[Mare Nostrum] Der Truppentransporter "Charybdis" | Roma - Antiochia

  • Der Trierarchus Gaius Obsidius Barbillus lief gerade brüllend übers Deck, da zwei junge Seeburschen von ihm wieder mal Mist gebaut hatten. "DAS GEHÖRT UNTER DECK IHR KOLOSSALEN HORNOCHSEN! UNTER DECK! NICHT OBEN DRAUF!" Mit diesem legendären Stimmorgan hätte Kapitän Barbillus jedem Centurio alle Ehre gemacht und es verhielt sich in der Tat so, dass der hier stationierte Centurio Classicus, Appius Icilius Ahenobarbus, durchaus Respekt vor seinem Kollegen hatte. Auch die auf dem Schiff stationierten nautischen Legionäre waren froh, dass sie im Befehl Centurio Ahenobarbus und nicht dem Trierarchus unterstanden. Es war unter ihnen eine ausgemachte Sache, dass Obsidius Barbillus das Monster an Bord war, daher umso passender, dass dieser von ihm befehligte Truppentransporter den Namen des Seeungeheuers Charybdis trug!


    Die Charybdis war keine Navis actuaria, wie man vielleicht gedacht hätte, sondern eine sehr große umgebaute Trireme mit einem zusätzlichen Zwischendeck, was sie höher und breiter machte als eine gewöhnliche Trireme. Somit konnte sie effektiv schnell viel militärisches Personal und Materialladungen von einem Ende des Mittelmeeres ans andere verschiffen, dafür war sie jedoch schwächer bewaffnet. Dies machte jedoch nichts, da zwei andere Triremen und eine Galeere stets eine verlässliche Eskorte auf ihren Fahrten bildeten. Die Charybdis war somit etwas besonderes. Sie konnte mehr Ladung und Passagiere aufnehmen als eine Galeere und war mit ihrer höheren Stabilität um vieles seetauglicher als eine Navis actuaria, denn die konnte auf dem offenen Meer sehr schnell Probleme bekommen mit ihrem geringen Tiefgang.

    Dieses Schiff war eine Sonderanfertigung für den raschen Nachschub des römischen Militärs in den Osten, da dieser in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr an bedeutung für Rom gewonnen hatte. Ob eine fixe Verlegung von einer oder zwei Kohorten nach Ägypten, oder Materialnachschub für die Truppen in Syria, beides für die Charybdis kein Problem.


    Gerade lag sie im Hafen von Ostia vor Anker, doch würde sie bald mit Kurs nach Antiochia aufbrechen. Ihre Ladung wären dieses Mal die neu angeworbenen Rekruten für die XI. und XII. Legion, sowie einige Peregrini für die Ala II Flavia Agrippiana in Palmyra. Auch ein neuer Tribunus Laticlavius für die Fulminata stand auf der tagesaktuellen Transportliste. Der Großteil der Rekruten und der Schiffsladung war bereits untergebracht, nicht mehr lange und sie würden ablegen.

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  • Alle Mann an Bord!


    Nachdem Caesoninus sich bei der örtlichen Rekrutierungsstelle nach dem richtigen Schiff erkundigt hatte, dauerte es nicht lange, bis er die Charybdis in Sektion IV des Hafens von Ostia gefunden hatte. Dort war sie, genau wie der Anwerber es ihm gesagt hatte. Caesoninus war zufrieden. Rund um ihm herum liefen viele Gestalten in militärischen Rüstungen und sonstigen Uniformen herum, da Sektion IV im militärischen Bereich des Hafens lag.


    Er konnte nicht so recht sagen wieso, doch irgendwie fühlte sich Caesoninus immer noch fehl am Platz. Mehr Zivilist, denn Soldat, egal was der Fetzen Papyrus in seiner Hand aussagte. Hoffentlich würde sich dieses Gefühl bis nach Antiochia endlich gelegt haben, mal sehen. "Na dann, auf sie mit Gebrüll", murmelte er seinem Begleittross zu und setzte sich in Richtung der Laufplanke der Charybdis in Bewegung.

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  • RE: Alle Mann an Bord!


    Ihr Bündel umklammerte Iduna äußerst fest. Während sie zugleich ihre Tochter nicht minder eng an sich gedrückt hielt. Nicht das die kleine Aislin aus Versehen ins Hafenbecken fiel und ertrank. Ein Gedanke der die Germanin mit Furcht erfüllte und sie spürte wie ein angstvoller Schauer über ihren Rücken rieselte. Zusammen mit den anderen iulischen Sklaven wartete Iduna noch immer am Wagen, der sie zum Hafen gebracht hatte. Ahnungsvoll wiegte Iduna ihren Kopf von einer Seite zur anderen und streichelte ihrer Tochter sanft über den Rücken.


    Ihr Dominus war aufgeregt, dies erkannte Iduna deutlich. Und so hob sie ihren Kopf vorsichtig an und schenkte Dominus Caesoninis ein beruhigendes Lächeln. Der Blick in Richtung des Schiffs versetzte Iduna dann doch wieder in leichte Unruhe. Zugleich pochte ihr Herz rasend in ihrer Brust.


    Dann jedoch atmete Iduna tief durch, straffte ihre Schultern und folgte ihrem Dominus über die Planke und hinauf auf das Schiff.


    “Es ist so mächtig und imposant.“


    Staunte die kleine Germanin mit großen Augen und blickte sich bereits neugierig um.

  • RE: Alle Mann an Bord!


    Maahes hatte seine Blicke im Hafen am Schiff entlang schweifen lassen. So etwas hatte er noch nie gesehen. „Charybdis,“ sagte er nur leise und bemerkte dann, dass Clarissa ihre Hand auf seinen Unterarm legte und besorgt drein schaute. „Du musst dir keine Sorgen machen!“, wisperte er ihr dann sanft entgegen, ehe er seinen Dominus anschaute, dann Iduna, Aislin und Angus. Aesara widmete er keinen Blick, doch er wusste, dass sie schräg hinter ihm stand und ebenso staunte. „Ist es auch sicher für… Frauen?“, wollte Clarissa dann flüsternd wissen, was Maahes zum Lächeln brachte. „Ich denke, der Kapitän dort oben, wird jeden vierteilen, der es auch nur wagt dich anzuschauen!“, sagte er sehr leise zurück, das dies nur für Clarissas Ohren bestimmt war, was die junge Küchenhilfe und nun wohl auch angehende Köchin zum kichern brachte. Maahes hatte sein Bündel mit seinen Habseligkeiten und auch jenes von Clarissa unter dem Arm und folgte nun Dominus Caesoninus über die Planke, welche auf das Schiff führte. Dann hörte er Aesara lachen, was wohl als Reaktion auf Idunas Worte zu deuten war.


    „Oh ja… mächtig und imposant!“, wiederholte Aesara nun fast schon mit einem anzüglichen Unterton, während sie ihre Blicke dem Dominus zuwendete. „Wie geschaffen für unseren Herrn!“ Dann bestieg auch sie die Planke, ihr Bündel ebenfalls haltend, wobei sie sich mühte, dem Iulier und nunmehrigen Tribun so nah wie möglich zu kommen. „Was geschieht eigentlich, wenn einer der Männer uns anfasst?“, wollte sie von ihm wissen. Es war klar, dass sie gelauscht hatte, doch das gehörte bei ihr ja schon zum guten Ton. Maahes verdrehte die Augen und er half dann Clarissa den letzten Meter auf das Schiff, wobei er sich dann über die Reeling neigte und auf das Wasser hinunter schaute. Seereisen mochte er eigentlich nicht. Bei der Letzten war ihm speiübel geworden, doch wenn sie Glück hatten, würde diese Reise nicht lange dauern. Bestimmt nicht länger als bis nach Aegyptus, was auch schon lang genug war.

  • RE: Alle Mann an Bord!

