[Achaia] Athen - Caesoninus in Athen

  • RE: Auf der Akropolis


    Nasica kam mit Caesoninus zusammen aus der Taverne heraus und zurück auf die Straße. Als dieser einen Moment stehenblieb und sich umsah, tat dies auch Nasica in der Erwartung das zu sehen zu bekommen wonach seine neue Bekanntschaft augenscheinlich suchte, bis er merkte, dass Caesoninus scheinbar einfach nur nicht im Moment wusste in welcher Richtung die Akropolis lag. Nasica lächelte und deutete in eine bestimmte Richtung. "Zur Akropolis geht es da lang. Wollen wir?"

    Er wusste das aus einigen Stadtkarten, die er zuhause in Alexandria über Athen einmal studiert hatte, außerdem hatte er heute den ganzen Vormittag über während seiner Zeit auf der Agora die Akropolis im Blickfeld gehabt und kannte daher ihre relative Position zum Athener Marktplatz. Wo dieser vom Gasthaus aus lag wusste er ja und somit hatte er auch eine gute Vorstellung davon wie sie zur Oberstadt kamen.

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  • RE: Auf der Akropolis


    Anscheinend hatte Caesoninus ein wenig zu offensichtlich den Verwirrten gegeben, denn nicht lange und Furius Nasica wies ihm von sich aus den Weg zur Akropolis. "Oh! Vielen Dank! Ja, dann los jetzt." Und so gingen sie los. Nach wenigen Schritten in die von Nasica angewiesene Richtung, verschwand ein störendes Hausdach aus ihrem Blickfeld und dann konnte auch Caesoninus sie wieder sehen. Sie war eigentlich ganz nah! Der Zugang zur Akropolis lag gerade einmal 1350 Fuß* von ihrem aktuellen Standort entfernt, sie mussten nur um den fesligen kleinen Hauptkamm des Areopag herum und dann in das kleine Tälchen zwischen diesem und dem Berg der Oberstadt, dann wären sie schon da. Nach den ersten Schritten sagte er zu Nasica: "Ich bin schon auf die Aussicht von dort oben gespannt und ob sie mit der vom Kapitol vergeichbar ist. Gibt es in Alexandria eigentlich auch irgendeinen sehr hohen Hügel, von dem aus man den Rest der Stadt überblicken kann?"


    Sim-Off:

    * = ca. 400 Meter

  • RE: Auf der Akropolis


    Nasica ging mit Caesoninus in Richtung des Tals zwischen Areopag und Akropolis, von wo aus die große Freitreppe hinauf in den heiligen Bezirk führen würde. Unterwegs fragte Caesoninus ihn nach einem ähnlich hohen Aussichtspunkt für Alexandria, wie der kapitolische Hügel in Rom, oder die Akropolis hier in Athen. Nasica fand, dass das nach einem ziehmlich belanglosen Gespräch klang, eine Konversation um der Konversation willen, wenn man so wollte, aber natürlich antwortete er trotzdem: "Oh, wir in Alexandria sind da sogar schon einen guten Schritt weiter als Rom oder Athen, denn unsere Aussichtspunkte sind von Menschenhand geschaffene Gebilde und keine natürlichen Hügel, oder übrige Erhebungen! Von der Plattform des Serapeums aus hat man zum Beispiel eine gute Aussicht über die Stadt, wobei ich mir bei dem aber gerade nicht so sicher bin, ob es nicht doch einen kleinen Hügel als Kern in seinem Inneren stecken hat. Aber beim Leuchtturm von Alexandria ist und bleibt es unbestritten, dass er menschengemacht und eines der höchsten freihstehenden Bauwerke der Welt ist, der Ausblick von ihm herab ist wirklich sagenhaft und sollte jeder einmal gemacht haben, der meine Heimatstadt besucht!"


