Die beiden Wachen, die Cressida am Tor ergriffen hatten, weil sie es gewagt hatte die praetorianische Palastwache zu beleidigen, führten sie in den Trakt der Palastwache im Palatium Augusti und warfen sie dort in eine Gefängniszelle. "Rein mit dir, Ratte, und bleib da!"
Dann wurde wieder alles verschlossen und Cressida saß ganz allein in einer Zelle im Halbdunkel.
Ketten von Stahl oder Seide.
Bang pochte der Zwergin das Herz in der Brust, als sie von den beiden Wachen ergriffen wurde und im nächsten Moment das Geräusch einer sich kreischend schließenden Türe an ihre so empfindlichen Ohren drang.
“Nein. Nein. Nein.“
Wimmerte die Zwergin und zog ihre Stummelbeinchen eng an ihren Körper. Bevor sie begann schaukelnd vor und zurück zu schwingen.
“Dominus. Bitte hole mich hier raus. Bitte.“
Flehte die Kleinwüchsige in das Halbdunkel hinein. Und spitzte zugleich ihre Ohren. Vielleicht stand ihr Dominus bereits vor ihrer Zellentüre und würde sie jeden Augenblick befreien. Dabei wollte die Kleinwüchsige lediglich ihren Dominus über die Ankunft der jungen Aurelia Corvina informieren. Und jetzt saß sie selbst hinter Gitter. Wie unfair.
Drei Tage ließ die Palastwache Cressida im kaiserlichen Kerker, dann war ihre Strafe verbüßt. Eine der Wachen kam und öffnete ihre Tür. "Du kannst gehen."
Mit gesenkten Köpfchen und ohne die Praetorianerwachen eines Blickes zu würdigen, erhob sich die Zwergin und huschte aus der Arrestzelle.