    Nicht einmal ihre Habseligkeiten hatte sie mir anvertraut, geschweige denn unser Kind. Seit wir Rom verlassen hatten war sie so abweisend gewesen. Und nun lächelte sie auch schon wieder Dominus Caesoninus so an! Nein, ich wollte mich nicht aufregen! 'Ruhig Blut, Angus' sagte ich mir und ließ es geschehen. Später, wenn wir auf diesem Riesenkahn unseren Platz zugewiesen bekommen hatten, würde ich sie zur Rede stellen. Sie sollte doch froh sein, dass ich mich um sie kümmern wollte und dass ich wieder etwas für sie empfand! Verstand einer die Frauen!


    Im Gegensatz zu Iduna war ich bereits auf einem Schiff gewesen, wenn auch damals nicht ganz freiwillig. Britannia war eine Insel. Man kam nur mit einem Schiff dorthin und logischerweise mit einem Schiff von dort fort. Ich hatte also schon Schiffe gesehen und wusste, dass so eine Schiffsreise ihre Tücken haben konnte. Spätestens dann, wenn meine kleine Germanin reihernd an der Reling stand, wäre ich zur Stelle. Direkt hinter ihr stieg ich die Planke empor.

    Maahes hatte seine Blicke im Hafen am Schiff entlang schweifen lassen. So etwas hatte er noch nie gesehen. „Charybdis,“ sagte er nur leise und bemerkte dann, dass Clarissa ihre Hand auf seinen Unterarm legte und besorgt drein schaute. „Du musst dir keine Sorgen machen!“, wisperte er ihr dann sanft entgegen, ehe er seinen Dominus anschaute, dann Iduna, Aislin und Angus. Aesara widmete er keinen Blick, doch er wusste, dass sie schräg hinter ihm stand und ebenso staunte. „Ist es auch sicher für… Frauen?“, wollte Clarissa dann flüsternd wissen, was Maahes zum Lächeln brachte. „Ich denke, der Kapitän dort oben, wird jeden vierteilen, der es auch nur wagt dich anzuschauen!“, sagte er sehr leise zurück, das dies nur für Clarissas Ohren bestimmt war, was die junge Küchenhilfe und nun wohl auch angehende Köchin zum kichern brachte. Maahes hatte sein Bündel mit seinen Habseligkeiten und auch jenes von Clarissa unter dem Arm und folgte nun Dominus Caesoninus über die Planke, welche auf das Schiff führte. Dann hörte er Aesara lachen, was wohl als Reaktion auf Idunas Worte zu deuten war.


    „Oh ja… mächtig und imposant!“, wiederholte Aesara nun fast schon mit einem anzüglichen Unterton, während sie ihre Blicke dem Dominus zuwendete. „Wie geschaffen für unseren Herrn!“ Dann bestieg auch sie die Planke, ihr Bündel ebenfalls haltend, wobei sie sich mühte, dem Iulier und nunmehrigen Tribun so nah wie möglich zu kommen. „Was geschieht eigentlich, wenn einer der Männer uns anfasst?“, wollte sie von ihm wissen. Es war klar, dass sie gelauscht hatte, doch das gehörte bei ihr ja schon zum guten Ton. Maahes verdrehte die Augen und er half dann Clarissa den letzten Meter auf das Schiff, wobei er sich dann über die Reeling neigte und auf das Wasser hinunter schaute. Seereisen mochte er eigentlich nicht. Bei der Letzten war ihm speiübel geworden, doch wenn sie Glück hatten, würde diese Reise nicht lange dauern. Bestimmt nicht länger als bis nach Aegyptus, was auch schon lang genug war.

    Die beiden anderen Frauen indes hatten andere Sorgen als meine Iduna. Mit so vielen römischen Soldaten an Bord wäre ich als Frau wahrscheinlich auch nervös geworden. Der Ägypter aber, mit dem ich bisher kaum ein Wort gewechselt hatte, beschwichtigte seine kleine blonde Freundin. Aesara, die eine Zunge wie ein scharfes Messer hatte, versuchte sich an den Dominus heranzumachen. Im Prinzip hatte ich nichts dagegen. Lieber sie als Iduna, dachte ich mir pragmatisch. Ihre Frage bezüglich der Männer die sie anfassten, trieb mir ein Grinsen ins Gesicht. Die Kleine dürstete doch regelrecht danach, dass sie jemand anfasste! Ich jedoch würde mir an ihr nicht die Finger verbrennen. "Der kriegt es dann mit mir zu tun!", antwortete ich ihr. Schließlich sollte das ja meine neue Aufgabe sein.

  • RE: Alle Mann an Bord!


    Aesaras anzüglicher Stimmenklang ließ Iduna sichtlich erröten. Während sie Aesara einen bitterbösen Blick entgegen warf.


    “Ich weiß nicht was du meinst.“


    Erwiederte die Germanin mit leiser Stimme und rückte Aislin auf ihrer Hüfte zurecht. Die scharfzüngige Aesara war Iduna äußerst suspekt und aus diesem Grund mied sie den Umgang mit ihr. Ohnehin war die Rothaarige viel lieber alleine, umgeben von ihrer Tochter und den Pergamentrollen die sie auswendig zu lernen versuchte. Vielleicht hätte sie auf der Schiffsreise die Gelegenheit dazu. Wenn sie diese Schiffsreise unbeschadet überstand.


    Denn alleine bei dem Gedanken an das schaukelige Schiff spürte Iduna ein mulmiges Gefühl in ihrer Magengrube aufsteigen. Zum Glück holte sie das leise glucksen ihrer Tochter aus ihren düsteren Gedanken.


    “Du freust dich schon auf die Reise, habe ich recht?“


    Sprach Iduna mit ihrer Tochter und erntete ein zufriedenes brummeln. Gleichzeitig spürte sie wie sich die kleine Halbgermanin an ihr festkrallte. Schließlich stieg auch Iduna über die Planke auf das Schiff und schluckte vernehmlich. Wahrlich unglücklich wirkte die kleine Germanin in diesem Augenblick. Vielleicht würde ihr Dominus einige Worte an sie richten und dadurch ihre Sorgen vertreiben.

  • RE: Alle Mann an Bord!


    Caesoninus erstieg die Laufplanke und betrat das Deck der Charybdis. Dies erweckte natürlich einiges Aufsehen, besonders unter den jungen Rekruten, als sie bemerkten, dass mehrere Männer in Zivil und... Frauen(!) das Schiff betraten. Schnell bildete sich eine kleine Traube an Schaulustigen, ehe der Centurio Classicus Appius Icilius Ahenobarbus sich nach vorne kämpfte, um sich bemerkbar zu machen. "Was soll dies hier? Weshalb sind Zivilisten an Bord? Gebt euch zu erkennen!" Caesoninus sah ihn etwas ungehalten an und hielt ihm seinen Befehl unter die Nase. "Ich bin Gaius Iulius Caesoninus, Tribunus Laticlavius der XII. Legion und diese... "Zivilisten" sind mein Hauspersonal!" Als der Blick des maritimen Centurios auf die Befehle fielen wurden seine Augen groß vor Schreck. Gerade eben hatte er noch gedacht Störenfriede aufzugabeln die sich im Schiff geirrt hatten und dann erwiesen sich diese als ranghohe Militärs, die meilenweit über ihm standen in der Nahrungskette. "Milites state!" brüllte er über die Schulter. Die nautische Besatzung des Schiffes verrichtete weiter ihre Tätigkeit, oder blickte interessiert herüber, doch alle auf der Charybdis stationierten Seesoldaten unter dem Kommando des Centurios liefen herbei und nahmen Haltung an, um den hohen Besuch auf ihrem Schiff gebührend zu empfangen. Auch der Centurio selbst nahm Haltung an.