    Nachdem dies beantwortet war, war Nasica eine kleine Weile in Schweigen verfallen, bis er dann seinerseits eine Frage stellte: "Du erwähntest vorhin beim Essen, dass du heute Tribunkram erledigen hast müssen, obwohl du noch gar nicht bei deiner Einheit bist. Was kann ich mir da darunter im Detail vorstellen?"

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  • RE: Auf der Akropolis


    Irgendwie wollte sich zwischen ihnen nicht so wirklich ein Gespräch entwickeln, das merkte auch Caesoninus sehr schnell, während sie so nebeneinander einhergingen. Nun, da konnte man nichts machen, man verstand sich eben nicht mit allen Menschen auf Anhieb gleich gut. Dann jedoch öffnete Nasica den Mund jedoch doch wieder. Er wollte wissen was Caesoninus heute bis Mittag zu erledigen gehabt hatte. "Ich hatte einen Legatus Legionis für eine andere Legion von seinem Athener Stadthaus abholen und zu unserem Schiff eskortieren müssen. Er wird mit uns nach Syrien fahren. Das war es eigentlich schon, denn bis ich sein Haus gefunden hatte, bin ich heute sowieso schon einmal quer durch ganz Athen gelaufen und das noch dazu in Rüstung. Ich bin ja nur froh, dass ich ihn mit der nicht von der Akropolis oben abholen müssen habe", scherzte Caesoninus in einem Anflug seines üblichen Humors.


    Noch ein paar Schritte und sie waren am Fuße der breiten Rampe angekommen, die zur Akropolis hinauf führte. "Wahnsinn!", entkam es Caesoninus mit einem staunenden Blick.

  • RE: Auf der Akropolis


    Irgendwie hatte Nasica damit gerechnet gehabt, dass er eine Abfuhr auf seine Frage hin erhalten würde, aber nein, zu seiner Freude bekam er sohar eine Antwort. Caesoninus hatte also mehr oder weniger den Laufburschen für einen noch Höherrangigen gespielt, es war eine Freude zu hören, dass man sowas auch in den höheren Rängen der Legionen noch erleben durfte. Sowas wirkte sich bestimmt in einer positiv erdenden Weise auf die betroffenen Offiziere aus, wenn ihnen wieder mal klar gemacht wurde, dass sie nicht alle Scipio Africanus sein konnten. "Na dann hast du ja immerhin schon mehr von Athen heute gesehen als ich", versuchte sich Nasica in einer (hoffentlich) ähnlich humorvollen Antwort.


    Sie kamen am unteren Absatz der Treppe hoch zur Athener Oberstadt an. Auch Nasica staunte über die Majestät dieses Anblicks. "Dies ist wahrlich eines Perikles, oder Demosthenes wert", murmelte er. "Also, wollen wir?" Fragte er dann noch einmal und begann die ersten Stufen hochzusteigen, den Blick fest hinauf zu den Propyläen gerichtet.

  • RE: Auf der Akropolis


    Caesoninus lächelte sarkastisch. "Hm, wenn man das so bezeichnen will, schwitzend und orientierungslos in einer zentnerschweren Rüstung durch eine fremde Stadt zu laufen, dann ja." Doch im Grunde hatte er auch nicht wirklich etwas von Athen gesehen, das weiter der Rede gewesen wäre. Nur die Agora, das Dipylon und das Kollytos-Viertel. Und, wenn man sie zählen wollte, auch noch den "Wirt zum krummen Fisch", das war es aber auch schon. Bislang keine Tempel, keine Theater, einfach rein gar nichts. Deshalb war es Caesoninus ein umso größeres Bedürfnis jetzt die Akropolis zu eklimmen, damit er wenigstens eine denkwürdige Erinnerung an Athen besäße, ein einmaliger Ausblick über Athen zum Beispiel.


    Zusammen mit Nasica ging er danach die Stufen hinauf. Währendessen murmelte der Furier irgendwas von "Perikles und Demosthenes". Caesoninus wusste, dass das große Athener Staatsmänner gewesen waren, doch; "Was meinst du? Warum ausgerechnet die beiden?"

