Beiträge von Kalypso

    - Winter im Herzen -

    Kalypso et Claudia Marcella


    Schweigend knetete die Thrakerin den Nacken- und Schulterbereich ihrer Domina. Und übte mehr Druck aus,wenn sie die verhärteten Muskeln unter ihren Fingern fühlte. Die Claudia mutete sich eindeutig zu viel zu, durchzuckte es Kalypsos Gedanken. Jedoch würde sie diese Gedanken für sich behalten und konzentrierte sich stattdessen auf ihre schlanken Finger, die mit stetiger Gleichmäßigkeit die verspannte Muskulatur lockerten.


    Das Lob ihrer Domina ließ die Sklavin leicht lächeln und eine zarte Röte stahl sich auf ihre Wangen.


    “Deine angespannte Muskulatur ist ein deutliches Zeichen von Stress Domina. Auch deine immerwährenden kalten Hände.“


    Als gut gemeinter Ratschlag entwichen diese Worte den Lippen der Thrakerin. Während sich ihre Finger vorsichtig gegen die Schläfen ihrer Domina betteten und kreisende Bewegungen vollführte. Dabei behielt Kalypso ihre Domina genauestens im Blick, damit ihr auch keine einzige Regung entging.


    Die Frage nach der Saturnalienfeierei überrumpelte Kalypso sichtlich. Während sich die Röte auf ihren Wangen intensivierte.


    “Ich habe die Saturnalien genossen Domina.“


    Antwortete Kalypso auf die neugierige Nachfrage ihrer Domina. Weitere Details würde sie jedoch nicht preisgeben. Dies würde Grians und ihr kleines Geheimnis bleiben.


    Das sich die Hände ihrer Domina für einen kurzen Augenblick an ihre Beine legte, ließ Kalypso in ihrer Massage nicht innehalten. Lediglich ihr Schmunzeln wurde für einen kurzen Augenblick durchtriebener, als sie sich leicht näher beugte.

    - Winter im Herzen -

    Kalypso et Claudia Marcella


    Tatsächlich musste die Thrakerin nicht lange auf ihre Domina warten. Denn in der Zwischenzeit hatte sich der Duft des warmen Gewürzweins im cubiculum der Claudia ausgebreitet. Auch Kalypso schnupperte kurzzeitig in der Luft. Denn der Duft nach Zimt und Nelken ließ Kalypso lächeln.


    “Ja Domina. Ich habe diesem Gewürzwein eine Prise Zimt und etwas Nelken beigefügt. Ich finde diesen Duft betörend.“


    Erwiederte die Thrakerin und goss etwas Gewürzwein in den Becher. Diesen stellte sie in Reichweite ihrer Domina und bemerkte mit belustigter Miene wie sich ihre Domina auf den Bauch rollte.


    “Dieser Gewürzwein soll dich von innen wärmen Domina.“


    Fügte Kalypso erklärend hinzu. Bevor sie sich einem kleinen Tischchen näherte, auf dem sich eine Wasserschale befand. Vorsichtig wusch sie sich in der Schale ihre Hände und trocknete sich diese an dem bereit gelegten Tuch ab. Das Tuch faltete sie anschließend wieder und legte jenes neben die Wasserschüssel.


    Erst dann näherte sie sich dem Bett, auf dem es sich die Claudia gemütlich gemacht hatte und knetet ihre Finger. Schließlich wollte sie ihre Domina nicht durch ihre kalten Finger erschrecken.


    Zart bettete die Thrakerin ihre Finger schließlich auf den Kopf ihrer Domina und begann mit ihrer Massage. Diese fiel nicht zu sanft, aber auch nicht zu forsch aus. Auch die Nacken- und Schulterpartie vergaß die Sklavin nicht.