    Caesoninus beobachtete dieses Spektakel mit etwas Befremden. Das hatten diese Soldaten gerade wegen ihm gemacht. Wegen ihm! Bloß, weil der Fetzen Papyrus in seiner Hand ihn zum zweithöchsten Kommandanten einer noch weit entfernten Legion ernannte. Schon komisch. Seit er denken konnte hatte Caesoninus immer von genau diesem Moment geträumt und jetzt wo er zum ersten Mal zu spüren bekam, dass er wahr geworden war und er wirklich ein Kommando inne hatte, da fühlte es sich immer noch komisch an. Irreal irgendwie. Sein Blick wanderte über all die auf ihn gerichteten Augenpaare. Das waren alles wackre gestählte Soldaten und nur wegen des einen Papyrus stand Caesoninus im Rang über ihnen, obwohl er vermutlich nur wenig mehr praktische Militärerfahrung hatte, als die hier anwesenden gewöhnlichen Rekruten. Schon eigenartig. In seinem kurzen Moment der Demut fragte sich Caesoninus, ob er nicht auch eher zu ihnen in ihre Reihen gehörte, doch dann wurde ihm schnell wieder bewusst, dass sie auf ein Kommando von ihm warteten. Sollte er es einmal probieren? Komm schon, spring über deinen Schatten!

    "Milites movemini!"


    Von den Rekruten konnte man das nicht gerade sagen, aber die anwesenden Seesoldaten führten Caesoninus' Befehl im Takt wie eine einzige Maschine aus. Eine stille Welle der Euphorie kam über ihn. Die hatten TATSÄCHLICH gerade getan, was er ihnen befohlen hatte! Wahnsinn!

    "Alles klar, zurück an die Arbeit, ihr räudigen Seerösser!" brüllte da der Centurio wieder und die Menge zerlief sich wieder. Dann wandte er sich nochmal an Caesoninus. "Bitte vergib mir, o Tribun, ich habe dich nicht erkannt ohne deine Rüstung oder eine entsprechende Toga." Letzteres nahm wohl darauf Bezug, dass Caesoninus heute eine schlichte Toga trug ohne jede Rangabzeichen. "Es ist schon in Ordnung. Was die Ausrüstung angeht, so habe ich noch keine erhalten, ich nahm an die bekomme ich dann erst an meinem Stationierungsort?" Wieder weiteten sich die Augen von Centurio Ahenobarbus. "Nein, nein, o Tribun! Die solltest du eigentlich schon in Rom ausgehändigt bekommen haben!"

    "Hm, nein davon weiß ich nichts..." und wenn er es sich recht überlegte, dann konnte er sich auch an kein entsprechendes Schriftstück, oder eine sonstwie geartete Information erinnern wo zum Hades er seine Ausrüstung herbekommen sollte! "Nun jetzt weiß ich es ja. Keine Sorge, Tribun, noch bevor wir ablegen wirst du deine Rüstung und alles weitere bekommen."

    Caesoninus nickte. "Sehr gut, führe uns jetzt in unser Quartier." Damit sie ihr Gepäck schon einmal unterbringen konnten. Der Centurio nickte. "Hier entlang" Während sie jetzt über das Deck gingen hörte Caesoninus seine Sklavin Aesara von hinten ihn fragen was mit den Männern passieren würde die sie, die Frauen, anfassen würden. Caesoninus drehte sich nur halb zu ihr um ohne seinen Schritt zu verlangsamen und hob die flache Hand um ihr zu bedeuten, dass jetzt nicht die Zeit zum Sprechen war.


    Icilius Ahenobarbus führte die kleine Schar auf das mittlere Zwischendeck ganz nach hinten ins Heck des Schiffes, wo er die Tür zu einem ungefähr sechs Schritt im Durchmesser großen Raum öffnete. "Dies wird deine Kabine sein, Tribun. Ich fürchte dein Personal wird ebenfalls hier schlafen müssen, da es selten ist, dass wir einen Tribun mitbefördern und dazu noch mit so einem großen Hausstand." Caesoninus nickte. "Dann werden wir wohl noch vier zusätzliche Pritschen hier im Raum brauchen." Der Centurio salutierte und entfernte sich, um diese sofort zu organisieren, während sich Caesoninus an die Verteilung der Schlafstätten machte. Er wandte sich zu seinem Personal um. "Clarissa, Maahes, Angus und Aislin werden jeweils eine eigene Pritsche bekommen. Sollte das nicht möglich sein, dass das Kind auf einer eigenen Pritsche schläft, darf es auch bei dir, Angus, nächtigen. Iduna und Aesara, ihr schlaft in meinem Bett." Gut, war dies auch erledigt. Caesoninus ging zum Tisch, der an der rückwärtigen Wand stand, und setzte seinen Reisesack ab, während er sich im Raum umsah. Es befand sich darin eine große Koje in der er zusammen mit den beiden Frauen schlafen würde, einige leere Truhen, ein Kasten und ein Tisch mit drei Stühlen. Für Licht bei Nacht sorgten mehrere Öllampen und auch Tageslicht gab es, das über ganz schmale längliche Öffnungen von draußen hereinströmte, die möglichst weit oben angebracht und mit schmalen Gittern "verschlossen" waren, die mit Papyri beklebt waren. So konnte man das Papier tagsüber abnehmen, damit das Sonnenlicht ungefiltert herein konnte und abends wieder anbringen, um die Fenster so gut es ging zu verschließen und der nächtliche Wind nicht ungebremst ins Zimmer fuhr. Caesoninus setzte sich und deutete Angus und Maahes. "Räumt alle unsere Sachen in die Truhen und den Kasten dort, wir werden einige Tage jetzt hier bleiben."


    Alles in allem war es ein recht angenehmes Zimmer für die Reise und verglichen zu den Verhauen der Rekruten im übrigen Teil der Charybdis geradezu eine kaiserliche Domäne.

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  • RE: Alle Mann an Bord!


    Hinter ihrem Dominus betrat Iduna die Charybdis. Wobei sie Aislin eng an sich gedrückt hielt und versuchte ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. Ihrer Tochter zuliebe. Denn die kleine Halbgermanin drehte neugierig ihren Kopf zu allen Seiten und gluckste dabei vergnügt vor sich hin. Einer der Seemänner sprach schließlich ihren Dominus an und erinnerte ihn an seine Standesabzeichen. Fragend blickte Iduna dabei zu ihrem Dominus empor. Zum Glück reagierte der Iulier professionell und führte seine Sklaven in Richtung der Unterkünfte, die sich auf dem Zwischendeck befanden. Unwillkürlich tastete die Rothaarige nach ihrem Bündel und ... konnte es nicht spüren. Wo steckte der Beutel? Panisch blickte sich die kleine Germanin um und entdeckte ihren Beutel schließlich in den Händen des Kelten. Wann hatte sie ihren Beutel dem Kelten in die Hände gedrückt?


    Schließlich erreichten die Sklaven und Dominus Caesoninus das Zwischendeck. Dabei stellte sich Iduna unwillkürlich nahe ihres Dominus. Als seine cubicularia war dies doch auch ihr gutes Recht, wie Iduna für sich im Stillen befand. Als es an die Verteilung der Schlafstätten ging und ihr Dominus beschloss, dass Aislin bei Angus schlafen sollte, entwich Idunas Lippen ein ersticktes Geräusch. Wieso durfte die kleine Halbgermanin nicht bei ihrer Mutter schlafen? Diese Frage beantwortete der Iulier im nächsten Augenblick selbst und Idunas Blick glitt automatisch in Angus Richtung. Hatte der Kelte diese Worte seines Dominus mitangehört?


    “Ja Dominus.“


    Dann verstummte Iduna und setzte Aislin auf ihre andere Hüfte. Die kleine Halbgermanin wurde nämlich mit der Zeit schwer.

  • RE: Alle Mann an Bord!