  • Re: Auf der Akropolis


    Vermutlich tauten sie einander doch langsam auf, zumindest hatte Nasica Grund zu dieser Annahme angesichts ihres letzten Wortwechsels. "Gerade das sind mitunter die besten Erfahrungen, die man später dann während Gelagen seinen Freunden, Bekannten und Klienten erzählen kann!", fand Nasica. Er selbst würde ja auch einiges zu erzählen haben, sobald er erst wieder in Alexandria zurück war. Besonders auf Penelopes Gesichtsausdruck freute er sich schon, wenn sie erst hören würde welche Abenteuer Nasica in der Fremde erlebt hatte. Während ihres Gangs hinauf fragte Caesoninus nach dem Grund seiner vorigen Aussage. Er hatte eigentlich gar nicht erwartet, dass diese gehört werden würde, wo dies Nasica ja mehr zu sich selbst als zu ihm gesagt hatte. "Ich meine damit die Akropolis als Kulisse für die Athener Politik und führende Politiker wie Perikles oder später Demosthenes. Im Grunde hatten sie damit schon damals genau das gleiche gemacht was die römischen Imperatoren heute tun. Sie alle haben zum Glanz ihres eigenen ewigen Ruhms das Forum Romanum durch eigene Erweiterungen vergrößert, damit ihr Name auf ewig in den Köpfen der Leute eingebrannt bleibt. Iulius Caesar, Augustus, Vespasian, Trajan und wie sie nicht alle heißen. Genau das haben die Athener schon vor den Römern gemacht, nur habe sie nicht an einem Forum gebaut, sondern an der Akropolis, verstehst du?"

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  • Re: Auf der Akropolis


    Caesoninus bezweifelte, dass er diese Geschichte jemals irgendwem erzählen würde, viel eher wohl was er bald schon in Syria erleben würde bei seinem ersten Kommando. Sowas war ja immer spannender, als den Laufburschen zu geben. Bei ihrem weiteren Aufstieg bewies Nasica dann, dass er ein Denker und Kenner der Geschichte war. Natürlich hatte er Recht mit dem was er sagte. "Ich denke eine Karriere in der Politik wäre passend für dich. Du scheinst ein heller Kopf zu sein, hast du denn schon einmal darüber nachgedacht? So in die Fußstapfen von Marcus Furius Camillus zu treten?" Caesoninus dachte sich zwar im ersten Moment, dass Nasica vielleicht schwerere Karten hätte anfangs, wo er ja kein in der Hauptstadt geborener Römer war, aber zu seinem Glück bedeutete die Herkunft heute nicht mehr ganz so viel wie noch vor hundert Jahren, wo ja Rom seither um vieles offener geworden war, wo es seit Kaiser Claudius die ersten Nicht-Italiker im Senat gab und mit Trajan sogar schon ein Nachfahre hispanischer Kolonisten den Thron bestiegen gehabt hatte. Möglich war also alles in diesen modernen Zeiten in denen die Tugenden des mos maiorum von Tag zu Tag schrumpften, wenn sie nicht ohnehin schon nur noch bloße Hüllen ohne Inhalt sein mochten.


    Jetzt waren fast schon am oberen Ende der treppe angekommen. Caesoninus' Blick war ganz auf das wunderschöne Torhaus der Akropolis, den Propyläen gerichtet. Ganz aus hellem pentelischen und dunklem eleusinischen Marmor errichtet, breitete sich das Tor auf einer vierstufigen Plattform über die gesamte Breite des Berges aus. Der mittlere Durchgang hatte das Erscheinungsbild einer Tempelfassade, die von zwei Flügeln links und rechts eingerahmt war. Was auch auffiel war, dass es trotz seines Jahrhunderte währenden Alters immer noch nicht ganz fertiggestellt zu sein schien. Caesoninus hatte schon darüber gelesen, aber es dann mit eigenen Augen zu Gesicht zu bekommen... vermutlich würde er als eine der ersten Amtshandlungen die Fertigstellung der Propyläen anordnen, sollte er jemals einmal Statthalter von Griechenland werden, dachte sich Caesoninus. Er hasste es Dinge unvollendet zu lassen und er fragte sich gleichzeitig warum noch nie jemand auf die Idee gekommen war das Torhaus fertigzustellen?