    - Winter im Herzen -

    Kalypso et Claudia Marcella


    Das unwohle Gefühl ihrer Domina war der Thrakerin nicht verborgen geblieben. Sodass sich die Sklavin die leise Frage stellte was ihre Domina innerlich quälte. War es lediglich eine Erkältung, oder hatte sich ein Schatten auf ihre Seele gelegt, der sie langsam vergiftete? Bei diesem Gedanken spürte selbst Kalypso wie es ihr eisig den Rücken hinab rieselte und sie sich über ihre Oberarme rieb. Ihre Domina durfte sich einfach nicht zu sehr anstrengen und Aufregung war offensichtlich Gift für ihren Körper. Vielleicht sollte sie die kälteren Monate an einem wärmeren Ort verbringen? Kalypso würde es erfreuen. Diese Gedanken behielt die Thrakerin jedoch für sich. Stattdessen lenkte sie ihre Schritte in Richtung der claudischen culina, um von dort eine Kanne wärmenden Gewürzweins und einen Becher zu organisieren. Bestimmt waren auch noch einige ihrer selbst gebackenen Plätzchen übrig geblieben. Diocles hatten diese zumindest geschmeckt. Bei dem Gedanken an den sergischen Sklaven huschte ein Lächeln über Kalypsos Lippen und ihr Herz pochte unwillkürlich schneller.


    Mit einer abrupten Kopfbewegung konzentrierte sie sich auf ihre Aufgabe und brachte das Tablett in das cubiculum ihrer Domina. Jetzt hieß es auf Domina Claudia Marcellas Rückkehr zu warten.

    Ein Brief an Diocles


    Seit ihrer letzten Begegnung hatte Kalypso immer wieder an Diocles denken müssen. Und so hatte die Thrakerin ihre Domina gebeten das sie eine Nachricht in die Casa Sergia senden durfte.


    Servus Diocles - Casa Sergia
    Roma | Italia



    Salve Diocles.

    Ich hoffe dir geht es gut. Meine Gedanken schweifen immer wieder in deine Richtung und erinnern mich an unser Gespräch. Ich würde mich freuen wenn wir uns bald wiedersehen würden. Meine Domina wird es bestimmt erlauben. Vielleicht zu einem Spaziergang in den Gärten oder bei einem Becher Gewürzwein in den Schenken? Die Entscheidung darüber überlasse ich dir.

    Auf bald.

    Vale Kalypso



    Seine Stimme kitzelte ihr Ohr und veranlasste das sich Kalypso nun doch zum innehlten zwang. Aber hatte er nicht noch vor kurzem gesagt das er noch so viel zu erledigen hatte? Schon sehr merkwürdig, befand Kalypso für sich im Stillen. Langsam drehte sie sich dann doch in Diocles Richtung und musterte ihn.


    “Du erreichst mich in der Villa Claudia, auf dem Mons Esquilinus, in der Regio V. Wenn mich meine Domina entbehren kann, dann können wir gerne einmal zusammen spazieren gehen Diocles.“


    Neutral gesprochen entwichen diese Worte den Lippen der claudischen Sklavin. Während sie ihr Gegenüber noch immer musterte.

    “Meine Domina behandelt mich gut Diocles.“


    Antwortete die Thrakerin auf seine fragenden Worte und beobachtete wie er einen der Kekse naschte. Hoffentlich schmeckten sie ihm.


    “Ich bin die Leibwächterin meiner Domina und beschütze sie.“


    Das sie bereits Kontakt mit den römischen Gesetzeshütern hatte verschwieg Kalypso. Stattdessen schenkte sie Diocles ein freundliches Lächeln.


    “Vale bene Diocles.“


    Murmelte Kalypso und wandte sich zum Gehen. Zurück zur Villa Claudia. Auch wenn ihr der Abschied etwas abrupt erschien.

    Ein kurzer Blick auf die Einladung ein Nicken. „Werte Claudia du kannst passieren.“ Die Sklavin jedoch wurde von den Wachen aufgehalten. „Du musst draußen bleiben.“ War die kurze nicht zu diktierende Anweisung.

    Für einen kurzen Augenblick verengten sich die Augen der Thrakerin, als sie tatsächlich von einer der Wachen daran gehindert wurde, den Palatium Augusti zu betreten.


