[Wagenrennen] Zur Freude des Volkes - und zur Wahl

  • Auch in der zweiten Runde beherrschte Parsidas noch das Feld. Aber es wurde deutlich enger für ihn, denn Corbis, Chares und Gisco waren nur ganz knapp hinter ihm und attackierten in jede der beiden Kurven, kamen aber nicht vorbei.

    Auch Scorpus Secundus war nur knapp hinter den führenden vier, gefolgt von Olophernes und Archymelus. Craterus versuchte, den Anschluss nicht zu verpassen, blieb aber nun doch eine Wagenlänge noch hinter Archymelus.


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  • Die 6 eifrigen Albata-Anhänger Sangen und riefen. Sextus trommelte nebenher wie ein wilder. Das schien gewirkt zu haben, Sie hatten ihre beiden Fahrer im Finale, was so eben in die zweite Runde ging. „ Chares! Chares!“ brüllten sie. Sextus und Verleihnix brüllten ein „ Olophernes!“ dazwischen.

    „ Ich setzte 10 Sesterzen auf Chares.“ sagte Feras. „ Ja, weil der hundertprozentig gewinnt.“ brummelte Theondas. „ Ich setzte 10 Sesterzen auf Parsidas.“ rief Sextus. Das hagelte Kopfnüsse. „ Au! Au! Au!“ schützend legte er die Arme über seinen Kopf. „ Aufhören!“ rief er. Aristophilus sah ihn an. „ Bist du denn von allen guten Göttern verlassen??? Wie kannst du einen GRÜNEN Fahrer gewinnen lassen. Dumm wie Brot.“ Gitiadas legte nach. „ Dir haben sie in den Kopf geschissen oder was? Lieber Aurata oder Purpurea als Praesina.“ und einen Boxer gegen den Oberarm dazu. „ Au. Mir stinkt der Fisch gewaltig. Ich gehe gleich.“ maulte Sextus. „ DU BLEIBST HIER!“ kam es im Chor. „ Los trommle und setze von mir aus auf den einsamen Aurata. Da machst du nichts verkehrt. Wie viel setzt du?“ fragte Verleihnix. „ Weil ihr alle so gemein seid. 30 Sesterzen auf Sieg Aurata. So!“ alle waren baff. „UHHHH der Kleine traut sich. Das ist ne Menge Geld.“ meinte Aristophilus. „ Ich setzte 50 Sesterzen dagegen. Gisco auf Sieg.“ Aristophilus hielt seine Hand hin. „ Wer wettet noch mit?“ „ Ich setze 20 auf Chares.“ hielt Gitiadas mit. „ 20 Sesterzen auf Olophernes.“ legte Verleihnix nach. „ So! Und jetzt alle für die Albata!“ kam die Ansage von Aristophilus.



     ALBATA VOR!!!!!   ALBATA !!!!

     WEG MIT DER STINKENDEN PRAESINA !!!

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  • Claudia Marcella fand den Vorschlag hervorragend. Auch wenn sie ab und zu gedankenlos war, das Glück von Pina lag ihr am Herzen, und Faustus Aurelius Rufio brachte alles mit, was sie sich für ihre Nichte wünschte: Er war allerbester Herkunft, ehrgeizig und schätzte - ihrer Meinung besonders wichtig- auch den Verstand der Claudia Agrippina, nicht nur ihre äußerlichen Vorzüge oder die gute Partie, die sie war.

    Der Altersunterschied war nicht zu extrem - ihr eigener Lucius hatte sie, Marcella, wohl gerne gehabt, aber eigentlich nicht so recht gewusst, was er mit einer munteren Halbwüchsigen anfangen sollte. Rufio jedoch war noch jung. Außerdem war er höflich und zuvorkommend, das hatte Claudia Marcella auf der Verlobungscena gemerkt.

    Sie tätschelte Agrippinas Hand und flüsterte ihr zu:
    "Ich bin hier bei dir, aber in Gedanken weit weg. Nur für den Fall, dass ihr etwas vertraulicher sprechen wollt."

    Claudia Marcella hielt Wort und konzentrierte sich gedanklich auf das Rennen. Die durchtrainierten, todesmutigen Männer in ihren curruus waren ohne Zweifel ein erbaulicher Anblick und ließen keine Langweile aufkommen. Sie hielt zu Scorpus Secundus.

