Jabel gab uns eine mündliche Beschreibung des Weges bis zur Prostas Bene Attar, die im Tetartos III lag und ließ uns auf der Agora zurück, da er noch einige Geschäfte zu erledigen hatte. Er würde erst in einigen Tagen den Onkel aufsuchen.
Die Agora sah nicht ganz so aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte: Nämlich attischer; bevölkert von edlen Männern im Chiton oder auch Toga, die tiefgründige Gespräche führten und politische Reden hielten. Die Agora von Palmyra glich jedoch eher einer beliebigen Karawanserei in Ktesiphon; überall Händler und Tiere. Ich war nur etwas erstaunt, doch wie musste dieser Tumult von Menschen auf meine Nilofer wirken, die nie aus den königlichen Gärten herausgekommen war?
Ich war entschlossen, alles phantastisch zu finden, besonders den Geruch der Freiheit, der allerdings mehr dem von Kameldung glich.
Auf Koine fragte ich einen Passanten, der mir einheimisch genug aussah, nach dem Weg in das richtige Tetartos. Das Problem war dann, dass der Mann das Viertel unter diesem Begriff nicht kannte. Mit der Hilfe einiger Müßiggänger kamen wir zu der Lösung, dass sie es gemeinhin Komare nannten, es lag im Osten.
"Komare also ist das Ziel", lächelte ich meiner Nilofer zu und hielt ihr die Hand hin, um sie zu führen und zu stützen. Ich legte den Kopf in den Nacken, schaute in den tiefblauen Himmel. Hier würde uns Mithridates nicht aufstöbern.:
"Wie fühlst du dich? Es ist überwältigend, nicht?!"
Ein Junge, der meine Frage mitbekommen hatte, löste sich aus dem Schatten der Mauer und kam auf uns zu:
"Chairete Fremde, ich heiße Hashash, nennt mich Hagias.", sagte er auf Griechisch: "Wenn ihr es wünscht, zeige ich euch gerne den Weg zum Wohnsitz der edlen Bene Attar. "
Ich warf Nilofer einen Blick zu. Sollten wir das Angebot annehmen?
O eutopia !