    “Ich werde hier auf deine Rückkehr warten Domina.“


    Sprach Kalypso an die Claudia gewandt und trat sogleich einige Schritte zurück. Die Praetorianerwache sollte nicht den Eindruck bekommen das sich die Sklavin über geltendes Recht hinwegzusetzen gedachte. Auch wenn sie es schon interessierte wie der Augustus und seine Gemahlin residierten.

    Eine Einladung der Kaiserin

    Claudia Marcella kam am besagten Tag zum Palast, um ihr Projekt vorzustellen. Sie hatte sich sorgfältig gekleidet; ein strahlendweißes Kleid mit einem goldenen Gürtel und goldenen Spangen, darüber eine dunkelblaue Palla. Ihr Haar war aufgesteckt und sie trug einen Schleier.

    Kalypso, ihre treue Sklavin, begleitete sie. Sie trug eine ganz gewöhnliche braune Tunika.

    Geduldig wartete die Claudia mit dem Brief der Augusta, mit dem sie sich ausweisen wollte.


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    Zwei Schritte hinter ihrer Domina verharrte die Thrakerin mit gesenkten Kopf. Ihr athletischer Körper wurde von einer gewöhnlich, braunen Tunika verhüllt. Während ihr Blick höchst aufmerksam in sämtliche Himmelsrichtungen wanderte. Schließlich durfte ihrer Domina nichts geschehen. Auch wenn sie wusste das die Praetorianerwachen garantiert keinem Gesindel den Zutritt in den Palast gewähren würden. Aber sicher war nun mal sicher.

    Aus dem Augenwinkel erkannte Kalypso das sich nicht nur der neue Hausherr im Tablinum befand, sondern auch der claudische maiordomus und die junge Claudia Agrippina. Ohne eine Begrüßung oder dergleichen nahm Kalypso hinter ihrer Domina die von ihr gewünschte Position ein. Dabei hielt sie ihren Kopf gesenkt und ihre Finger hinter ihrem Rücken miteinander verschränkt. Und wurde entdeckt. Augenblicklich fiel der Blick des Hausherrn auf ihre Gestalt und wies ihr den Raum. Den Göttern sei Dank hatte in solchen Dingen immer noch ihre Domina das letzte Wort. Doch auch die Worte ihrer Domina waren eindeutig.


    “Verzeiht Dominus et Domina.“


    Entschuldigte sich die Thrakerin. Auch wenn sie lediglich auf den ausdrücklichen Wunsch ihrer Domina gehandelt hatte. Lautlos verließ die Thrakerin auch schon das Tablinum. Und wartete vor diesem auf ihre Domina.

    Nachdem Kalypso das cubiculum ihrer Domina verlassen hatte, lenkte sie ihre Schritte wie befohlen auf direkten Weg in die Sklavenunterkünfte. Dort angekommen schlüpfte sie aus ihrer subarmalis und legte diese in ihre Kiste. Bevor sie sich eine wollene Tunika aus dem Regal nahm und diese überstreifte. Kurz nur ließ die Thrakerin ihre Finger über den Stoff der Tunika gleiten. Bevor sie schließlich tonlos seufzte. Sie fühlte sich auf einmal so verkleidet.


    Dann jedoch entsann sie sich der Worte ihrer Domina, dass sie die Thrakerin an ihrer Seite wünschte. So begab sich Kalypso ohne Umwege in das aufgeräumte Tablinum. Um schweigend hinter ihrer Domina Aufstellung zu nehmen. So wie sie es immer tat, wenn ihre Anwesenheit durch ihre Domina erwünscht war.

    “Ich hoffe diese Kekse schmecken dir auch.“


    Nichts wäre nämlich peinlicher als wenn sich Diocles an ihren Keksen die Zähne ausbeißen würde. Als er ihr dann sogleich eine Kostprobe ihrer Kekse anbot, schüttelte Kalypso lächelnd ihren Kopf.


    “Die Kekse sind ein Geschenk Diocles. Für dich.“


    Erneut wirkte die Dunkelhaarige etwas beschämt und senkte ihren Blick.