  • Ich schmunzelte, als Domitilla meinte, dass wir das Ereifern den anderen überlassen sollten. "Nichts anderes hatte ich vor." Als mich gleich nach meinen Worten eine weitere, brachiale Jubelwelle erreichte und unvermindert in mein Ohr krachte, verzog ich meine Lippen und fasste mir an mein Ohr. "Ich hoffe nur, wir kommen hier heile heraus," gab ich zu bedenken und schute dann wieder hinunter zu den Wagen, welche sich nun neu sortierten und zum Hauptrennen starteten. Doch zu welchem Rennen sie auch immer starteten, was war mir gleichgültig, Sodann schwenkten meine Blicke zu der Sklavin, welche zwei Fähnchen hervor holte. Ich runzelte die Stirn und wollte schon meinen Kopf schütteln. War ich doch kein junger Mann, der zu derartigem neigte. Dann aber durchbrach ich mein Zögern und streckte die Hand aus, um mir ein Fähnchen geben zu lassen. "Vielleicht hast du recht. Ist man hier ohne Zugehörigkeit, so wird man bestimmt den Zorn der Götter auf sich ziehen." Dies war ein kleiner Scherz meinerseits, aber vielleicht war es wirklich nicht verkehrt. Schwenken würde ich die Flagge aber keineswegs, weshalb ich sie nur in der Hand hielt und schwer durchatmete. Im Anschluss verschränkte ich meine Arme vor der Brust- mitsamt Fahne in der Hand - und begann zu hoffen, dass das Spectaulum bald vorbei war. "Hast du für die Zeit nach diesem gewaltigen Rennen schon etwas geplant, Tante?", wollte ich wissen. Nicht, weil ich es vielleicht wirklich nicht überleben würde, sondern eher um zu wissen, ob ich in Bälde in der flavischen Villa meine Nerven würde schonen können. "Kein Essen irgendwo oder eine gesellschaftliche Verflichtung?" Mein Blick schwenkte nun über die Anwesenden Patrizier, welche ich erblicken konnte. Die Tatsache, dass ich mir einen Patron suchen musste kam mir wieder in den Sinn. Welchen von ihnen würde ich fragen? "Wir müssen darüber reden, welchem Patron ich mich anempfehlen könnte und welche Schritte ich in Kürze unternehmen muss." Mein Vater hatte einen Brief verdient, in welchem ich ihm aber nicht sagen wollte, dass ich weiter nichts tat als herumzusitzen und das Leben zu genießen. Dies hatte er mir ja bereits Jahre zuvor vorgeworfen. Der Gedanke machte mich bitter, doch er war notwendig.

    Gebannt hatte Domitilla das zweite Vorrennen verfolgt, bei dem auch Parsidas, der Fahrer der Praesina am Start war. Sie fieberte mit jedoch vermied sie, ihre Begeisterung laut herauszuschreien, wie es das einfache Volk zu pflegen tat. Stattdessen schwenkte sie, wenn auch nicht überschwänglich ihre Fähnchen, um trotz allem keinen Zweifel zu lassen, welche Factio die Flavier unterstützten.

    "Oh, sieh nur Maecenas! Parsidas gewinnt!! Er gewinnt! Jaaa, er hat gewonnen!" jubelte Domitilla. Glücklicherweise wurde sie schnell wieder Herrin über sich selbst und fand zurück zur Contenance. Kurz bevor ihr Favorit seinen Wagen als erstes über die Ziellinie gefahren hatte, war es ihr Neffe, der ihr eine Frage gestellt hatte. Nun ja, bevor das Hauptrennen begann, konnten sie noch etwas plaudern. Über die Zeit nach dem Rennen hatte sie sich noch keinerlei Gedanken gemacht. Sie war für alles offen. Vielleicht hatte ihr Neffe eine Idee. Im Notfall konnte aber Attalus auch noch etwas aus der Küche zaubern. "Nein, ich habe noch nichts geplant. Es sei denn, es ergibt sich noch etwas." Auch sie warf einen kurzen Blick zu den Patriziern hinüber. Früher oder später würde sie eine Cena geben müssen, damit ihre beiden jungen Verwandten in ihren Kreisen Anschluss fanden.

    "Wegen deines zukünftigen Patrons sollten wir uns unbedingt schon bald unterhalten Maecenas. Wir müssen auch mit Marciana sprechen. Sie braucht einen standesgemäßen Ehemann. Das habe ich ihrer Mutter versprochen. Wie wäre es, wenn wir uns morgen zur Cena treffen und alles besprechen?"

    Besser morgen als jetzt! Denn die Wagenlenker begannen sich schon wieder aufzustellen. Auch diesmal schien ihr Favorit die Nase vorne zu haben

  • Der Vetter* signalisierte, dass er nichts dagegen hatte und auch die Tante* erhob sich. So bot ich der Claudia den Arm um sie sicher zu geleiten. Das ich gut auf sie acht geben würde, brauchte ich dem Claudier wohl kaum zu versichern, dass war wohl selbstverständlich. „Ich begleite euch gern.Und wir überlegen gemeinsam welchen Favoriten wir fürs Finale haben oder?“ Fragte ich und schenkte der Claudia mein schönstes Lächeln. Ja genau jenes welches Frauenherzen immer höher schlagen ließ. Ich hoffte das dies auch auf die Claudia zutraf. Als sie ein paar Schritte gegangen und somit außer Hörweite des Vetters der Claudia war sprach ich zu ihr. „Ich bin wirklich überaus froh, dass du heute hier bist. Ich habe dich gerade erst entdeckt und hatte schon Sorge, dass du nicht kommen würdest.“ Ja als ich sie zur Eröffnung nicht entdeckt hatte, hatte ich mir wirklich Gedanken gemacht. Aber nun da sie hier und an meiner Seite war, war alles so wie es in meinen Plänen sein sollte. Ja nach dem Wahlkampf würde ich wohl mal mit meinem Onkel reden müssen. Er sollte bei den Claudiern mal vorfühlen, ob es Interesse an einer Ehe zwischen den Häusern gab. Ja es ging schnell, aber ich wollte das hier festmachen, denn die Claudia war jung, hübsch, aus gutem Hause und ja sie war eigentlich genau die richtige Partie für mich. „Ist das dein erstes Wagenrennen oder hast du schon welche miterlebt?“ Fragte ich nun um ein Gespräch in Gang zu bringen.