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    Maahes hatte sich flüchtig zu Aesara herum gedreht, doch eigentlich wollte er sie nicht weiter beachten. Am besten die gesamte Reise über nicht. Doch wie immer war Aesara nur schwer zu ignorieren, denn sie liebte den Mittelpunkt für den sich ja oftmals auch hielt. Maahes sah das bitterböse Gesicht von Idnua und Aesara daraufhin abfälliges Grinsen. Dass sie die andere Rothaarige nicht sonderlich ernst nahm, war ihm schon bekannt. Aber das tat sie eigentlich mit niemandem. “Das du nichts verstehst war mir klar!“, zischte Aesara der Germanin entgegen und warf sich eine ihrer Haarsträhnen zurück. “Deine Gesichtsfarbe passt übrigens gut zu deinen Haaren!“, wisperte sie dann weiter und beachtete nun Iduna auch nicht weiter. Auch Maahes drehte sich wieder herum und betrat das Schiff. Dort staunte er ein weiteres Mal nicht schlecht. Nur am Rande bekam er deshalb mit, wie Angus nun Clarissa zu beruhigen versuchte. Kurz war seine Aufmerksamkeit nun auch bei ihm. “Dann wären wir schon zu zweit!“, sagte er dann lächelnd und zwinktere Clarissa zu, die schon seit geraumer Zeit wie eine kleine Schwester für ihn war. Dann aber ging es für die Mannschaft daran, den Dominus angemessen zu begrüßen und dass die Reaktion Ceasoninus ein Befremden war, konnte Maahes gut nachvollziehen. Einen Moment dachte er an ihren Bestimmungsort und es stand zu erwarten, dass sich einiges ändern würde. Immerhin war sein Dominus nun ein wichtiger Mann des Militärs und dort schienen die Traditionen einfach anders zu sein. Ganz zu schweigen von dem zackigen Verhalten, das noch recht gewöhnungsbedürftig war. Selbst für ihn, der nur ein Sklave war. Hoffentlich gewöhnte sich der Dominus das nicht auch an und scheute seine Sklaven wie Milites durchs Leben. Unter diesem Gedanken musste er nun beinahe schon grinsen. Dann gellten die Rufe des Centurios über das Deck und sie wurden in die Kabine geleitet, in welcher sie alle ihre Zeit verbringen sollten.


    Dass es Probleme mit der Ausrüstung für den Iulier gab, hatte Maahes mitbekommen, doch offenbar war es kein Versäumnis seiner Dienerschaft, sondern lag an etwas anderem. Wie auch immer würde sich das sicherlich noch klären. Doch nun war Maahes gespannt, wie es weiter gehen würde. Als Cursor würde er auf dem Schiff nicht sonderlich viel zu tun bekommen, also schaute er sich um und nickte, als der Dominus erklärte, wer wo zu nächtigen hatte. Dass er eine eigene Liegestatt bekommen sollte, darüber war er mehr als froh. Und auch Clarissa machte einen erleichterten Eindruck, denn sie lächelte ihn nun an. Aesara unterdessen grinste breit und schwenkte ihre Blicke wieder zu Iduna hinüber. Etwas erschlagenes lag darin und wenn sich Maahes nicht täuschte, letzten Endes auch etwas Unwillen. Nicht wegen dem Dominus wohl, mit sie die Koje teilen sollte, sondern wegen der Germanin, die eben dies auch tun sollte. Maahes nickte, als Angus und er nun angewiesen wurden, die Habseligkeiten in den Truhen und in dem Kasten zu verstauen. “Sicher!“, bestätigte er die Anweisung und machte sich auch gleich an die Umsetzung. Clarissa unterdessen räusperte sich, traute sich aber dann doch nicht, ihre Frage zu stellen. Dass sie eine hatte, sah man ihr eindeutig an. Also ging sie nun dazu über, ebenfalls ein wenig Kram hin und her zu räumen, während Aesara sich umschaute und einige Schritte im Quartier umher ging. Dann schaute sie aus einem der Fenster, auch wenn sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste. “Das Meer ist so ruhig!“, sagte sie dann fast schon nachdenklich. “Ob es während der Reise noch wild wird?“ Maahes verzog den Mund, seufzte stumm und lächelte dann wieder Clarissa und auch Aislin zu, welche ihn in diesem Moment anschaute. “Fasst du mit an die große Reisekiste?“, richtete er dann seine Frage an Angus und deutete mit dem Kopf auf die Truhe, welche gerade von zwei Männern herbei geschleppt wurde, damit sie nicht am Hafen zurück blieb. Darin waren Kleidungsstücke und andere Dinge, welchem dem Dominus gehörten. Er selbst hatte nur einen Beutel, eine Art Seesack, mit einigen Tuniken und den wenigen Dingen, auf welche er nicht hatte verzichten wollen. Das war eben der Unterschied zwischen den Herren und ihren Sklaven.

  • RE: Alle Mann an Bord!


    Ja, das Schiff, der Hafen und einfach alles war schon sehr beeindruckend! Ich hoffte nur, die nächsten Tage und Wochen würden einigermaßen ruhig und ohne Zwischenfälle verlaufen. Und hoffentlich würde es auf dem Meer keinen hohen Wellengang geben oder gar einen Sturm. Sonst waren wir wahrscheinlich alle tagelang zu nichts mehr zu gebrauchen.

    Besonders diese vielen Soldaten machten mir etwas Sorgen und ich konnte schon die Frauen verstehen, wenn ihnen da auch etwas mulmig zumute war. Nur Aesara sah das ziemlich entspannt. Keine Frage, ihr würde es garantiert auch noch gefallen, wenn einer sie betatschte. Ich mochte sie einfach nicht. Auch wenn sie mir schöne Augen machen würde, würde ich sie nicht freiwillig anfassen wollen.


    In der Zwischenzeit hatte ich mir Idunas Bündel geschnappt, um sie etwas zu entlasten, ob es ihr nun passte, oder nicht! Das war mir so egal! Sollte sie mich doch weiter ignorieren. Irgendwann würde sie dann doch zu mir angelaufen kommen.


    Bevor es dann zu unseren Unterkünften ging, gab es noch einige Missverständnisse mit der Ausrüstung des Iuliers. Tja, offensichtlich lief hier alles nicht reibungslos glatt. Auch Römer waren nur Menschen! Doch die Ausrüstung sollte dann später doch noch an Bord gebracht werden.

    Die erste Überraschung des Tages kam mit der Zuweisung unserer Unterkünfte, denn es gab nur eine! Zu dumm, dass der Dominus zu viele seiner Sklaven mitgeschleppt hatte. So mussten wir wohl oder übel in der Unterkunft unseres Dominus nächtigen. Dafür wurden dann eigens noch vier Pritschen in die relativ geräumige Kabine gebracht. Doch Moment, wieso nur vier? Ja sicher, es passten nicht mehr Pritschen hinein. Doch wir waren fünf erwachsene Sklaven und ein Kind. Als der Iulier dann die Pritschen aufteilte, ereilte uns die zweite Überraschung des Tages. Maahes, Clarissa und ich sollten eine Pritsche bekommen. Ebenso Aislin. Aesara und Iduna jedoch sollten bei dem Iulier nächtigen.

    Ich musste da erst einmal schlucken und mich richtig zurückhalten, damit ich nicht dagegen protestierte. Iduna sagte nur brav 'Ja, Dominus' und nahm es einfach so hin! Gerade jetzt, wo wir doch dabei waren, wieder zueinander zu finden, musste das kommen! Ich musste unbedingt mit ihr reden! Bloß wo und wann, war die große Frage. Hier würden wir wohl niemals allein sein! Mein Blick hatte sich wieder verfinstert, obwohl ich mir doch geschworen hatte, nicht mehr so eifersüchtig sein zu wollen!

    "Elender Mistkerl!", murmelte ich hoffentlich unverständlich vor mich hin, als Maahes und ich unsere Sachen in die Truhen räumen sollten. Das meiste gehörte eh dem Iulier. Unsere Habseligkeiten beschränkten sich nur auf wenige Dinge, die man so brauchte. Doch ich kam nicht umhin, mich immer wieder nach Iduna umzuschauen, um zu sehen, was sie sagte oder was sie tat.

  • RE: Alle Mann an Bord!


