"Du kannst ihn gerne halten, wenn Sonnmar damit einverstanden ist", erwiderte ich der jungen Furius- Ehefrau freundlich, jedoch bestimmt.. Ich würde ja merken, wie Sonnmar auf Sextilla reagierte, und wenn er anfangen würde, zu weinen oder sich unwohl zu fühlen, würde ich ihn nicht zwingen. Ich lächelte meinr Fridila zu:
"Das Meer halte ich für eine gute Idee, meine Fridila" Ich sah meiner Frau tief in die Augen. Welch schöne Stunden hatten wir am Meer verbracht, und im Meer mit den heiteren Nymphen, die viel freundlicher waren als die doch etwas unheimlichen Nixen aus den kühlen germanischen See. Jetzt war wieder Sommer, und wieder würden uns die blaugrauen Fluten umspielen. Doch diesmal waren wir zu dritt...
Doch dann klopfte es, und ein Fabriciussohn kündigte Stellas Cousin an. Also war der Furius doch nicht nach Brundisium aufgebrochen, sondern wollte hier übernachten. Aber weshalb war er nicht mit Sextilla hergekommen? Hatte er etwa seine junge Frau als Vorhut geschickt?
Ich hätte es passend gefunden, hätte mich Furius Saturninus mit Sonnmar auf dem Arm angetroffen, aber in seinem Alter war es die Mutter, die über ein kleines Kind bestimmte. Und wenn Stella sagte, dass er ins Kinderzimmer sollte, war das bestimmt das Beste. Ihr vielsagender Blick traf mich, und ich dachte: Sollte es wieder Streit geben, dann tat das unserem Sohn bestimmt nicht gut. Ich wollte auch, dass Sonnmar seine Familie liebte und keine Angst vor seinem Onkel hatte, dem ersten männlichen Verwandten von der römischen Seite, den er kennen lernen würde.
So trug ich Sonnmar zu Lyda und Rhea ins Kinderzimmer zurück. Jetzt erst verzog er sein kleines Gesicht. Er hatte bei seiner Mama und vielleicht auch bei der neuen interessanten Besucherin bleiben wollen. Ich bemerkte, dass Sonnmar sich nicht fürchtete, im Gegenteil.