    Sim-Off:

    *mit dem Vetter abgesprochen und die Tante schleifen wir mit


    Claudia Marcella fand den Vorschlag hervorragend. Auch wenn sie ab und zu gedankenlos war, das Glück von Pina lag ihr am Herzen, und Faustus Aurelius Rufio brachte alles mit, was sie sich für ihre Nichte wünschte: Er war allerbester Herkunft, ehrgeizig und schätzte - ihrer Meinung besonders wichtig- auch den Verstand der Claudia Agrippina, nicht nur ihre äußerlichen Vorzüge oder die gute Partie, die sie war.

    Der Altersunterschied war nicht zu extrem - ihr eigener Lucius hatte sie, Marcella, wohl gerne gehabt, aber eigentlich nicht so recht gewusst, was er mit einer munteren Halbwüchsigen anfangen sollte. Rufio jedoch war noch jung. Außerdem war er höflich und zuvorkommend, das hatte Claudia Marcella auf der Verlobungscena gemerkt.

    Sie tätschelte Agrippinas Hand und flüsterte ihr zu:
    "Ich bin hier bei dir, aber in Gedanken weit weg. Nur für den Fall, dass ihr etwas vertraulicher sprechen wollt."

    Claudia Marcella hielt Wort und konzentrierte sich gedanklich auf das Rennen. Die durchtrainierten, todesmutigen Männer in ihren curruus waren ohne Zweifel ein erbaulicher Anblick und ließen keine Langweile aufkommen. Sie hielt zu Scorpus Secundus.

    Mein Vetter hatte nichts dagegen und Tante Marcella war auch bereit dazu, sich ein weiteres Mal zu opfern. Dafür war ich ihr unendlich dankbar, auch dass sie uns einen gewissen Freiraum ermöglichen wollte.

    Ich selbst strahlte wohl vor Freude. "Das ist eine sehr gute Idee!" bestätigt ich ihm. Auch wenn mich das Finale nur marginal interessierte, im Gegenzug zu anderen Dingen.

    Wir gingen ein paar Schritte und ließen das Getöse und Gegröle der Rennbahn hinter uns. Mir schmeichelte es sehr, als er mir gestand, sich über meine Anwesenheit zu freuen, denn Gleiches konnte auch ich behaupten. "Ich bin auch sehr froh, dass du mich entdeckt hast. Denn ich dachte schon... Ach nein, ich freue mich auch über alle Maßen!" Ach was sagte ich denn da? Er sollte doch keinen falschen Eindruck von mir gewinnen. nicht das er am Ende noch glaubte, ich hätte allein nur auf ihn gewartet. Natürlich hatte ich das, denn dann konnte ich ihn noch etwas besser kennenlernen. Calvus hatte gewiss auch schon mein Interesse an dem Aurelius bemerkt. Vielleicht sollte ich später einmal mit ihm sprechen und ihn direkt fragen, wie er zu einer Verbindung mit den Aureliern stand.


    "Ja, das ist mein erstes Rennen, Aber ich fürchte, ich kann nicht die Gleiche Begeisterung dafür aufbringen, wie mein Vetter. Aber vielleicht gelingt dir es ja, mir diesen Sport etwas schmackhafter zu machen", entgegnete ich ihm lächelnd.

  • In der dritten Runde schließlich war der Vorsprung von Parsidas dahingeschrumpft. In der ersten Wende konnte er seine Führungsposition noch verteidigen, aber auf der langen Gerade schließlich zog Corbis mit seinen Pferden an ihm vorbei. Auch Gisco setzte zum Angriff an, konnte aber vor der zweiten Wende nicht an ihm vorbeiziehen. Mit einem geschickten Manöver machte Parsidas den Weg zu und verhinderte so ein Überholmanöver, aber schon auf der Zielgeraden machte Gisco deutlich, dass dies nicht der letzte Versuch bleiben würde.

    Auch Chares hatte aufgeschlossen und war kaum eine Wagenlänge hinter Parsidas. Ihm folgte dichtauf Scorpus Secundus, der sich ebenfalls noch Siegchancen ausrechnete.

    Dahinter lieferten sich Archymelus und Olophernes ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem mal der eine, mal der andere vorne lag. Die Ziellinie überquerten sie in dieser Runde gleichzeitig.

    Craterus hingegen fuhr ab jetzt dem Feld hinterher. Seine Pferde konnten mit den geübten Tieren der großen Factiones nicht mithalten, aber er bemühte sich redlich, nicht zu weit zurückzufallen und wenigstens halbwegs den Anschluss zu halten. Nicht zuletzt, um den großen Factiones zu zeigen, dass in ihm auch ein Wagenlenker steckte, der einen zweiten Blick wert war.