  • Re: Auf der Akropolis


    Die iulischen Worte über eine mögliche Senatskarriere seinerseits in Rom amüsierten Nasica. "Danke, aber nein danke. Ich bin Alexandriner durch und durch und es liegt mir nichts daran im mir fremden Rom Wurzeln zu schlagen. Mein großer Traum ist es einmal als Gelehrter im Museion zu arbeiten, das ist mein Ziel und gleichzeitig auch der eigentliche Grund warum ich nach Rom reise. Denn die Sache ist die, dass ich gerade eine große Abhandlung über meine Familie schreibe, um sie nach Abschluss am Museion einreichen zu können und in weiterer Folge hoffentlich als Schüler angenommen zu werden. Bei uns zuhause haben wir aber nur Aufzeichnungen über die älteren Generationen der Gens Furia königlicher und republikanischer Zeit in der Großen Bibliothek, aus der Zeit seit Augustus überhaupt nur noch sporadisch über ganz berühmte Namen bis so vor zwei oder drei Generationen. Deshalb erhoffe ich mir sehr viel detailliertere Aufzeichnungen über die jüngere furische Vergangenheit in den Archiven meiner römischen Verwandten, falls ja könnte ich meine Arbeit endlich fertigstellen und nach meiner Rückkehr an den Nil einreichen." Eigentlich hatte Nasica ja Caesoninus nicht damit langweilen wollen, weshalb er ganz am Anfang in der Taverne auch bloß einen einfachen Verwandtenbesuch als Reisegrund angegeben hatte, aber ihre Unterhaltung hatte eben jetzt ergeben, dass er doch die ganze Geschichte erzählte.


    Auch Nasica sah auf den letzten Schritten die Rampe hoch fortwährend auf das prächtige Torhaus vor ihnen. Es war wirklich wunderschön anzusehen! Wenn der Eingang schon so aufwendig gestaltet war, wie mochte dann erst das Innere der Akropolis aussehen? Wenige Schritte noch und sie würden es herausfinden.

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  • Re: Auf der Akropolis


    Nasica interessierte sich also nicht für den Cursus Honorum, sondern wollte ganz in die Richtung eines Gelehrten oder Philosophen gehen. Irgendwie passte das zu ihm, was Caesoninus bislang von dem Furier kennengelernt hatte. Irgendwas essenzielles fehlte Nasica auch in Caesoninus' Augen, um in der Politik auf Dauer zu überleben, Ehrgeiz war es schon mal nicht, wo er immerhin ein ganzes Meer überquerte, nur um irgendeine schriftliche Arbeit korrekt fertigzustellen (andere an seiner Stelle hätten sich vielleicht die Reise erspart und schlichtweg irgendwas erfunden), aber den nötigen Biss und Machtwillen hatte Caesoninus bislang noch nicht an ihm ausgemacht. Das war es vermutlich. "Na dann wünsche ich dir viel Glück mit deinem Eintritt ins Museion, Marcus Furius, und dass du in Rom bei deinen Verwandten findest was du dort auch immer suchen magst."


