Als die Arbos im Hafen von Ostia einlief, waren die Gefühlslagen von Gaius und Antoninus - abgesehen von der Freude alsbald das ruhmreiche Rom zu sehen -, recht unterschiedlich. Antoninus hatte sich auf der Überfahrt mit einigen der Seeleute angefreundet, war diesen tatkräftig zur Hand gegangen und hatte einiges über das Handwerk an Bord eines Schiffes gelernt. Insbesondere die Nacht als das Meer seine raue, ungestüme Seite zeigte, hatte sich tief in das Gedächtnis des Servus eingeprägt. So zeigten die Götter wohl den Menschen wie klein und unbedeutend sie doch waren und das galt letztlich für alle. Vom niedersten Sklaven, bis hin zum höchst Wohlgeborenen. Ganz anders hatte Gaius die Überfahrt, die er sehr oft über den Rand des Schiffes geneigt verbracht hatte, in Erinnerung. Die Seeleute waren recht rüpelhaft und wenig unterhaltsam. Das Leben an Bord des Schiffes war öde und zu allem Überfluss hatte man während des Sturms entschieden, allen überflüssigen Ballast von Bord zu werfen. Und dazu zählte auch die mitgeführte Kleidung des Gaius - ausgenommen jener die er am Leibe trug-, welcher inzwischen für sein Empfinden ebenso erbärmlich roch, wie seine von den Strapazen in Mitleidenschaft gezogene Kleidung aussah. An die erhebliche Verspätung wollte der junge Römer dabei erst gar nicht denken.
"Antoninus!", rief Gaius seinen Leibsklaven zu sich.