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  • "Ja, das ist mein erstes Rennen, Aber ich fürchte, ich kann nicht die Gleiche Begeisterung dafür aufbringen, wie mein Vetter. Aber vielleicht gelingt dir es ja, mir diesen Sport etwas schmackhafter zu machen", entgegnete ich ihm lächelnd.

    Ich lachte leise. Denn auch wenn sie es nicht aussprach hatte sie scheinbar gedacht, dass ich sie nicht bemerken oder beachten würde. Als ob man eines von beiden könnte. Aber der Stachel der Ablehnung des Tiberius schien tief zu sitzen. Hm ich sollten den Kerl wohl doch mal zu einen Kampf herausfordern und verprügeln. Obwohl eigentlich musste ich ihm ja dankbar sein. Na ja aber die Gelegenheit sich mit dem Kerl zu messen würde schon noch kommen und ich glaube die Claudia würde es bestimmt begrüßen, wenn ich dem Caudex mal eine mitgab. „Nun wenn es dich so freut, dann bin ich mehr als glücklich, dass ich dich entdeckt habe.“ Ja ich hatte ja auch Ausschau gehalten. Nicht auszudenken, wenn ich dieses Treffen verpasst hätte. Solche Gelegenheiten ergaben sich nicht oft. Wieder lies ich mein leise harmonisches Lachen erklingen und ich beugte mich weiter zu der Claudia und flüsterte ihr verschwörerisch zu. „Nun ich muss gestehen. Ich weiß nur, dass das Pferde mit Wagen 7 Runden im Kreis fahren und wer als erste durchs Ziel fährt ist der Sieger. Ich persönlich kann mich eher für Gladiatorenkämpfe begeistern. Zwei Mann gehen in die Arena und liefern sich einen guten Kampf, der bessere Kämpfer gewinnt.“

    Ja das war irgendwie spannender fand ich. Also besser als den Wagen zuzusehen wie sie im Kreis fuhren. Spannung baute sich da bei mir nun wirklich nicht auf. Ich war heute auch nur wegen meines Onkels und wegen der Claudia hier. Sonst häte ich mich wohl eher vor dieser Veranstaltung gedrückt.

    Ich schenkte der Claudia ein Lächeln und einen tiefen Blick aus meinen Augen, bevor ich ihr verschwörerisch zuzwinkerte. „Aber verrate das keinem.“

  • Ich schaute unterdessen wie gebannt auf die Wagen, die unten fuhren, um nicht zu Helena schauen zu müssen. Wollen tat ich es schon. Verdammt! Und da tat ich es schon wieder. Sie saß noch immer neben dem nun sittsamen Glaubcon, der aussah wie ein Heimchen. Aufgerichtet, mit den Händen züchtig auf den Oberschenkeln. Helena war durcheinander. Sie schaute hier und da und dann... dann!? Zu mir! Ich lächelte ihr zu, lupfte eine Augenbraue und winkte dann, ehe ich auf den Platz neben mir deutete. Sie schüttelte den Kopf und rümpfte ihre hübsche Nase. Dann sah sie wieder weg. Total mit Absicht. Ich verzog nun den Mund und schnaubte. Blöde Liebe. Musste das so kompliziert sein? Nur was sollte ich machen? Lief ja nix. Würde es so wohl auch nie. Ich sah dann zu Morrigan. Ob ich sie noch mal küssen sollte? Besser nicht, sonst gäbe es die zweite Ohrfeige. Oder schlimmeres. Ne, ne. Ich sah wieder auf die Bahn. Sonderlich interessant war es gerade nicht. Wegen Helena.

  • Ein paar Schritte in der Pause hatten gut getan. Calvus setzte sich wieder auf seinen Platz. Das Finale ging in die dritte Runde. Es ging unheimlich eng zu. Das bis jetzt kein Wagen verunglückte, das war wohl dem fahrerischen Können geschuldet. Konzentriert sah Calvus seinem Favoriten auf der Bahn zu. Gisco machte sich gut. Er hatte ein gutes Gefühl was das Ergebnis dieses Finales werden könnte.

    Die Atmosphäre im Stadion war unbeschreiblich. Calvus hoffte jetzt öfter das Vergnügen zu haben, zu einem Rennen gehen zu können. " Los Gisco, zeig's den weißen und dem Grünen." murmelte er. Es hielt ihn wieder nur kaum auf dem Sitz.

  • Corbis war auch in der vierten Runde weiter vorn und trieb seine Pferde an, um sich vor den anderen halten zu können. Die folgten aber dichtauf. In der ersten Wende versuchte Parsidas noch einmal, sich den führenden Platz zurückzuholen, kam aber nicht an dem Goldenen vorbei. Gisco aber nutzte diesen Angriff geschickt für sich, so dass er direkt nach der Wende auf die Innenbahn schwenkte und direkt hinter Corbis an dem weiter außen fahrenden Parsidas vorbeiglitt.

    Man hörte wildes Schreien und Peitschenknallen, aber Parsidas konnte auf der Geraden nicht mehr angreifen und musste nun auch acht geben, dass Chares weiter hinter ihm blieb. Der Fahrer der Weißen versuchte ebenfalls in der zweiten Kehre sein Glück, kam aber nicht an dem Grünen vorbei.