    Angus hatte Glück, denn sein Herr Caesoninus hatte in der Tat nichts gehört. Er war zu sehr beschäftigt sich im Raum umzusehen und das Auspacken zu überwachen. Währenddessen wurden auch die noch fehlenden Pritschen in die Kabine gebracht und aufgestellt. Wenig später kam Centurio Ahenobarbus zurück, hinter ihm zwei Rekruten mit großen Bündeln in den Händen. Der erste hielt einen goldenen kurzen Brustpanzer, der in der typischen Form eines Muskelpanzers geformt war wie ihn alle höheren Stabsoffiziere der Legionen trugen. Darauf lagen ein Subarmalium, ein Gladius, ein Pugio und ein ebenfalls goldener Helm mit Reliefverzierungen und einem weißen Federbüschel darauf. Der zweite Rekrut hinter ihm trug mit beiden Händen einen Offiziersschild. Darauf lagen gefaltet Caesoninus' neues karmesinrotes Paludamentum mitsamt einer passenden Fibel die Mars darstellte, dazu noch ein rotes Sagum, drei gefaltete weiße Tuniken samt Untertuniken, zwei blaßrote Feminalia, ein Pteryges, ein Cingulum militare, zwei weiße Focale und ganz oben drauf zwei Paar brandneuer Caligae und ein Paar Calcei. "Dies dürfte als erste Grundausstattung vorerst genügen, den Rest gibt es dann an deinem Stationierungsort." Caesoninus' Augen leuchteten, als er den Helm in die Hand nahm und ihn von allen Seiten inspizierte. "Hab Dank, Centurio." Ahenobarbus nickte. "Bitte lege die neuen Sachen zeitnah an, dies hier ist ein militärisches Schiff, weshalb es für alle Mann besser ist, wenn sie sehen können welchen Rang du bekleidest."

    "Natürlich, ich werde mich sofort daran machen."

    Das wollte der Centurio Classicus gerne hören. Gaius Iulius Caesoninus war jetzt Angehöriger der römischen Armee und dementsprechend sollte er auch gekeidet sein, außerdem fühlten sich auch die Männer wohler, wenn ihre Offiziere auch wirklich aussahen wie Offiziere und nicht eben wie... Zivilisten.


    Nachdem die Sachen auf dem Tisch abgeladen waren gingen die beiden Rekruten wieder hinaus und auch der Centurio wollte ihnen schon nachfolgen, als ihm kurz vor der Tür noch etwas einfiel. "Achja, noch etwas" Ahenobarbus drehte sich um und sein Blick streifte kurz die anwesenden Frauen, ehe er wieder zu ihrem Dominus sah. "Es ist zwar in Ordnung, dass dein Gefolge aus Frauen besteht, jedoch bitte ich dich, dass sie nach Sonnenuntergang unter keinen Umständen deine Kabine mehr verlassen. Tagsüber ist es ihnen zugestanden, doch bitte ich darum, dass sie möglichst nicht mit den Männern sprechen und sich auch sonst ruhig verhalten an Deck. Zur Wahrung der Ordnung versteht sich." Caesoninus nickte. "Ich werde dafür sorgen, dass sie brav bleiben und nicht deine Männer stören." Er hatte sich schon gedacht, dass irgendjemand noch einmal auf das Thema Frauen zurückkommen würde und im Grunde war es ihm so auch lieber. Immerhin waren sie auf dem Schiff um ihn zu bespaßen und nicht die restliche Mannschaft!

    Jetzt, da auch dieses Thema erledigt war, wollte der Centurio Classicus wirklich wieder zu seinen Pflichten an Deck zurückkehren, als ihn da Caesoninus noch einmal zurückhielt. "Noch etwas!"

    Der Centurio stoppte kurz vor der Tür und drehte sich um. "Tribun?"

    "Wie ist dein Name?"

    Des Centurios Augen weiteten sich kurz vor Schreck, doch ansonsten sah man ihn keinerlei weitere Regung an. Hatte er wirklich bis jetzt vergessen seinen Namen zu melden? Das fing ja gut an! Genau sowas passierte eben, wenn Weibsvolk an Bord war!

    "Ich... hrm, mein Name ist Appius Icilius Ahenobarbus, Centurio Classicus des an Bord des Truppentransporters Charybdis stationierten Truppenkontingents der Classis Romana."

    Caesoninus nickte.

    "Schön, du darfst dich zurückziehen."

    Ahenobarbus tat wie ihm geheißen, dabei innerlich grummelnd über diese dargebotene Blöße seinerseits, während sich Caesoninus zu Iduna und Aesara umwandte. "Und ihr legt mir jetzt die neuen Sachen an!"


    Sim-Off:

    Subarmalium = polsterndes Unterkleid für die Rüstung
    Paludamentum = Feldherren- und Parademantel der Stabsoffiziere und des Kaisers, je nach Rangstufe entweder in Karmesinrot, Scharlachrot, oder Purpur
    Sagum = Reisemantel für Schlechtwetter
    Feminalia = knielange Reiterhosen
    Pteryges = Gürtel aus Lederstreifen für die Arme und die Taille
    Cingulum militare = Soldatengürtel
    Focale = Eine Art Wolltuch um den Hals zum Schutz vor Reibung der Rüstung und als zusätzlicher Halsschutz bei Angriffen
    Caligae = Offene Soldatenstiefel, ähnlich wie Sandalen
    Calcei = Geschlossener Schuh, getragen von Bürgern, Rittern und Offizieren

    Alles zusammen angezogen sieht ungefähr so aus: Römischer Tribun

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  • RE: Alle Mann an Bord!


    Die giftigen Blicke Aesaras versuchte Iduna so gut es ihr möglich war zu ignorieren. Wie konnte sie es wagen in diesem derart ungehobelten Tonfall mit ihr zu sprechen? Hmpf. Wo Maahes diese scharfzüngige Natter nur aufgetrieben hatte. Oder waren die drei sogar miteinander verwandt? Geschwister vielleicht? Nein. Das konnte sich die kleine Germanin nicht vorstellen. Denn Maahes und Clarissa waren doch das genaue Gegenteil Aesaras. Hm. Wieso machte sie sich darüber eigentlich Gedanken? Weil ihre Gedanken sonst immer wieder in Angus Richtung wandern würden und sie dies unter allen Umständen vermeiden wollte? Durchaus möglich.


    So konnte man die kleine Rothaarige gar selbstvergessen an der Reling stehen sehen, während um sie her das Chaos herrschte. Als sie jedoch Aesara in der Nähe des Dominus erblickte, fühlte Iduna für einen kurzen Augenblick einen Stich. War dieses Gefühl etwa Eifersucht? Aber wieso? Sie gehörte dem Iulier und er durfte mit ihr machen was er wollte. Nicht umgekehrt. Bei diesem Gedanken spürte Iduna wie sich ihre Wangen nun tatsächlich röteten und damit in Konkurrenz zu ihrer Haarpracht traten.


    Als ihrem Dominus schließlich seine militärische Ausrüstung gebracht wurde und erklärt wurde das sich die Frauen nach Sonnenuntergang auf keinen Fall aus der Kabine wagen sollten, schluckte Iduna vernehmlich. Dies hieß also sie wäre in dieser Kabine eingesperrt, bis die Sonne ihre Strahlen über dem Schiff verteilte. Ein Gedanke der Iduna nicht gefiel. Den sie aber ohne zu murren akzeptierte und so hinnahm. Schließlich begab sich nun auch Iduna in die äußerst großzügige Kabine und entdeckte dort die neue Ausrüstung ihres Dominus. Das der Iulier auch Aesara befahl ihm beim Ankleiden behilflich zu sein, ließ Iduna dann doch hart schlucken. Wieso? Sie war doch Dominus Caesoninus cubicularia und nicht diese hinterhältige Schlange. Jedoch sagte die kleine Germanin nichts darauf.


    Stattdessen wurde Aislin von Clarissa mit Aufmerksamkeit bedacht. Während sich Iduna vorsichtigen Schrittes ihrem Dominus näherte. Denn das Schiff bewegte sich jetzt schon äußerst stark im Wellengang und dabei hatte es noch nicht einmal abgelegt. Vielleicht würde ihre Übelkeit vergehen wenn sie etwas zu tun bekam, wie ihren Dominus neu einzukleiden. Sodass er nicht mehr wie ein Zivilist, sondern wie ein römischer Offizier aussah. Als erstes würde ihr Dominus das wollene Unterkleid anziehen müssen, mit dem sich Iduna dem Römer näherte. Mit geschickten Bewegungen half die Rothaarige dem Römer aus seiner Tunika und würde ihm beim anziehen des polsternden Unterkleids behilflich sein.