    Als Diocles erwähnte das er noch einiges an Arbeit zu erledigen hatte, huschte ein Schatten über Kalypsos Gesicht.


    “Was musst du denn noch erledigen? Kann ich dir dabei helfen?“


    Plapperte die Thrakerin ohne nachzudenken und musste schließlich leise kichern. Bevor sie Diocles einen freundschaftlichen Knuff gegen die Schulter verpasste.


    “Eine Claudia kaufte mich. Claudia Marcells. Ihr diene ich nun als custos personalis.“

    Artig trat Kalypso beiseite als Roxana das Cubiculum ihrer Domina betrat, um ihr beim ankleiden und schminken zur Hand zu gehen. Die dunkelblaue, lange Tunika umschmeichelte den Körper ihrer Domina und Kalypso lächelte etwas. Während sich ihre Domina zurecht machte, um bei dem neuen Hausherrn wie ein strahlender Stern zu erscheinen, lauschte Kalypso ihren Worten. Ihre Domina wusste selbst nicht in welchem Verwandtschaftsverhältnis sie zu dem Claudier stand?


    “Dominus Lucius Claudius Calvus scheint auf mich einen sehr strengen Eindruck zu machen.“


    Erklärte die Thrakerin. Bevoe sie auch schon verstummte und zu Boden blickte. Waren diese Worte bereits zu viel des guten gewesen? Vorsichtig schielte die Sklavin nun zu ihrer Domina empor und versuchte in ihren Gesichtszügen zu lesen.


    “Ja Domina.“


    Mit diesen Worten nickte Kalypso leicht und drehte sich um, um das Cubiculum ihrer Domina zu verlassen.

    Die Stimme ihrer Domina klang verschlafen und Kalypso zuckte leicht zusammen. Hatte sie die Claudia etwa soeben gestört? Etwas unschlüssig verharrte die Thrakerin vor der Türe und schien mit sich zu ringen. Sollte sie das cubiculum ihrer Domina betreten? Nachdem Kalypso tief durchgeatmet hatte, betrat sie tatsächlich das Cubiculum ihrer Domina und zog die Türe lautlos hinter sich ins Schloß.


    “Verzeih die Störung Domina. Ich wollte nicht so unbeherrscht an die Türe pochen.“


    Murmelte die Thrakerin mit leiser, gar beschämter Stimme und starrte zu Boden.


    “Es hat ein neuer Claudier sein Cubiculum bezogen. Sein Name lautet Lucius Claudius Calvus. Und ich bin ihm schon begegnet.“


    Erklärte die Dunkelhaarige und hob ihren Kopf vorsichtig an.


    “Dominus Lucius Claudius Calvus ist der neue Hausherr in der Villa. Und ich.. ich habe Angst Domina. Angst davor das er mich von deiner Seite weist. Du weißt das es nicht schicklich ist einen weiblichen Leibwächter zu haben Domina.“

    Nach der Ankunft des neuen Hausherrn - Kalypso et Marcella

    Die Ankunft des Claudiers war wohl noch nicht bis zu ihrer Domina durchgedrungen. Und so fühlte sich die Thrakerin in der Pflicht ihre Domina darüber in Kenntnis zu setzen. So bog die Sklavin in Richtung des cubiculum ihrer Domina ab. Den Sternenhimmel würde sie sich später ansehen, beschloss sie für sich im Stillen. Vor dem cubiculum ihrer Domina verharrte Kalypso für einen Augenblick und pochte erst dann gegen das Holz der Türe. Ruhig wartete sie darauf das sie herein gebeten wurde. Oder hielt sich Domina Claudia Marcella etwa nicht in ihren Räumen auf? Abwartend neigte die junge Frau ihren Kopf auf die Seite. Während sie ihre Finger hinter ihrem Rücken miteinander verschränkt hielt.

    Der harsche Tonfall des claudischen maiordomus ließ Kalypsos Statur unwillkürlich anspannen. Während auch sie sich unter die Sklavenschar mischte. Ihre Finger hielt die junge Frau hinter ihrem Rücken miteinander verkrampft und linste aus dem Augenwinkel in Richtung des Claudiers, der sich anschickte seine Stimme zu erheben. Er wäre also von nun an das Oberhaupt der claudischen Gens. Sozusagen der Hausherr.


