Kara stockte in der Bewegung, mit der sie sich grade ein paar Oliven herauspicken wollte, und sah Flamma einen langen Augenblick lang forschend an. Hatten sie das Thema nicht schon genau nach der Feier gehabt? Und hatte sie ihm nicht erklärt, dass daran auch so viele andere Dinge hingen, unter anderem ihr Verhältnis zum Tiberier und auch ihre Ehe? Aber war es das? War das der Grund, weshalb er mit ihr essen gehen wollte oder shoppen? Um sie milde zu stimmen und eine Szene zu vermeiden?
Sie nahm die Hand wieder runter und atmete etwas schneller als normal, aber bemüht, jetzt nicht auszurasten. Was hatte sie denn erwartet? Sie hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde, dass er sie verlassen wollte. Sie hatte nur nicht gedacht, dass er es so verpacken würde, als wäre das ein Segen für sie, weil sie doch frei sein wollte. Sie musste kurz schlucken, um ihre Gefühle dort zu lassen, wo sie hingehörten, aber nein, sie würde ihm ihren Schmerz nie mehr schenken. Sie würde bei ihm nie mehr schwach und verletzlich sein. Das hatte sie sich geschworen.
“Und worüber soll ich dann reden? Ob er eine schöne Mietwohnung für mich hat, in der ich unterkommen könnte, wenn er mich freilässt?“ Ja, vielleicht war es etwas spitzer und weit weniger gleichgültig, als Kara gerne gewollt hätte, aber ganz konnte sie auch nicht aus ihrer Haut.