Den ganzen Morgen schon hatten Diener mit Handbesen die Fliesen gesäubert; wenn man sprach, knirschte Staub zwischen den Zähnen, die Augen brannten, aber dann gegen Mittag erhob sich der Sturm und raste auf Ktesiphon zu. Holzläden wurden heruntergeklappt, Planen festgezurrt und Nägel in das gebleichte Holz geschlagen. Der Sturm traf die Königsstadt mit göttlicher Wucht; eine Wand roten Staubes, der sich bis zum Himmel auftürmte und die Sonne, die ihm die Kraft verlieh, hinter Schwaden verschwinden ließ.
Niemand achtete auf den anscheinend griechischen Sklaven, der in kurzer Tunika durch den Gang lief und hyperhymas murmelte und sich den Kopf hob, über uns - in den Palast hinein und sich dort in einer Nische zusammenkauerte. Von Tränen blind und schmutzig schien der Unglückselige - nicht gewöhnt an die entfesselte Natur - und als nun der rote Staub einen Baldachin traf, ihn herabwarf, schrie der junge Mann auf vor Entsetzen. Einige Parther gingen vorbei und lachten: Welch armseliges Geschöpf! Waren sie das, die man einst für überlegen hielt?
Was niemand bemerkte, war dass der kauernde Jüngling genau beobachtete, wer kam und ging und wer ging und kam. Dann war der Sturm direkt über ihnen, und in dem Brausen und Toben
rannte der Sklave blindlings durch die Gänge....