    Dann hatten sie das Torhaus endlich durchschritten und standen auf der Akropolis von Athen. Begrüßt wurden sie von dem majestätischen Anblick der Kolossalstatue der Athena Promachos direkt vor ihnen vor einer dreiseitigen Mauer, die den Besucherstrom der Akropolis links und rechts gabelte. Mit Schild und Speer bewaffnet blickte das bronzene Abbild der Göttin Athene hinab auf die ihr geweihte Stadt. Ein erstaunlicher Anblick! Dies war erst das zweite Mal in seinem Leben, da Caesoninus eine derart große Statue zu Gesicht bekam, die andere war die des Koloss des Sonnengottes Sol in Rom neben dem Kolosseum, die in früheren Tagen einst die Gesichtszüge Kaiser Neros getragen hatte. "Sieh sich einer das an!", staunte Caesoninus beim Anblick der Athena. Im Hintergrund zur linken Hand war auch schon ein wenig von der Hauptattraktion der Akropolis in sein Blickfeld gerückt, dem Parthenon aus schneeweißem Marmor.

  • Re: Auf der Akropolis


    Auch Nasica war ganz hingerissen von den ersten Eindrücken der Akropolis. Die ganze Pracht dieses Plateaus breitete sich vor ihren Augen aus. Sie standen vor der Statue der Athena Promachos, die vor einer Mauer stand, die nach hinten hin offen war. Der von ihr hinter der Statue eingerahmte zentrale Platz der Oberstadt war in grauer Vorzeit einst der Standort des ersten Haupttempels der Athene, der Tempel der Athena Polias gewesen. Während der Perserkriege war dieser Tempel dann durch die Perser zerstört und nach dem Sieg der Griechen nie wieder aufgebaut. Vierzig Jahre später war dann rechts vom Standort des alten Heiligtums der neue und auch heute noch aktuelle Haupttempel, der Parthenon, durch Perikles und Phidias direkt am südlichen Berghang errichtet worden. Eben jener lenkte nun auch Nasicas Blick auf sich. Nicht gerade schwer angesichts der schieren Größe des Tempelbaus. Nasica war jedoch nicht durch diese beeindruckt, wo er große Tempel (wie das Serapeum) ja auch von zuhause her kannte, viel mehr begeisterte ihn die Bedeutung des Parthenon und dem bildhauerischen Schatz, den er im Inneren barg; eines von Phidias' größten Meisterwerken, das Kultbild der Athena Parthenos. Noch eine Kolossalstatue, die hier auf der Akropolis stand. Zu schade, dass sie nicht zu besichtigen war außerhalb eines Opfers! Und die nötigen Zutaten dafür hatte Nasica jetzt leider auch nicht bei der Hand, ansonsten müsste er nochmal den ganzen Weg zurück in die Unterstadt und hin zur Agora, um dort die nötigen Dinge zu besorgen und das wollte er jetzt auch nicht unbedingt. Die Astarte würde ja morgen auch noch in Piräus vor Anker bleiben, dann holte Nasica das einfach morgen dann nach. Jetzt wollte er viel lieber den Gesamteindruck des Plateau auf sich wirken lassen. Erwartungsvoll blickte er sich um.


    Die einzigen weiteren erwähnenswerten Gebäude außer der Athenastatue, der zentralen Mauer und dem Parthenon waren weitere kleinere Anbauten rund um die Propyläen gruppiert (genauer das Brauroneion und die Chalkotheke), ansonsten nur noch ein einziges weiteres freistehendes Bauwerk im hinteren linken Bereich; das Erechtheion. Der Rest war Freifläche. "Wollen wir uns das Erechtheion einmal näher ansehen? Es heißt dieser Tempel sei einst auf den Ruinen des Palasts von König Erichthonios errichtet worden und dass er... Caesoninus?" Suchend blickte sich Nasica um.