  • Zwischenkapitel: Die Fahrt beginnt


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    Eine Stunde später war es dann endlich so weit; die Zeit des Aufbruchs war gekommen. Die ganze Ladung und alle Passagiere waren an Bord. Die Taue wurden losgemacht und der Anker eingeholt. Die Segel wurden gesetzt und sogleich blähte sie eine kräftige Brise, während die Rudermannschaften sich bereit hielten. Sie bestanden großteils aus der zivilen Mannschaft unter Trierarchus Barbillus, jedoch ließ Centurio Ahenobarbus die neuen Legionsrekruten ebenfalls im Turnusdienst mitrudern, als erste körperliche Stählung vor der eigentlichen Grundausbildung in ihren zukünftigen Stationierungsorten.


    Die Charybdis ließ Ostia schnell hinter sich und segelte für den Rest des Tages die italische Küste entlang, bis sich der Horizont allmählich rot zu verfärben begann.

  • Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Caesoninus stand den größten Teil des ersten Tages in seinem neuen militärischen Ornat neben Trierarchus Barbillus und ließ die auf seine Sinne prasselnden Eindrücke auf sich wirken. Der Duft der salzigen See, die Seemannslieder der Ruderer mit denen sie sich selbst motivierten für größere körperliche Kraftanstrengungen, die hin und wieder auf der Haut zu spürende Gischt des Meeres und die Rufe der Möwen, die von Zeit zu Zeit um die Masten flogen. Links und rechts von der Charybdis fuhren die beiden anderen Triremen und hinter ihr die eine Galeere als ihre Eskorte. Zur linken Hand war die Küste Italiens sichtbar. Caesoninus atmete tief durch. Genauso ließ es sich leben!


    Natürlich war er schon öfters mit einem Schiff gefahren, sogar hier auf dieser Strecke, wenn er z.B. die Verwandten in Misenum besucht hatte, doch dies war das erste Mal, dass dies auf einem militärischen Schiff geschah und der Unterschied war anhand der Geschwindigkeit ganz deutlich zu spüren. Denn die anhaltende Brise sorgte ohnehin für eine reibungslose Fahrt und mit den Ruderern erreichte das Schiff -im Verhältnis zu seiner Größe- eine Geschwindigkeit, die Caesoninus nicht für möglich gehalten hätte. Jetzt, wo er wusste, wieviel schneller so ein gerudertes Schiff gegenüber einem normalen Segelkahn war, überlegte er schon scherzhaft, ob er sich nicht auch später mal so eine Jacht anschaffen sollte, jedoch mit einer Sklavenrudermannschaft, das käme auf lange Sicht wohl billiger. Doch, dass Rudern nicht so einfach war, lernte er auch noch am ersten Tag vom Trierarchus. Denn alle mussten den vom Trierarchus ausgegebenen Takt halten, dafür hatte jede Bank ganz außen einen erfahrenen Vorruderer. Eine sehr verantwortungsvolle Position, die nichts für Anfänger war, weshalb auf der Charybdis alle Vorruderer ausnahmslos erfahrene Mannschaftsmitglieder waren. Die zum Rudern verdonnerten Armeerekruten saßen meist ganz innen auf der Bank bei den Schiffsplanken, wo sie nicht allzu viel Schaden anrichten konnten.

    Durch ihre Größe und dem Rammsporn lag die Charybdis gut im Wasser, weshalb auch die Seekrankheit für die meisten an Bord weniger ein Thema war.


    Nach den ersten Stunden legte sich Caesoninus' Euphorie dann wieder etwas. An das Gewicht des Brustpanzers musste er sich erst noch gewöhnen. Auch wenn er nicht rudern musste so wie die Rekruten, so würde diese Reise wohl in minderer Form auch für ihn eine kleine körperliche Ertüchtigung bedeuten angesichts des jetzt täglich zu tragenden Brustpanzers. Auch merkte Caesoninus bald, dass es für ihn wohl nicht all zu viel an Bord zu tun gab während sie auf See waren, also wohl besser, wenn er sich zeitnah überlegte, was er mit den kommenden Wochen anfangen wollte, ehe sie in Syria landen würden. Körperliche Übungen boten sich da an, das wäre bestimmt nicht verkehrt. Gleich morgen wollte er damit anfangen, das nahm er sich fest vor.


    Der Zeitpunkt kam, da die Sonne langsam hinterm Horizont versank und die Dämmerung der ersten Nacht hereinbrach. Caesoninus speiste zusammen mit dem Trierarchus und dem Centurio Classicus, ehe er in seine Kabine zurückkehrte. Dort angekommen zog sich Caesoninus aus und legte sich ins Bett. Aesara und Iduna befahl er: "Zieht euch aus und legt euch zu mir."

    Dann, als er es schön gemütlich hatte, fragte er allgemein alle im Raum: "Wie hat euch der erste Tag auf See so gefallen und was habt ihr gemacht?"

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  • RE: Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Ihr erster richtiger Tag auf See brach an. Und während Aislins Aufregung kaum zu bändigen war, so war die kleine Germanin äußerst nachdenklich und schweigsam geworden. Wie lange die Reise mit dem Schiff dauerte, bis sie in Syria ankamen? Hoffentlich legten sich die Ruderer mächtig ins Zeug. Denn die Germanin spürte innerlich, dass sie es verrückt machen würde, allzu lange auf diesem Schiff eingesperrt zu sein. Umso wichtiger war es für Iduna, dass sie eine Aufgabe bekam auf die sie sich vollends konzentrieren konnte. Nur welche? Die Kabine ihres Dominus bräuchte sie nicht säubern, denn da würde sie nur über die anderen Sklaven stolpern. Auch über Angus. Unwillkürlich glitt ihr Blick in Richtung des Kelten. Dabei spürte Iduna wie ihr Herz viel zu hastig in ihrer Brust pochte. Vielleicht sollte sie ihren Dominus nach einer Aufgabe für sie fragen. Dieser Gedanke ließ ihr Herz schon leichter in ihrer Brust klopfen.


    Schließlich neigte sich ihr erster Seetag dem Ende entgegen und Iduna beobachtete mit einem melancholischen Lächeln auf den Lippen, wie die Sonne langsam am Horizont versank und in das Meer eintauchte. Dann erst folgte die Rothaarige den Sklaven hinunter in die Kabine ihres Dominus. Zärtlich bettete sie dort ihre Tochter auf die Pritsche, die sie sich vermutlich mit Angus teilen würde und gab Aislin einen sanften Kuss auf die Stirn.


    “Träume süß, mein Herz.“


    Wisperte die Sklavin und strich Aislin eine verirrte Strähne aus der Stirn. Während das Kleinkind bereits ins Land der Träume hinüber dämmerte. Schließlich war es die Stimme ihres Dominus, die an Idunas Gehör drang und sie sich langsam von Aislin abwandte. Mit leicht tapsigen Schritten näherte sie sich dem Bett ihres Dominus und schluckte vernehmlich. Sie sollte sich ausziehen? Vor allen anderen? Aesara hätte damit garantiert kein Problem. Aber der kleinen Germanin war es peinlich. Jedoch waren die Worte ihres Dominus ein Befehl gewesen und so schlüpfte sie aus ihrer Tunika und faltete diese zusammen, um sie in eine der Kisten zu legen. Dass sie jetzt den Rückweg zum Bett ihres Dominus bereits nackt zurücklegen musste, ließ Iduna sichtbar erröten. Doch schließlich kuschelte sie sich in das Bett und versuchte dennoch Abstand zu ihrem Dominus zu halten.


    “Ich habe mir die Frage gestellt Dominus, welche Aufgabe ich hier zu erfüllen habe. Die Tätigkeiten einer Cubicularia kann ich hier nicht ausführen. Die Kabine ist sauber und aufgeräumt. Ich fühle mich so nutzlos ohne eine Aufgabe.“


    Murmelte die Sklavin und verbarg ihren Kopf an des Römers Schulter. Dabei schmiegte sie auch ihren schlanken Leib mit der weißlichen Haut eng an ihren Dominus.