    Direkt hinter ihm lieferten sich Scorpus Secundus und Olophernes weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem mal der eine, mal der andere die Nase vorne hatte. Beide schlossen sie dicht zu Chares auf. Hinter ihnen zurück blieb Archymelus, der war noch immer den Anschluss hielt, aber nicht mehr dazu kam, anzugreifen.

    Craterus war noch ein Stück weiter zurückgefallen. Seine Pferde schnauften und schnaubten, aber er konnte nicht noch mehr aus ihnen herausholen, als sie schon gegeben hatten.


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  • Das Rennen lief. Nicht ganz zur Zufriedenheit von Servius. Dafür schwebte ihm förmlich eine kleine Entschädigung in die Hände. Das rote Tüchlein mit dem die junge Aurelia das Finale gestartet hatte. Wie einen Schatz verbarg er es in seiner Tunika und sah den Wägen zu , wie sie ihre Bahnen zogen. Die Fahrer seiner Factio lagen wirklich nicht schlecht. Gisco hatte aufgeholt und sich nach vorn geschoben. " Gib dem Grünen die Peitsche Gisco." rief er in den Trubel auf den Rängen. Alle feuerten sie ihre Factio an oder einzelne Fahrer. Der Staub setzte sich nicht mehr und stand über der Bahn. In der siebten Runde wurde es richtig schwer sich richtig zu orientieren. Servius überlegte sich, ober sich bei der Purpurea einschrieb. Nachfragen kostete nichts, nur ein Schreiben an den Dominus Factionis fertig machen und dann abwarten.

  • Chares war noch immer gut im Rennen und Atticus fieberte in jeder Sekunde mit. Aber das erste Mal jubelte er tatsächlich, als Corbis den Grünen überholte. “Da, siehste! Euer Goldener zeigt's dem grünen!“ stieß er Massa an.

    Als eine Runde später auch Gisco von der Purpurea vorbeizog, entfuhr ein weiterer Begeisterungssturm dem jungen Pompeier. “Los, Chares! Was die zwei schaffen, schaffst du auch! Zeig dem stinkenden Grünen, wie man richtig fährt!“ brüllte er mit zum Trichter geformten Händen vor dem Gesicht, auch wenn er wusste, dass Chares ihn wohl trotzdem nicht würde hören können.


    Hinter ihm auf den Rängen hatte der weiße Block angefangen, sich mit den anderen Factiones für ein kleines Fragespiel zusammenzuschließen. Und so schallte es über die Ränge:


    Was ist grün und stinkt nach Fisch?

    Die Praesina!

  • Nachdem sie nun an Parsidas vorbei waren, lieferten sich Gisco und Corbis einen erbitterten Zweikampf. Peitschen knallten nicht nur auf die eigenen Pferde, sondern durchaus auch mal auf den gegnerischen Auriga ein. So gingen sie am Ende der fünften Runde beinahe gleichzeitig über die Ziellinie, mit nur einem hauchdünnen Vorsprung von Gisco zu diesem Zeitpunkt.

    Dahinter wurde Parsidas noch agressiver. Er versuchte, die anderen Fahrer hinter sich zu halten und gleichzeitig den Anschluss nicht zu verlieren. Immer wieder schnitt er Chares so den Weg ab, um ihn am Überholen zu hindern. Irgendwann aber hatte der junge Fahrer der Weißen einen Ansatzpunkt gefunden und gab seinen Pferden die Peitsche. Auf der Geraden zogen sie an Parsidas vorbei. Dieser schlug nach Chares, der die Peitsche aber auffing und festhielt. Eine Zeitlang fuhren sie so dicht nebeneinander her, während Parsidas versuchte, seine Peitsche zurück zu bekommen und Chares sie erbittert festhielt. Die zweite Kehre nahte und beide Fahrer mussten eine Entscheidung treffen. Chares traf sie wohl etwas schneller, denn er ruckte heftig an der Peitsche und hatte sie so Parsidas entrissen. Das Ding flog hinter ihm in den Sand. Jetzt war er vorbei und Parsidas trieb seine Tiere nurmehr nur mit dem Zügel noch an.

    Dahinter befanden sich Olophernes und Scorpus Secundus weiterhin im Zweikampf, der die Pferde beider Wagen wohl zu Höchstform anspornte. Sie schlossen bis zu Parsidas auf und gingen auch in dieser Runde fast Zeitgleich über die Ziellinie.

    Dahinter folgte Archymelus, dessen Pferde schon deutlich schnaubten. Er hielt noch den Anschluss, aber die Wetten auf seinen Erfolg wurden deutlich weniger.

    Das Schlusslicht bildete nach wie vor Craterus, der gut abgeschlagen darum kämpfte, nicht am Ende noch überrundet zu werden.