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  • Re: Auf der Akropolis


    Im Gegensatz zu Furius Nasica besaß Caesoninus kein so ein detailliertes Wissen über die einzelnen Bauwerke hier. Er kannte das Torhaus, die Statue der Athena Promachos und den Parthenon. Das wars. Alle anderen Gebäude waren hier für ihn nichts weiter als anonyme... nun ja Gebäude eben. Deshalb war sein Blick im Gegensatz zu dem seines Begleiters nicht an den nahen Säulen und Dächern der einzelnen Tempel und Heiligtümer hängengeblieben, sondern sofort in die Ferne geschweift. Hin zum Rand, hinter dem sich ein vermutlich sagenhafter Ausblick auf Athen versteckte!


    Nach einem ersten Eindruck des Gesamtbildes der Akropolis hatte sich Caesoninus nach links gewandt und war nördlichen Grenzmauer der Akropolis gewandert. Und wirklich! Über die ca. brusthohe Mauer hinweg bot sich dem Betrachter eine atemberaubende Sicht auf das nördliche Athen und das attische Hinterland. Viele kleine Häuser drängten sich dort aneinander, nur unterbrochen vom großen freien Platz der Agora mit ihren langgezogenen Stoen, die gut erkennbar inmitten des Straßennetzes dalag. Caesoninus stützte sich mit beiden Ellenbogen auf die Mauer und genoss den Ausblick.

  • Re: Auf der Akropolis


    Gerade eben war Caesoninus ja noch direkt neben ihm gewesen, wo war er plötzlich jetzt nur hin?! Nasica blickte sich um, aber es waren so viele Menschen auf der Akropolis, dass man gar nicht gleich sagen konnte wo eine bestimmte Person sich befand. Zuerst ging er nach rechts in Richtung Parthenon, doch dort war sein Begleiter nirgendwo aufzutreiben. Dann wanderte Nasica den riesigen Tempel entlang in den hinteren Teil des Plateau, aber auch dort keine Spur des Iuliers. Dafür blieb Nasica für einen kurzen Moment stehen und bewunderte den kleinen Rundtempel der Roma und des Augustus. Es war nur ein ganz kleines Bauwerk ohne eigene Cella. Sie war die einzige römische Beilage auf der ansonsten immer noch rein griechischen Akropolis. Soweit Nasica wusste war der Tempel zu Ehren Kaiser Augustus' erbaut worden, da dieser während seiner verschiedenen Aufenthalte in Athen mehrere baufällige Tempel und Gebäude reparieren hatte lassen und seither als ein "Retter der Stadt" galt. Na wenn ein paar Instandsetzungen schon genügten, damit man einen eigenen Tempel an Athens exponiertester Stelle gewidmet bekam...


    Vorbei am Erechtheion ging Nasica dann wieder gegen den Uhrzeigersinn auf der anderen (linken) Seite des Plateau zurück in Richtung Propyläen, bis er in dessen Nähe Caesoninus endlich entdeckte. Er stand dort an der Begrenzungsmauer und blickte hinunter auf die Athener Agora und die umliegenden Stadtviertel. "Da bist du! Ich hab dich schon überall gesucht!", grinste Nasica und wollte sich gerade zu Caesoninus gesellen, als sich von der Athena Promachos her plötzlich ein Getöse erhob. Nasica wandte den Kopf. "Was war das?"

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  • Re: Auf der Akropolis


    Caesoninus hatte gerade seinen Blick auf zwei direkt aneinander gebaute riesige quadratische Höfe*, östlich der Agora geblickt, als ihn Nasica wieder erreichte. Caesoninus wandte den Kopf und grinste. "Tut mir leid, ich konnte bei diesem herrlichen Ausblick einfach nicht widerstehen!" Gerade wollte er den Furier fragen, ob er denn nicht wüsste was diese quadratischen Bauten dort neben der Agora waren, als auch er den Ausruf von der Athenastatue her hörte. Caesoninus wandte den Kopf. Diese Stimme kannte er ja! "Angus?"

    Caesoninus stürzte los, um zu sehen in welchen Schwierigkeiten sein Sklave war.


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    Sim-Off:

    * = Diese quadratischen großen Höfe sind die Hadriansbibliothek und die Römische Agora