  • RE: Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. | Aesara Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. | Clarissa


    Maahes hatte beim Verräumen der Habseligkeiten des Caesoninus ein wenig die vor ihnen liegende Reise vergessen können. Nicht wegen dem Räumen an sich, sondern weil überhaupt irgendeine Tätigkeit schon eine Ablenkung war. Ihm behagte es nicht, nun da er hier war, in einer Kajüte mit so vielen Menschen zusammengepfercht zu sein. Zwar schlief er auch in der Domus Iulia im Servitriciuum mit vielen anderen in einem Raum, doch hier war obendrein noch der Dominus anwesend, woran er sich erst noch einmal gewöhnen müsste. Clarissa ging es wohl ähnlich. Auch sie half bei der Vorbereitung für den guten Schlaf, indem sie leichte Matratzen und Decken auf die Pritschen legte und sie ein wenig herrichtete. Aesara unterdessen war viel mehr mit sich selbst beschäftigt, doch das interessierte Maahes nicht. Dass sie die Germanin nicht leiden konnte, lag wohl in der Natur des Daseins, welches sie auch stets in das Bett des Dominus führte und als sie gehört hatte, dass sie nun diesen mit Iduna teilen sollte, war ihr das selbstverständlich überhaupt nicht recht. Etwas später kam der Centurio mit einigen Ausrüstungsgegenständen für den Dominus. Fast hätte Maahes geschmunzelt, als er das Rüstzeug sah, mit welchem der Iulier nun den ganzen Tag herumlaufen musste. Doch das hatte er schon bei seinem letzten Dominus bewundert, wieviel Gewicht auch dieser am Leibe herumschleppen hatte können. Stattlich sah es natürlich aus und ehrfurchtgebietend. Aesara war auch sogleich der Aufgabe nachgekommen, ihren Dominus mit Iduna zu entkleiden, weshalb ihr wohl auch das breite Grinsen im Gesicht stand, während sie dies tat. Doch der Tag war noch lang und auch für alle wohl recht langweilig.


    Maahes hatte seine Zeit gemeinsam mit Clarissa verbracht. Beide hatten über die Reling geschaut und die Fahrt soweit genossen. Clarissa war froh am Abend keinem der Männer an Deck mehr begegnen zu müssen. "Ob ich dem Dominus etwas zu Essen bereiten kann?", wollte sie dann wissen. Immerhin war sie eine gute, angehende Coqua und somit war diese Frage wohl verständlich. Auch weil ansonsten die Zeit auch recht lang werden konnte. "Da wirst du ihn fragen müssen," sagte Maahes wahrheitsgemäß. Wahrscheinlich gab es an Bord die ureigene militärische Küche. "Und für uns willst du nicht kochen?", wollte er dann scherzhaft wissen, woraufhin Clarissa leicht errötete, wie immer, wenn ihr etwas peinlich war. Und dass sie das leibliche Wohl der Sklavenschaft vergessen hatte, war es wohl. "Doch, doch...," sagte sie dann. Danach unterhielten sie sich über das Land, welches sie in der Ferne noch immer sahen, da sie ja an der Küste Italias entlangsegelten. Immer wieder schweifte dabei Maahes' Blick zu dem Iulier, der wirklich einen stattlichen Eindruck machte. Ob auch er so ein guter Militär werden würde, wie Dominus Seneca? Es würde sich wohl zeigen.


    Maahes wurde nicht seekrank, wie er zunächst befürchtet hatte, doch noch waren sie nicht am Ziel. Als es am Abend zu dämmern begann, begab er sich mit Clarissa in die Kajüte. Beide waren müde und Clarissa zog sich recht sittsam hinter einem großen Tuch aus und legte sich nieder. So wie auch Maahes. "Wir werden uns wohl eine Beschäftigung suchen müssen," sagte er zu Angus, während Iduna ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn gab. "Die Tage könnten an Bord sonst sehr lang werden." Aesara kam nun ebenfalls in die Unterkunft und einen Moment später auch Dominus Caesoninus, der sich entkleidete und sich ebenfalls ins Bett begab. Als die Anweisung an die beiden Frauen erging, sich zu entkleiden, drehte Maahes sich herum. Seine Pritsche stand an der Schiffswand, auf welche er nun schaute. Bei Aesara gab es nichts mehr zu sehen, was er nicht schon von viel früher kannte und Iduna war dieser Befehl sichtlich peinlich. Das konnte eine heitere Nacht werden, in der es etwas zum lauschen gab. Maahes war es nicht recht, doch wer fragte ihn schon. Aesara unterdessen lächelte dem Iulier entgegen, als sie sich auch schon zu entkleiden begann und lasziven Hüftschwung auf das Bett zukam, um dann ebenso aufreizend hineinzuklettern und sich rechts neben dem Dominus zu betten, mit ihrer schlanken Hand auf dessen Brust. "Dein Brustpanzer war sicher sehr schwer! Aber wunderbar anzuschauen!", raunte sie. "Soll ich dich zur Entspannung massieren?", wollte sie dann wissen, bevor Iduna sich mit der Frage beschäftigte, was sie den ganzen Tag machen sollte und sich darob nutzlos fühlte. Auch Clarissa hatte sich zur Seite gedreht auf ihrer Liegestatt, richtete aber nur - mutig nachdem auch die anderen beiden Frauen gesprochen hatten - das Wort an den Dominus. "Soll ich für jeden Tag kochen, Dominus?", wollte sie wissen. "Es wäre zumindest eine gute Aufgabe." Indirekt gab sie damit Iduna recht und auch Maahes hatte diese Frage für sich ja schon beschäftigt, weshalb er nun auf die Antwort gespannt war.

  • RE: Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Aesara ging gleich aufs Ganze und bot Caesoninus an ihn zu massieren. Dagegen hatte er tatsächlich nichts, nachdem er den ganzen Tag das schwere Eisen vor sich hertragen hatte müssen. Er grinste sie an und schlang seinen Arm um sie, um sie näher zu sich zu ziehen. "Da kann ich schwer nein sagen." An seine andere Seite hatte sich Iduna geschmiegt, zwei wunderschöne unbekleidete Frauen direkt links und rechts von ihm im Bett, genauso sollte es immer sein! Besonders angesichts dessen wohin Caesoninus sich anschickte hinzureisen war es mehr als recht, wenn er zuvor noch so ausgiebig wie möglich die Freuden des Lebens auskostete, denn wer wusste schon was die Ostgrenze für ihn an Scheußlichkeiten parat hatte.


    So eingehüllt in warme weibliche Körper wandte er sich den an ihn gestellten Fragen zu, denn Iduna und Clarissa hatten das Wort an ihn gerichtet. Es hatte zwar jeder seine Frage nach ihrem Tag ignoriert, doch kümmerte es ihn auch nicht groß, wo er ja nur ein Gespräch in Gang bringen hatte wollen. Zuerst war Iduna an der Reihe. Caesoninus liebkoste ihren Hals, um ein wenig Gefühl in ihr zu wecken, während er ihr antwortete: "Zu allererst wärmst du mir mein Bett zusammen mit Aesara und bereitest mir Vergnügen, damit erweist du mir schon einmal einen großen Dienst. Was die Aufgaben am Tage angeht, so weiß ich gerade auch keinen Rat, wo ich auch selbst schon für mich nachgedacht habe wie ich die Tage auf See verbringen will, aber da müssen wir wohl noch mehr überlegen morgen." Wäre dies ein ziviles Schiff, Caesoninus würde einfach den ganzen Tag im Bett bleiben und sich von früh bis spät seine beiden Mädels vornehmen, doch war die Charybdis nun einmal kein ziviles Schiff und derartiges würde bestimmt kein gutes Licht auf ihn werfen im Ansehen der Soldaten. Tagsüber müsste Caesoninus also volles Ornat tragen und sich auch hin und wieder oben an Deck blicken lassen. Vielleicht würden sie einfach eine Spielgesellschaft eröffnen und viele Stunden mit Brett- und Würfelspielen verbringen. Vielleicht war lesen auch eine Option, vorrausgesetzt es gab Schriftrollen an Bord. Bei dem Gedanken wandte sich Caesoninus an seinen Cursor: "Maahes, hast du Lesestoff eingepackt?"