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  • Nero hielt die Hand seiner Verlobten und nachdem nun beide Fahre im Finale waren und sich auch gut schlugen hielt es ihm kaum noch auf dem Sitz. „Los komm schon Chares du schaffst das.“ Ja ein Sieg war nach Atticus Aussage unwahrscheinlich, aber Nero hoffte dennoch darauf. Aber auch ein zweiter Platz um welchen Chares jetzt kämpfte wäre für die Albata schon ein riesiger Erfolg auch der zweite Fahrer Olophernes lag in einer aussichtsreichen Position. Wenn beide Fahrer einen guten Platz einfahren würden, wäre das mehr als ein Achtungserfolg. Ja da war sie wieder die Erziehung. Man musste immer ganz vorne mitspielen. Nero sah nicht nur das rennen, er beobachtete auch was man verbesser konnte. Leise sagte er zu Corvina. „Es sieht gut aus und mit etwas Glück schafft Chares den zweiten Platz und wenn ein Wunder geschieht siegt er heute.“ Ein Lächeln huschte über Neros Gesicht, als er das sagte.

  • Corvina lächelte verlegen, während sie beobachtete, wie Nero sich mehr und mehr für das Rennen begeisterte. Schließlich spornte er seinen Fahrer sogar verbal an, auch wenn Corvina bezweifelte, dass man das über den Krach des Stadions hinweg unten bei den Wagen hören könnte.

    Sie hörte aufmerksam zu, was ihr Verlobter zu Chares zu sagen hatte, und lächelte ihn an. Er wirkte so freudig und gelöst. “Dann hoffen wir, dass dieses Wunder geschieht“, erwiderte sie sein Lächeln und sah dann wieder hinunter zu den Wagen. Kurz runzelte sie die Stirn. “Ist es erlaubt, den anderen Fahrer zu schlagen? Und ihm die Peitsche zu entreißen?“ Corvina war sich nicht sicher, welche Regeln es gab. Aber zumindest schien niemand dagegen Einspruch zu erheben und wenn sie die Stimmung des Publikums richtig deutete, schien ihm dieses Manöver zu gefallen.

  • Gebannt hatte Domitilla das zweite Vorrennen verfolgt, bei dem auch Parsidas, der Fahrer der Praesina am Start war. Sie fieberte mit jedoch vermied sie, ihre Begeisterung laut herauszuschreien, wie es das einfache Volk zu pflegen tat. Stattdessen schwenkte sie, wenn auch nicht überschwänglich ihre Fähnchen, um trotz allem keinen Zweifel zu lassen, welche Factio die Flavier unterstützten.

    "Oh, sieh nur Maecenas! Parsidas gewinnt!! Er gewinnt! Jaaa, er hat gewonnen!" jubelte Domitilla. Glücklicherweise wurde sie schnell wieder Herrin über sich selbst und fand zurück zur Contenance. Kurz bevor ihr Favorit seinen Wagen als erstes über die Ziellinie gefahren hatte, war es ihr Neffe, der ihr eine Frage gestellt hatte. Nun ja, bevor das Hauptrennen begann, konnten sie noch etwas plaudern. Über die Zeit nach dem Rennen hatte sie sich noch keinerlei Gedanken gemacht. Sie war für alles offen. Vielleicht hatte ihr Neffe eine Idee. Im Notfall konnte aber Attalus auch noch etwas aus der Küche zaubern. "Nein, ich habe noch nichts geplant. Es sei denn, es ergibt sich noch etwas." Auch sie warf einen kurzen Blick zu den Patriziern hinüber. Früher oder später würde sie eine Cena geben müssen, damit ihre beiden jungen Verwandten in ihren Kreisen Anschluss fanden.

    "Wegen deines zukünftigen Patrons sollten wir uns unbedingt schon bald unterhalten Maecenas. Wir müssen auch mit Marciana sprechen. Sie braucht einen standesgemäßen Ehemann. Das habe ich ihrer Mutter versprochen. Wie wäre es, wenn wir uns morgen zur Cena treffen und alles besprechen?"

    Besser morgen als jetzt! Denn die Wagenlenker begannen sich schon wieder aufzustellen. Auch diesmal schien ihr Favorit die Nase vorne zu haben


    Ich schaute auf die Wagen, die auf dem Rund dahin stieben. Ich lächelte, als meine Tante sich freute, dass der Parsias wohl nun das Rennen machte. Ich klatsche, als er es schließlich auch tat, jedoch ohne große Emotionen dabei. Dann wendete ich mich wieder meine Tante zu. "Dann warten wir ab, was der Tag noch bringt." Das sagte ich sowohl zu der Möglichkeit sozialer Interaktion, als auch zu dem Rest dieses Rennens. Noch waren wir ja hier und es würde auch noch eine Weile andauern. Ich rückte meinen Umhang zurecht, denn es war wirklich ein wenig frisch, was mich aber nicht sonderlich stören sollte. Dann waren meine Gedanken wieder bei meinem Patron, welchen ich mir noch zulegen musste. "Es gibt noch eine Menge zu tun," sagte ich dann und nickte. Marciana würde wirklich einen Ehemann brauchen. So dringend wie ich eben einen Patron. "Eine Cena ist eine gute Sache. Ich habe Marciana heute morgen beim Frühstück gesehen und mich mit ihr unterhalten. "Sie scheint ein sehr netter Mensch zu sein." Ich seufzte. "Sie wird sicher einen guten Ehemann finden. Doch lass' uns darüber morgen reden." Ich schwenkte meine Blicke hin zu den anderen Logen und versuchte mir die Gesichter der anderen patrizischen Anwesenden einzuprägen. "Ich werde sie mir alle merken müssen," erklärte ich dann. [color=blue]"Das ist der Nachteil vieler Reisen. Man kennt niemanden, wenn man zurück kommt." Schwermut lag nicht in meiner Stimme, jedoch eine feine Spur des Bedauerns. Freunde hatte ich hier auch keine, was ein Umstand war, den ich ebenso ändern musste. Doch ich war lange allein, in wechselnen Gruppierungen. Auch dies war eine gute Erfahrung, auch wenn sie gerade hier nun nichts nützte. Verdammte Sesshaftigkeit. Aber ich würde mich schon daran gewöhnen.