    Was die Thrakerin dann jedoch sehr verwunderte war die Tatsache das seine Worte eigentlich nur die claudischen Haussklaven betraf. Gehörten sie und Onatas etwa nicht dazu? Ein merkwürdiges Gefühl hatte sich bei diesen Worten des Claudiers in Kalypsos Brust breit gemacht. Vielleicht sollte sie ihn später darauf ansprechen, wie sie seine Worte zu deuten hatte. Vielleicht. Denn zuerst einmal wurde die Ansprache für beendet erklärt, genauer gesagt die persönlichen Sklaven der claudischen Familienmitglieder davon gescheucht.


    So straffte Kalypso ihre Schultern und verließ mit gemessenen Schritten das Atrium. Wenn sie schon nicht mehr erwünscht waren. Konnte sie sich auch in den Hortus zurück ziehen und die Sterne beobachten.

    Die Sklavenschaft der claudischen Gentes  wurde durch den maiordomus dahingehend informiert, dass sie sich alle im Atrium der Villa einzufinden hatten. Der Grund dessen war dem maiordomus einfach nicht zu entlocken gewesen. Und so plapperten die jüngeren Haussklaven aufgeregt durcheinander.


    Auch Kalypso hatte sich in das Atrium begeben. Hoffentlich erkannte man nicht das sie sich in die Subura davon gestohlen hatte. Lediglich ihre aufgeschürften Fingerknöchel und ihre schmerzenden Rippen erinnerten sie an diesen Ausflug.


    Während die Thrakerin in der roten, ledernen subarmalis regungslos zwischen den nun verstummten, claudischen Haussklaven verharrte. Die jüngeren Sklavinnen schielten bewundernd in Richtung des Claudiers. Während Kalypso ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen presste und ihr bewusst wurde das sie sich bei dem Claudier noch entschuldigen musste.

    Auf die Worte des Ianitors nickte Kalypso artig. Niemals wäre sie auf den Gedanken gekommen über die Schwelle der Porta zu treten. So wartete die Sklavin auf die Rückkehr des Ianitors oder auf das erscheinen Diocles. Je länger die Thrakerin jedoch warten musste, desto nervöser wurde sie. Was war wenn Diocles sie gar nicht sehen wollte oder sich überhaupt nicht mehr an sie erinnerte? Nein. Darüber wollte sie sich nicht den Kopf zerbrechen. Während die Nervosität in ihrem Körper immer höher stieg.


    Dann endlich erschien Diocles an der porta und man konnte Kalypso deutlich ansehen wie erleichtert sie wirkte.


    “Salve Diocles. Io Saturnalia.“


    Mit dieser Begrüßung hielt sie ihm die Kekse entgegen. Zugleich huschte ein gar beschämtes Lächeln über ihre Lippen.


    “Diese.. diese Kekse habe ich selbst gebacken.“


    Errötend senkte die Thrakerin nach diesen Worten ihren Blick und atmete langsam tief durch, um diese vermaledeite Röte von ihren Wangen zu vertreiben.


    “Ich habe meine Augen und Ohren offengehalten Diocles. Und mich zum Schluß durchgefragt.“

    Die Röte auf ihren Wangen intensivierte sich nach diesen Worten.

    RE: Kalypso & Grian


    Schweigend lauschte Kalypso den Worten der jungen Frau und blickte Grian neuguerig entgegen. Sie hatte also schon einmal Saturnalien feiern dürfen. Hm. Ihren Worten nach zu urteilen hatte die kleine Gallierin bereits einige Domini gehabt. Zumindest ihren Worten nach zu urteilen.


    Du hattest bereits einige Domini gehabt?


