
    "Ich bin nur ein schwaches Weib und neu in der Stadt - freilich wäre eine helfende Hand gut, aber es ist undamenhaft, seinen Willen durchzusetzen..."

    Nein, man sorgt dafür, dass die Männer nach der Pfeife tanzen, dachte sie.


    .

    Die Bemerkung der neuen Custos nahm Claudia Marcella zur Kenntnis. Außerdem würde ihre - Claudia Marcellas - zarte feine Haut im Kontrast mit der dunkelbraunen noch zarter und weißer wirken, als bade sie täglich in Eselsmilch. Sie nickte.

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  • Eine Claudia, nicht zu verachten, und vielleicht ein Gesicht, das man sich merkte musste. Auf jeden Fall sollte sie zur Wahlkampferöffnungs- und Brautschaufeier eingeladen werden. Vielleicht gäbe es ja Töchter oder Nichten, die noch in den sicheren Hafen der Ehe einlaufen mussten. Immerhin hatte sie nicht weiter geboten. "Welch eine freudvolle Ehre, Dich kennenzulernen, Claudia Marcella.", sagte er und lächelte sie freundlich an. "Im Namen des Senats und des Volkes begrüße ich Dich in der urbs, die Deine Gens gestaltet hat und unterstützt hat wie kaum eine andere der noblen Familien Roms. Wenn die Aurelia, und ich nehme an auch die Tiberia", er schaute kurz zu dem Tiberier und zwinkerte ihm zu. "Dir helfen können Dich einzugewöhnen, dann gib mir nur Bescheid."


    Er sagte bewusst nichts über den Sklaven, schließlich hatte er momentan das höchste Gebot und das zurückzuziehen nur weil die Claudierin eine Geste der Hilflosigkeit machte, wäre zu viel gewesen. Dass er der Tiberier nun fast als Flügelmann einsetzte war natürlich im Prinzip auch zu viel, aber das würde er mit einem warmen Getränk in einer der besseren Schenken gut machen.

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    Quaestorius

  • „Sehr erfreut dich kennenzulernen Claudia Marcella. Natürlich ist es wie der Senator sagt, auch wir Tiberii unterstützen deine Familie gern. Erst kürzlich traf ich deine Verwandte Claudia Agrippina bei einem Sparziergang. Ist sie einen Schwester von dir?“ Ja man konnte ja ruhig mal ein bisschen schmeicheln. Er würde zwar auf jeden Fall noch seinen Patron fragen, ob es für ihn Recht wäre, wenn sich Nero eine Claudia zur Frau nahm, aber diese Claudia Agrippina kam definitiv in die engere Wahl. Von daher war es wohl besser sich mit der Frau hier gut zustellen. Und da er dem Senator eh schon den Vortritt gelassen hatte bei dem Sklaven war es für ihn daher einfach diese auch der Claudia zuzugestehen. „Ich sagte dem Senator bereits, dass ich mich vom bieten auf den Sklaven zurückziehe, von daher würdest du zumindest bei mir nicht deinen Willen durchsetzen müssen.“

  • Offensichtlich schien der Dunkelhäutige dort oben auf dem Podest für einen kurzen Augenblick in Vergessenheit geraten zu sein. Das Höchstgebot lag bei 150 Sesterzen und keiner der Bieter schien an dieser Summe noch etwas verändern zu wollen. Noch nicht einmal ihre Domina. Ein Umstand der Kalypsos Gesichtszüge für einen kurzen Augenblick fragend anmuten ließen. Dann jedoch hatte sie sich im nächsten Moment auch schon unter Kontrolle und fokussierte die nähere Umgebung der Römerin. Sicher war sicher. Schließlich konnte jederzeit ein einfacher Beutelschneider mit einem gezückten Messet zum Angriff übergehen. Und Beutelschneider gab es auf den Märkten zuhauf.

    servus

  • So groß, so dreckig , staubig und von den Gerüschen ganz abgesehen, hatte Corvina den Sklavenmarkt nicht in Erinnerung. Dafür hatte sie sich in Schale geworfen? Aus purer Neugier war sie hier gelandet. Was sie sah war es allerdings wert, hier her zu kommen. " Baldemar, lass uns ein Stück weiter an das Podest gehen und du Frija bleibst dicht hinter mir." Baldemar nickte und machte den Weg frei. Dabei entdeckte er Tiberius Nero und wies Corvina darauf hin. Bei ihm stand ein für sie Fremder. Gelassen und so elegant wie möglich ging zu ihnen. „ Salvete Bruder, salvete….“ Ein leichtes Nicken in Richtung des Gesprächspartners ihres Bruders. Den Namen des jungen Mannes kannte sie ja nicht. „ Rom ist doch sehr klein, dass man sich ungewollt über den Weg läuft.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie beugte sich leicht zu Nero. „ Hast du für den Jungen da oben schon geboten?“ raunte sie. „ Er sieht ja von hinten ganz gut aus.“

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