  • Nun ohne Peitsche war Parsidas eines seiner wichtigsten Instrumente beraubt. Seine Pferde ließen sich nicht mehr so antreiben, als dass er den verlorenen Platz zurückgewinnen konnte. Nun kamen auch Scorpus Secundus und Olophernes heran und schlossen zu ihm auf. Parsidas versuchte noch, sie hinter sich zu halten, aber auf der langen Gerade zogen beide Wagen schlussendlich doch an ihm vorbei. Bis zur Ziellinie konnte er nur gerade so eben noch zu den anderen wieder aufschließen.


    Vorne lieferten sich Corbis, Gisco und Chares einen erbitterten Kampf um den ersten Platz. Mal hatte der eine eine Nasenlänge Vorsprung, mal der andere. Die Ziellinie überquerten die drei Fahrer fast gleichzeitig und gingen wild fluchend und aggressiv in die letzte Runde.




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  • Ich lachte leise. Denn auch wenn sie es nicht aussprach hatte sie scheinbar gedacht, dass ich sie nicht bemerken oder beachten würde. Als ob man eines von beiden könnte. Aber der Stachel der Ablehnung des Tiberius schien tief zu sitzen. Hm ich sollten den Kerl wohl doch mal zu einen Kampf herausfordern und verprügeln. Obwohl eigentlich musste ich ihm ja dankbar sein. Na ja aber die Gelegenheit sich mit dem Kerl zu messen würde schon noch kommen und ich glaube die Claudia würde es bestimmt begrüßen, wenn ich dem Caudex mal eine mitgab. „Nun wenn es dich so freut, dann bin ich mehr als glücklich, dass ich dich entdeckt habe.“ Ja ich hatte ja auch Ausschau gehalten. Nicht auszudenken, wenn ich dieses Treffen verpasst hätte. Solche Gelegenheiten ergaben sich nicht oft. Wieder lies ich mein leise harmonisches Lachen erklingen und ich beugte mich weiter zu der Claudia und flüsterte ihr verschwörerisch zu. „Nun ich muss gestehen. Ich weiß nur, dass das Pferde mit Wagen 7 Runden im Kreis fahren und wer als erste durchs Ziel fährt ist der Sieger. Ich persönlich kann mich eher für Gladiatorenkämpfe begeistern. Zwei Mann gehen in die Arena und liefern sich einen guten Kampf, der bessere Kämpfer gewinnt.“

    Ja das war irgendwie spannender fand ich. Also besser als den Wagen zuzusehen wie sie im Kreis fuhren. Spannung baute sich da bei mir nun wirklich nicht auf. Ich war heute auch nur wegen meines Onkels und wegen der Claudia hier. Sonst häte ich mich wohl eher vor dieser Veranstaltung gedrückt.

    Ich schenkte der Claudia ein Lächeln und einen tiefen Blick aus meinen Augen, bevor ich ihr verschwörerisch zuzwinkerte. „Aber verrate das keinem.“

    Ein schüchternes Lächeln kam über meine Lippen, als ich ihn so ansah, ja fast schon anhimmelte. Er war ein stattlicher Mann, von standesgemäßer Herkunft, er hatte Humor und ich konnte mich gut mit ihm unterhalten. Alles andere, was für eine Ehe noch wichtig war, würde mit der Zeit kommen, wenn es denn überhaupt dazu kam.

    Wieder erklang sein leises Lachen, nachdem ich ihm gestanden hatte, dass ich nichts von Wagenrennen verstand. Ihm schien es genauso zu gehen, so hatte er es mir jedenfalls zugeflüstert. Viel lieber dagegen mochte er Gladiatorenkämpfe. Jedoch musste ich da auch passen. Mein Vater hatte mich dazu nie mitgenommen, da er der Meinung war, die geziemte sich nicht für ein junges Mädchen.

    Als er mich dann so ansah und lächelte, konnte ich in seine braunen Augen sehen, was in mir ein seltsames Gefühl entfachte, was mich verunsicherte weil ich es zuvor noch nicht kennengelernt hatte. Es war, als lief ein Schauer über meinen Rücken Wieder zwinkerte er mir zu und ich erwiderte es mit einem verlegenem Lächeln, da ich mich schämte, ihm meine Gefühle zu offenbaren." Ich werde es keinem verraten!", versicherte ich ihm flüsternd.