    Fragend neigte sich Kalypsos Kopf auf die Seite. Während sie Grian weiterhin anblickte. Denn eigentlich durfte sie sich überhaupt nicht so echauffieren. Schließlich hatte die Thrakerin selbst einige Domini in ihrem bisherigen Leben kommen und gehen sehen. Daran wollte Kalypso momentan jedoch nicht weiter nachgrübeln. Und konzentrierte sich lieber auf die Worte der blonden Sklavin.


    Wir werden uns einfach amüsieren. Es sind schließlich Saturnalien.


    Und mit diesen Worten der Thrakerin. Verschwanden beide Sklavinnen aus dem flavischen Triclinium.

    RE: Kalypso & Grian


    Aber eigentlich konnte es der Thrakerin doch auch herzlich egal sein, ob Grian von ihrem Dominus sitzen gelassen wurde, oder nicht. So zuckte die junge Frau leicht mit den Schultern und ließ ihren Blick durch das Triclinium gleiten. Doch offensichtlich waren sie beide wirklich die einzigen die sich noch an diesem Ort aufhielten. Wenn nur die Speisen nicht so merkwürdig aussahen, dann hätte sich Kalypso mit Sicherheit hier verköstigt. Doch so, musste etwas anderes her. Nun ja. Sie könnte sich natürlich auf den Rückweg in die claudische Villa machen. Dazu war der Abend jedoch noch nicht so weit fortgeschritten und außerdem waren doch noch immer Saturnalien.


    Hast du schon einmal Saturnalien feiern dürfen Grian?


    Bei diesen Worten blickte Kalypso der jungen Frau tief in die Augen und spürte ein eigenartiges kribbeln auf ihrer Haut. Jedoch verdrängte sie dieses merkwürdige Gefühl augenblicklich. Auch wenn es sie in den Fingern juckte, das Blondchen zu berühren. Schließlich waren doch Saturnalien und sie beide alleine hier.


    Gallien? Ich wurde in Evros geboren. Das liegt in Westthrakien. Meine Eltern waren Sklaven in einer Kampfschule.


    Erklärte Kalypso und neigte dabei ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Die Erinnerung an ihre Familie wehte lediglich als blasse Erinnerung an ihrem Geist vorüber.


    Diese Villa ist mir fremd. Aber wir werden sie jetzt erkunden. Komm Grian.


    Und mit diesen Worten umfasste Kalypso die Hand der blonden Sklavin, um mit Grian die flavische Villa zu erkunden. Und vielleicht ein ungestörtes Plätzchen zu finden.

    RE: Kalypso & Grian


    Auf Grians Worte hin bildete sich eine steile Falte zwischen den Augen der Thrakerin. Hm. Der Geliebte dieses Blondchens musste ein ganz schöner Doofkopf sein, wenn er die junge Frau einfach auf diesem Fest zurück ließ, um mit seinen zwei Bekannten einen drauf zu machen. Diese Gedanken geisterten der Dunkelhaarigen durch den Kopf. Während sie das Blondchen mit zur Seite geneigtem Kopf musterte.


    Dein Dominus hat offensichtlich keine Augen im Kopf, wenn er dich einsam zurück lässt, nur um sich mit seinen Kumpels zu betrinken.


    Dies vermutete Kalypso nun einfach. Aber was sollten junge Männer denn sonst machen, wenn sie gemeinsam unterwegs waren, hm? Schließlich zuckte die Thrakerin erneut mit den Schultern.


    Grian ist ein schöner Name. Sage mir Grian, aus welchem Landstrich stammst du?


    Neugierig hatte sich die Dunkelhaarige näher gebeugt und blickte der Blonden aufmerksam entgegen.


    Du kannst dich wirklich glücklich schätzen das dir dein Dominus erlaubt hat deinen Namen zu behalten.


    Kalypsos wahrer Name war nur noch eine entfernte Erinnerung. Denn mittlerweile hörte die Thrakerin auf jeden Namen der ihr gegeben wurde.


    Kennst du dich hier aus? Ich meine, unsere domini sind beide weg. Da könnten wir uns doch amüsieren.


    Das ihre Worte völlig falsch aufgefasst werden konnten, ahnte Kalypso nicht.