    Danach wollte Clarissa noch etwas von ihm wissen, ihr antwortete Caesoninus, während er mit einer freien Hand die wogenden Rundungen Aesaras streichelte. "Eigentlich musst du nicht kochen, da ich zusammen mit den Schiffsoffizieren speise und ihr esst mit der Mannschaft mit, also werden deine Dienste erst in Antiochia wieder benötigt. Aber falls du eine Aufgabe für dich suchst gebe ich dir gerne die Erlaubnis, dass du den Schiffskoch fragen gehst, ob du in der Kombüse mitarbeiten darfst, falls du das willst." Es würde dem Militärfraß bestimmt gut tun, wenn er mit einigen von Locustas Tricks und Rezepten aufgewertet werden würde, die Clarissa inzwischen zweifelsohne aufgeschnappt haben sollte. Nachdem auch das geklärt war, richtete er wieder das Wort an Maahes: "Was gedenkst du mit deiner Zeit an Bord anzufangen, Cursor?"

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  • RE: Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Ich hatte versucht, mich abzulenken, hatte Maahes unterstützt und mich mit ihm unterhalten, damit ich nicht ständig an das Unvermeidliche denken musste. Schließlich war ich kein Idiot, der sich nicht vorstellen konnte, was heute Nacht im Bett des Iuliers geschehen würde. Ein Mann im besten Manndsalter und zwei junge Frauen, alle drei nackt...

    Dann war Iduna noch immer so abweisend zu mir.Das war noch das Schlimmste!


    Nachdem Dominus Caesoninus sich entkleidet hatte, forderte er die beiden Sklavinnen auf, es ihm gleich zu tun. Iduna legte unser Kind auf die Pritsche. Sie gab sie nicht mir! Was war los mit ihr! Immer hatte sie mir vorgehalten, ich würde mich nicht um die Kleine kümmern. Jetzt enthielt sie sie mir vor!


    Noch tat Iduna so, als sei es ihr schrecklich peinlich, sich auszuziehen und sich zu ihm ins Bett zu legen. Doch dann säuselte sie los,was sie denn tun könnte. Wenn ich der Iulier gewesen wäre, hätte ich bereits eine Antwort parat gehabt.

    Zum Glück schlief Aislin schon tief und fest. Doch ich konnte nicht nicht schlafen, auch wenn ich so tat, als ob.

    Nein, ich brannte innerlich vor Zorn und Wut!

  • RE: Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Spürte der Iulier wie hart ihr das Herz in der Brust pochte? Ahnte er überhaupt wie es in seiner cubicularia aussah? Denn bisher hatte sie sich ihrem Dominus noch nie unbekleidet gezeigt. Und das sie es ausgerechnet jetzt tun sollte verstörte die Germanin sichtlich. Vor allem wenn man bedachte was ihr bei den Flaviern wiederfahren war. Wieso hatte ihr Dominus nicht nur mit Aesara vorlieb nehmen können? Wieso musste er sie auch in sein Bett holen?


    Aus dem Augenwinkel ließ Iduna ihren Blick in Angus Richtung gleiten und versuchte die Reaktion in seinen Gesichtszügen herauszufinden. Das der Kelte nicht begeistert war, war nur verständlich. Auch wenn Iduna nicht verstand wieso Angus so reagierte. Schließlich hatte er sie doch von sich gewiesen und behauptet das er keine Gefährtin und keine Tochter hatte. Diese Gedanken verfolgten die Sklavin nämlich noch immer und würden sie wohl auch nicht so schnell loslassen.


    Als Iduna die Lippen ihres Dominus an ihrem Hals spürte und wie sein Atem über ihre Haut wehte, bildete sich eine feine Gänsehaut auf ihrem Körper. Während sie ihr Gesicht gegen seine Schulter presste und mit gespitzten Ohren seiner Stimme lauschte.


    “Aber ich kann doch nicht immer dein Bett wärmen Dominus.“


    Begehrte die kleine Germanin auf einmal auf. Nur leider liebkoste sie ihr Dominus noch immer, sodass sie keine andere Möglichkeit sah als völlig ruhig an seiner Seite zu liegen. Auch wenn ihr Körper reagierte und ihr Atem mittlerweile schneller über ihre Lippen wehte.

  • RE: Caesoninus' Episode: Die erste Nacht


    Maahes unterdrückte ein Seufzen, als der die traute Dreisamkeit im Bett belauschte, doch was blieb ihm und den anderen übrig, als dies auch weiterhin zu tun. Aesara unterdessen warf immer mal wieder einen Blick zu ihm hin, doch natürlich bekam Maahes selbst das nicht mit. Dass die Germanin nicht glücklich darüber war, hier mit dem Dominus das Bett zu teilen und viel eher verschüchtert als beglückt wirkte war etwas, was Aesara innerlich ein Grinsen bereitete, welches sie jedoch äußerlich nicht zeigte. "Ich tue es gern, Dominus!, raunte sie dem Mann auch sogleich entgegen und lauschte dann seinen Worten, wobei sie seine Streicheleinheiten sichtlich genoss und sich sogar ein wenig räkelte. Sie selbst wusste auch nichts mit ihrer sonstigen Zeit anzufangen, doch schien dies ein allgemeines Problem zu sein. Zum Glück würde die Reise nicht ewig währen und es würde auch die Abende und Nächte geben.

    Maahes reagierte erst, als der Dominus ihn nach dem Lesestoff fragte. Ohne sich umzudrehen nickte er. "Ja, ich habe welchen eingepackt. Ein wenig Ovid, ein paar Traktate über Antiochia und griechische GÖttergeschichten." Es war das, dem er habhaft werden konnte und was ihn selbst interessierte. Darüber hinaus gab es aber noch mehr. "Und ein wenig über Arzneien und die Wundbehandlung,"" sagte er dann weiter. Er kannte sich recht gut aus in diesen Dingen, was etwas war, was im iulischen Haushalt noch nicht zum Einsatz gekommen war, was er nun aber mehr und mehr vermisste. "Und eine Schrift über Astronomie." Das dürfte eigentlich genügen.

    Clarissa drehte sich ihren Kopf auch nicht in die Richtung des Bettes. Aesara kraulte weiterhin die Brust des Iuliers und bedachte seinen Halsansatz mit dem ein oder anderen Kuss. Sie selbst wäre erfreut, mit ihrem üchenwissen auszuhelfen, doch fürchtete sie sich noch immer vor den Männern. "Ich würde den Koch gerne unterstützen," sagte sie. "Doch alleine unter Männern?... Das wage ich mich nicht." Sie klang ein wenig scheu. Noch scheuer als eh schon und Maahes hätte nun gerne ihre Hand ergriffen, doch war dies unter diesen Umständen niht möglich. "Aber wenn Maahes oder Angus mitkommen könnten....", wagte sich Clarissa aber dann doch fast schon zu bitten. Maahes ergriff aber dann das Wort.


    "Wenn du es erlaubst, so würde ich meine Tage gerne damit verbringen, mich mit einem Medicus zu unterhalten. Ich hoffe, einen solchen gibt es an Bord dieses Schiffes.... um zu lernen." Bestimmt wärde dies auch günstiges Wissen an ihrem Bestimmungsort und man konnte nie wissen, was einen dort erwartete. "Und ich wäre gerne bereit, Clarissa in die Kombüse zu begleiten." Er wollte nicht, dass die junge Frau alleine blieb oder sich gar verlassen fühlte. Aesara unterdessen kicherte leise, als nun auch die Germanin Iduna ihre Bedenken äußerte. Nämlich dass sie nicht immer würde das Bett des Dominus wärmen können. Statt jedch etwas laut dazu zu sagen, küsste sie Caesoninus Wange und raunte das, was sie zu sagen hatte diesem ins Ohr: "Dann bleibt mehr für mich, Dominus!" Dann lächelte sie verführerisch und wagte es sogar, ihre Hand tiefer über dessen Bauch gleiten zu lassen und das zu ergreifen, was an einem Mann eben besonders männlich war.