    Es war mir ja fast schon peinlich, denn ich konnte meine Blicke nicht von ihm lassen. Tante Marcella war zwar in unserer Nähe, jedoch zog sie es vor, sich mehr auf das Treiben auf der Rennbahn zu konzentrieren. "Was glaubst du, wird es uns gestattet werden, miteinander die Ehe einzugehen?" Wäre Maecenas nun hier gewesen, hätte ich mit Sicherheit seine Antwort erahnen können. Bei Calvus war das etwas anderes. Er schien zwar in manchen Dingen recht aufgeschlossen, doch wie er zu einer Verbindung mit den Aureliern dachte, konnte ich nicht eindeutig sagen.


  • Ich lächelte. „Gut zu wissen , das du Geheimnisse bewahren kannst.“ Sagte ich und schenkte ihr ein warmes Lächeln, dass Frauenherzen höherschlagen ließ. Ich strich ihr einmal sanft über die Hand. „Nun das hoffe ich. Mein Onkel jedenfalls hat signalisiert, dass er interessiert daran wäre, wenn unsere Familie sich endlich wieder näher verbunden wären.“ Sagte ich denn ja ich hatte natürlich mit dem Onkel darüber gesprochen und dieser Zwist zwischen den Familien war für keine gut. Zumal wohl kaum noch einer sich an den wirklichen Grund dafür erinnern konnte. „Ich hoffe, das diese Bereitschaft auch bei deiner Familie vorliegt. Denn es wäre doch zu schade, wenn wir – wo wir uns doch so gut verstehen – wegen eines alten unbedeutende Zwistes nicht den Bund der Ehe eingehen dürfte. Ich würde das wirklich sehr bedauern.“ Sagte ich und setzte meine berühmt berüchtigten Hundeblick auf, der selbst meine gestrenge Mutter immer zum schmelzen gebracht hatte. „Vielleicht ist es an uns unseren Verwandten und Tutoren ins Gewissen zu Reden, das einen Ehe zwischen unseren Familien für beide von Vorteil wäre.“ Sie war genau so offen wie ich und von daher traute ich ihr schon zu ihre in dem Fall dann wohl unsere Interessen durchzusetzen. Ich wechselte nun aber das Thema. „Ich freue mich schon auf die Hochzeit meiner Cousine und soll ich dir sagen warum?“ Ich sah sie fragend an um die Spannung ein wenig zu erhöhen und flüsterte dann leise. „Weil wir uns dort wiedersehen werden.“ Begleiten wurden meine Worte von einem Streicheln über ihren Handrücken. Denn ja so eine Hochzeit bot auch immer die Gelegenheit sich etwas von den anderen abzusetzen und unter nicht so vielen auf einen gerichteten Augen miteinander zu reden. Leider wurde nun auch schon das Hauptrennen angekündigt. Ich machte ein trauriges Gesicht. „Oh das heißt ich muss dich wohl zu deinem Verwandten zurückbringen.“ Sagte ich und schlug den Weg zu ihren Plätzen ein. „Vielleicht gestattet es dein Verwandter ja, das ich das Hauptrennen von euren Plätzen aus mitverfolgen kann?“ Ja denn so schnell wollte ich mich noch nicht verabschieden.

  • Der Dreikampf um die Spitze wurde erbittert geführt. In die erste Wende ging Chares als erstes, dichtauf gefolgt von Gisco und Corbis. Auf der langen geraden aber musste er die Führung dann dem Fahrer der Purpurea überlassen, der in diesem Rennen die Pferde mit dem längsten Durchhaltevermögen hatte. Fast gleichzeitig gingen alle drei Wagen in die zweite Wende. Corbis erwischte die Kurve am günstigsten und trieb seine Pferde so eng um die Kurve, dass die anderen beiden sich dem fahrerischen Können fast geschlagen geben mussten. Dennoch versuchten sie es eindringlich. Die Pferde der Albata hatten hierbei ein klein wenig mehr Kraftreserven übrig. Mit nicht einmal einer halben Wagenlänge rauschte Corbis als erstes durchs Ziel, vor Chares. Gisco hatte auf der langen geraden wohl zuviel gegeben, seine Pferde hatten auf der Zielgeraden nicht mehr mithalten können und er belegte den dritten Platz.


    Dahinter hatten Olophernes und Scorpus Secundus den glücklosen Parsidas hinter sich gelassen und kämpften weiter um den vierten Platz. Olophernes schien durch den Erfolg seines Teamkameraden beflügelt und trieb seine Pferde ein letztes Mal voll an. Auf der langen geraden setzte er sich so schließlich vor Scorpus Secundus und kam als erstes in die zweite Kurve. Er hielt diesen Vorsprung bis ins Ziel und wurde so vor dem blauen Fahrer vierter. Dahinter kam Parsidas, der sich noch vor Archymelus halten konnte, aber mehr auch nicht hatte verhindern können.

    Als Schlusslicht schließlich beendete auch Craterus noch stolz seine Runde, obwohl er fast eine Runde Rückstand am Ende gehabt hatte. Dennoch fuhr er mit stolz erhobener Faust über die Ziellinie, denn immerhin hatte er es bis ins Finale geschafft.


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